In der Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten bzw. zur Fremdsprachenkorrespondentin wirst du ein Profi in Kulturen und Sprachen. Du kannst dich auf eine oder mehrere Fremdsprachen wie Englisch, Französisch, Spanisch, Chinesisch oder Japanisch fokussieren. Im Alltag erwarten dich spannende und vielfältige Aufgaben in einem internationalen Umfeld – von Übersetzungen, über Auslandskorrespondenzen bis hin zu kaufmännischen Tätigkeiten ist alles dabei.
Als Fremdsprachenkorrespondent bearbeitest du fremdsprachigen Schriftverkehr und Dokumente gemäß spezifischen Vorgaben und Vorschriften, einschließlich Verträge, Betriebsanleitungen und Unternehmensberichte. Du übernimmst kaufmännische und organisatorische Aufgaben, wie das Ausstellen von Rechnungen, die Abwicklung von Zolldokumenten und die Pflege von Datenbanken mit fremdsprachlichen Terminologien. Außerdem dolmetschst du bei Geschäftsverhandlungen und unterstützt bei der Kommunikation durch Übersetzung von Geschäftsbriefen und Durchführung von internationalen Geschäftstelefonaten.
Als Fremdsprachenkorrespondentin arbeitest du meist in internationalen Unternehmen und in verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Das können zum Beispiel Produktions-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen oder auch Behörden sein. Die Arbeit findet hauptsächlich im Büro statt, das heißt, du sitzt am Schreibtisch vor dem Computer. Zusätzlich kommst du bei Terminen in Besprechungsräumen zum Einsatz sowie auf Messen. Wenn du im Außendienst tätig bist, dann kann es sein, dass du auch mal auswärts unterwegs bist und für längere Zeit ins Ausland reisen musst.
Deine Einsatzorte auf einen Blick
In der Regel arbeitest du werktags und hast eine 40-Stunden-Woche. Geschäftstermine oder Messen können auch mal abends oder am Wochenende stattfinden. Da bei internationalen Terminen und Telefonaten oftmals die Zeitverschiebung berücksichtigt werden muss, sind diese auch mal sehr früh morgens oder sehr spät. Du solltest außerdem bedenken, dass du öfters mal Geschäftsreisen unternehmen musst und daher für eine längere Zeit nicht zuhause bist.
Als Fremdsprachenkorrespondentin hast du einen sehr sicheren Job, da deine Sprachkenntnisse und Kompetenzen sehr gefragt sind. Auch in Zukunft wird es immer mehr internationale Geschäftsbeziehungen und sonstige Vernetzungen geben, wo Fremdsprachenkorrespondenten gebraucht werden, die die Kommunikation aufrechterhalten oder erst ermöglichen. Wenn du besonders viele Sprachen fließend sprechen kannst oder Sprachen, die nur wenige Leute sprechen können, dann hast du einen richtigen Expertenstatus und kannst auch mehr Gehalt verlangen.
Die Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondent bzw. zur Fremdsprachenkorrespondentin ist eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung an speziellen Berufsfachschulen. Das bedeutet, dass sie nicht in jedem Bundesland gleich aufgebaut ist. Sie dauert in der Regel zwei bis drei Jahre und endet mit einer staatlichen Abschlussprüfung. Der Unterricht findet sowohl theoretisch als auch praktisch in kleinen Klassen statt.
Die Ausbildung wird von unterschiedlichen Bildungsträgern angeboten, die jeweils etwas andere interne Regelungen haben. Meist beinhaltet die Ausbildung zwei oder drei Fremdsprachen:
Bei manchen Ausbildungsträgern sind Auslandsaufenthalte in der Ausbildung möglich oder sogar verpflichtend. Zusätzlich müssen einzelne Praktika absolviert werden, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Das können Unternehmen aus der Import-/Export-Branche sein, Produktions- oder Dienstleistungsunternehmen, international ausgerichteten Interessenvertretungen oder internationale Organisationen bzw. Behörden. Die Leistungsnachweise werden in Form von Klassenarbeiten, Projektarbeiten und einer Abschlussprüfung erbracht.
Die Abschlussbezeichnung variiert je nach Bildungsanbieter. Wenn du deine Prüfung vor einer staatlichen Prüfungskommission ablegst, bist du ein Staatlich anerkannter Fremdsprachenkorrespondent. Wenn du deine Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) machst, bist du eine Geprüfte Fremdsprachenkorrespondentin.
Dein Abschluss kann auch von Bundesland zu Bundesland variieren. In Bayern beispielsweise bist du Staatlich geprüfter Fremdsprachenkorrespondent oder Staatlich geprüfter Euro-Korrespondent. In Berlin, Bremen, Hessen und Nordrhein-Westfalen bist du Staatlich geprüfter Fremdsprachenkorrespondent.
Es gibt einige Ähnlichkeiten zwischen der Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten und anderen fremdsprachlich geprägten Ausbildungen. Die Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten zeichnet sich dadurch aus, dass es eine Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Sprachen gibt und du die Wahl zwischen einer ein-, zwei- oder dreisprachigen Ausbildung hast.
Meist werden die Auszubildenden von muttersprachlichen Dozenten unterrichtet.
Da es sich um eine schulische Ausbildung handelt, sammelst du Praxiserfahrung durch einzelne Praktika und die praktische Mitarbeit. Du lernst, wie man fremdsprachige Geschäftskorrespondenz erledigt, wie man Fremdsprachen ins Deutsche oder umgekehrt übersetzt werden und wie man betriebliche Außenhandelsgeschäfte durchführt.
Zusätzlich werden die Azubis darin geschult, die gewählten Fremdsprachen im Berufsleben anzuwenden. Dabei müssen vor allem die Phonetik (sprachliche Laute), die Intonation (Tonfall), die Sprechfertigkeit sowie die Anwendung von Fachwörtern trainiert werden. Zur Übung führst du fremdsprachliche Korrespondenzen und einfachere Übersetzungs- und Dolmetscheraufgaben durch. Zusätzlich wendest du wirtschaftliche Grundkenntnisse an.
In Praktika sollen die theoretischen Kenntnisse bei Unternehmen in die Praxis umgesetzt werden. Dabei bekommen die Auszubildenden Einblicke in internationale Unternehmen und deren Betriebsgeschehen.
Du brauchst für die Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten mindestens einen Realschulabschluss, manchmal ist auch Abitur bzw. Fachabitur notwendig. Besonders wichtig sind gute Noten in Deutsch und anderen Fremdsprachen. Je nach Bildungsanbieter werden Aufnahmetests bzw. -gespräche geführt, bevor du die Ausbildung starten kannst.
Wichtige Soft-Skills:
Bei der Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten handelt es sich um eine schulische Ausbildung, d. h. du bekommst kein Ausbildungsgehalt. An vielen Bildungseinrichtungen musst du bestimmte Lehrgangs- und Prüfungsgebühren bezahlen. Du kannst jedoch BAföG bei deinem zuständigen Amt für Ausbildungsförderung beantragen.
Wenn du während deiner Ausbildung Praktika absolvierst, dann können diese im Bestfall vergütet sein. Eine Ausbildung an einer öffentlichen Schule ist in der Regel kostenfrei, jedoch können auch hier Aufnahme- und Prüfungsgebühren anfallen.
Dein Einstiegsgehalt als Fremdsprachenkorrespondenten liegt zwischen 2.000 und 3.000 Euro brutto im Monat – hängt aber von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen Berufserfahrung, Weiterbildung, Branche, Größe der Firma, Region, berufliche Anforderungen und zusätzliche Qualifikationen.
Wenn dein Unternehmen einen Tarifvertrag hat, dann wirst du natürlich auch nach Tarif bezahlt. Je nach Branche und Region liegt dein Gehalt dann zwischen 2.000 und 3.400 Euro brutto im Monat. Dabei gilt: Je mehr Berufserfahrung du hast und je besser du aus- und weitergebildet bist, zum Beispiel durch ein Studium, desto besser ist auch dein Gehalt. Hier geht es nach dem Prinzip Angebot und Nachfrage – je mehr Sprachen du kannst, desto mehr Gehalt kannst du verlangen.
Gehalt Fremdsprachenkorrespondent/-in |
2.000–3.400 Euro |
Die Zukunftsaussichten als Fremdsprachenkorrespondentin sind sehr gut, weil du Fähigkeiten beherrschst, die sehr gefragt sind und auch in Zukunft gebraucht werden. Du bist ein Experte auf deinem Gebiet, wenn du mehrere Sprachen fließend sprechen kannst und gleichzeitig wichtige Kenntnisse in Bereichen wie internationaler Handel und Kulturen hast. Die Beziehungen zwischen Unternehmen und der Politik einzelner Länder werden stetig mehr – und du bist dafür da, dass auch die Kommunikation gut funktioniert. Durch verschiedene Fort- und Weiterbildungen kannst du deinen Expertenstatus noch vertiefen.
Um dich für eine Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondent zu bewerben, solltest du mindestens die mittlere Reife haben und einige Sprachkenntnisse vorweisen können. Je nach Bundesland kann es jedoch unterschiedliche Voraussetzungen geben. Du solltest mindestens Englisch-Kenntnisse auf Sprachniveau B1 haben, manchmal wird auch Deutsch als Fremdsprache auf Sprachniveau C1 verlangt. Oftmals werden für andere europäische und außereuropäische Sprachen keine Vorkenntnisse erwartet. Beachte aber, dass deine Sprachnachweise für die Ausbildung nicht älter als zwei Jahre sein dürfen, das gilt auch für Schulzeugnisse als Nachweis für Fremdsprachen.
Im Bewerbungsverfahren kann es vorkommen, dass du neben deinem Lebenslauf auch ein Motivationsschreiben verfassen musst. Da macht es sich besonders gut, wenn du schon die ein oder anderen Sprachkenntnisse mitbringst. Hast du vielleicht eine zweite Muttersprache? Hast du an einem Schüleraustausch im Ausland teilgenommen? Oder kannst du dein Talent für Sprachen sonst irgendwie belegen? Dann sollten diese Infos unbedingt mit in deine Bewerbung!
Meist wirst du während des Bewerbungsprozesses zu einem persönlichen Gespräch eingeladen, um deine fachliche und persönliche Eignung für die Ausbildung festzustellen. Es kann auch vorkommen, dass du eine schriftliche Aufnahmeprüfung machen musst. Da es sich in der Regel um spezielle Berufsfachschulen handelt, haben diese auch bestimmte Auswahlkriterien für ihre Bewerber. Das können zum Beispiel die schulischen Leistungen sein oder das Beherrschen der jeweiligen Fremdsprache sowie der deutschen Sprache. Wenn du unter 18 Jahre bist, kann eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung verlangt werden.
Wenn du zu einem persönlichen Gespräch eingeladen wirst, ist der erste Eindruck besonders wichtig. Mit einem Business Casual-Outfit bist du als angehende Fremdsprachenkorrespondentin auf der sicheren Seite.
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