Das angelernte Know-how des Orthopädieschuhmachers wirst du im Laufe deiner Ausbildung kompetent an den Mann oder die Frau bringen: Reicht eine Einlage aus oder sollte in einem bestimmten Fall gleich ein orthopädischer Schuh Genesung verschaffen? Du weißt immer die richtige Antwort. Ebenso wichtig ist deine zwischenmenschliche Kompetenz. Du musst es schaffen, zwischen dir und dem Kunden Vertrauen aufzubauen. Denn das Schicksal seiner Füße liegt jetzt in deinen Händen. Bevor du dich jedoch deinen Kunden von deiner besten Seite zeigst, musst du dies vor deinem Ausbilder tun – in deiner Bewerbung. Damit die so perfekt wird, wie der von dir gefertigte Schuh, geben wir dir ein paar wertvolle Tipps.
Am Anfang liegt die leere Bewerbungsmappe vor dir wie ein unbearbeiteter Schuhrohling in der Werkstatt. Deine Aufgabe ist es, sie in Form zu bringen und mit guten Inhalten zu füllen. Schon in deinem Anschreiben solltest du dein Interesse und deine Leidenschaft für das Schuhhandwerk ausdrücken.
Wenn du im Werk- und Technikunterricht gekonnt mit Hammer, Zollstock und Zeichenstift umgehst, erwähne es im Text, denn das zeugt von deinem handwerklichen Geschick. Für den Job des Orthopädieschuhmachers ist zudem eine Portion Können in naturwissenschaftlichen Fächern wichtig: Verschweige nicht deine guten Noten in Mathe und Biologie und mache so deutlich, dass du Fertigungskosten berechnen und den menschlichen Körper analysieren kannst.
Besonders gut kommt es beim Ausbilder an, wenn du im Anschreiben begründen kannst, warum du dir genau seinen Betrieb ausgesucht hast. Vielleicht fasziniert dich die Tradition des Familienbetriebs in deinem Ort? Oder der orthopädische Schuh des Betriebs hat deiner Mutter nach ihrem Sportunfall geholfen? Es darf ruhig ein bisschen persönlich werden. Und persönlich ist bald auch der Umgang mit deinen Kunden. Beschreibe daher, warum es dir am Herzen liegt, Menschen helfen zu wollen.
Im Lebenslauf geht es dann darum, dich und deine Fähigkeiten kurz und knapp darzustellen. Dabei solltest du ein Layout wählen, das übersichtlich ist, damit dein zukünftiger Chef nicht lange nach den wichtigen Informationen suchen muss: Wie sieht deine schulische Laufbahn aus? Hast du schon ein Praktikum bei einem Schuhmacher absolviert oder zählen zu deinen Hobbies nicht nur das Zeichnen, sondern verfügst du zudem über gute IT-Kenntnisse? Im Anhang führst du dann Zeugnisse und Praktikumsbelege auf, die all das belegen, was du vorher über dich erzählt hast.
Um deinen starken Inhalt auch überzeugend rüberzubringen, arbeite schon jetzt so sorgfältig wie bald in der Werkstatt: Vermeide Rechtschreibfehler, wähle ein Bewerbungsfoto, das dich sympathisch zeigt, und vergiss keine Unterlagen im Anhang.
Auch wenn eine perfekte Bewerbung einen Haufen Arbeit bedeutet, steckt in ihr eine einmalige Chance für dich: Denn je besser du deutlich machst, dass du die Anforderungen erfüllst und der nächste Orthopädieschuhmacher-Profi werden willst, desto größer sind deine Chancen auf den Ausbildungsplatz.
Schon mal einen Orthopädieschuhmacher gesehen, der im Anzug den Wetzstahl bedient? Wirst du auch nicht, denn in der Werkstatt trägt man Arbeitskleidung, die robust ist und auch ein paar Flecken abbekommen darf. Da es sich um einen klassischen Handwerksberuf handelt, kannst du in deinem Bewerbungsgespräch getrost auf Anzug oder Kostüm verzichten – dein Outfit sollte aber natürlich fleckenfrei sein. Einen guten Eindruck machst du in schlichten Schuhen, einem Hemd und in dunklen Jeans – als angehende Orthopädieschuhmacherin in einer Bluse. Dein Outfit ist perfekt, wenn du dich darin auch wohlfühlst.
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