Orgelbauer wird man aus Leidenschaft, nicht wegen des Geldes. Aber ganz aufs Gehalt pfeifen sollst du auch nicht. Du schleppst und sägst, schraubst und schmilzt, schleifst und schuftest – und all das immer mit höchster Sorgfalt. Da wäre es schon schön, wenn sich am Ende des Tages nicht nur das Instrument, sondern auch dein Lohn sehen lassen kann. Schauen wir also mal, was du während der Ausbildung als Orgelbauer verdienst und wie es nach dem Gesellenbrief finanziell aussieht.
Während deiner Ausbildung kann dein Gehalt unterschiedlich hoch ausfallen. Die untere Grenze markiert der Azubi-Mindestlohn. Im ersten Ausbildungsjahr sind zwischen mindestens 682 und 800 Euro brutto monatlich möglich, im zweiten mindestens 805 bis 900 und im dritten zwischen mindestens 921 und 1.000 Euro. Im vierten und letzten Ausbildungsjahr verdienst du dann mindestens 955 bis 1.100 Euro. Aufgrund des Mindestlohns für Auszubildende, der seit dem 1. Januar 2020 gilt und 2023 jedes Jahr etwas erhöht wird, wird dein Gehalt nicht niedriger ausfallen. Ausnahme: Sollte dein Ausbildungsbetrieb an einen Tarifvertrag gebunden sein, gelten die darin festgehaltenen Vergütungszahlen.
Die große Spanne kommt daher, dass manche Betriebe an einen Tarifvertrag gebunden sind, andere aber nicht. So ein Tarifvertrag gibt bis ins kleinste Detail vor, wie viel du verdienst – in der Ausbildung, aber auch danach. Meistens ist es so, dass du bei einem Betrieb mit Tarifgebundenheit mehr verdienst als in einem Betrieb ohne. Es gibt aber nicht nur den einen Tarifvertrag, sondern viele verschiedene. So hat zum Beispiel jedes Bundesland einen eigenen Tarifvertrag, und dann gibt es auch noch verschiedene Verträge für Handwerk und Industrie. Dabei verdienst du in der Industrie in der Regel etwas mehr als im Handwerk, wo du dich eher an den niedrigeren der genannten Zahlen orientieren solltest.
In Betrieben ohne Tarif erwartet dich oft ein Wert irgendwo im Mittelmaß, wobei es natürlich auch dort Abweichungen nach oben und unten geben kann. Hier spielt nicht nur die Lage deines Arbeitgebers, sondern auch dessen Größe eine Rolle. Betriebe mit vielen Mitarbeitern und in West- und Süddeutschland zahlen meistens mehr als kleine Firmen und Betriebe in den neuen Bundesländern.
Nach der Ausbildung steigt dein Gehalt dann deutlich an. Aber auch jetzt spielt all das eine Rolle, was wir bereits bei der Ausbildungsvergütung angesprochen haben, also Tarifgebundenheit, Lage, Größe und so weiter. In einem Betrieb ohne Tarifgebundenheit steigst du meistens mit 2000 bis 2400 Euro im Monat ein. In einem Betrieb, der nach dem Tarif des Handwerks zahlt, bekommst du zu Beginn rund 2300 Euro. Bekommst du ein Gehalt nach dem Tarif der Industrie, kannst du schon mit 2600 bis 2800 Euro rechnen. Erfahrene Orgelbauer verdienen dann zwischen 2500 und 3000 Euro. Wer sich weiterbildet und zum Beispiel die Meisterprüfung schafft, bekommt dann noch einmal ein bisschen mehr.
Bitte denk außerdem daran: Alle Zahlen hier sind Bruttowerte. Davon musst du noch Abzüge für Steuern und Versicherungen einplanen. Was dann übrig bleibt, ist das Nettogehalt – und das landet schließlich auf deinem Konto.
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