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Schiffe und das Meer sind dein Leben und am liebsten würdest du wie Kolumbus die meiste Zeit deines Lebens auf einem Schiff verbringen und die Welt entdecken. Leider wurde Amerika schon entdeckt und die Wahrscheinlichkeit, auf bisher unentdecktes Land zu stoßen, ist heutzutage eher gering. Wenn du trotzdem nicht auf deine Leidenschaft für alle Dinge rund um Schiffe verzichten willst, kannst du auch eine Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann machen. Hier planst und organisierst du den Transport von Gütern im Gelegenheitsverkehr über See und sorgst dafür, dass die Schiffe optimal ausgelastet sind. Was ein Schifffahrtskaufmann sonst noch alles so macht? Das erfährst du hier!
Als Schifffahrtskaufmann organisierst du die Seefrachten. Du berechnest Aufträge, kalkulierst Raten und disponierst Container. Du stehst dabei stets in Kontakt mit den Export und Importunternehmen sowie mit den Speditionen, um mit Kunden und Auftraggebern zu verhandeln. Wenn ein Schiff in den Hafen einfährt, gehört es zu deinen Aufgaben, es abzufertigen. Du reservierst Liegeplätze, meldest ankommende Schiffe an und fertigst die Frachtdokumente sowie Zollpapiere aus. Wenn das Schiff angekommen ist, gehst du an Bord und besprichst gemeinsam mit dem Kapitän die Ladeliste. Wenn die Schiffe beschädigt wurden oder die Ladung defekt ist, erstellst du Schadensprotokolle und ermittelst die Ursachen dafür. Natürlich muss dann auch die Versicherung eingeschaltet werden. Zu guter Letzt kümmerst du dich auch darum, dass immer genug Personal und Proviant an Bord ist und ausreichend viel Treibstoff gekauft wurde, damit dem Schiff nicht mitten auf dem Wasser der Kraftstoff und das Essen ausgehen.
Die duale Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann dauert drei Jahre. Sie teilt sich in den Unterricht in der Berufsschule, in dem du die Theoriekenntnisse für deinen Beruf vermittelt bekommst, und die Arbeit im Ausbildungsbetrieb, in dem du praktische Erfahrungen sammeln kannst, auf. Dein Ausbildungsbetrieb können Trampschifffahrtsunternehmen oder Schiffsmaklereien sein. Die meiste Zeit verbringst du im Büro, manchmal übernimmst du aber auch Aufgaben im Freien, wie beispielsweise im Hafen oder auf dem Schiff. Das Besondere an der Ausbildung ist, dass es zwei Fachrichtungen gibt. Du kannst dich entweder für eine Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann in der Fachrichtung Linienfahrt oder in der Fachrichtung Trampfahrt ausbilden lassen. Wenn du dich für die erste Fachrichtung entscheidest, gehört es zu deinen Aufgaben, den Linienverkehr zu betreuen. Diese Schiffe fahren regelmäßige Routen nach festen Fahrplänen und steuern immer bestimmte Häfen an.
Wenn du dich lieber in der Fachrichtung Trampfahrt ausbilden lassen willst, hast du andere Aufgaben. Der Unterschied zur Linienfahrt ist, dass die Handelsschiffe in der Trampfahrt nicht nach Zeitplan fahren, sondern sich nach der jeweiligen Nachfrage richten. Wenn ein Schiff gechartert, also gebucht, wurde, dann fährt es dorthin, wo sein Auftraggeber es haben will. Sie transportieren Massengüter wie Kohle, Stahl oder Getreide. Du berätst Kunden über Transportsysteme und Reisekosten. Dabei musst du ein gutes Durchsetzungsvermögen haben, da die Preise im Trampbereich oft individuell ausgehandelt werden.
Egal für welche der beiden Fachrichtungen du dich entscheidest, für beide brauchst du gute kommunikative Fähigkeiten. Damit du den Überblick nicht verlierst, musst du außerdem ein Planungs- und Organisationstalent sein, schließlich müssen sich viele Menschen auf dich verlassen können!
Kleine Info vorab: Seit 1. Januar 2020 gibt es für Auszubildende einen Mindestlohn. Das heißt die folgenden Zahlen geben an, wie viel du mindestens an monatlichem Bruttogehalt pro Ausbildungsjahr in deiner Ausbildung verdienen musst. Das Ausbildungsehalt kann aber je nach Branche oder Betrieb auch etwas höher ausfallen. Die duale Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann dauert drei Jahre und findet in deinem Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Während deines ersten Ausbildungsjahres lernst du, wie man Seeschifffahrt betreibt, Güter verlädt und transportiert, Geschäftsprozesse bewertest, Seeschiffe disponierst und klarierst sowie die Abwicklung von Reisechartern. Deine Arbeit wird mit 775 bis 855 Euro im Monat vergütet. Im zweiten Jahr deiner Ausbildung lernst du, wie du die Verfrachterhaftung für die gesamte Transportstrecke beurteilen und Verkehrsdienstleistungen verkaufen kannst. Auch die Kontrolle des betrieblichen Erfolgs eines Schifffahrtsunternehmens gehört zu deinem Tätigkeitsbereich. Im zweiten Jahr steigt dein Schifffahrtskaufmannverdienst auf 850 bis 980 Euro monatlich.
Im dritten und letzten Jahr deiner Ausbildung stehen Marktbeobachtung, Marktanalyse und Verladung ganz oben auf deiner Liste. Wie finanziere ich Schifffahrtsunternehmen? Wie wickle ich Schadensfälle und Versicherungsprozesse ab und wie wirken sich Kooperationen aus? Du bist nun eine große Hilfe für deinen Ausbildungsbetrieb und bereitest die Verschiffung von Projektladungen vor. Keine Frage, dass auch dein Schifffahrtskaufmann Gehalt auf 930 bis 1.105 Euro steigt. Dass du auch weiterhin zur Schule gehen musst, ist nicht neu. Zu den wichtigen Fächern während deiner Ausbildung gehören Mathe, Erdkunde, Englisch und Wirtschaft. In Mathe lernst du, wie du Transportkosten regulierst oder Frachtrechnungen erstellen kannst. Da du es mit der Schifffahrt zu tun hast, ist es selbstverständlich, dass du Ahnung von Erdkunde haben solltest. Schließlich bist du derjenige, der die Fahrten plant und organisiert. Da ist es auch logisch, dass du sicher in der englischen Sprache sein solltest, da du sehr viel mit ausländischen Unternehmen und Kunden in Kontakt stehen wirst.
Wenn dir das Einstiegsgehalt als Schifffahrtskaufmann mit circa 2.100 Euro zu gering ist, kannst du auf jeden Fall einige Weiterbildungsmöglichkeiten nutzen, um deinen Verdienst noch ein wenig aufzustocken. Als Betriebswirt für Logistik übernimmst du kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Fach- und Führungsaufgaben auf der mittleren Ebene. Speziell im Transport-, Verkehrs- und Lagerwesen hast du steuernde und kontrollierende Funktionen und stellst Entscheidungshilfen für die Geschäftsleitung bereit, indem du relevante Zahlen, Berichte und Analysen beschaffst und aufbereitest. Du willst lieber noch studieren? Dann mach einen Bachelor in Schiffs-, Reedereimanagement und Hafenwirtschaft. Das Studium dauert in der Regel sechs bis acht Semester. Nach deinem Bachelor arbeitest du in der Betriebsorganisation, -planung, im Management oder in der Unternehmensführung. Als Technischer Einkäufer oder als Vertriebsberater kannst du dich ebenso gut selbstständig machen.
Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann
Die Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann dauert drei Jahre. Du planst und organisierst den Transport von Gütern im regelmäßigen Seeverkehr. Du sorgst dafür, dass die Schiffe optimal ausgelastet sind, akquirierst Fracht, buchst Frachtraum und wickelst die Schiffsabfertigung im Hafen ab.
Betriebswirt für Logistik
Die Weiterbildung dauert in Vollzeit ein bis zwei und in Teilzeit bis zu vier Jahre. Du übernimmst danach kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Fach- und Führungsaufgaben auf der mittleren Ebene. Speziell im Transport-, Verkehrs- und Lagerwesen hast du steuernde und kontrollierende Funktionen und stellst Entscheidungshilfen für die Geschäftsleitung bereit, indem du relevante Zahlen, Berichte und Analysen beschaffst und aufbereitest.
Bachelor in Schiffs-, Reedereimanagement und Hafenwirtschaft
Das Studium dauert in der Regel sechs bis acht Semester. Nach deinem Bachelor arbeitest du in der Betriebsorganisation, - planung, im Management oder in der Unternehmensführung. Wenn du noch mehr Lust auf Lernen hast, kannst du dann auch noch einen Master dranhängen.
Selbstständigkeit
Als Technischer Einkäufer oder als Vertriebsberater kannst du dich auch gut selbstständig machen. Dazu solltest du im Idealfall aber schon etwas Berufserfahrung haben und über ein gutes Netzwerk verfügen, damit du auch wirklich Erfolg hast.
Hat dich die Seefahrt und vor allem der Warenweg über das Wasser immer schon fasziniert, ohne dass du selbst über die Weltmeere fahren möchtest, könntest du eine Bewerbung für die Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann in Betracht ziehen. Damit du bald zu jenen gehören kannst, die die Planung und die Organisation der Seefrachten übernehmen, haben wir einige Tipps für dich zusammengestellt.
Deine Ausbildungsbewerbung als Schifffahrtskauffrau muss wie alle anderen Bewerbungen auch ein Anschreiben, deinen Lebenslauf mit Bild und deine Zeugnisse enthalten. Damit deine potenziellen Ausbilder sehen, dass es dir ernst ist und du Sorgfalt aufgewendet hast, muss deine Bewerbung fehlerfrei sein. Mit der Rechtschreibprüfung deines Schreibprogramms und etwas Hilfe von deiner Familie und deinen Freunden schaffst du das aber locker.
Das Foto für den Lebenslauf in deiner Bewerbung als Schifffahrtskaufmann lässt du idealerweise beim Profi anfertigen. Sie wissen, wie man angehende Auszubildende ins rechte Licht rückt. Im Lebenslauf selbst kannst du durch deine Hobbys noch einmal unterstreichen, dass du dich für diese Ausbildung gut eignest. Vor allem, wenn du in Gruppen oder Vereinen eine herausragende Stellung einnimmst und dir Planung und Organisation von Veranstaltungen obliegen, zeigt das, dass du kein Problem mit Verantwortung hast und dass du logisch und strukturiert arbeiten kannst. Außerdem weist es darauf hin, dass du teamfähig bist und dass andere Menschen dich als Führungspersönlichkeit anerkennen. Auch Reisen und die Freundschaft mit Menschen aus anderen Kulturen können sich auf deine Bewerbung als Schifffahrtskauffrau positiv auswirken: Die Geschäftssprache ist Englisch, und du wirst viel mit Menschen aus aller Welt zu tun haben.
Wie du das Anschreiben für deine Bewerbung als Schifffahrtskaufmann richtig aufbaust, erfährst du hier. Es ist in mehrerlei Hinsicht wichtig: Einerseits entnimmt dein potenzieller zukünftiger Ausbilder dem Schreiben deine Kontaktdaten und deinen Namen, den Moment, in dem du die Schule abschließt, und deinen Notendurchschnitt. Andererseits kannst du hier deutlich machen, warum genau du für diesen Job geeignet bist. Zum Beispiel kannst du hervorheben, wenn du in Mathematik und Englisch besonders gut bist. Du kannst auf eventuelle Nebenjobs in der Branche verweisen oder auf Praktika, die du bereits absolviert hast. Auch der Hinweis auf passende Hobbys ist hier angebracht. Weiterhin erklärst du, weshalb du deine Bewerbung um die Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau an eben dieses Unternehmen geschickt hast. Vielleicht handelt es sich um den Marktführer, oder es expandiert wegen geschickter Arbeit, oder du hast viel Gutes gehört und gelesen. Verabschiede dich mit freundlichen Grüßen und unterschreibe von Hand.
Wirst du zu einem persönlichen Gespräch eingeladen, hat deine Bewerbung als Schifffahrtskaufmann den Unternehmern gefallen. Zu diesem Anlass solltest du seriös und verlässlich wirken. Zieh eine Stoffhose oder einen nicht zu kurzen Rock an und trage darüber ein Hemd oder eine Bluse mit Jackett oder Blazer. Deine Schuhe sollten sauber und von dezenter Eleganz sein: Du wirst viel Zeit im Büro verbringen und mit Kunden und Auftraggebern kommunizieren, ein guter erster Eindruck ist daher wichtig. Entferne vor dem Gespräch etwaige Piercings und sei pünktlich und höflich, dann hast du bestimmt Erfolg mit deiner Bewerbung als Schifffahrtskaufmann.
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