Ausbildung als Orgelbauer
Nach dreieinhalb Jahren beherrschst du alle wesentlichen Grundlagen dieses traditionsreichen und spannenden Handwerks. Einzelteile aus Holz und Metall anfertigen? Kein Problem! Orgeln zusammenbauen? Come on! Die Instrumente stimmen und an die akustischen Gegebenheiten in Kirchen und Konzertsälen anpassen? Pfff, machst du mit links. Ausgelernt hast du trotz all deiner Fähigkeiten aber noch lange nicht, karrieretechnisch kannst du noch ordentlich draufpacken und auf viele Weiterbildungsmöglichkeiten zugreifen, die dir ein bisschen mehr von allem bescheren: mehr Wissen, mehr Gehalt, mehr Verantwortung.
Orgel- und Harmoniebauermeister
Sie ist die Königin der Instrumente und du bist der Meister unter ihren Erbauern – mit einer Weiterbildung zum Orgel- und Harmoniebauermeister. Im Grunde musst du ‚nur‘ die Meisterprüfung vor der IHK oder der Handwerkskammer bestehen, für die du dich gleich nach der erfolgreichen Ausbildung anmelden kannst. Es gibt aber Lehrgänge, die dich auf die Prüfung vorbereiten und ohne die du kaum eine Chance hast. In diesen Lehrgängen stehen nicht nur handwerkliche, sondern auch betriebswirtschaftliche Inhalte auf dem Lehrplan. Damit bist du bestens gerüstet, um verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen oder sogar deinen eigenen Betrieb zu gründen – auch wenn der Meistertitel keine Pflicht mehr für die Selbstständigkeit ist. Die Lehrgänge dauern in Vollzeit zwei, in Teilzeit vier Jahre und kosten dich ein paar tausend Euro. Anschließend verdienst du dafür zwischen 3000 und 4000 Euro monatlich.
Intonateur-Spezialisierung
Dein handwerkliches Geschick wird nur noch übertroffen von deinem Klanggefühl, und du arbeitest lieber in der Einsamkeit und Stille von Kirchen als in der Werkstatt? Dann solltest du dich auf das Intonieren, also das Stimmen der Instrumente, spezialisieren. Als Intonateur bist du ständig auf Achse. Du besuchst Kunden, deren Orgeln und Harmonien nicht mehr ganz so sauber klingen, wie sie sollten, oder du übernimmst das Stimmen von frisch hergestellten und aufgebauten Instrumenten. Bestimmte Kurse für diese Spezialisierung gibt es nicht, learning by doing ist angesagt. Auf jeden Fall musst du die Orgel aber selbst spielen können.
Techniker – Holztechnik
Möchtest du verantwortungsvolle Aufgaben in den Bereichen Entwurf und Konstruktion übernehmen, solltest du überlegen, dich zum staatlich geprüften Techniker der Fachrichtung Holztechnik fortzubilden. Die Fortbildung wird von Fachschulen angeboten und dauert in Vollzeit zwei, in Teilzweit drei bis vier Jahre, außerdem musst du Kosten von mehreren Tausend Euro einplanen – die genaue Höhe der Kosten kommt auf den Anbieter an. Um dich für die Fortbildung melden zu können, musst du nach der Ausbildung mindestens ein Jahr Berufserfahrung gesammelt haben. Mit dem Titel in der Tasche darfst du dich dann über ein Gehalt von 3000 bis 4000 Euro freuen.
Studium
Wenn dein Wissensdurst nach der Ausbildung noch nicht gestillt ist und du noch nicht genug vom Lernen hast, könntest du für eine Weile die Werkbank gegen den Hörsaal tauschen und ein Studium anhängen. Bei Studiengängen, die mit deinem Ausbildungsberuf zu tun haben, geht das oft nämlich sogar ohne Abitur. Die genauen Voraussetzungen sind von Uni zu Uni unterschieden, häufig reicht aber der Meistertitel aus. Fächer, die für dich interessant sein könnten, sind zum Beispiel Musikinstrumentenbau oder Restaurierung. Ein Bachelorstudium dauert in der Regel drei Jahre, und pro Semester musst du an einer öffentlichen Hochschule wenige hundert Euro an Beiträgen zahlen.
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