Ausbildung Leichtflugzeugbauer/in

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
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Leichtflugzeugbauer/in Berufsbild

Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. In Klein- und Leichtflugzeugen ist dieses Gefühl der grenzenlosen Freiheit besonders groß. Die Herstellung von Segelflugzeug, Motorsegler und Co. ist eine hohe Kunst und verlangt neben handwerklichem Geschick eine sehr sorgfältige Arbeitsweise – kleine Fehler bei der Herstellung oder Wartung können schlimme Folgen haben.

Deshalb setzen sich Leichtflugzeugbauer in der Ausbildung intensiv mit den verschiedenen Werkstoffen wie Kunststoff, Leichtmetall oder Holz auseinander. Sie lernen, wie Leichtflugzeuge aufgebaut sind, wie diese hergestellt und auch gewartet werden. Die Ausbildung zum Leichtflugzeugbauer ist also nicht nur extrem spannend, sondern auch sehr abwechslungsreich.

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Was macht ein Leichtflugzeugbauer?

  • Bau von Leichtflugzeugen: Motorsegler, Segelflugzeug, kleinere Motorflugzeuge oder ein anderes Ultraleichtfluggerät – die Herstellung von Leichtflugzeugen aller Art zählt zum Kernaufgabengebiet der Leichtflugzeugbauer.
     
  • Herstellung von Bauteilen: Ein Leichtflugzeug besteht aus vielen verschiedenen Einzelteilen. Diese einzelnen Bauteile werden nach einem Plan und mithilfe von Schablonen, Modellen und Formen hergestellt. Je nach Werkstoff kommen hier ganz unterschiedliche Verfahren zum Einsatz: so zum Beispiel Sägen, Feilen, Bohren, Laminieren, Wärmebehandlungs- oder Niederdruckverfahren.
     
  • Montage der Bauteile: Die hergestellten Bauteile werden mit verschiedenen Verbindungstechniken zusammengefügt und montiert. Je nach Material wird gelötet, geschweißt, vernietet oder verklebt. Bei Holzbauteilen können auch Schrauben und Nägel erforderlich sein.
     
  • Oberflächenbehandlung: Für ein gutes und sicheres Flugverhalten müssen sämtliche Oberflächen des Leichtflugzeugs behandelt werden. Spachteln und polieren zählt ebenso zu den Aufgaben der Leichtflugzeugbauer wie das Auftragen von Schutzmitteln.
     
  • Endmontage: Sind alle Bauteile hergestellt, lackiert und entsprechend behandelt, erfolgt die Endmontage des Leichtflugzeugs. Die einzelnen Bauteile werden mit Motor, Fahrwerk, Steuereinrichtung und anderen Ausrüstungsteilen, die vorgefertigt geliefert werden, zusammengefügt. Auch die Installation, Einrichtung und Prüfung sämtlicher Bordinstrumente wird vom Leichtflugzeugbauer übernommen.
     
  • Prüfung: Den Abschluss des Herstellungsprozesses bildet die Endkontrolle. Sämtliche Geräte und Funktionen werden auf Herz und Nieren überprüft und Testläufe durchgeführt. Entspricht alles den Vorgaben, kann das Leichtflugzeug in den Verkauf gehen.
     
  • Wartung: Selbstverständlich müssen Leichtflugzeuge auch in regelmäßigen Abständen geprüft und gewartet werden. Der Leichtflugzeugbauer prüft die einzelnen Bauteile und führt Funktionskontrollen bei Navigation, Fahrwerk, Steuerung und allen anderen Ausrüstungsteilen durch. Der Austausch von Verschleißteilen und die Ausbesserung von Schwach- und Problemstellen am Flugzeug rundet das umfangreiche Aufgabengebiet der Leichtflugzeugbauer ab.

Deine Aufgaben auf einen Blick:

  • Herstellung faserverstärkter Kunststoffteile
  • Bearbeitung verschiedener Werkstoffe wie Holz, Metall und Kunststoff
  • Zusammenbau und Montage einzelner Bauteile
  • Einbau von Bordgeräten
  • Prüfung und Funktionskontrolle von Ausrüstungsteilen
  • Wartung und Instandsetzung von Leichtflugzeugen

Warum sollte man Leichtflugzeugbauer werden?

Ob Restaurierung und Instandsetzung von älteren Flugzeugen aus Holz oder Herstellung eines modernen Leichtflugzeugs aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK): sowohl die Materialen und Werkstoffe als auch die alltägliche Arbeit gestalten sich sehr abwechslungsreich. Eine hohe Ausbildungsvergütung, sehr praxisnahe Ausbildungsinhalte und geregelte Arbeitszeiten sind weitere Pluspunkte für die Leichtflugzeugbauer-Ausbildung.
 

Wo kann ich als Leichtflugzeugbauer arbeiten?

Die meisten Flugzeugbauer sind nach ihrer Ausbildung in einem kleinen oder mittelständischen Industriebetrieb in der Segel- und Leichtflugzeugbranche beschäftigt.
 

Deine Einsatzorte auf einen Blick

  • Werkstatt
  • Produktionshalle
  • Flugplatz
     

Wie sind die Arbeitszeiten als Leichtflugzeugbauer?

Die Arbeitszeiten können sich von Betrieb zu Betrieb unterscheiden. In der Regel ist es meist eine klassische 40-Stunden-Woche, in der von Montag bis Freitag gearbeitet wird. Bei größeren Unternehmen kann aber auch Schichtarbeit möglich sein.

Info: Vor und während der Flugsaison (April bis Oktober) herrscht für die Leichtflugzeugbauer Hochbetrieb. Insbesondere in kleinen Betrieben kann in dieser Zeit die ein oder andere Überstunde anfallen.
 

Welche Arbeitskleidung tragen Leichtflugzeugbauer?

Die Arbeitskleidung hängt von der jeweiligen Tätigkeit ab. Bei der Arbeit in der Werkstatt oder der Produktionshalle ist Schutzkleidung Pflicht – Handschuhe, Schutzbrille und Atemschutz gehören zur Grundausstattung. Bist du auf dem Flugplatz unterwegs musst du Signalkleidung und Gehörschutz tragen.
 

Was muss ich für ein Typ sein, um Leichtflugzeugbauer zu werden?

Handwerker: Holz, Metall, Kunststoff – du arbeitest mit ganz unterschiedlichen Materialien. Hierfür ist ein ausgeprägtes handwerkliches Geschick unabdingbar. Ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen ist ebenfalls sehr wichtig.

Techniker: Neben all den Maschinen, die ein Leichtflugzeugbauer bedienen können muss, ist auch ein grundlegendes (elektro-)technisches Verständnis von Nöten. Das gilt insbesondere für den Einbau, die Prüfung und Kontrolle von elektronischen Einbauteilen.

Perfektionist: Ein Fehler beim Bau oder der Wartung eines Leichtflugzeugs kann fatale Folgen haben. Damit später alles problemlos klappt, solltest du eine sehr sorgfältige und pflichtbewusste Arbeitsweise an den Tag legen.

Wie läuft die Ausbildung als Leichtflugzeugbauer ab?

Die duale Ausbildung zum Leichtflugzeugbauer ist auf drei Jahre ausgelegt, kann auf Antrag und entsprechend guten Leistungen allerdings auch verkürzt werden. Da es nur sehr wenige Berufsschulen für Leichtflugzeugbauer gibt, werden die Auszubildenden meist mit Azubis aus ähnlichen Berufen unterrichtet – zum Beispiel gemeinsam mit Tischlern und Bootsbauern.

In der dreijährigen Ausbildung zum Leichtflugzeugbauer wechseln sich Theorie und Praxis ab. Dein theoretisches Fachwissen aus der Berufsschule kannst du also direkt im Betrieb in die Tat umsetzen.

 

Was lernt ein Leichtflugzeugbauer in der Berufsschule?

In der Berufsschule legst du das theoretische Fundament. Du beschäftigst dich viel mit berufsbezogenen Tätigkeiten wie Rechnen, Zeichnen oder der Technik in Flugzeugen. Aber auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch oder Wirtschaft stehen auf dem Stundenplan.

 

Was lernt ein Leichtflugzeugbauer in der Praxis?

  • 1. Ausbildungsjahr: Das erste Ausbildungsjahr steht im Zeichen der beruflichen Grundausbildung. Dabei liegt der Fokus auf dem Umgang und der richtigen Verarbeitung verschiedener Werkstoffe. Angefangen von Holz über Metall bis hin zu Kunststoff.
     
  • 2. Ausbildungsjahr: Im zweiten Jahr erfolgt die berufliche Fachbildung. Das Bedienen von Maschinen und die Herstellung von Formen, Vorrichtungen und Bauteilen steht dabei ebenso auf dem Ausbildungsplan wie die korrekte Behandlung von Oberflächen. Das zweite Jahr endet mit einer Zwischenprüfung.
     
  • 3. Ausbildungsjahr: Im letzten Ausbildungsjahr wird der Auszubildende in die Endmontage von Leichtflugzeugen sowie die Wartung und Instandsetzung miteinbezogen.