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Ist es dir auch schon aufgefallen? Anstatt zur Flasche Bier greifen immer mehr Leute zu einem schönen Glas Wein. Auf der Geburtstagsfeier des besten Freundes, der Silberhochzeit der Eltern oder einfach abends gemütlich auf der Couch. Ein Glas Wein ist etwas für Genießer. Da du als Schulabgänger bereits die magische Altersgrenze von 16 überschritten haben solltest, darfst auch du in den Genuss des Getränks kommen. Wenn dich nicht nur der Geschmack überzeugt hat, sondern du gerne mehr über Wein und dessen traditionelle Herstellung wissen möchtest, solltest du jetzt weiterlesen. Hier erfährst du nämlich alles, was du über die Ausbildung zum Winzer kennen musst!
Während der dreijährigen dualen Ausbildung lernst du in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb alles zu den Themen Weinstöcke, Traubenlese und Veredlung! Die Ausbildung findet in Weinbaubetrieben statt, du arbeitest natürlich hauptsächlich im Freien beispielsweise auf Weinbergen oder Betriebshöfen und setzt die Weiterverarbeitung der Früchte anschließend in den Weinkellern, Lagerhallen und Verkaufsräumen fort. Bevor der Wein allerdings verkaufsfertig im Laden steht, ist noch einiges zu tun!
Als Winzer beginnst du ganz am Anfang: Du bearbeitest den Boden des Weinbergs und pflanzt Weinstöcke, die du im Anschluss pflegst. Dabei gehst du zum einen mit der Hand vor, zum Beispiel wenn du die Rebstöcke zurückschneidest oder Blätter entfernst. Zum anderen greifst du auf die Hilfe von Traktoren und landwirtschaftlichen Maschinen zurück, beispielsweise bei der Düngung oder Schädlingsbekämpfung. Die Arbeit auf dem Weinberg ist körperlich oft anstrengend, da du auch häufig in gebückter Position arbeiten musst. Du solltest also in einer guten Verfassung sein und eine gute Kondition haben. Im Herbst beginnt dann die Hochsaison des Weins. Zwischen Mitten und Ende September hast du richtig viel mit der Weinlese zu tun. Traditionell von Hand werden die Trauben „aufgelesen“ und von der Rebe entfernt. Du hast also lange Arbeitstage vor dir und musst zudem den Überblick behalten können, da du auch eine Menge Erntehelfer organisieren und einteilen musst. Alleine, würdest du die ganze Arbeit nämlich gar nicht schaffen!
Wenn alle Trauben gelesen wurden und die Qualität gut war, sind sie bereit für die Weiterverarbeitung. Je nachdem, ob du Rotwein, Weißwein oder Sekt herstellst, variieren die Arbeitsschritte. Für Rotwein füllst du die Maische, eine aus zerquetschten Trauben bestehende Flüssigkeit, in Fässer ab und lässt sie einen Gärungsprozess durchlaufen. Mithilfe von Temperatur und Zusatzstoffen im Weinkeller kann dieser Prozess zusätzlich beeinflusst werden. Schließlich ist Rotwein nicht gleich Rotwein – das lernst du in der Ausbildung zum Winzer schnell. Die Weine unterscheiden sich oft in ihrer Farbe und in ihrem Geschmack. Soll der Wein sehr kräftig schmecken, reift er mehrere Jahre in Fässern. Wenn der Wein dann zu deiner Zufriedenheit ist und allen Qualitätsprüfungen standgehalten hat, füllst du sie mit Hilfe von Abfüllanlagen in Flaschen um und etikettierst sie.
Da die Flaschen lang genug im Regal gelagert haben und reifen konnten, willst du sie nun an den Mann oder an die Frau bringen. Dazu brauchst du gute Marketingstrategien und Werbekenntnisse. Auch das ist während deiner Ausbildung als Winzer deine Aufgabe. Du berätst Kunden, lässt sie probieren und gibst Tipps. Welcher Wein passt am besten zum Fischgericht? Welche Sorte ist zu Wild besonders empfehlenswert? Als Winzer kannst du auch hier Hilfe leisten und so das Beste aus dem Essen herausholen. Denn zu einem guten Essen gehört auch immer ein leckerer Wein.
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