ODER
„Wo gehobelt wird, da fallen Späne!“ Dieses Sprichwort kennst du bestimmt. Und im Falle des Zerspanungsmechanikers der Fachrichtung Drehmaschinensysteme sind das nicht etwa ganz gewöhnliche Holz-, sondern Metallspäne – Hunderte, Tausende davon. In großen Fabrikhallen, wo viel produziert wird, sogar schnell mal ein paar Tonnen am Tag. Aber was macht ein Zerspanungsmechaniker für Drehmaschinensysteme überhaupt? Ganz einfach: Er ist der Fachmann, der Präzisionsbauteile für technische Anlagen aller Art herstellt – und zwar an einer Drehmaschine. Von großen Teilen für Autos, Flugzeuge oder Züge bis hin zu winzig kleine Zahnrädchen, die später in Armbanduhren eingebaut werden, bekommst du es an deinen Werkzeugmaschinen mit allen möglichen Werkstücken zu tun. Wenn du einen Beruf suchst, der Handwerk, Technik und Informatik nahtlos miteinander verbindet, dann ist die Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker mit der Spezialisierung Drehmaschinensysteme perfekt auf dich zugeschnitten.
Aber fangen wir ganz vorne an: Es handelt sich hierbei um einen der dualen Ausbildungsberufe. Du wirst also die Hälfte deiner Ausbildungszeit in der Berufsschule verbringen, wo du alle theoretischen Grundlagen für den Beruf lernst. Ob dein Fachwissen auch wirklich sitzt, testest du dann in deinem Ausbildungsbetrieb, wo du während der anderen Hälfte der Ausbildung im Schichtdienst den richtigen Arbeitsalltag eines Zerspanungsmechanikers kennenlernst. Und der ist nur was für Azubis mit starken Nerven!
In der Berufsschule bringt man dir als erstes bei, welche Sicherheitsvorkehrungen du beachten musst. Das Einsatzgebiet von Zerspanungsmechanikern sind nämlich riesige Drehmaschinen, die ein bisschen aussehen wie computergesteuerte Schraubstöcke, an denen du mit Materialien arbeitest, die durchaus mal scharfe Kanten haben können. Wenn du bei deinen Tätigkeiten nicht genau aufpasst, kannst du dir leicht mal einen Finger quetschen oder dich schneiden. Auch auf deine Kollegen, die gerade den Fräser oder die Schleifmaschine bedienen, musst du immer ein wachsames Auge haben. Es soll sich ja niemand wehtun in der Werkhalle, die dein zukünftiges Einsatzgebiet sein wird.
Außerdem erfährst du in der Schule alles über die Frästechnik und wie man die gesteuerten Drehautomatensysteme richtig programmiert und bedient. Dieses Wissen kannst du dann in deinem Betrieb direkt in die Tat umsetzen und die Werkzeugmaschinen so einstellen, dass sie genau die Formen aus Rohlingen herstellen, die der Fertigungsplan vorgibt. Anschließend befestigst du den Rohling in einer Drehmaschine, die ihn dann zuschneidet. Immer häufiger kommen für diesen Arbeitsschritt sogenannte CNC-Maschinen zum Einsatz, die von einem Computer gesteuert werden. Dieser Computer kann beispielsweise Daten aus Konstruktionsprogrammen auslesen und anhand dieser Vorlage eine Vielzahl von Formen aus so einem Werkstück produzieren. Damit der Computer weiß, was er machen muss, bist du dafür zuständig, die richtigen Daten zu Form und Größe korrekt einzugeben.
Es gibt aber auch Drehmaschinen, die du noch mit der Hand bedienen musst. So sind zwar weniger Formen möglich, als mit einer CNC-Maschine, aber die Techniken Außendrehen (die Außenseite des Rohlings wird mithilfe des Drehmeißels bearbeitet), Innendrehen (du bohrst quasi ein Loch in den Rohling) und Plandrehen (die Stirnseite des Werkstücks wird durch Rotation geformt) wirst du an Probestücken so lange üben, bis du alle drei Drehtechniken perfekt draufhast. Nach deiner Ausbildung wirst du als Zerspanungsmechaniker mit der Fachrichtung Drehmaschinensysteme nämlich viele Maschinen für die Serienproduktion herstellen. Programmierst du hier nicht alles genau nach Plan, werden alle Bauteile eines Arbeitsschrittes fehlerhaft produziert. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer für die Firma, bei der du angestellt bist. Und weil auch die stärksten Maschinen recht schnell verschleißen, wenn sie den ganzen Tag Metall verarbeiten, lernst du in der Ausbildung auch gleich noch, wie du deine Drehmaschinen reparieren kannst – denn das wird ziemlich häufig nötig sein.
Weil es so viel zu lernen gibt, beträgt die Ausbildungsdauer übrigens auch dreieinhalb Jahre – wenn du dich besonders gut anstellst, kannst du in Sonderfällen schon nach drei Jahren deine Abschlussprüfung machen. Freie Ausbildungsplätze werden auch für das Jahr 2017 wieder von Firmen aus den Bereichen Anlagebau, Automobilindustrie oder Stahl- oder Leichtmetallbaubranche angeboten. In unserer Jobbörse ist alles dabei – du musst dich nur bewerben. Zwar wurden 2016 auch Bewerber mit einem Hauptschulabschluss eingestellt, die besten Chancen hast du aber mit der mittleren Reife. Da zurzeit viele Zerspanungsmechaniker gesucht werden, wirst du weder bei der Suche nach einer Ausbildung noch mit deiner abgeschlossenen Berufsausbildung Probleme haben, passende Jobs und Stellenangebote zu finden.
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