Die Experimente im Chemieunterricht haben dir großen Spaß gemacht und im Labor zu arbeiten klingt cool? Dann haben wir gute Nachrichten für dich: Die Ausbildung zum Prüftechnologen Keramik spielt sich zum Großteil genau dort ab. Du untersuchst und analysierst verschiedene Stoffe und hantierst dabei mit chemischen Substanzen. Wir haben die Ausbildung zum Prüftechnologen auf Herz und Nieren geprüft und verraten dir, welche Stoffe untersucht werden, wie das geschieht und was für einen Sinn das Ganze hat.
Info: Die Ausbildung zum Prüftechnologen Keramik gibt es erst seit 2018. Davor hieß der Ausbildungsberuf einfach Stoffprüfer. Neben dem Namen haben sich an der Ausbildung natürlich auch inhaltlich ein paar Dinge verändert. Der größte Unterschied besteht darin, dass sich die Ausbildung zum Prüftechnologen auf den Bereich Keramik spezialisiert.
Das Aufgabenspektrum von Prüftechnologen Keramik ist wirklich groß. Grundsätzlich geht es um die Untersuchung von verschiedenen Stoffen. Wie setzen die sich zusammen? Welche Eigenschaften hat der Stoff? Wie ist die Qualität? Das sind alles Fragen die Prüftechnologen und -technologinnen im Labor auf den Grund gehen. Sie entscheiden, ob ein Stoff die richtigen Eigenschaften und die entsprechende Qualität hat, um für die Herstellung keramischer Erzeugnisse genutzt zu werden.
Deine Aufgaben auf einen Blick:
Durch ihre breit gefächerten Fachkenntnisse können Prüftechnologen in verschiedenen Bereichen arbeiten. Zum Beispiel in der Glas- und Keramikindustrie oder bei einem Betrieb aus der Erden- und Steineindustrie. Auch bei der Herstellung von Baustoffen ist die Expertise von Prüftechnologen gefragt. So kannst du zum Beispiel bei einem Unternehmen arbeiten, das Zement oder Bindemittel herstellt. Falls dich die Arbeit bei Industrieunternehmen nicht reizt, hast du auch noch die Möglichkeit bei Ämtern oder Instituten zu arbeiten, die Materialien prüfen.
Die Substanzen und Stoffe, mit denen du im Labor arbeitest sind teilweise nicht ganz ungefährlich. Arbeitskittel, Einweghandschuhe und Schutzbrille gehören deshalb zu deiner Grundausrüstung bei der Arbeit.
Die dreijährige Ausbildung verläuft dual. Das heißt, dass du nicht nur Zeit im Betrieb verbringst, sondern auch die Schulbank drückst. Insgesamt lässt sich die Ausbildung zum Prüftechnologen Keramik in zwei große Abschnitte einteilen. In den ersten 18 Monaten lernst du sowohl in der Berufsschule als auch im Betrieb die Grundlagen. Im vierten Ausbildungshalbjahr folgt dann eine Zwischenprüfung. In den letzten eineinhalb Ausbildungsjahren vertiefst du deine Fachkenntnisse in verschiedenen Bereichen, ehe am Schluss die Abschlussprüfung ansteht.
Die Berufsschule musst du während deiner gesamten Ausbildungsdauer immer wieder besuchen. Neben allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch oder Wirtschaftskunde gibt es auch sogenannte Fachklassen, in denen berufsspezifische Lernfelder auf dem Stundenplan stehen. Du erfährst viel über die chemische Zusammensetzung von verschiedenen Stoffen und deren Eigenschaften, beispielsweise von Keramik oder Glas. Wie verhält sich der Stoff bei Wärme oder Druck? Wie wasser- oder luftdurchlässig ist er? All das und noch viel mehr lernst du in der Berufsschule.
Im Betrieb setzt du dann all das theoretische Wissen aus der Berufsschule in die Tat um. Du führst beispielsweise Analysen durch, dekantierst, filtrierst, saugst ab und laugst oder wäschst aus. Wie bereits erwähnt, findet der Großteil deiner Arbeit im Labor statt. Während des kompletten Herstellungsprozesses eines Produkts nimmst du kontinuierlich Proben und analysierst diese mit verschiedenen Prüfgeräten. Durch dein „okay“ bescheinigst du dem Produkt höchste Qualitätsstandards.
Manche Unternehmen haben sich auf Badkeramik, also Waschbecken, Toilette, Badewanne und ähnliche keramische Erzeugnisse spezialisiert. Die dort arbeitenden Industriekeramiker stellen alles aus einer speziellen Keramik her, die gewisse Eigenschaften aufweisen muss. Ein Waschbecken sollte beispielsweise hygienisch, langlebig und unempfindlich gegen Kalk und Hitze sein. Badewannen wiederum müssen die Wärme des Wassers speichern, denn wer liegt schon gerne in einer Badewanne, in der das Wasser nach fünf Minuten abgekühlt ist? Genau da setzen die Prüftechnologen an, deren Ziel es ist, immer bessere Stoffe mit noch besseren Eigenschaften zu entwickeln, beziehungsweise deren Qualität zu sichern.
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