NOA ist ein Name, den man an Bord eines Schiffes häufig hören wird. Denn so heißen viele Besatzungsmitglieder auf hoher See. Der Grund: Es ist kein eigentlicher Personenname, sondern eine Abkürzung – nämlich die für den Nautischen Offiziersassistenten, der an Bord eng mit anderen Offizieren und dem Kapitän zusammenarbeitet.
Sicherheit an Bord umsetzen: Ein Nautischer Offiziersassistent plant und führt Sicherheitsübungen durch. Zudem prüft und wartet er entsprechendes Zubehör, zum Beispiel die mitgeführten Rettungsboote. Der Nautische Offiziersassistent ergreift und vermittelt brandvorbeugende Maßnahmen und Know-how im Bereich Erste Hilfe.
Schiffe navigieren: Wo befindet man sich gerade auf der Seekarte? Was ist heute passiert und muss ins Logbuch übertragen werden? Wie entwickelt sich das Wetter? Antworten auf diese Fragen findet der Nautische Offiziersassistent. Er plant die Route des Schiffes und nimmt je nach Situation eventuell Änderungen vor, zum Beispiel bei einem Unwetter.
Be- und Entladungen planen und überwachen: Nautische Offiziersassistenten wissen, wie beispielsweise Container am besten verladen und gesichert werden. Aus diesem Grund können sie das Be- und Entladen je nach Schiffstyp optimal planen. Da es aber immer zu unvorhergesehenen Schwierigkeiten kommen kann, wird auch der Verladeprozess vom Nautischen Offiziersassistenten überwacht.
Klassische Aufgaben an Bord übernehmen: Teamarbeit ist auf einem Schiff sehr wichtig. Da man eng mit anderen Crewmitgliedern zusammenarbeitet, erfüllt man auch Aufgaben, die typisch an Bord sind, aber nicht konkret nur in den Kompetenzbereich des Nautischen Offiziersassistenten fallen. Dazu zählen unter anderem das An- und Ablegen oder das Ankern des Schiffes.
Als Nautischer Offiziersassistent und auch später als Nautischer Offizier oder Kapitän verdient man vergleichsweise viel. Dadurch, dass Nautische Fachkräfte weltweit in der maritimen Wirtschaft arbeiten können, sind die Berufschancen in dieser Branche sehr gut.
Info:
Auszubildende zum Nautischen Offiziersassistenten absolvieren in der Regel parallel oder im Anschluss zu ihrer Ausbildung ein Nautik-Studium. Viele streben später das Amt des Kapitäns an.
Ob Container- oder Fahrgastschiff: In diesem Beruf arbeitest du in der Regel die meiste Zeit auf einem Schiff und bist zum Beispiel bei einer Reederei angestellt. Je nach Route des Schiffes legst du dabei kürzere oder längere Strecken auf dem Meer zurück. Dementsprechend kannst du weltweit im Einsatz sein.
Als Nautischer Offiziersassistent ist es aber auch möglich, an Land tätig zu werden. Hier steht dir das große Feld der maritimen Wirtschaft offen. Dazu gehören unter anderem auch der Schiffbau, die Fischerei und die Hafenwirtschaft.
Deine Einsatzorte auf einen Blick
An Bord:
An Bord und/oder Land:
Nautische Offiziersassistenten arbeiten im Schichtdienst. Die Früh-, Spät- und Nachtschichten sind im Wechsel nicht nur werktags, sondern auch an Sonn- und Feiertagen üblich.
Die meisten Nautischen Offiziersassistenten tragen eine wetterfeste Uniform, vor allem dann, wenn sie zur See fahren.
Teamplayer: Nautischer Offiziersassistent, erster Nautischer Offizier, technischer Wachoffizier, Leiter der Maschinenanlage, Kapitän: Dies sind nur einige Teammitglieder auf einem Schiff, die Hand in Hand arbeiten.
Perfektionist:Ob Logbuch führen, Funkgeräte prüfen oder das Beladen des Schiffes kontrollieren: Genaues Arbeiten ist als Nautischer Offiziersassistent unabdingbar.
Menschenkenner: Du bist gern unter Menschen? Dann ist das schon eine gute Voraussetzung, um Nautischer Offiziersassistent zu werden. Der Grund: In diesem Beruf arbeitest du nicht nur mit einem großen Team zusammen, sondern hast auch regelmäßig Kontakt mit Fahrgästen oder Lieferanten.
Die Ausbildung dauert in der Regel zwischen zwölf und 18 Monaten und wird an Bord eines Schiffes absolviert. Es handelt sich um eine betriebsinterne Ausbildung, die vom ersten Nautischen Offizier und dem Kapitän verantwortet wird. Eine mindestens einjährige Seefahrtzeit benötigt man für den Abschluss eines Nautik-Studiums, so dass die Zeit als angehender Nautischer Offiziersassistent im Studium vollständig anrechenbar ist.
Übrigens: Die für das Studium geforderte Seefahrtzeit lässt sich auch durch die Ausbildung zum Schiffsmechaniker oder zum Technischen Offiziersassistenten erreichen.
In der Ausbildung als Nautischer Offiziersassistent besucht man für die Theorie nicht wie in anderen Ausbildungsberufen üblich die Berufsschule. Vielmehr erlernen die Auszubildenden direkt an Bord Theorie und Praxis zusammen.
Eine Ausnahme bildet der Lehrgang Brandabwehr und Rettung. Dieser wird an Land in einer überbetrieblichen Bildungseinrichtung absolviert. Im Zuge dessen erfahren die Auszubildenden, wie sie Bränden vorbeugen und sich bei akuten Feuern verhalten müssen. Hierfür findet auch eine Unterweisung in Wartung und Nutzung der entsprechenden Geräte statt. Betriebsintern werden die Nautischen Offiziersassistenten in folgenden weiteren Lernfeldern theoretisch und praktisch geschult:
Verwaltung
Welche Dokumente gehören an Bord? Wie nimmt man Eintragungen im Logbuch vor? Wie führe ich eine Inventarliste? Antworten auf Fragen wie diese finden die Auszubildenden im Laufe der Seefahrtzeit. Während ihnen nach ausgiebigen Erklärungen die Crewmitglieder noch über die Schulter schauen, können sie danach Verwaltungsarbeiten eigenständig durchführen.
Brücken- und Wachdienst
Wie der Kapitän ein Schiff steuert, wie Beobachtungen auf See gemeldet werden und wie Morsezeichen funktionieren: All diese Dinge gehören zum Brücken- und Wachdienst. Die Auszubildenden setzen sich im Zuge dessen auch mit dem Ankern auseinander und können unter anderem Wetterkarten und den Kompass korrekt lesen.
Ladungsumschlag und Ladungsbehandlung
Containerschiff oder Kühlschiff – auf welchem Schiffstyp man auch arbeitet, Ladungsumschlag und Ladungsbehandlung sind Themen, die auf das jeweilige Ausbildungsschiff angepasst werden. Trotzdem beachtet man immer identische Punkte, darunter Laderaumzustand und Ladungssicherung.
Das Befähigungszeugnis als Nautischer Wachoffizier erhält man nach der abgeschlossenen Ausbildung und dem Studium vom Bundesamt für Seefahrt und Hydrographie. Hierzu sind eine Ausbildungsbescheinigung, vollständige Tätigkeitsnachweise, ein betrieblicher Ausbildungsplan, ein Schiffsdatenblatt mit Fahrzeitnachweisen und eine Teilnahmebescheinigung an einem Sicherheitsseminar einzureichen.
Wusstest du schon, …
… dass ein Sicherheitskurs für Schiffspersonal Pflicht ist, da ein Jahr nach dem Untergang der Titanic 1912 neue Sicherheitsmaßnahmen wie diese beschlossen wurden? Seitdem richtet sich auch die Anzahl der Rettungsboote nicht mehr nach den Schiffsmaßen, sondern nach der Passagierzahl.
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