Die Arbeit als Heilerziehungspfleger entsteht oft aus dem Wunsch, Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu unterstützen und zu fördern. Dieser Beruf ist sehr erfüllend, aber auch herausfordernd. Hast du neben der fachlichen Kompetenz auch Empathie, Mitgefühl und Organisationstalent, dann ist die HEP-Ausbildung genau die richtige Wahl für dich.
Du würdest gerne mit Menschen arbeiten und möchtest eine Ausbildung machen, in der du verantwortungsvolle Aufgaben übernimmst?
Dann werde Heilerziehungspfleger oder Heilerziehungspflegerin bei der Evangelischen Stiftung Neuerkerode und trage dazu bei, viele Menschen zu unterstützen!
Mehr zur Ausbildung bei der Stiftung NeuerkerodeIn der Heilerziehungspflege-Ausbildung erwirbst du Fähigkeiten zur Förderung und Betreuung von Menschen mit Behinderung, unterstützt deren Selbstständigkeit und übernimmt soziale sowie verwaltungstechnische Aufgaben. Dazu gehört die Hilfe bei alltäglich Dingen wie Einkaufen, Essen zubereiten und Freizeitaktivitäten. Du bist auch für die Planung und Organisation von Terminen und Freizeitprogrammen sowie für die Erstellung von Förderplänen zuständig. Zusätzlich hilfst du bettlägerigen oder kranken Menschen bei der täglichen Körperpflege, beim Essen und beim Ankleiden.
Die Ausbildung kombiniert theoretische Lerninhalte mit hohen Praxisanteilen und bereitet dich auf eine vielseitige Tätigkeit in verschiedenen sozialen und gesundheitlichen Einrichtungen vor. Du brauchst also einen überdurchschnittlich gut ausgeprägten Sinn für die Betreuung und Unterstützung von schutz- und hilfsbedürftigen Menschen, wie etwa Menschen mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung oder aber auch alte Menschen.
Bei der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger handelt es sich um eine schulische Ausbildung mit hohen Praxisanteilen, ähnlich wie bei einer dualen Ausbildung. Man unterscheidet vorwiegend zwischen der Vollzeit- und der praxisintegrierten Ausbildungsform. Die Vollzeit-Variante dauert, je nach Bundesland zwei bis drei Jahre, in denen du eine Berufsfachschule besuchst. Ausbildungsbegleitend absolvierst du außerschulische Berufspraktika. Du kannst die Ausbildung aber auch in Teilzeit machen, was etwa drei bis fünf Jahre dauert.
Zusätzlich gibt es in einigen Bundesländern die Möglichkeit, die Ausbildung in einer praxisintegrierten Ausbildungsform (PiA) durchzuführen. Diese Variante ist von Beginn an dual aufgebaut, d. h. statt Theorie und Praxis nacheinander zu absolvieren, wie bei der schulischen Ausbildung, wechseln sich Theorie und Praxis immer wieder ab. Ungefähr zwei Mal pro Woche besuchst du den Schulunterricht, während du die restliche Zeit in einer heilerziehungspflegerischen Einrichtung arbeitest. Theorie und Praxis können sich aber auch im Block von mehreren Wochen abwechseln.
Bundesland | Ausbildungsdauer |
Baden-Württemberg | Vollzeit: 3 Jahre (inkl. fachpraktischer Ausbildung) Teilzeit: bis 5 Jahre (inkl. fachpraktischer Ausbildung) |
Bayern | Vollzeit: 2-3 Jahre |
Berlin, Hessen, Sachsen | Vollzeit: 3 Jahre Teilzeit: bis 4 Jahre |
Brandenburg | Vollzeit: 3 Jahre Teilzeit: 3 Jahre |
Bremen | Vollzeit: 3 Jahre (2 Jahre schulische Ausbildung, 1 Jahr Praktikum) Teilzeit: 3-4 Jahre |
Hamburg | Vollzeit: 2-3 Jahre Teilzeit: 3 Jahre |
Mecklenburg-Vorpommern | Vollzeit: 2 Jahre Teilzeit: möglich (Infos folgen) |
Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland* | Vollzeit: 3 Jahre *einschließlich Anerkennungspraktikum |
Sachsen-Anhalt | Vollzeit: 2 Jahre Teilzeit: 4 Jahre |
Schleswig-Holstein | Vollzeit: 2-3 Jahre Teilzeit: möglich (Infos folgen) |
Thüringen | Vollzeit: 3 Jahre Teilzeit: 4,5 Jahre |
Die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger ist im Gegensatz zu gleichwertigen sozialen Berufen nicht einheitlich geregelt, sondern wird durch die jeweiligen Bundesländer und die verschiedenen Ausbildungseinrichtungen organisiert. Deswegen fallen auch die Voraussetzungen sehr unterschiedlich aus.
In der Regel brauchst du einen mittleren Schulabschluss. Dieser Abschluss allein reicht allerdings nicht aus, denn zusätzlich musst du eine ein- bis zweijährige Berufsausbildung abgeschlossen oder ein Vorpraktikum in diesem Bereich gemacht haben. Das könnte beispielsweise die Ausbildung zum Kinderpfleger, zum Sozialassistenten oder zum Heilerziehungsassistenten sein.
Wenn du zwei Jahre lang eine Berufsfachschule für Sozialwesen besucht hast, kannst du dich ebenfalls bewerben. Auch eine mehrjährige Berufstätigkeit ermöglicht dir den Zugang zu dieser Ausbildung. Hast du die Fachhochschulreife in der Tasche, musst du zusätzlich noch ein geeignetes Praktikum vorweisen – die Dauer ist von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich.
Tipp: Informiere dich unbedingt vorher bei deiner gewünschten Schule oder bei der Einrichtung, welche Voraussetzungen du erfüllen musst.
Im Gegensatz zu vergleichbaren Ausbildungen im gesundheitlichen und sozialen Sektor ist die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger nicht einheitlich staatlich geregelt, sondern wird durch die jeweiligen Bundesländer und Institutionen bestimmt. Da es sich um eine schulische Ausbildungsform handelt, bekommt man für den Unterricht in der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger kein Ausbildungsgehalt. Die schulische Ausbildung sieht allerdings wichtige Praxisanteile in der Ausbildung vor, wie etwa mehrwöchige Berufspraktika. Wenn du Glück hast, bekommst du für die praktischen Anteile, die du direkt im Heilpflege-Berufsfeld absolvierst, eine Vergütung.
Machst du deine Ausbildung in der praxisintegrierten Ausbildungsform (PiA), dann bekommst du in Einrichtungen des öffentlichen Dienstes ein Ausbildungsgehalt nach Tarif. In anderen Einrichtungen oder Trägern lehnt sich das Gehalt in der Regel an tariflichen Vereinbarungen des öffentlichen Dienstes an. Wenn du dein Berufspraktikum in einer kommunalen Einrichtung oder in einer vergleichbaren Institution mit tariflicher Vereinbarung machen kannst, bekommst du als Heilerziehungspfleger ein Gehalt von 1.802 Euro monatlich (Quelle: Tarifvertrag für Praktikantinnen und Praktikanten des öffentlichen Dienstes (TVPöD)).
Es kann sein, dass die Schulausbildung zum Heilerziehungspfleger mitunter Geld kostet. Je nachdem, wo du dich ausbilden lässt, musst du mit Schulgeld und Beiträgen für Lehrgänge rechnen, beispielsweise an Privatschulen. Es können darüber hinaus auch Gebühren für Aufnahme und Prüfungen, sowie Kosten für Lehrmittel, Arbeitskleidung, Literatur und Unterkunft entstehen.
Ausbildungsjahr | Gehalt |
1. Ausbildungsjahr | 1.341 Euro |
2. Ausbildungsjahr | 1.402 Euro |
3. Ausbildungsjahr | 1.503 Euro |
*Quelle: Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes - Allgemeiner Teil und Besonderer Teil Pflege (TVAöD-Pflege)
Wenn du erst einmal ausgelernt bist, kommt es bei deinem Verdienst als Heilerziehungspfleger ebenfalls auf die Art deiner Anstellung an. Bist du beim Bund, in den Kommunen oder in ähnlichen Institutionen mit tariflicher Vereinbarung beschäftigt, richtet sich der Verdienst eines Heilerziehungspflegers nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Arbeitest du in privaten, nicht tariflich gebundenen Betrieben, verdienst du in der Regel etwas weniger. Es kann also nie genau vorhergesagt werden, wie viel du nach der Ausbildung genau verdienst - die aufgeführten Zahlen können dir aber eine Orientierung bieten.
Aber bedenken: Der TöVD stellt Gehaltsvorgaben für verschiedene Vergütungsgruppen zur Verfügung. Je nachdem, was man beispielsweise für eine Ausbildung hat und ob man bestimmte Weiterbildungen vorweisen kann und vor allem wieviele Jahre Berufserfahrung man hat, bekommt man einen anderen Verdienst.
2.932 Euro bis 3.979 Euro (*Entgeltgruppe S 8a TVöD SuE für Heilerziehungspfleger)
Das durchschnittliche Gehalt für einen staatlich anerkannten Heilerziehungspfleger liegt bei ca. 3.800 Euro. Du kannst aber bei entsprechender Berufserfahrung bis zu 4.400 Euro brutto im Monat verdienen.
Deine Bewerbung als Heilerziehungspflegerin umfasst ein Anschreiben, deinen Lebenslauf Foto und deine Zeugnisse.
Neben deinem schulischen Werdegang, solltest du in deinen Lebenslauf auch eine passenden Auswahl deiner Hobbys schreiben, die zeigen wie gut du dich für diesen Job eignest: Sportarten zeigen beispielsweise, dass du körperlich fit bist. Das ist eine wichtige Voraussetzung. Spielst du ein Musikinstrument oder betätigst dich künstlerisch, unterstreicht das deine künstlerische Ader, die dir bei der Beschäftigung mit deinen Patienten helfen kann. Verantwortungsvolle Positionen in Gruppen und Vereinen deuten an, dass du mit anderen Menschen gut umgehen kannst und dich nicht vor Verantwortung scheust.
Aus dem Anschreiben für die Bewerbung als Heilerziehungspfleger entnimmt der Ausbilder deinen Namen, deine Kontaktdaten, den Zeitpunkt, an dem deine Schulzeit um ist, und deinen Notenschnitt. Außerdem kannst du hier angeben, weshalb du in diesem Unternehmen oder an dieser Schule (das ist je nach Bundesland unterschiedlich) ausgebildet werden möchtest. Gute Gründe sind etwa ein besonders guter Ruf oder eine persönliche Verbindung, entweder direkt oder indirekt durch Freunde und Verwandte.
Konnte deine Bewerbung überzeugen, dann wirst du in der Regel zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Es kann sein, dass zusätzlich eine schriftliche Aufnahmeprüfung durchgeführt wird. Neben deiner Bewerbung an sich, können auch deine schulischen Leistungen entscheidend sein oder auch die Reihenfolge der Anmeldungen.
Wichtig ist, dass du unterstreichst, warum du dich für die Ausbildung als Heilerziehungspflegerin entschieden hast: Du kannst von privaten Pflegeerfahrungen erzählen oder hervorheben, dass du dich gern um andere Menschen kümmerst. Hattest du bereits einen Nebenjob im sozialen Bereich oder hast du entsprechende Praktika absolviert, gibst du diese Erfahrungen ebenfalls in deiner Bewerbung an.
Ausbildung zum Heilerziehungspfleger
Sobald du den die Ausbildung erfolgreich beendet hast, bist du ein staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger. Je nach Interessen und bereits absolvierter Vorbildung stehen dir viele verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten und Spezialisierungen offen.
Weiterbildungen
Nach deiner Ausbildung kannst du dich auf ein bestimmtes Gebiet spezialisieren. Denkbar wäre beispielsweise eine Weiterbildung zur Fachkraft für Heilpädagogisches Reiten, zum Heilerziehungspfleger für Psychotherapie, zum Fachwirt für Erziehungswesen, zum Heilpädagogen oder im Bereich Sprachförderung. Auch möglich ist der Bereich Psychomotorik, Entspannungstherapie oder Elternberatung.
Fach- und Betriebswirt im Sozial- und Gesundheitswesen
Eine Weiterbildung zum Fachwirt oder zum Betriebswirt im Sozial- und Gesundheitswesen ist immer eine gute Entscheidung, besonders wenn du an betriebswirtschaftlichen Kompetenzen, einer Führungsposition und einem besseren Gehalt interessiert bist. Wenn du die berufsbegleitende Ausbildungsvariante wählst, nimmst du abends und am Wochenende an speziellen Lehrgängen teil, die etwa ein bis zwei Jahre dauern.
Studium
Sofern du eine Hochschuleignung vorweisen kannst, steht einem weiterführenden Studium nichts im Weg. Es gibt zahlreiche verschiedene Fachrichtungen. Mögliche Studiengänge sind etwa Rehabilitations- und Sonderpädagogik, Gesundheits- und Rehabilitationspsychologie, Soziale Arbeit oder Heilpädagogik.
Selbstständigkeit
Mit genügend betriebswirtschaftlichem Know-how sowie ausreichend Berufserfahrung kannst du auch eine Existenzgründung in Betracht ziehen und deinen eigenen Pflege- oder Sozialdienst gründen.
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