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Es ist dein Traum, große Passagiermaschinen hoch über die Wolken zu steuern? Klar: Der Weg dahin ist eine Ausbildung zum Piloten. Doch wie wird man Pilot bzw. Pilotin? Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, wie läuft die Ausbildung ab und was verdienen Piloten eigentlich? Wir haben alle Infos zur Pilotenausbildung für dich zusammengestellt.
Du kannst es dir wahrscheinlich schon denken: Die Pilotenausbildung gehört zu den anspruchsvollsten Ausbildungen überhaupt. Sie ist aufgeteilt in die Ausbildung zum Berufspiloten (CPL) und zum Verkehrspilot (ATPL). Diese beiden Ausbildungswege bereiten dich auf unterschiedliche Aufgaben im Cockpit vor.
Die Ausbildung wird in Deutschland entweder an Flugschulen oder direkt bei Fluggesellschaften angeboten. Der theoretische Teil ist auf mehrere Monate ausgelegt und wird in Kombination mit praktischen Flugstunden durchgeführt.
Der Beruf des Piloten bzw. der Pilotin bietet zahlreiche Vorteile, die ihn für viele Menschen zu einem Traumberuf machen. Einer der größten Vorteile ist die Freiheit, die die Arbeit über den Wolken mit sich bringt. Du hast die Möglichkeit, die Welt zu bereisen und an Orte zu gelangen, die viele andere nur aus dem Fernsehen kennen. Dazu kommt ein attraktives Gehalt, das mit zunehmender Erfahrung deutlich steigt.
Piloten genießen zudem ein hohes Ansehen und arbeiten in einem Umfeld, das ständig technologische Fortschritte erlebt. Auch die Jobperspektiven sind weiterhin gut, da die Nachfrage nach Luftverkehr in vielen Teilen der Welt weiterhin wächst.
Pilot oder Pilotin zu werden, ist nicht einfach. Neben der Leidenschaft fürs Fliegen musst du auch bestimmte körperliche und geistige Voraussetzungen erfüllen. Diese betreffen sowohl deine schulische Ausbildung als auch deine körperliche Fitness.
Für die Ausbildung zum Verkehrspiloten wird in der Regel das Abitur oder Fachabitur vorausgesetzt. Fluggesellschaften wie die Lufthansa legen großen Wert darauf, dass du eine solide schulische Basis mitbringst. Für die Ausbildung zum Berufspiloten reicht oft ein Realschulabschluss.
In beiden Fällen sind besonders gute Kenntnisse in den Fächern Mathematik, Physik und Englisch wichtig. Englisch ist die internationale Flugsprache und unverzichtbar im Cockpit.
Du musst mindestens 17 Jahre alt sein, um die Ausbildung zum Piloten beginnen zu können. Für die kommerzielle Lizenz (CPL) musst du 18 Jahre alt sein, und um die ATPL-Lizenz zu erhalten, ist das Mindestalter 21 Jahre.
Deine Körpergröße muss in einem bestimmten Bereich liegen, damit du im Cockpit sicher und bequem arbeiten kannst. Üblicherweise liegt die Mindestgröße bei 1,65 m und die Maximalgröße bei 1,98 m. Manche Fluggesellschaften können hier aber leicht abweichen.
Eine spezifische Gewichtsgrenze für Piloten gibt es nicht, aber das Gewicht muss im Verhältnis zur Körpergröße und allgemeinen Gesundheit stehen, um die Anforderungen der flugmedizinischen Tauglichkeitsprüfung zu bestehen. Der BMI (Body-Mass-Index) spielt hierbei eine Rolle, und extremes Über- oder Untergewicht kann die Chancen beeinträchtigen, die ärztliche Tauglichkeit zu erhalten. Das Gewicht muss es dem Piloten ermöglichen, sich im Cockpit frei zu bewegen und die Instrumente sicher zu bedienen.
Auch wenn du eine Brille oder Kontaktlinsen trägst, kannst du Pilot werden. Deine Sehstärke darf maximal +/- 3 Dioptrien betragen. Bei der flugmedizinischen Untersuchung wird genau geprüft, ob dein Sehvermögen ausreicht, um im Cockpit sicher zu arbeiten.
Eine der wichtigsten Hürden auf dem Weg zur Pilotenlizenz ist die flugmedizinische Tauglichkeitsprüfung. Hier wird deine körperliche und geistige Gesundheit untersucht. Dabei werden unter anderem dein Herz-Kreislauf-System, deine Beweglichkeit, dein Gehör und dein allgemeiner Gesundheitszustand geprüft. Diese Untersuchung ist streng, aber notwendig, um sicherzustellen, dass du den Belastungen im Cockpit gewachsen bist.
Neben den formellen Anforderungen gibt es auch einige persönliche Eigenschaften, die du als Pilot mitbringen solltest. Du musst in der Lage sein, unter Druck ruhig zu bleiben, schnelle Entscheidungen zu treffen und gut im Team zu arbeiten. Vor allem die Fähigkeit, mehrere Dinge gleichzeitig im Blick zu behalten und in kritischen Situationen die Nerven zu bewahren, ist entscheidend.
Die Ausbildung zum Piloten gliedert sich in mehrere Phasen, die sowohl theoretische als auch praktische Inhalte abdecken.
In der Theoriephase lernst du alles, was du für den späteren Beruf wissen musst. Die meisten Flugschulen planen dafür etwa ein Jahr ein, wobei du die folgenden Themen vertiefen wirst:
Während der Theoriephase musst du zahlreiche Prüfungen ablegen, die dein Wissen in diesen Bereichen testen. Diese Prüfungen sind anspruchsvoll und müssen bestanden werden, bevor du mit der Praxis beginnen darfst.
Nach der Theoriephase geht es endlich in die Praxis. Hier wirst du die ersten Flugstunden absolvieren und unter Anleitung eines Fluglehrers fliegen lernen. Die praktische Ausbildung wird aufgeteilt in:
Simulatortraining: Neben den echten Flugstunden verbringst du auch viel Zeit im Flugsimulator. Hier kannst du realistische Szenarien nachstellen und schwierige Situationen durchspielen, ohne dass ein echtes Flugzeug in Gefahr
Um eine Verkehrspilotenlizenz (ATPL) zu erhalten, musst du mindestens 195 Flugstunden absolvieren, davon eine gewisse Anzahl im Instrumentenflug und einige Stunden im Simulator. Für die Lizenz als Berufspilot (CPL) sind etwa 150 Flugstunden vorgeschrieben. Diese Stunden setzen sich aus Solo-Flugstunden, Überlandflügen und Instrumentenflügen zusammen. Je nach Flugschule oder Fluggesellschaft kann diese Anforderung leicht variieren, aber dies sind die allgemeinen Mindeststandards.
Ein wichtiger Teil der Ausbildung zum Verkehrspiloten ist auch das MCC-Training. In dieser Phase lernst du, wie du mit deinem Co-Piloten zusammenarbeitest. Kommunikation und Teamarbeit sind im Cockpit entscheidend, besonders bei großen Flugzeugen, die von zwei Piloten gesteuert werden. Du lernst, wie du gemeinsam mit deinem Team Entscheidungen triffst und in kritischen Situationen zusammenarbeitest.
Die Dauer der Pilotenausbildung hängt von mehreren Faktoren ab. Insbesondere vom gewählten Ausbildungspfad und der Ausbildungsintensität. Für die Ausbildung zum Verkehrspiloten (ATPL) kannst du mit etwa 18 bis 24 Monaten rechnen. Dies umfasst sowohl den theoretischen Unterricht als auch die praktischen Flugstunden. Wenn du dich für den Weg über eine Fluggesellschaft entscheidest, kann die Dauer je nach Zeitplan der Airline variieren.
Wenn du hingegen den Weg über eine modulare Ausbildung wählst, bei der Theorie- und Praxisphasen flexibel absolviert werden können, kann die Ausbildung auch länger dauern. Manchmal bis zu 36 Monate! Es werden wichtige Fächer wie Luftrecht, Meteorologie, Navigation und Technik unterrichtet, bevor du die notwendigen Flugstunden absolvierst.
Pilot oder Pilotin zu werden ist anspruchsvoll und erfordert jedoch Engagement, Disziplin und eine solide Vorbereitung. Die Ausbildung umfasst sowohl einen intensiven theoretischen Teil als auch anspruchsvolle praktische Flugstunden. Besonders herausfordernd sind die Eignungstests, wie z. B. der DLR-Test in Deutschland, der deine geistigen Fähigkeiten, deine Reaktionsgeschwindigkeit und dein technisches Verständnis prüft.
Auch die flugmedizinische Untersuchung ist streng, da hier dein körperlicher Zustand auf Herz und Nieren geprüft wird. Gute Englischkenntnisse sind ebenfalls unerlässlich, da die Flugsprache weltweit Englisch ist.
Insgesamt müssen wir also ehrlich zu dir sein: Die Ausbildung zum Piloten ist kostenintensiv und erfordert eine Menge Durchhaltevermögen.
Die Kosten der Pilotenausbildung sind hoch und für viele eine der größten Herausforderungen. Die Ausbildung wird von den meisten Flugschulen und Fluggesellschaften nicht vergütet, das bedeutet, dass du die Kosten selbst tragen musst.
Die Kosten für die Pilotenausbildung variieren je nach Flugschule und Lizenz. Für die ATPL-Lizenz musst du mit Kosten zwischen 60.000 und 100.000 Euro rechnen. Die Ausbildung zum Berufspiloten (CPL) ist etwas günstiger, aber immer noch sehr teuer. Zu den Kosten für die Ausbildung kommen noch zusätzliche Ausgaben für Lehrmaterialien, Prüfungsgebühren und die flugmedizinische Untersuchung.
Zum Glück gibt es verschiedene Möglichkeiten, die hohen Kosten zu finanzieren:
Die Bewerbung als Pilot bzw. Pilotin ist ein aufwändiger Prozess, der aus mehreren Stufen besteht. Neben einer klassischen schriftlichen Bewerbung musst du auch verschiedene Tests bestehen, die deine Eignung für den Beruf überprüfen.
Der erste Schritt zur Bewerbung ist die flugmedizinische Tauglichkeitsuntersuchung, die von einem speziell ausgebildeten Fliegerarzt durchgeführt wird. Diese Untersuchung ist sehr streng und prüft deine Gesundheit auf Herz und Nieren. Sie stellt sicher, dass du den körperlichen und psychischen Anforderungen des Pilotenscheins gewachsen bist.
Die meisten Flugschulen und Fluggesellschaften setzen spezielle Eignungstests voraus. Diese Tests prüfen deine mathematischen und physikalischen Kenntnisse, deine Reaktionsfähigkeit und deine Multitasking-Fähigkeiten. Besonders bekannt ist der DLR-Test, der als einer der schwersten Eignungstests für Piloten gilt. Es ist wichtig, dich intensiv auf diese Tests vorzubereiten, da sie darüber entscheiden, ob du zur Pilotenausbildung zugelassen wirst.
Neben den formellen Bewerbungsteilen wie Lebenslauf und Zeugnissen ist auch das Motivationsschreiben ein wichtiger Bestandteil deiner Bewerbung. Hier hast du die Möglichkeit, deine Leidenschaft fürs Fliegen und deine Eignung für den Beruf darzustellen.
Nach deiner Pilotenausbildung stehen dir zahlreiche Karrieremöglichkeiten offen, sowohl im kommerziellen als auch im nicht-kommerziellen Bereich.
Die klassische Laufbahn eines Piloten führt in den Linienflugverkehr bei großen Fluggesellschaften, wo du entweder als Co-Pilot oder später als Kapitän tätig bist. Hier fliegst du große Verkehrsflugzeuge wie den Airbus A320 oder die Boeing 737 und beförderst Passagiere auf Kurz-, Mittel- und Langstrecken. Fluggesellschaften wie Lufthansa, Ryanair oder Emirates gehören zu den wichtigsten Arbeitgebern im kommerziellen Sektor.
Neben den großen Airlines gibt es auch viele Möglichkeiten im Charterflugverkehr. Hier arbeitest du oft in kleineren Flugzeugen und fliegst beispielsweise VIP-Passagiere oder arbeitest für Unternehmen, die Privat- und Geschäftsflüge anbieten. Chartergesellschaften ermöglichen flexiblere Arbeitszeiten und interessante Ziele abseits der typischen Flugrouten.
Du kannst auch als Frachtpilot für Unternehmen wie DHL, UPS oder FedEx arbeiten. Frachtpiloten transportieren Güter rund um die Welt, oft in der Nacht, um die Lieferzeiten zu optimieren. Frachtflüge erfordern oft weniger Interaktion mit Passagieren und bieten dafür andere Herausforderungen, wie das Fliegen unter schwierigen Wetterbedingungen oder auf weniger frequentierten Routen.
Außerdem kannst du im militärischen Flugverkehr tätig werden, beispielsweise bei der Bundeswehr oder anderen staatlichen Organisationen. Hier fliegst du Transport- oder Kampfjets und unterstützt militärische Missionen im In- und Ausland. Der Job als Militärpilot erfordert jedoch eine spezielle Ausbildung und besondere körperliche Fitness.
Weitere Optionen bieten sich im Rettungsflugverkehr (z. B. Luftrettung), wo du bei Notfällen und Krankentransporten tätig bist, oder bei der Polizei für spezielle Einsätze aus der Luft. Auch der Bereich Agrarflug ist eine Möglichkeit, wo Piloten in der Landwirtschaft eingesetzt werden, beispielsweise beim Besprühen von Feldern.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, als Fluglehrer tätig zu werden, indem du deine Flugerfahrung weitergibst und neue Piloten ausbildest. Diese Option bietet eine interessante Perspektive, wenn du gerne dein Wissen teilst und in einem schulischen Umfeld arbeiten möchtest.
Die Arbeitszeiten von Piloten sind sehr unregelmäßig und hängen stark von der Art des Fluges ab. Langstreckenpiloten haben oft Dienstzeiten, die Nachtflüge, Wochenendarbeit und Feiertage umfassen. Im Gegensatz zu typischen Bürojobs kann ein Pilot längere Zeit im Ausland verbringen, da bei interkontinentalen Flügen oft mehrtägige Pausen zwischen den Rückflügen vorgesehen sind.
Die Flugdienstzeit eines Piloten bzw. einer Pilotin ist streng reguliert, um die Sicherheit sowohl der Crew als auch der Passagiere zu gewährleisten. Generell dürfen Piloten maximal 9 bis 12 Stunden pro Tag fliegen, abhängig von der Anzahl der Landungen und der Tageszeit. Nachtflüge oder Flüge mit mehreren Zwischenlandungen können die zulässige Flugzeit reduzieren.
Die Europäische Union und die USA haben ähnliche Regelungen, die vorschreiben, dass nach einem langen Flugdienst eine Ruhezeit von mindestens 12 bis 24 Stunden eingehalten werden muss.
Piloten dürfen zudem nicht mehr als 100 Flugstunden pro Monat und 900 Flugstunden pro Jahr leisten.
Piloten tragen die jeweilige Uniform des Unternehmens, bei dem sie beschäftigt sind. In der Regel besteht die Kleidung aus einer blauen oder schwarzen Uniform, worunter Piloten ein weißes Hemd und eine Krawatte tragen. Hinzu kommt eine Pilotenmütze.
An den Schulterklappen und am Ärmel von Pilotenuniformen befinden sich gelbe Streifen, die den Dienstgrad darstellen und somit das Statussymbol eines jeden Piloten sind. Es gibt keine einheitliche Regelung, da je nach Fluggesellschaft die Anzahl und Breite der Streife voneinander abweichen können. Sieht man jedoch einen Piloten mit vier Streifen auf der Uniform, bedeutet das grundsätzlich, dass er Flugkapitän ist.
Drei Streifen geben an, dass der Betroffene Co-Pilot bzw. Erster Offizier ist. Aber auch die Streifenbreite kann den Erfahrungsgrad widerspiegeln. Ist einer der drei Streifen beispielsweise etwas dicker, bedeutet das, dass er bereits mehr Flugerfahrung hat, als seine Kollegen. In einigen Fällen tragen noch unerfahrene Co-Piloten, die gerade frisch ins Berufsleben getreten sind, auch nur zwei Streifen auf ihrer Uniform.
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