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Ob du aus dem Fenster schaust, aus einer Flasche trinkst oder dich im Spiegel bewunderst – Glas ist einer der wichtigsten Werkstoffe überhaupt und aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Daher braucht man ständig Fachleute,die wissen, wie man Glas herstellt. Und genau zu so einer Fachkraft wirst du durch die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker Glastechnik. Wenn du technisches Interesse mitbringst und keine Angst vor großen Maschinen hast, dann solltest du jetzt unbedingt weiterlesen. Denn mit der Ausbildung zum Verfahrensmechaniker Glastechnik ist das Glas immer halb voll und nicht halbleer.
Die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker Glastechnik ist eine duale Ausbildung. Die Hälfte der Zeit verbringst du in den Werkhallen von Betrieben aus der Glasindustrie. Dort bringt man dir alles über die Herstellung und Bearbeitung von Glasprodukten bei, zum Beispiel Glasfasern,Sicherheitsglas, Gläser, Flaschen, Vasen und Flakons. Du lernst, wie aus Sand,Soda, Kalk und Altglasscherben Glasgemenge angerührt wird und überwachst die dafür nötigen Glaswannen und Schmelzöfen. Da diese Öfen 24 Stunden am Tag im Einsatz sind und ständig überwacht werden müssen. Weil das flüssige Glas um die 1500 Grad heiß ist, wirst du dabei immer spezielle Arbeitskleidung tragen.
Ist das Glas geschmolzen, wird es durch Maschinen in Form gebracht. Stellt dein Betrieb Hohlglasbehälter her, dann wird die heiße Masse zu Flaschen oder Gläsern verarbeitet. Hast du es vor allem mit Flachglas zutun, dann stellst du zum Beispiel Autoscheiben oder Sicherheitsglas her. Die unterschiedlichen Produktions- und Prüfmaschinen werden per Computer gesteuert.Du bist in der Ausbildung zum Verfahrensmechaniker Glastechnik aber nicht nur für die Bedienung zuständig, sondern auch für die Wartung, Installation und Reparatur. So musst du immer mal wieder eine Maschine auf einen neuen Glasbehälter umrüsten z. B. die Form für Weinflaschen gegen die Form von Bierflaschen austauschen. Dabei ersetzt du gleich noch das eine oder andere Teil, wenn es nicht mehr funktioniert. Manche Betriebe produzieren große Mengen an Flaschen täglich, so beispielsweise die Ardagh Group. Hier werden Tag für Tag über 10 Millionen Behältergläser, beispielsweise für Becks, Nestle oder Rotkäppchen, produziert. Kein Wunder, dass du hier jedes Jahr deine Ausbildung als Verfahrensmechaniker Glastechnik unter tollen Bedingungen absolvieren kannst. Andere Unternehmen stellen wenige, dafür aber umso ausgefallenere Flaschen in allen Farben und Formen her, zum Beispiel für Parfüms.
Wurde das Glas in Form gebracht, dann kontrollierst du, ob die Maschinen exakt gearbeitet haben und das Glas einwandfrei ist. Schließlich möchte sich niemand an einer Flasche verletzten,und Staub oder Bläschen in einer Fensterscheibe sehen auch nicht hübsch aus. Teilweise bearbeitest du das Glas anschließend noch und polierst, gravierst oder verspiegelst es.
Wenn du während der Ausbildung zum Verfahrensmechaniker Glastechnik nicht im Betrieb arbeitest,dann bist du in der Berufsschule, wo man dir alle wichtigen theoretischen Grundlagen der Glasherstellung beibringt. Du lernst zum Beispiel, wie bestimme Maschinen funktionieren, und erfährst alles über die Zusammensetzung, Kühlung, Lagerung und den Transport von Glas. Derzeit gibt es übrigens nur drei Schulen,an dem der Theorie unterricht für angehende Verfahrensmechaniker Glastechnik angeboten wird.
Wenn du dich für die Ausbildung als Verfahrensmechaniker Glastechnik interessierst, dann solltest du vor allem keine Angst vor Lärm und Hitze haben.Außerdem solltest du sehr sorgfältig arbeiten können und technisches Verständnis mitbringen, denn vieles in der Glasproduktion läuft nur durch Hightech. Wenn du in der Schule außerdem keine Schwierigkeiten mit Naturwissenschaftlichen Fächern hattest, dann kann dir das beim Verstehen der Maschinen und Mischungen helfen. Übrigens,durch deine Ausbildung wirst du auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten,denn Unternehmen wie die Ardagh Group produzieren ausschließlich mit Altglasscherben sowie in der Natur vorkommenden und heimischen Rohstoffen, die Gläser lassen sich daher zu 100% recyceln und zählen damit zu den umweltfreundlichsten Verpackungen.
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