ODER
Es gibt keine offizielle Ausbildung zum Sozialarbeiter. Wir verraten dir, was du machen musst, um später als Sozialarbeiter arbeiten zu können.
Konflikte entschärfen, Probleme lösen und Menschen in schwierigen Situationen helfen: Die Aufgaben von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiten sind sehr vielfältig. Dafür sind vor allem ein gutes Einfühlungsvermögen, Stressresistenz und ein hohes Verantwortungsbewusstsein gefragt.
Du siehst also: Für den Beruf musst du einiges mitbringen. Wir verraten dir, wie du Sozialarbeiter wirst, welche Voraussetzungen du dafür brauchst und was du sonst noch so über diesen Beruf im sozialen Bereich wissen musst.
Sozialarbeiter helfen Menschen in schwierigen Lebenslagen. Das können ganz unterschiedliche Probleme sein – schlussendlich kommt es auf den Fachbereich an.
In der Jugendhilfe beschäftigen sich Sozialarbeiter unter anderem mit vernachlässigten Kindern, die zum Beispiel Probleme in der Schule oder mit ihrem sozialen Umfeld haben.
Auch die Suchtberatung oder die Arbeit mit Obdachlosen sind klassische Arbeitsfelder von Sozialarbeitern. Menschen mit Behinderung können ebenfalls zu den Klienten von Sozialarbeitern gehören. Klient ist übrigens der Fachbegriff für Menschen, um die sich Sozialarbeiter kümmern.
Bei ihrer Arbeit müssen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter immer versuchen, alle Interessen unter einen Hut zu bekommen – also die des Klienten, der Einrichtung und des Staats. Das ist oft gar nicht so einfach und eine der vielen Herausforderungen, denen sich Sozialarbeiter tagtäglich stellen.
Grundsätzlich geht es bei der Arbeit um die (Wieder-)Eingliederung von Menschen in die Gesellschaft. Oder einfacher gesagt: Sozialarbeiter helfen ihnen dabei, ein normales und geregeltes Leben zu führen.
Wichtig: Als Sozialarbeiter hast du immer wieder mit schweren Schicksalsschlägen und Konflikten zu tun. Themen wie Missbrauch, Sucht oder Vernachlässigung werden dir im Arbeitsalltag regelmäßig begegnen. Damit musst du umgehen können!
Der Begriff Fallmanagement bezeichnet die Koordination, Umsetzung und Überwachung von individuellen Hilfs- und Betreuungsangeboten, mit denen Sozialarbeiter Menschen in schwierigen Situationen unterstützen.
Hinweis: Später übernimmst du nicht alle der aufgezählten Aufgaben. Welche Tätigkeiten du genau übernimmst, hängt von der Einrichtung ab, in der du arbeitest. In einer Jugendwohngruppe fallen andere Aufgaben an als in der Suchberatung – und in der Familienhilfe sehen die Tätigkeiten dann auch wieder anders aus.
Einsatzmöglichkeiten: Sozialarbeiterinnen werden in allen Bereichen gebraucht, weshalb du dich später entscheiden kannst, wo du arbeiten möchtest – zum Beispiel beim Jugendamt, in einem Kinderheim, einem Jugendzentrum oder einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung.
Fachkräftemangel: In den Bereichen Sozialarbeit und Sozialpädagogik gibt es den größten Fachkräftemangel in Deutschland. Laut einer Statistik von Statista aus dem Jahr 2023 fehlen in diesem Bereich knapp 23.000 Fachkräfte.
Karrierechancen: Es gibt zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten im sozialen Bereich. Dadurch kannst du dich auf bestimmte Bereiche spezialisieren, was dein Gehalt verbessern kann.
Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter arbeiten in den verschiedensten Bereichen.
Einsatzbereiche von Sozialarbeitern:
So unterschiedlich wie die Einsatzbereiche, so verschieden sind auch die Einrichtungen, in denen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter tätig sind.
Einsatzorte von Sozialarbeitern:
Die vielen unterschiedlichen Einsatzbereiche und Einrichtungen zeigen, wie wichtig Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sind. Wenn du dich dafür entscheidest, Sozialarbeiterin oder Sozialarbeiter zu werden, ergreifst du auf jeden Fall einen super wichtigen Job mit jeder Menge Abwechslung.
Der klassische Weg führt über ein Studium, in den meisten Fällen Soziale Arbeit. Das kannst du als „normales“ Studium an vielen verschiedenen Universitäten studieren. Es gibt aber auch die Möglichkeit, ein duales Studium zu machen. Das hat den Vorteil, dass du bereits während des Studiums jede Menge Praxiserfahrung sammelst.
Wie das duale Studium Soziale Arbeit genau abläuft, erfährst du auf unserer Infoseite.
Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, über ein Sozialpädagogik-Studium Sozialarbeiter beziehungsweise Sozialpädagoge zu werden. Die beiden Studiengänge haben viele Gemeinsamkeiten und du bekommst das Know-how an die Hand, um später im sozialen Bereich zu arbeiten.
Soziale Arbeit ist ein großes Fachgebiet und die Sozialpädagogik ist ein Teil davon. Sozialpädagogen beschäftigen sich hauptsächlich mit dem Thema Prävention. Da geht es darum, Probleme oder Konflikte zu lösen, bevor sie überhaupt entstehen. Das kann zum Beispiel durch spezielle Bildungs- und Erziehungsmethoden erreicht werden.
Übrigens: Früher gab es einen Diplom-Studiengang für Sozialarbeiter und Sozialpädagogen. Mit Abschluss des Studiums war man dann Diplom-Sozialarbeiter bzw. Diplom-Sozialpädagoge. Seit der Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen gibt es diese Diplom-Studiengänge nicht mehr!
Das duale Studium Soziale Arbeit bereitet dich darauf vor, Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen. Du beschäftigst dich zum Beispiel mit Themen wie sozialer Gerechtigkeit, Sozialpolitik oder Kinderrechten. Außerdem lernst du, wie eine soziale Einrichtung funktioniert, wie man richtig in Konfliktsituationen interveniert und welche Hilfsmaßnahmen du wann ergreifen kannst.
Du interessierst dich vor allem für den pädagogischen Teil der Sozialarbeiter-Tätigkeit? Dann könnte auch das duale Studium Sozialpädagogik für dich interessant sein.
Im Sozialpädagogik-Studium liegt der Fokus auf der pädagogischen Begleitung und Entwicklung von Menschen – insbesondere von Kindern, Jugendlichen und Familien. Es beinhaltet unter anderem pädagogische Methoden und Theorien zur Förderung der Persönlichkeit und der sozialen Integration.
Übrigens: Manche Hochschulen bieten das Sozialpädagogik-Studium auch direkt mit dem Schwerpunkt Kindheitspädagogik an. Damit legst du dich dann schon zu Beginn deines Studiums auf einen Spezialbereich fest: die Arbeit mit Kindern.
Die Bezeichnungen Sozialarbeiter und Sozialpädagoge werden oft synonym verwendet. Zwar gibt es ein paar Unterschiede zwischen den Bereichen soziale Arbeit und Sozialpädagogik, aber grundsätzlich sind die Abschlüsse der beiden Studiengänge gleichgestellt.
Ob du nun „staatlich anerkannter Sozialarbeiter“ oder „staatlich anerkannte Sozialpädagogin“ bist, macht in vielen Fällen keinen großen Unterschied. Die Karrieremöglichkeiten ähneln sich sehr. Nur bei den täglichen Aufgaben kann es zu Unterschieden kommen. Sozialpädagogen beschäftigen sich meistens mit Kindern und Jugendlichen, während Sozialarbeiter auch mit Erwachsenen arbeiten.
Also egal, welches Studium du machst: Du lernst die Grundlagen, um später im sozialen Bereich tätig zu sein. Entscheidest du dich für ein duales Studium, hast du den Vorteil, dass du bereits während des Studiums sehr praxisbezogen arbeitest.
Generell ist das Thema Praxis im sozialen Bereich extrem wichtig: Das theoretische Fachwissen über Erziehungsmethoden oder Konfliktlösungen reicht nicht aus – du musst es auch im „echten Leben“ umsetzen beziehungsweise anwenden können.
Nein, um staatlich anerkannter Sozialarbeiter zu werden, musst du ein Studium absolvieren. Es gibt aber verschiedene Ausbildungsberufe im sozialen Bereich, mit denen du dich für ähnliche Aufgaben qualifizierst. Das sind zum Beispiel folgende Ausbildungsberufe:
Weitere passende Ausbildungsberufe findest du auf unserer Übersichtsseite zu den sozialen Berufen:
Good to know: Mit einer abgeschlossenen Ausbildung in einem sozialen Beruf und ausreichend Berufserfahrung kannst du dann später noch ein Studium machen – auch ohne Abitur.
Nein, es gibt keine klassische Umschulung zum Sozialarbeiter! An einem Studium führt leider kein Weg vorbei.
Übrigens: Auch wenn die Begriffe Quereinstieg und Umschulung oft synonym verwendet werden, gibt es einen Unterschied.
Quereinsteiger wechseln direkt in ein neues Berufsfeld. Die Einarbeitung erfolgt über „learning by doing“.
Bei einer Umschulung bekommst du erstmal eine gezielte Ausbildung in dem neuen Bereich – du steigst also nicht direkt in den Berufsalltag ein. Dafür bekommst du am Ende der Umschulung auch einen anerkannten Berufsabschluss.
Wenn du also bereits im Berufsleben stehst und überlegst, noch eine Karriere als Sozialarbeiter einzuschlagen, hast du zwei Möglichkeiten:
Übrigens: Wenn du dich dafür interessierst, wie viel Sozialarbeiter und Sozialpädagogen verdienen, dann schau mal auf unseren Infoseiten zu den Berufen vorbei. Da findest du alle Antworten.
Bei einer Ausbildung oder einem Studium im sozialen Bereich kommt es vor allem auf die persönlichen Eigenschaften an. Deshalb solltest du Folgendes mitbringen:
Bewerbungs-Tipp: Achte darauf, dass du bei deiner Bewerbung nicht nur schreibst, dass du diese Eigenschaften mitbringst, sondern beleg das auch mit Beispielen. Das kann zum Beispiel eine Tätigkeit als Streitschlichter in der Schule sein. Vielleicht hast du ja auch schon mal ein Event organisiert oder bist in einem Sportverein ehrenamtlich aktiv.
Der soziale Bereich ist ziemlich vielfältig, dementsprechend gibt es auch viele Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Dabei wird grundsätzlich zwischen Anpassungsqualifizierungen und Aufstiegsweiterbildungen unterschieden.
Anpassungsqualifizierungen sind Fortbildungen, bei denen du dich in einem bestimmten Bereich weiterbildest, also dir Spezialwissen aneignest. Das hilft dir dabei, ein noch besserer Sozialarbeiter zu werden. Das können zum Beispiel Weiterbildungen in folgenden Bereichen sein:
Bei den Aufstiegsweiterbildungen geht es nicht nur darum, dein Sozialarbeiter-Fachwissen auszubauen, sondern den nächsten Karriereschritt zu gehen – zum Beispiel, wenn du dich für eine Position mit mehr Verantwortung qualifizierst. Das kannst du beispielsweise über ein zusätzliches Studium machen.
Passende Studienfächer im sozialen Bereich sind beispielsweise:
Hast du schon ein Bachelor-Studium in Sozialer Arbeit oder Sozialpädagogik abgeschlossen, bietet sich auch die Möglichkeit, noch einen Master dranzuhängen.
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