Ausbildung Oberflächenbeschichter:in – Freie Stellen & Gehalt

Oberflächenbeschichter besprüht Bauteil mit einer Pulverbeschichtung.
Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
Schichtarbeit möglich
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Oberflächenbeschichter/in Berufsbild

Feuerverzinken, galvanisieren, Metalle färben – in der Ausbildung zum Oberflächenbeschichter geht es alles andere als langweilig zu. Mit deinen chemischen Kenntnissen sorgst du dafür, dass alles den richtigen metallischen Überzug bekommt. Ganz gleich, ob ein Flugzeug nicht rosten oder ein Werkstück besser elektrisch leiten soll. Deine Fähigkeiten sind nach der dreijährigen Ausbildung sowohl in der Industrie als auch im Handwerk in den unterschiedlichsten Werkstätten gefragt. Als Oberflächenbeschichter leistest du wichtige Arbeit!

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Was macht man in der Ausbildung zum Oberflächenbeschichter?

Handschuhe an, Schutzbrille auf und schon verwandelst du Türklinken, Schrauben oder meterlange Brückenteile, indem du sie mit Chrom, Gold oder nanotechnologisch beschichtest. Du schleifst, polierst und reinigst deine Werkstücke, führst Protokoll über alle Vorgänge und überprüfst Messgeräte. Die meiste Zeit während deiner Ausbildung zum Oberflächenbeschichter wirst du in einer sogenannten Galvanisierungswerkstatt verbringen. Galvanisieren ist einfach nur das Fremdwort für das Veredeln von Oberflächen mit Strom.

Wie das genau funktioniert, zeigt dir dein Ausbilder im Betrieb schon im ersten Ausbildungsjahr, die theoretischen Grundlagen bekommst du in der Berufsschule beigebracht. Denn wie in jeder dualen Ausbildung musst du auch ein paar Stunden in der Woche die Schulbank drücken und alles über die chemischen Verfahren, das Behandeln der Metalle und Umweltschutz lernen.

Was muss ich für Voraussetzungen mitbringen?

Du wirst mit vielen giftigen Stoffen zu tun haben, die angemessen entsorgt und behandelt werden wollen. Daher musst du für die Ausbildung zum Oberflächenbeschichter auch eine Portion Verantwortungsgefühl und Genauigkeit mitbringen. Ansonsten reichen aber auch schon Interesse an Chemie und ein Hauptschulabschluss für deine Bewerbung aus. Außerdem solltest du kein Problem damit haben, den ganzen Tag in einer Werkstatt oder einem Labor mit großen Maschinen zu verbringen. Für das Ausrechnen bestimmter Mengenverhältnisse solltest du dir auch die notwendigen Mathefertigkeiten aneignen. Je nachdem, in welchem Unternehmen du arbeitest, solltest du auch englischsprachige Anweisungen lesen und verstehen können.

Oberflächenbeschichter überwacht Bauteile in einem Verchromungsbad.

Wie läuft die Ausbildung zum Oberflächenbeschichter ab?

Am Anfang deiner Ausbildung lässt man dich natürlich noch nicht alles alleine machen. Du lernst zunächst, wie die jeweiligen Werkstücke vorbereitet werden müssen. Da wird gefeilt, gebohrt und gesäubert – du solltest also kein Problem damit haben, auch mal schmutzig zu werden. Auch das Überprüfen der Maschinen und das Säubern der Geräte gehört zu deinen Aufgaben. Umso mehr du dich auskennst, desto direkter wirst du auch in die eigentliche Oberflächenbeschichtung einbezogen.

Eine Art der Veredlung ist zum Beispiel das Feuerverzinken. Es wird meistens dafür benutzt, um Stücke vor Korrosion (also Rost) zu schützen. Nachdem das Werkstück – zum Beispiel ein Bauteil aus Stahl – entfettet, gesäubert und getrocknet wurde wird es in ein Verzinkungsbad eingelassen, das bis zu 530 Grad heiß ist. Das Zink und der Stahl reagieren und es bildet sich eine Eisen-Zink-Legierungsschicht. Nach dem Abkühlen ist das Werkstück erfolgreich verzinkt und rostet nicht mehr so leicht wie vorher.

Du kannst dir also vorstellen, dass deine Arbeit für die unterschiedlichsten Wirtschafts-, Transport- und Bauunternehmen sehr wichtig ist. Je nachdem, wo deine Interessen liegen, kannst du dich noch weiter spezialisieren z.B. auf die Qualitätssicherung oder bestimmte Beschichtungstechniken. Oder wenn dich eher die Organisation hinter dem Werkstattbetrieb interessiert, bilde dich doch nach deiner Ausbildung zum Fachwirt weiter. Mit einem Abitur steht auch einem Studium in Werkstoffwissenschaft nichts im Wege. Deine Möglichkeiten sind sehr vielfältig.

Oberflächenbeschichter-Azubi besprüht Metallteile mit einer Pulvergrundierung.

Was verdiene ich während der Ausbildung zum Oberflächenbeschichter?

Im Gegensatz zu anderen Berufen verdienst du als Oberflächenbeschichter bereits im ersten Ausbildungsjahr zwischen 850 und 1.150 Euro brutto. Nach einem Jahr darfst du schon ein wenig selbstständiger arbeiten und darum erhöht sich auch dein Gehalt auf 880 bis 1.190 Euro. Das dritte Lehrjahr lässt nicht nur den Abschluss näher rücken, sondern bringt auch noch mal eine Gehaltserhöhung mit sich. 940 bis 1.260 Euro sind dann für dich drin. 

Der Unterschied ergibt sich dadurch in welcher Branche, welchem Unternehmen und an welchem Standort du arbeitest. Kleine Unternehmen können dir meist weniger bezahlen als große Betriebe und in Städten in denen die Lebenskosten (also z.B. Miete) sehr hoch ist, bekommt man meistens auch ein bisschen mehr Geld.  Es handelt sich hier übrigens um Bruttobeträge, das heißt, es wird noch etwas für Steuern und Versicherungen abgezogen. 

Was verdiene ich nach meinem Abschluss?

Genau wie während  der Ausbildung kann auch danach dein Verdienst als Oberflächenbeschichter ganz unterschiedlich ausfallen. Aber mehr als während der Azubi-Zeit gibt es auf jeden Fall: Du kannst als Anfänger mit 2.800 bis 3.500 Euro brutto rechnen. Je mehr Berufserfahrung du sammelst, desto weiter wird dein Gehalt steigen. Übernimmst du mehr Verantwortung z. B. auch für andere Mitarbeiter, wird dein Lohn noch einmal erhöht. Dein Verdienst hängt auch davon ab, ob du nach Tarif bezahlt wirst oder nicht.

Du findest das schon ganz in Ordnung, aber mehr Geld auf dem Konto wäre besser? Kein Problem, denn wenn du zum Beispiel eine Meisterprüfung ablegst, wird auch dein Gehalt meisterlicher. Da kann dein monatliches Kontoplus nämlich auf bis zu 3.800 Euro anwachsen.  Aber auch Weiterbildungen können dir in Sachen Gehalt aushelfen. So bekommst du mit der Weiterbildung zum Technischen Fachwirt nicht nur eine höhere Position, sondern auch zwischen 2.800 und 3.800 Euro Bruttolohn. Wer ganz hoch hinaus möchte, hängt noch ein Studium an und  bekommt als ausgelernter Diplom Ingenieur Werkstofftechnik bis zu 4.800 Euro.

Wusstest du schon, dass ...

  • ... du als Oberbeflächenbeschichter auch in der Schmuckbranche arbeiten kannst?
  • ... der Ausbildungsberuf früher Galvaniseur genannt wurde?
  • ... viele Duschköpfe, die metallisch aussehen, eigentlich aus Kunststoff sind?
  • ... jedes Jahr durch Oberflächenbeschichtung Korrosionsschäden von über 150 Milliarden Euro verhindert werden?

Welche Karrieremöglichkeiten gibt es für Oberflächenbeschichter?

Ausbildung zum Oberflächenbeschichter

Hast du die Zwischen- und Abschlussprüfungen erfolgreich bestanden, darfst du dich ab sofort Oberflächenbeschichter nennen und kannst ins Berufsleben starten.

Weiterbildungen

Im Bereich Oberflächenbeschichtung gibt es zahlreiche Aufstiegsweiterbildungen, mit denen du dich spezialisieren und deine berufliche Position verbessern kannst. Interessieren dich auch kaufmännische Zusammenhänge, fühlst du dich als Technischer Fachwirt sicher wohl. Wenn du weiter in die Technik eintauchen möchtest, wäre die Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker Fachrichtung Galvanotechnik etwas für dich.

Galvaniseurmeister

Möchtest du selbst einmal Azubis ausbilden und leitende Funktionen ausführen, dann solltest du überlegen, die Meisterprüfung abzulegen. Außerdem bist du mit diesem Titel eher geeignet, einen eigenständigen Betrieb zu eröffnen.

Studium

Du möchtest noch mehr in die Theorie eintauchen und deine Chancen auf hohe Positionen erhöhen? Dann hänge an deine Ausbildung doch einfach noch ein Studium der Werkstoffwissenschaft oder Werkstofftechnik dran, wenn du ein Abi oder Fachabitur hast.

Selbstständigkeit

Mit Berufserfahrung kannst du deinen eigenen Betrieb im Galvaniseur-Handwerk eröffnen. Anders als in anderen Handwerksberufen musst du für die Selbstständigkeit nicht unbedingt einen Meistertitel besitzen, es wird aber empfohlen. Außerdem solltest du die betriebswirtschaftlichen Grundlagen zu kennen, damit dein Unternehmen erfolgreich ist.

Oberflächenbeschichter prüft Bauteil auf Fehler.

Worauf muss ich bei der Oberflächenbeschichter-Bewerbung achten?

Eine Beschichtung macht Gegenstände unempfindlich gegen Witterung und Hitze, die es sonst nicht wären. Du findest den Vorgang spannend und kannst dir vorstellen, welche chemischen Vorgänge dafür nötig sind? Dann kannst du überlegen, ob nicht eine Bewerbung um die Ausbildung zum Oberflächenbeschichter das Richtige für dich ist. Damit deine Chancen steigen, den Galvanisierungsprozess und die notwendigen Umweltschutzregeln zu lernen, haben wir ein paar Hinweise für dich.

Wie läuft die Bewerbung für eine Ausbildung zum Oberflächenbeschichter ab?

Deine Ausbildungsbewerbung als Oberflächenbeschichterin sollte so fehlerfrei wie möglich sein. Ehe du also dein Anschreiben, deinen Lebenslauf mit Bild und die Kopien deiner Zeugnisse zur Bewerbung zusammenfügst, solltest du Freunde und Verwandte bitten, die Unterlagen noch einmal auf Fehler zu prüfen.

Vielleicht wird dein Lebenslauf für deine Bewerbung als Oberflächenbeschichter noch nicht sehr lang. Trotzdem wird der Ausbilder einen genauen Blick hineinwerfen, und zwar auf deine Hobbys. Daran kann er nämlich sehen, wie gut du dich für den Job eignest. Beschäftigst du dich in deiner Freizeit mit handwerklichen Basteleien, für die du Werkzeuge oder Maschinen benutzt, solltest du das hier auf jeden Fall angeben. So sieht der Ausbilder, dass du mit dem Handwerkszeug schon halbwegs vertraut bist. Engagierst du dich für den Umweltschutz, wirst du keine Probleme damit haben, die für den Job so wichtigen entsprechenden Regeln für den Umgang mit dem Chemikalien zu lernen. Auch macht sich jede Art von Sport gut in deiner Bewerbung, da das auf deine Fitness hindeutet, die du bei der körperlichen Arbeit in der Werkstatt oder dem Labor gut gebrauchen kannst. Handelt es sich um Mannschaftssportarten oder hast du andere Hobbys, die du mit anderen Menschen ausübst, deutet das auf deine Teamfähigkeit hin.

Dein Name und deine Kontaktdaten stehen im Briefkopf des Anschreibens für deine Bewerbung als Oberflächenbeschichter. Im Schreiben selbst informierst du den Ausbilder, wann deine Schulzeit endet und welchen Notenschnitt du gerade hast. Deine Note in Chemie solltest du extra angeben, sind sie gut, dann auch die in Mathematik und Englisch. Erkläre, weshalb du ideal für die Ausbildung geeignet bist: Du kannst Praktika in der Branche anführen, auf deine Vorliebe für Chemie verweisen oder mit Beispielen erklären, dass du sehr sorgfältig arbeitest. Dann verdeutlichst du, weshalb du deine Bewerbung um die Ausbildung als Oberflächenbeschichterin an diesen Betrieb geschickt hast. Unterschreibe das Anschreiben von Hand, nachdem du freundliche Grüße daruntergesetzt hast.

Dresscode Bewerbungsgespräch

Schutzkleidung ist das A und O, wenn du später im Job mit gefährlichen Chemikalien oder heißen Metallen zu tun hast. Daher kannst du für das Bewerbungsgespräch Anzug oder Kostüm im Schrank lassen. Eine Stoffhose oder eine ordentliche Jeans, über der du ein Hemd, eine Bluse oder einen Pulli anziehst, reicht aus. Achte darauf, dass alles frisch gewaschen und knitterfrei ist. Trage feste, geschlossene Schuhe, aber keine Turnschuhe. Wirkst du freundlich, praktisch und motiviert, hast du sicher Erfolg mit deiner Bewerbung als Oberflächenbeschichter.

Du solltest Oberflächenbeschichter/in werden, wenn …

  1. du sehr verantwortungsvoll und sorgfältig bist.
  2. Chemie dich schon in der Schule interessiert hat.
  3. dir Maschinenlärm nichts ausmacht.

Du solltest auf keinen Fall Oberflächenbeschichter/in werden, wenn …

  1. du ziemlich tollpatschig bist.
  2. Protokollieren und genaues Arbeiten nicht dein Ding ist.
  3. du keine Lust hast, den ganzen Tag in Schutzkleidung rumzurennen.
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