ODER
Ausbildung als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte
Dieser Job ist nichts für Chaoten, soviel ist sicher. Denn nach deiner Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten bist du für die komplette Organisation einer Anwaltskanzlei oder eines Notariats zuständig. Ob Mandantenbetreuung, Urkundendruck, Schriftverkehr mit den Behörden oder Zahlungsverkehr – du hast alles im Griff. Und dafür liebt der Arbeitsmarkt dich! Als RENO bist du ein Allrounder, dem viele Karrierewege offenstehen. Wir verraten dir, welche das sind.
Rechtsfachwirt/in
Die Weiterbildung zum Rechtsfachwirt vor der Rechtsanwaltskammer (RAK) ist quasi die Meisterprüfung eines jeden Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten. Entscheidest du dich nämlich dafür, dich bei der zuständigen Rechtsanwaltskammer für diese Fortbildung anzumelden, machst du einen großen Schritt auf der Karriereleiter. Du solltest mindestens zwei Jahre Berufserfahrung mitbringen und rund ein Jahr bis zur Prüfung als Rechtsfachwirt einplanen. In dieser Zeit vertiefst du Inhalte, die du aus deiner Ausbildungszeit schon kennst, und lernst neue dazu. Lehrgangsinhalte sind zum Beispiel die verschiedenen Handlungsbereiche „Büroorganisation und -verwaltung“, „Personalwirtschaft und Mandantenbetreuung“, „Mandatsbetreuung im Kosten-, Gebühren- und Prozessrecht“ und „Mandatsbetreuung in der Zwangsvollstreckung und im materiellen Recht“. Die Fortbildung kannst du entweder in Voll- oder in Teilzeit machen – wobei sie dann natürlich länger dauert als ein Jahr. Außerdem kosten sowohl der Unterricht als auch die Abschlussprüfung Geld. Bis zu 2500 Euro können hierfür fällig werden. Im Rahmen des AFBG (Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz) kannst du aber auch eine Finanzspritze in Form von BAföG beantragen.
Notarfachwirt/in
Die Inhalte der Fortbildung zum Notarfachwirt sind denen der Fortbildung zum Rechtsfachwirt sehr ähnlich und vor allem für die RENOs interessant, die in einem Notariat arbeiten. Auch hier wirst du dafür fit gemacht, in Zukunft sämtliche Betriebsabläufe im Büro zu managen. Allerdings gibt es für diese Weiterbildung noch keine eigene Ausbildungs- und Prüfungsverordnung. Die Fortbildung als Notarfachwirt kannst du derzeit nur per Fernstudium machen. Das bedeutet, der Lernstoff wird dir per Post zugeschickt und nur wenige Unterrichtsstunden finden wirklich in einer Hochschule statt – in deinem Fall in Berlin. Unterrichtsfächer sind neben „Büroorganisation und -verwaltung“ zum Beispiel „Liegenschafts- und Grundbuchrecht“, „Familien- und Erbrecht“ und „Beurkundungsrecht“. Voraussetzung ist auch hier, dass du nach deiner Ausbildung mindestens zwei Jahre als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter gearbeitet hast.
Inspektor/in im Notardienst
Pssssst, wir verraten dir jetzt ein Geheimnis: Man kann als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter auch den Sprung in den öffentlichen Dienst schaffen. Vorausgesetzt, man lebt in Bayern oder in Rheinland-Pfalz. Hast du deine Ausbildung abgeschlossen, kannst du am Auswahlverfahren der Notarkasse, die diese spezielle Weiterbildung anbietet, teilnehmen. Wirst du angenommen, folgt deine sogenannte Vorbereitungszeit als Inspektoranwärter. Die dauert zwischen zwei und drei Jahren und besteht aus praktischen Elementen im Notariat und theoretischem Unterricht bei der Notarkasse. Sobald du die Abschlussprüfung bestanden hast, kannst du auch schon loslegen mit deiner Karriere als Inspektor im Notardienst: Du kümmerst dich darum, dass notarielle Regelungen richtig abgewickelt werden können, besprichst Vertragsabschlüsse mit den Mandanten und bereitest Urkunden und juristische Erklärungen für die Notare der Notariatskasse vor.
Notariatsoberrat/oberrätin
Hast du dich für eine Karriere im öffentlichen Dienst entschieden, kannst du es bis auf den Posten eines Notariatsoberrates der Notarkasse schaffen. Das ist auch wieder ein Karrieresprung, der so nur in Bayern und in Rheinland-Pfalz möglich ist. Als Notariatsoberrat steht nur noch der Direktor über dir, du spielst also ganz oben bei den Führungskräften mit und hast immer ein wachsames Auge auf deine Notariatsinspektoren. So einen hohen und verantwortungsvollen Posten bekommst du natürlich nur, wenn du deine Arbeit über einen langen Zeitraum super erledigst, bei Beurteilungen durch deine Vorgesetzten gut abschneidest und hervorragende Prüfungsnoten vorzeigen kannst. Es lohnt sich!
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