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Ein stumpfes Messer beim Zwiebelschneiden ist ärgerlich. Ein stumpfes Sägeblatt in einer Schreinerei ist dagegen eine Katastrophe. Und während zu Hause der Messerschleifer ausreicht, sind in Fabriken und Werkstätten daher die Präzisionswerkzeugmechaniker gefragt. Denn die stellen nicht nur Messer, Klingen, und Scheren her, sondern sorgen auch für die Instandhaltung von Industrieanlagen, die mit maschinellem Schneidewerkzeugen ausgerüstet sind. In der dreieinhalbjährigen Ausbildung als Präzisionswerkzeugmechaniker lernst du, wie du Messer und Schneidwerkzeuge schmiedest und computergesteuerte Schleifmaschinen steuerst. Ein Beruf für Technikfans mit Fingerspitzengefühl. Du bist scharf auf die Ausbildung? Dann gibt’s jetzt alle Infos von uns.
Die Ausbildung als Präzisionswerkzeugmechaniker wird mit den zwei Schwerpunkten Schneidmaschinen- und Messerschmiedetechnik sowie Schneidwerkzeug- und Schleiftechnik angeboten. In der Schneidmaschinen- und Messerschmiedetechnik lernst du, wie du Messer, Klingen, Schneidinstrumente und Scheren, die von Hand benutzt werden, schmiedest. Also beispielweise Messer für Köche, Skalpelle für Chirurgen oder Scheren für Friseure und Schneider. Beim Freiformschmieden erhitzt du ein Werkstück, beispielsweise Stahl, und bringst es mit einem Hammer in Form, danach geht es ans Schleifen und Polieren. Ist die Klinge fertig, testest du, ob sie auch wirklich Messerscharf ist. Bei diesem Vorgang ist sehr viel Genauigkeit gefragt, schleifst du zu viel von dem wertvollen Material weg, kannst du diesen Fehler nicht mehr korrigieren. Neben dem Schmieden widmest du dich auch der Reparatur von Schneidemaschinen, dazu gehören Kettensägen oder Rasenmäher. Auseinanderbauen, reinigen, Teile austauschen oder Schneideelemente schleifen – für dich nach deiner Ausbildung kein Problem.
In der Ausbildung dreht es sich viel um Klingen, die in Industrieanlagen im Dauereinsatz sind, wie beispielsweise Sägeblätter in einer Holzfabrik. Diese kannst du sowohl herstellen als auch reparieren und in Schuss halten. Bekommst du den Auftrag, ein Schneidewerkzeug herzustellen, arbeitest du genauer, als es bei jedem anderen Metallberuf gefordert wird. Um ein Schneidwerkzeug exakt herzustellen, musst du alles über die Beschaffenheit der Werkstoffe wissen und sehr gut rechnen können. Anders als beispielsweise Kochmesser, werden maschinelle Schneidewerkzeuge nicht per Hand, sondern mit Hilfe von Produktionsanlagen produziert. Maschinen bedienen gehört also auch zu deiner Ausbildung dazu. Die Maschinen helfen dir nicht nur bei der Fertigung, sondern auch beim Schleifen. Mit Hilfe von hand- und computergesteuerten Schleifmaschinen werden Sägeblätter auf Vordermann gebracht. Dafür erfährst du, wie man Anlagen programmiert und den richtigen Schleifwinkel einstellt, so dass sie auf den Millimeter genau arbeiten. Das passiert in Maschinen- und Industriehallen. Übrigens: Hier ist oft Schichtdienst angesagt.
Seit 2018 gibt es eine neue Ausbildungsordnung und mit dieser ergeben sich einige Veränderungen. Zunächst einmal wurde der Ausbildunsgberuf von Schneidwerkzeugmechaniker in Präzisionswerkzeugmechaniker umbenannt. Die Modernisierung der Ausbildung war sowohl von der Struktur her als auch vom Inhalt nötig, um den technischen, wirtschaftlichen und organisatorischen Veränderungen und Entwicklungen in der Branche gerecht zu werden. Zusätzlich gibt es neue Anforderungen, die sich aus veränderten Verfahrenstechniken, moderneren Maschinensystemen und neuen Werkstoffen ergeben. Die Prüfung ändert sich ebenfalls - es wird eine gestreckte Gesellenprüfung absolviert, also eine mehrteilige Prüfung.
In der alten Ausbildungsordnung gab es die Schwerpunkten „Schneidwerkzeug und Schleiftechnik“ sowie „Schneidemaschinen und "Messerschmiedetechnik“. Diese wurden ab 2018 ersetzt durch die beiden neuen Fachrichtungen „Zerspanwerkzeuge“ und „Schneidwerkzeuge“. Außerdem gibt es eine Zusatzqualifikation, die parallel in der Ausbildung erworben werden kann, nämlich das "Messer schmieden". Zu den Inhalten gehört das Schmiedefeuerstelle einrichten, das Freiformschmieden und die Wärmebehandlung.
Die meiste Zeit deiner Ausbildung verbringst du in Werkstätten und Maschinenhallen. Du bist Lärm, Hitze und Staub ausgesetzt und arbeitest zudem mit scharfen Klingen. Schutzkleidung, wie Lederschürzen, Handschuhe, Schutzbrillen und Gehörschutz, sorgt aber dafür, dass du dir um deine Gesundheit keine Sorgen machen musst. Die theoretischen Inhalte lernst du in der Berufsschule. Hier stehen Mathematik, Werkstoffkunde, Physik und Chemie auf deinem Stundenplan. Der Physikunterricht war dein wöchentliches Highlight in der Schule? Du bist körperlich fit? Rechnen fällt dir leicht und wenn du ein Bild aufhängst, ist es auf den Millimeter genau gerade? Perfekt! Hast du dazu noch einen Haupt- oder Realschulabschluss, steht deiner Ausbildung als Präzisionswerkzeugmechaniker nichts im Wege.
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