Wenn unsere Lieblingsjeans auf einmal ein bisschen zu eng sitzt, wir aber auf keinen Fall auf sie verzichten möchten, lassen wir uns von Änderungsschneidern aus dieser aussichtslosen Situation befreien! Ihre Waffen: Nähmaschine, Nadel und Faden. Ihre Mission: Kleidungsstücke umändern, reparieren, vergrößern, verkleinern, erweitern oder verschönern. Hier bleibt garantiert kein Kundenwunsch unerfüllt, denn ausgebildete Änderungsschneider verbringen manchmal kleine Wunder. Wenn auch du flinke Finger und ein gutes Auge für Design und Maße hast, solltest du jetzt weiterlesen.
Die duale Ausbildung zum Änderungsschneider dauert zwei Jahre. Wo du sie machst, bleibt dir überlassen. Die häufigsten Ausbildungsbetriebe sind wohl Maßschneidereien, Bekleidungshäuser, Schneiderateliers oder Werkstätten. Im ersten Jahr deiner Ausbildung planst und bereitest du in erster Linie Arbeitsabläufe vor. Wie du bereits weißt, ist der Kundenkontakt in diesem Beruf sehr wichtig. Zufriedene Kunden, die sich kompetent behandelt und gut beraten fühlen, kommen immer wieder. Ohne Kunden, könntest du deinen Job nicht machen – Genau das Gleiche gilt auch für deine Arbeitsgeräte. Egal ob Nadel, Bügeleisen oder Nähmaschine. Du musst dafür sorgen, dass die Geräte und Maschinen stets instand gehalten werden und, wenn nötig, repariert werden. Dein Auszubildender bringt dir bei, wie man Kleinstücke und Hilfsstoffe zurichtet, sowie Näh- und Bügelarbeiten ausführt.
Ein Beispiel: Muttis altes, langes schwarzes Abendkleid hängt schon viel zu lange ungetragen im Kleiderschrank und fristet ein trostloses Leben. Deine Kundin würde dem Kleid und ihrer Mutter ja gerne den Gefallen tun und es mal anziehen, aber es ist ihr einfach viel zu lang und überhaupt nicht mehr angesagt. Mit der Ausbildung zur Änderungsschneiderin kannst du ihr helfen! Mit gekonnten Fingergriffen und einem Maßband nimmst du Maß an der Kundin und änderst dann das Kleidungsstück entsprechend. Anstatt eines langen Kleides, hätte sie lieber ein „kleines Schwarzes“. Als Änderungsschneider hast du die Aufgabe, deine Kundin zu betreuen und fachgerecht zu beraten. Kläre sie über die Möglichkeiten, den Aufwand und die anfallenden Kosten der Änderungen auf. Anschließend misst du die Länge des Stoffes, markierst die Stelle, die umgearbeitet werden soll, steckst sie ab und zückst die Schere. Mit nur wenigen Handgriffen und Schnitten, ist aus dem langweiligen, alten Kleid ein kurzes, stylisches Outfit geworden und auf einmal wieder tragbar! Deine Kundin hat außerdem noch die kaputte Hose des jüngsten Familienmitglieds dabei. Die hat er schon seit Ewigkeiten nicht mehr getragen, da der Reißverschluss hakt. Auch Reparaturen gehören zum Arbeitsalltag eines Änderungsschneiders. Der Reißverschluss wird innerhalb weniger Minuten ausgetauscht und Mutter und Sohn freuen sich darüber, dass er seine Hose wieder anziehen kann.
Wenn du als Änderungsschneider mit deiner Arbeit fertig bist, gehört es zum Service, dass du die Textilien mit Bügelautomaten oder Handbügeleisen glättest. Dabei musst du auf jeden Fall darauf achten, dass du Nähte, Aufnäher und reparierte Stellen vorsichtig behandelst, um den Stoff nicht zu beschädigen. Danach kontrollierst du, ob alle Änderungen auch dem Kundenwunsch entsprechend ausgeführt wurden und handwerklich alles richtig gemacht wurde. Sollte ein Fehler passiert sein, so hast du jetzt noch die Chance, die Nähte wieder aufzutrennen und das Textilstück nachzubearbeiten. In der Ausbildung zur Änderungsschneiderin kümmerst du dich jedoch nicht nur darum, dass Menschen gut gekleidet sind. Auch wenn sie ihre eigenen vier Wände verschönern wollen, kommen sie zu dir. Du hast sicher auch schon einmal einen schönen Stoff in einem Einrichtungshaus oder Stoffladen gesehen. Wenn man eher ungeschickt im Umgang mit Nadel und Faden ist oder keine Nähmaschine besitzt, kann man sich solche Stoffe von Änderungsschneidern zunähen lassen. Egal ob Gardine, Tischdecke oder Bettwäsche: Während deiner Ausbildung als Änderungsschneider lernst du auch Heimtextilien nach Kundenwunsch zuzuschneiden.
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