Milch, Sahne, Käse, Joghurt, Quark, Milchpulver…wenn man nicht grade Veganer oder laktoseintolerant ist, dann begegnen einem diese Produkte so gut wie jeden Tag in irgendeiner Form auf dem Teller oder als Getränk. Aber da die Produkte ja nicht in genau dieser Form aus der Kuh geschossen kommen, braucht es Molkereien, die aus der Rohmilch diese Milcherzeugnisse produzieren. Jetzt aber mal Butter bei die Fische, was hat denn ein milchwirtschaftlicher Laborant dabei zu tun? Wenn es um Lebensmittel geht, dann muss alles genau überprüft werden und hygienisch, sauber und ohne Keime sein. Und genau da kommen du und deine Ausbildung als milchwirtschaftlicher Laborant ins Spiel.
In der Lebensmittelindustrie gelten jede Menge gesetzliche Richtlinien, wie Lebensmittel zu verarbeiten sind. Das heißt, dass es in deiner Verantwortung liegt, ob demnächst die Milch schlecht im Kühlschrank landet und so eine Massen-Lebensmittelvergiftung ausgelöst wird, oder ob ein qualitativ hochwertiges Produkt vom Verbraucher genüsslich und ohne Bedenken zu sich genommen werden kann. In deiner Ausbildung als milchwirtschaftlicher Laborant lernst du also mit Hilfe von chemischen und physikalischen, mikrobiologischen und sensorischen Untersuchungen, den Herstellungsprozess zu überwachen. Das fängt bei der Anlieferung der Rohmilch an, geht über die einzelnen Verarbeitungsschritte, bis hin zum fertigen Milcherzeugnis.
Bei der Arbeit passt du dich dann dem Produkt mit dem du arbeitest an. Gearbeitet wird nämlich im weißen Kittel, schließlich sind Hygiene und steriles Arbeiten bei der Herstellung das A und O. Schmutz und Dreck sind da unerwünscht. Zusätzlich gehören noch andere Dinge zur Standardausrüstung, wie Schutzbrille und Handschuhe, schließlich wird auch oft mit gefährlichen Chemikalien gearbeitet. Du musst also nicht nur aus hygienischen Gründen Arbeitskleidung tragen, sondern auch der Sicherheit wegen. Die ständigen Hygienekontrollen im Betrieb solltest du auch nicht vergessen. Worauf genau du dabei achten musst, ist deswegen natürlich auch ein wichtiger Bestandteil in deiner Ausbildung als milchwirtschaftlicher Laborant.
Der größte Teil deiner Arbeit ist aber die Überprüfung der Milch und des Milchproduktes in den einzelnen Schritten. Sobald die Rohmilch angeliefert wird, musst du die ersten Proben nehmen. Dann heißt es zu testen, ob zum Beispiel Antibiotika in der Milch enthalten sind, weil der Bauer eine kranke Kuh kurz vorher damit behandelt hat. Solltest du etwas in der Milch finden, dann geht das natürlich auf keine Kuhhaut und die Milch muss sofort aus der Produktion genommen werden. Als milchwirtschaftlicher Laborant in Ausbildung lernst du außerdem, wie man die Keimzahl bestimmt, Schimmelpilze nachweist und Dinge wie Fettgehalt, Eiweiß und pH-Wert überprüft. Ist irgendetwas nicht in Ordnung, musst du entscheiden, wie die Produkte weiter behandelt werden müssen.
Nach deiner Ausbildung als milchwirtschaftlicher Laborant arbeitest du nur mit Milch? Alles Quark! Du trägst dabei jede Menge anderer Verantwortungen. So musst du dich nämlich auch um alle anderen Zusatzstoffe in den Produkten kümmern, das zu verarbeitende Wasser prüfen und sogar die Verpackungsmaterialien auf Keime oder Chemikalien testen. Ist irgendetwas nicht geeignet für die Lebensmittelherstellung dann bloß schnell weg damit. Das bedeutet auch, dass du in deiner Ausbildung als milchwirtschaftlicher Laborant jede Menge verschiedene Prüfmethoden beigebracht bekommst. Übrigens überwachst du auch die Verkostung der Produkte, die auf Aussehen, Geruch und Geschmack getestet werden. Dabei wird auch geguckt, ob es die Erwartungen und die vorgeschriebene Qualität erfüllt und ob eventuell Fehler im Produktionsprozess sind.
Um erfolgreich zu sein, in deiner Ausbildung als milchwirtschaftlicher Laborant brauchst du super Multitasking-Fähigkeiten, oft musst du nämlich gleich mehrere Proben gleichzeitig prüfen. Wenn du da nicht gut organisiert bist, kann ganz schnell mal alles im Chaos versinken und eine Probe unbrauchbar werden. Das wäre schade, denn wenn eine Probe nicht allererste Sahne ist, dann ist sie nicht zu gebrauchen. Deswegen ist es außerdem wichtig, dass du genau und konzentriert arbeitest, damit die Ergebnisse später stimmen. Neben Bio und Chemie ist in der Ausbildung als milchwirtschaftlicher Laborant auch Mathe gefragt. Da kann schon das ein oder andere Mal ein Taschenrechner zum Einsatz kommen.
Die Ausbildung als milchwirtschaftlicher Laborant dauert drei Jahre und ist eine klassische duale Ausbildung. Das bedeutet, dass du abwechselnd im Betrieb selbst arbeitest und in der Berufsschule lernst. Falls du Abi oder bereits eine abgeschlossen Ausbildung hast, kann die Ausbildungsdauer aber auch auf zwei Jahre verkürzt werden. Hast du alle deine Prüfungen erfolgreich bestanden, sind die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sehr gut. Arbeiten kannst du übrigens nicht nur in Molkereien, sondern auch in allen anderen Bereichen der Lebensmittel- und der Pharmaindustrie.
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