ODER
Als Kind wissen wir nicht unbedingt zu schätzen, was unsere Eltern alles für uns tun. Dass der Kühlschrank immer voll, unsere Wäsche immer frisch und die Wohnung immer sauber ist, das ist für uns irgendwie eine Selbstverständlichkeit. Erst wenn wir in unsere eigenen vier Wände ziehen, merken wir plötzlich, wie herausfordernd es ist, den Haushalt zu schmeißen. In der Ausbildung zur Hauswirtschafterin leistest du aber noch viel, viel mehr als zu putzen, kochen und einzukaufen. Du gehst auf die speziellen Bedürfnisse der verschiedenen Zielgruppen ein, kümmerst dich um die Betreuung und die Versorgung und beweist dabei auch das nötige handwerkliche Geschick.
Hauswirtschaft bedeutet mehr als bloß einen Staubsauger anzuschmeißen oder mal ein Bad einzulassen. Vor allem bedeutet es, auf die verschiedenen Bedürfnisse der einzelnen Menschen einzugehen. Du musst nicht nur wissen, welche Reinigungsmittel bei bestimmten Verschmutzungen helfen, sondern auch, welche Inhaltsstoffe für Allergiker geeignet sind. Es reicht nicht aus, einfach kochen zu können, du musst auch wissen, was eine Nährstofftabelle dir sagt und welche Lebensmittel bei einer Nussallergie zu vermeiden sind. Du hilfst Senioren oder Menschen mit Behinderungen, die körperlich oder geistig nicht in der Lage sind, sich zu waschen, zu verpflegen, anzukleiden oder alleine auf die Toilette zu gehen.
Anders als zum Beispiel ein Krankenpfleger kümmerst du dich in deinem Job als Hauswirtschafterin aber auch um kaufmännische Angelegenheiten. Du erstellst Haushaltspläne und hast z. B. ein Auge darauf, wie viel Geld einer einzelnen Person oder einem ganzen Betrieb für den Kauf von Lebens- oder Reinigungsmitteln zur Verfügung steht.
Zudem musst du dich mit Technik auskennen, denn in modernen Haushalten müssen Computer, Reinigungsgeräte, Waschmaschinen und andere Geräte bedient werden. Aber auch kreative Köpfe sind gefragt, wenn es zum Beispiel darum geht, bei besonderen Anlässen Blumengestecke zu arrangieren oder Feierlichkeiten zu organisieren.
Als Hauswirtschafterin arbeitest du dabei an vielen unterschiedlichen Orten. Du bist nicht nur in Pflege- und Wohnheimen beschäftigt, sondern auch in Kur- und Krankenhäusern, Jugendherbergen, Hotels oder privat bei Familien, Senioren oder Alleinstehenden, die eine helfende Hand brauchen. Du kannst dich auch auf landwirtschaftliche Betriebe spezialisieren und zum Beispiel auf Bauernhöfen arbeiten, die über pädagogische Freizeitangebote verfügen. Da kann es dann auch schon mal vorkommen, dass du Unkraut rupfst oder die Kühe fütterst. Was du letztendlich leistest, kommt darauf an, wo du landest. In einem Hotel wirst du etwa viel Zeit mit Bettenmachen und Staubwischen verbringen, während im Seniorenheim hin und wieder auch Aufgaben wie Verbandswechsel und Blutdruckmessen anfallen können.
In der dualen Ausbildung zur Hauswirtschafterin erhältst du deswegen eine Rundumschulung, mit der du für all diese Aufgaben gerüstet bist. Die meiste Zeit unterstützt du dabei deinen ausbildenden Betrieb, und ein bis zweimal in der Woche besuchst du die Berufsschule. Manchmal findet der theoretische Unterricht auch in Blöcken statt, also mehrere Tage am Stück.
Voraussetzung für die Ausbildung zur Hauswirtschafterin ist ein freundliches Wesen und ein Interesse an Menschen. Du solltest in jeder Hinsicht sorgfältig arbeiten und zumindest wissen, wie man einen Staubsauger und einen Backofen bedient. Du brauchst geschickte Hände, wenn mal eine Hose genäht werden muss, außerdem solltest du gepflegt auftreten, um nicht selbst ein zusätzliches Risiko für Allergien und Krankheiten darzustellen. Dein Deutsch sollte so gut sein, dass du ohne Probleme Pläne schreiben und mit den Menschen sprechen kannst und ordentliche Mathekenntnisse helfen dir bei der Haushaltsführung und den Kostenberechnungen.
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