Motopäde / Motopädin Ausbildung & Beruf

Frau spielt mit zwei Kindern mit Bauklötzen.

Es gibt keine klassische Ausbildung zur Motopädin. Wir verraten dir, was du machen musst, um später als Motopädin arbeiten zu können.

Motopäde/Motopädin

Mit Kindern arbeiten, gleichzeitig kreativ sein und einen direkten Beitrag zur Verbesserung ihrer Lebensqualität leisten – das alles kann ein Motopäde bzw. eine Motopädin. Wie der Name schon sagt, bist du dafür zuständig, die motorische Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Praktische Erfahrungen sind dabei besonders wichtig. Du solltest auch bereit sein, ständig dazuzulernen, denn das Feld der Motopädagogik entwickelt sich immer weiter. 

Du siehst also: Der Weg dorthin erfordert zwar Ausdauer, aber die Belohnung ist eine erfüllende Tätigkeit. Wenn du denkst, dass du das Zeug zur Motopädin hast, dann verraten wir dir, welche Voraussetzungen du dafür brauchst und was du alles über den Beruf wissen musst.

Motopädie-Ausbildung im Überblick

  • Motopäde bzw. Motopädin ist kein klassischer Ausbildungsberuf, sondern eine landesrechtlich geregelte berufliche Weiterbildung an Fachschulen.
  • Du kannst diese in Voll- oder Teilzeit absolvieren und dauert ein bzw. zwei Jahre. Am Ende folgt eine Abschlussprüfung zum staatlich anerkannten Motopäden.
  • Um die Weiterbildung zu machen, brauchst du einen Abschluss und mindestens ein Jahr Berufserfahrung im Sozial-, Gesundheits- oder Bildungswesen oder im pädagogischen oder therapeutischen Bereich.

Was macht ein Motopäde?

Eine Motopädin ist eine Fachkraft in der therapeutischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Ihre Aufgabe besteht darin, durch Bewegung und Spiel die motorische Entwicklung zu fördern. Dabei geht es nicht nur um die rein körperliche Bewegung, sondern auch um soziale und emotionale Aspekte.

Die Motopädin setzt gezielte Übungen und Aktivitäten ein, um bestimmte Fähigkeiten zu trainieren oder Defizite auszugleichen. Sie arbeitet oft in enger Zusammenarbeit mit Ärzten, Psychologen und anderen Therapeuten. Sie könnte beispielsweise Übungen durchführen, die die Feinmotorik verbessern oder Spiele einsetzen, die die Grobmotorik fördern. Dabei ist wichtig, dass die Übungen Spaß machen und motivierend sind.

Motopäde Aufgaben

  • Durchführung von motorischen Tests und Diagnosen
  • Planung und Durchführung von Übungen zur Förderung der motorischen Fähigkeiten
  • Zusammenarbeit mit Eltern und anderen Fachleuten zur Erstellung individueller Förderpläne
  • Überwachung und Dokumentation der Fortschritte der Kinder
  • Anleitung und Beratung der Eltern zur Unterstützung der motorischen Entwicklung ihrer Kinder
  • Durchführung von Fortbildungen und Seminaren zur Sensibilisierung für die Wichtigkeit motorischer Entwicklung

Wo arbeiten Motopäden?

Motopäden arbeiten in unterschiedlichen Umgebungen. Sie können in privaten Praxen, Rehabilitationszentren, Krankenhäusern, Therapiezentren, Kitas und Schulen tätig sein. Einige Motopäden arbeiten als Berater, während andere in die Forschung gehen. Dein Arbeitsort hängt also ganz davon ab, in welchem Bereich der Motopädie du dich spezialisieren willst.

Warum sollte ich Motopädin werden?

Vorteile Nachteile
Als Motopädin hast du die Möglichkeit, Kinder in ihrer Entwicklung positiv zu beeinflussen. Die Arbeit kann emotional belastend sein, da du oft mit Kindern arbeitest, die besondere Bedürfnisse haben.
Du kannst kreative und abwechslungsreiche Therapieformen nutzen, um Kindern zu helfen. Es kann schwierig sein, eine Work-Life-Balance zu finden, da die Arbeit oft sehr fordernd ist.
Das Berufsfeld bietet dir die Chance, kontinuierlich dazu zu lernen und dich weiterzubilden. Du musst bereit sein, dich ständig weiterzubilden und auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Du hast die Möglichkeit, mit anderen Fachleuten zusammenzuarbeiten. Die Bezahlung in sozialen Berufen ist oft nicht so hoch wie in anderen Branchen.
Es kann sehr erfüllend sein, Fortschritte bei den Kindern zu sehen und zu wissen, dass du dazu beigetragen hast. Es kann manchmal schwierig sein, die Erfolge deiner Arbeit zu messen, da die Fortschritte oft langsam und schrittweise erfolgen.
Frau hilft einem Kind beim Balancieren auf Stühlen.

Wie werde ich Motopäde? Passende Ausbildungsberufe

Die Ausbildung zur Motopädin ist eine berufliche Weiterbildung. Du musst zunächst eine abgeschlossene Ausbildung im Sozial-, Gesundheits- oder Bildungswesen oder in einem pädagogischen oder therapeutischen Bereich haben, um dich dann zur staatlich anerkannten Motopädin weiterzubilden.

Das kannst du an verschiedenen Fachschulen und Bildungseinrichtungen machen, wo dir die Grundlagen der Motopädagogik vermittelt werden. Besonders wichtig ist die praktische Ausbildung, in der du das Gelernte anwenden und vertiefen kannst. Am Ende steht meist eine Prüfung an, um staatlich anerkannt zu werden. 

Wir stellen dir hier einige Berufe vor, die eine gute Grundlage bilden, um dich im Anschluss zur Motopädin weiterzubilden.

Erzieherin

Als Erzieherin betreust und begleitest du Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung und Bildung. Der Fokus liegt auf der Förderung der sozialen, emotionalen und kognitiven Fähigkeiten.

  • Ausbildungsdauer: 3 Jahre
  • Voraussetzung: mittlerer Schulabschluss
  • Ausbildungsgehalt: 1.190 bis 1.500 Euro brutto pro Monat
Alle Infos zur Erzieherin

Ergotherapeut

Als Ergotherapeut fokussierst du dich auf die Verbesserung der motorischen, sensorischen und kognitiven Fähigkeiten, um die täglichen Aktivitäten und die Lebensqualität zu verbessern. Die Arbeit kann sowohl mit Erwachsenen als auch mit Kindern erfolgen und umfasst eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen.

  • Ausbildungsdauer: 3 Jahre
  • Voraussetzung: mittlerer Schulabschluss
  • Ausbildungsgehalt: 1.065 bis 1.220 Euro brutto pro Monat
Alle Infos zum Ergotherapeuten

Heilerziehungspfleger

Der Heilerziehungspfleger ist ein sozialpädagogischer Beruf, der sich auf die Betreuung und Unterstützung von Menschen mit Behinderungen konzentriert. Ihre Aufgabe besteht darin, ihre Klienten in ihrem Alltag zu begleiten und ihre Lebensqualität zu verbessern.

  • Ausbildungsdauer: 3 Jahre
  • Voraussetzung: mittlerer Schulabschluss
  • Ausbildungsgehalt: bis 1.330 Euro brutto pro Monat
Alle Infos zum Heilerziehungspfleger

Duales Studium Sozialpädagogik

Als Sozialpädagoge konzentrierst du dich auf die soziale Integration von Individuen oder Gruppen in die Gesellschaft. Du arbeitest oft mit benachteiligten Menschen, um ihnen Lebenskompetenzen beizubringen und sie zu ermutigen, an der Gesellschaft teilzunehmen.

  • Ausbildungsdauer: 3 bis 4 Jahre
  • Voraussetzung: Abitur (Fachabitur möglich)
  • Ausbildungsgehalt: 920 bis 1.115 Euro brutto pro Monat
Alle Infos zum dualen Studium Sozialpädagogik

Was lernt eine Motopädin in der Ausbildung?

In der Ausbildung zur Motopädin werden dir eine Vielzahl von Fähigkeiten und Kenntnissen beigebracht. Diese Liste gibt dir einen groben Überblick über das, was du in der Ausbildung lernst. Der genaue Inhalt kann je nach Ausbildungsstätte variieren.

Motopädie: Lerninhalte

  • Grundlagen der Motorik und Bewegungsentwicklung
  • Verständnis für kindliche Entwicklung und Lernprozesse
  • Anwendung von Bewegungsspielen und -übungen
  • Diagnostik und Förderplanung
  • Kenntnisse in Pädagogik und Psychologie
  • Arbeit mit speziellen Zielgruppen wie Kinder mit Bewegungsstörungen
  • Methoden zur Förderung der motorischen Entwicklung
  • Kommunikation und Beratung mit Eltern und Fachpersonal
  • Umgang mit bestimmten Krankheitsbildern und Behinderungen
  • Rechtliche und organisatorische Grundlagen

Wie lange dauert die Ausbildung zum Motopäden?

Die Weiterbildung kann in Vollzeit oder auch berufsbegleitend in Teilzeit absolviert werden und dauert ein bzw. zwei Jahre.

Kann man die Motopädie-Ausbildung als Fernstudium machen?

Ein komplettes Fernstudium für Motopädie gibt es derzeit nicht, aber hybride Modelle oder thematisch verwandte Fernkurse können eine gute Ergänzung sein. Die Ausbildung wird in der Regel an spezialisierten Fachschulen oder Akademien angeboten, da die Tätigkeit stark auf praktischen Übungen, Selbsterfahrung und der Arbeit mit Menschen basiert – Aspekte, die sich nur schwer in ein Fernstudium integrieren lassen. Wenn du diese Ausbildung ernsthaft in Betracht ziehst, lohnt es sich, die Ausbildungsstätten direkt anzusprechen, um flexible Lösungen zu finden.

Gut vorbereitet zur Motopädin

Viele der sozialen, therapeutischen und pädagogischen Berufe haben ähnliche Ziele, unterscheiden sich aber in ihren Methoden und Schwerpunkten. Die Berufe ergänzen sich oft in der Praxis, da sie alle auf das Wohlbefinden und die Entwicklung des Kindes oder des Erwachsenen abzielen.

Frau hilft zwei Kindern beim Malen mit Wasserfarben.

Was sind die Voraussetzungen für eine Ausbildung als Motopäde?

Um eine Ausbildung in der Motopädie zu beginnen, brauchst du in der Regel einen mittleren Schulabschluss. Ein Interesse an Medizin und Psychologie ist ebenfalls hilfreich. Viele Schulen verlangen außerdem ein Praktikum im sozialen Bereich. Außerdem solltest du gerne mit Menschen arbeiten und ein hohes Maß an Empathie mitbringen. Geduld und Kreativität sind ebenfalls wichtige Eigenschaften in diesem Beruf. Es ist auch wichtig, dass du körperlich fit und belastbar bist, da die Arbeit oft anstrengend sein kann. Bereite dich auf eine Mischung aus theoretischer und praktischer Ausbildung vor, die mehrere Jahre dauern kann.

Motopädie Ausbildung Voraussetzungen

  • mittlerer Schulabschluss
  • Interesse an Medizin und Psychologie
  • Praktikum im sozialen Bereich
  • Empathie, Geduld und Kreativität
  • körperliche Fitness und Belastbarkeit

Wie viel verdient ein Motopäde während der Ausbildung?

Das Gehalt in der Ausbildung kann stark variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Standort und dem Arbeitgeber. Da es sich um eine berufliche Weiterbildung handelt, bekommst du meist kein Ausbildungsgehalt. Für die vorherige Ausbildung im pädagogischen oder therapeutischen Bereich, die für die Weiterbildung notwendig ist, bekommst du aber in der Regel ein klassisches Ausbildungsgehalt. Das hängt dann natürlich von der jeweiligen Ausbildung selbst ab. In der Regel liegt dein Ausbildungsgehalt dort zwischen 920 und 1.500 Euro brutto pro Monat.

Motopäde Ausbildung Gehalt

Ausbildungsgehalt (brutto/Monat)
ca. 920 bis 1.500 Euro

Was verdient ein Motopäde?

Das Gehalt als ausgelernte Motopädin kann stark variieren und ist auch hier abhängig von Faktoren wie Erfahrung, Standort und Arbeitsumfeld. Berufseinsteiger können mit einem niedrigeren Gehalt beginnen, während erfahrene Fachleute in der Regel mehr verdienen. Dieses Gehalt kann auch durch zusätzliche Qualifikationen und Weiterbildungen erhöht werden. In der Regel verdienst du zum Einstieg zwischen 2.700 und 3.100 Euro brutto im Monat. Mit der Zeit pendelt sich dein Gehalt bei 3.200 bis 3.800 Euro ein. Arbeitest du im öffentlichen Dienst und wirst nach Tarif bezahlt, dann liegt dein Gehalt zwischen 3.100 und 4.300 Euro.

Motopäde Gehalt

Karrierestufe Gehalt (brutto/Monat)*
Einstiegsgehalt 2.700-3.100 Euro
Durchschnittsgehalt 3.200-3.800 Euro
Tarif öffentlicher Dienst 3.100-4.300 Euro

*Zahlen diesen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Frau übt mit einem Kind Mimik vor einem Spiegel.

Welche Karrieremöglichkeiten haben Motopäden?

Die Zukunftsaussichten für Motopäden sind vielversprechend. Mit dem verstärkten Fokus auf ganzheitliche Gesundheit und Wohlbefinden gewinnt die Motopädie an Bedeutung. Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach qualifizierten Motopäden weiter steigt, da immer mehr Menschen die Vorteile von motorischer Rehabilitation erkennen.

Es ist wichtig, sich ständig weiterzubilden, um auf dem neuesten Stand zu bleiben und die bestmögliche Betreuung bieten zu können. Als Motopädin hast du somit die verschiedensten Karrieremöglichkeiten.

Motopäde Karrieremöglichkeiten

  • Arbeit in verschiedenen Einrichtungen wie Kitas, Schulen, Therapiezentren oder Kinderkliniken
  • Spezialisierung auf bestimmte Patientengruppen wie Kinder oder Senioren
  • Eröffnung einer eigenen Praxis
  • Weiterbildungen zur Erweiterung deines Fachwissens
  • Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen wie Physiotherapie oder Ergotherapie