Wirtschaftsprüfer/in werden: Alles zu Gehalt, Ausbildung und mehr!

Junge Frau wird eingelernt in die Wirtschaftsprüfung von einer Kollegin

Wirtschaftsprüfer/in ist keine klassische Ausbildung. Wir zeigen dir aber, wie du es werden kannst!

Wirtschaftsprüfer/in

Du interessierst dich für Finanzen und komplexe Zusammenhänge, bist sehr präzise und noch dazu ein echtes Organisationstalent? Dann ist der Beruf Wirtschaftsprüfer genau richtig für dich. Als Wirtschaftsprüfer prüfst du Abschlüsse von Unternehmen und Partnern auf wirtschaftliche und rechtliche Aspekte hin. Ziel ist es, den Abschlussbericht mit einem jährlichen Bestätigungsvermerk abzuschließen. Wie deine Ausbildung aussieht und welche weiteren interessanten Aufgaben auf dich warten, verraten wir dir hier.

Was macht ein Wirtschaftsprüfer?

Ein Wirtschaftsprüfer prüft Jahresabschlüsse, um deren Genauigkeit und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen. Er bewertet interne Kontrollsysteme, identifiziert finanzielle Risiken und gibt Interessengruppen Sicherheit über die finanzielle Zuverlässigkeit eines Unternehmens. 

Was sind die größten Herausforderungen?

  • Komplexität: Jedes Unternehmen ist anders und die Vorschriften können kompliziert sein.
  • Zeitdruck: Gerade am Jahresende müssen oft viele Abschlüsse schnell geprüft werden.
  • Verantwortung: Ein kleiner Fehler kann große Konsequenzen haben.

Welche Konsequenzen bei Fehlern?

Ein kleiner Fehler bei der Arbeit eines Wirtschaftsprüfers kann dazu führen, dass falsche Zahlen gemeldet werden, Unternehmen Probleme mit dem Gesetz bekommen oder das Vertrauen von Kunden und Investoren verloren geht.

Welche Aufgaben habe ich als Wirtschaftsprüferin?

Als Wirtschaftsprüferin bist du die Expertin, die den Durchblick in der Welt der Zahlen hat – von der Analyse der Bilanzen bis zur Bewertung ganzer Unternehmen übernimmst du vielfältige Aufgaben, die weit über das reine Prüfen von Finanzen hinausgehen. Hier findest du die Aufgaben zusammengefasst:

  • Prüfung von Jahres- und Konzernabschlüssen: Sicherstellen, dass Unternehmen ihre Finanzen korrekt und gesetzeskonform darstellen.
  • Analyse der Finanzlage: Überprüfung von Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen sowie anderer Geschäftszahlen.
  • Bewertung von Unternehmen: Unterstützung bei der Festlegung des Unternehmenswertes, z. B. bei Fusionen oder Übernahmen.
  • Beratung von Unternehmen: Empfehlungen zur Verbesserung von internen Prozessen und zur Optimierung von Finanzstrukturen.
  • Überprüfung der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften: Sicherstellen, dass Unternehmen z. B. steuerliche und rechtliche Vorgaben einhalten.
  • Erstellung von Prüfberichten: Dokumentation der Ergebnisse der Prüfungen und Übergabe an die Geschäftsleitung.
  • Risikomanagement: Identifikation von potenziellen Risiken für Unternehmen und Unterstützung bei der Entwicklung von Lösungen.

Wo arbeite ich als Wirtschaftsprüfer?

Wirtschaftsprüfer arbeiten in verschiedenen Bereichen, unter anderem bei:

  • Wirtschaftsprüfungsgesellschaften
  • Steuerberatungsfirmen
  • Unternehmen mit interner Revision
  • Banken und Versicherungen
  • Öffentlicher Dienst

Wie werde ich Wirtschaftsprüfer?

Die schlechte Nachricht: Es gibt keine direkte "Ausbildung" zum Wirtschaftsprüfer. Die gute Nachricht: Es gibt klare Wege, wie du dahin kommst:

  • Abi machen: Für den Job brauchst du in der Regel ein Studium. Also: Entweder Abitur oder Fachabitur (wenn du dich auf Wirtschaft spezialisierst).
  • Studiengang wählen: Am besten studierst du BWL (Betriebswirtschaftslehre), VWL (Volkswirtschaftslehre) oder Wirtschaftsrecht. Manche Unis bieten sogar extra Studiengänge mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsprüfung an.

Alternative? Duales Studium!

Ein duales Studium in der Wirtschaftsprüfung kombiniert Theorie und Praxis, sodass du frühzeitig Berufserfahrung sammelst und gleichzeitig einen Studienabschluss erlangst.

  • Praktika machen: Während des Studiums sammelst du Praxiserfahrung, zum Beispiel in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
  • Nach dem Studium: Du startest du meist als Assistent oder Junior-Berater in einer Prüfungsfirma. Dort arbeitest du an Projekten, lernst die Abläufe kennen und sammelst die nötigen drei Jahre Berufserfahrung.
  • Offizieller Wirtschaftsprüfer werden: Du legst die Wirtschaftsprüferprüfung ab. Die Prüfung gilt als ziemlich anspruchsvoll, aber mit der richtigen Vorbereitung ist sie machbar. Danach darfst du dich Wirtschaftsprüfer nennen.
Junge Frau sitzt am PC und überprüft Abrechnungen

Was ist das Wirtschaftsprüferexamen?

Das Wirtschaftsprüfer-Examen ist eine staatliche Prüfung, die du ablegen musst, um den Titel „Wirtschaftsprüfer“ zu tragen. Sie stellt sicher, dass du das Wissen und die Fähigkeiten hast, um Unternehmen und deren Finanzen auf Herz und Nieren zu prüfen.

Was sind Inhalte des Examens?

Das Examen besteht aus mehreren Teilen, die schriftlich und mündlich abgelegt werden. Du bearbeitest vier schriftliche Klausuren. Diese decken folgende Themen ab:

  • Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft: Hier geht es um Unternehmensführung, Investitionen, Rechnungswesen und Wirtschaftsprozesse.
  • Wirtschaftsrecht: Du wirst auf dein Wissen zu Gesetzen, Verträgen und steuerlichen Regelungen geprüft.
  • Steuerrecht: alles rund um Steuern und Abgaben, was für die Prüfung von Unternehmen wichtig ist.
  • Prüfungswesen: dein Hauptfach – hier zeigst du, dass du Prüfungen planen, durchführen und bewerten kannst.

Inhalte der mündlichen Prüfung

Nach der schriftlichen Prüfung wirst du in einem Fachgespräch geprüft. Hier darfst du dein Wissen anwenden und deine Argumentationsfähigkeiten zeigen.

Wer darf das Examen machen?

Um die Prüfung ablegen zu können, musst du bestimmte Voraussetzungen erfüllen:

  1. Studium: Du brauchst ein abgeschlossenes Studium in BWL, VWL, Wirtschaftsrecht oder einem ähnlichen Fach.
  2. Berufserfahrung: Mindestens drei Jahre praktische Erfahrung in der Wirtschaftsprüfung (z. B. als Assistent bei einer Prüfungsgesellschaft).

Wie schwer ist das Examen wirklich?

Das Wirtschaftsprüfer-Examen hat den Ruf, extrem herausfordernd zu sein – und das ist nicht übertrieben. Die Durchfallquote liegt je nach Jahr zwischen 30 und 50 Prozent. Die Stoffmenge ist riesig und du brauchst ein breites Wissen in vielen Themen

Was verdient eine Wirtschaftsprüferin in der Ausbildung?

Während eines dualen Studium zur Wirtschaftsprüferin kannst du mit Gehältern zwischen 800 bis 1.100 Euro brutto monatlich rechnen. Je nach Unternehmen können diese Werte nach oben oder unten abweichen und natürlich darfst du nicht vergessen, dass du Steuern zahlen und Sozialabgaben leisten musst. Ansonsten verdienst du während eines klassischen Studiums nichts. Berufseinsteiger können mit einem Jahresgehalt zwischen 44.000 Euro und 55.000 Euro rechnen. 

Was verdient eine Wirtschaftsprüferin nach der Ausbildung?

Nach dem Examen kannst du mit einem Jahresgehalt von 70.000 bis 100.000 Euro brutto einsteigen – mit viel Luft nach oben.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um Wirtschaftsprüferin zu werden?

Zahlenliebe: Mathe sollte dir nicht die Laune verderben.

Detailgenauigkeit: Kleine Fehler können große Folgen haben.

Kommunikation: Du musst Ergebnisse verständlich erklären können.

Durchhaltevermögen: Der Weg ist nicht kurz, aber er lohnt sich.

Werde Wirtschaftsprüfer, wenn du …

… Zahlen spannend findest.

… analytisch denkst.

… gern Probleme löst.

… sorgfältig arbeitest.

Wirtschaftsprüfer kontrollieren Abrechnungen

Welche Karrieremöglichkeiten habe ich als Wirtschaftsprüfer?

Wirtschaftsprüfungsassistent

Im Bereich der Wirtschaftsprüfung gibt es viele Karrierestufen, die du durchlaufen kannst. An erster Stelle steht der Wirtschaftsprüfungsassistent als Berufseinstieg nach dem Studium, auch bekannt als Business Analyst, Junior Consultant oder Assistent.

Das duale Studium Wirtschaftsprüfung endet mit dem Examen. Erst mit dem Examen kannst du als Wirtschaftsprüfer arbeiten und dich für Weiterbildungen bewerben.

Senior

Bereits nach zwei bis drei Jahren Berufserfahrung kannst du zum Semi-Senior oder Senior aufsteigen. Hier kommt es besonders darauf an, welche persönlichen Erfahrungen du mitbringst, welches Auftreten du hast und ob du die Erwartungen deines Arbeitsgebers erfüllst. Als Senior darfst du bereits eigenverantwortlich Prüfungsaufträge planen und die Wirtschaftsprüfungsassistenten leiten. Noch weitere ein bis zwei Jahre Berufserfahrung können dazu führen, dass du bereits erste Führungsverantwortung erhältst.

Manager

Hast du das Wirtschaftsprüfungsexamen erfolgreich bestanden, steht einer Beförderung zum Manager nichts mehr im Wege. Mit dieser Position ändert sich dein Tätigkeitsfeld stark, denn du leitest Prüfungen ganz eigenständig und bist mitverantwortlich für die Arbeit der Assistenten und Seniors.

Partner

Der Partner ist die höchste Stufe auf der Wirtschaftsprüfer-Karriereleiter. Ab jetzt trägst du die volle Verantwortung – sowohl für Prüfungsergebnisse als auch für Prüfberichte bei Mandaten. Unterstützt wirst du dabei von Managern und Assistenten.

Wie bewerbe ich mich als Wirtschaftsprüfer?

Ohne ein duales Studium bewirbst du dich nach deinem Uni- oder Hochschulabschluss direkt bei Unternehmen. Wichtig ist es anzugeben, dass du dein Examen noch machen musst. Du wirst dich hier mit deinem Vorgesetzten noch einigen, wann du dieses machen kannst. Gib alle Praktika und Werkstudentenjobs an, die du in diesem Bereich bereits gemacht hast. Das kann dir Pluspunkte verschaffen, weil du dich schon mit der Praxis auskennst.

Mit der Intension ein duales Studium in der Wirtschaftsprüfung zu machen, bewirbst du dich direkt nach deinem Abitur bei den Unternehmen.

Zu den dualen Studiengängen!