Forschung und Entwicklung – ein Feld, dass dich schon seit deinem ersten Chemiebaukasten sehr interessiert. Mit einer Ausbildung zum Lacklaboranten kannst du genau in diesem Bereich deine Zukunft gestalten. Denn hier arbeitest du nicht nur im Labor, du bist auch für die Entwicklung, Optimierung, Herstellung, Prüfung und Anwendung von Farben, Druckfarben und Lacken zuständig. Klingt nach bunten Aussichten? Genau so sieht es aus. Du hast während deiner Ausbildung zum Lacklaboranten nicht nur mit den verschiedensten Farben zu tun, du wirst auch in verschiedenen Bereichen eingesetzt, die alle ganz unterschiedliche Fachkenntnisse vermitteln. So hast du die Möglichkeit, dich auf dein ganz persönliches Fachgebiet zu spezialieren.
Seit dem 1. August 2020 gilt eine Ausbildungsverordnung über die Berufsausbildung im Laborbereich Chemie, Biologie und Lack. Der Verordnung wurden die Wahlqualifikationen „Digitalisierung in Forschung, Entwicklung, Analytik und Produktion“ sowie „Arbeiten mit vernetzten und automatisierten Systemen“ hinzugefügt. Es ist wichtig, dass du die notwendigen Fähigkeiten für die Arbeit in einer digitalen Laborumgebung erlernst. In der Wahlqualifikation „Digitalisierung in Forschung, Entwicklung, Analytik und Produktion“ wird dir zum Beispiel beigebracht wie du in virtuellen Teams arbeitest oder du digitalen Daten erfasst, prüfst und auswertest. In der Wahlqualifikation „Arbeiten mit vernetzten und automatisierten Systemen“ befasst du dich dagegen mit digitalen Systemen. Dazu gehört es die Systeme so zu erstellen, dass digitale Daten automatisch erfasst werden. Ebenfalls gehört es dazu, Störungen rechtzeitig zu erkennen und zu beheben.
„Alles im Lack?“ – diese Frage wirst du demnächst ganz anders beantworten können. In der Ausbildung zum Lacklaboranten bekommst du das nötige Know-how, um zum absoluten Spezialisten gekürt zu werden. Welche Eigenschaften hat ein Lack oder eine bestimmte Farbe? Welche Inhaltsstoffe sind vorzufinden? Wenn ein Lack speziellen Anforderungen gerecht werden soll, wie muss er beschaffen sein? Und wie kann man einen vorgegebenen Farbton perfekt nachstellen? Auf all diese und noch viel mehr Fragen wirst du nach deiner Ausbildung zum Lacklaboranten eine Antwort geben können.
Als Lacklaborantin oder Lacklaborant untersuchst du die Eigenschaften von Farben und Lacken und wirkst an Entwicklungen neuer Beschichtungsstoffe mit. Die dafür erforderlichen Versuche planst du und führst sie durch – an Computern dokumentierst und analysierst du die Ergebnisse. Diese können dann für weitere Bearbeitungsschritte verwendet werden. Um ein neues Produkt herzustellen, prüfst du die Rohstoffe, die für dieses Produkt in Frage kommen könnten, sowohl auf Qualität als auch auf Verwendbarkeit. Um individuellen Ansprüchen der Konsumenten gerecht zu werden, werden immer wieder neue Beschichtungen gesucht, die auf Holz, Metall, Kunststoff oder Mauerwerk haften – für genau diese Untergründe entwickelst du neue Rezepturen, die exakt für den Einsatz auf diesen speziellen Untergründen geeignet sind.
Einflussfaktoren spielen hier eine wichtige Rolle, die du berücksichtigen muss, beispielsweise wie die Farbe oder der Lack aufgetragen werden und ob der Untergrund Feuchtigkeit, UV-Strahlung oder anderen Belastungen ausgesetzt ist. Hierfür lernst du während deiner Ausbildung zum Lacklaboranten eine ganze Reihe von Prüfmethoden und Verfahren für Lacke und Farben. Aber auch ständige Kontrollen sind wichtig, denn sie sichern die Qualität des Produktes.
Deine Auge spielen eine wichtige Rolle bei dieser Tätigkeit. Denn manchmal müssen auch Sonderanfertigungen für Kunden nachgestellt werden und diese müssen ganz exakt sein. Aber auch an anderen Eigenschaften sollte es dir nicht fehlen. Beispielsweise sind chemische und physikalische Fähigkeiten eine wichtige Voraussetzungen. Das Zusammenspiel der verschiedenen Inhaltsstoffe müssen verständlich sein. Chemie und Physik sollten also in der Schule zumindest auf der Liste deiner zweitbeliebtesten Schulfächer stehen.
Wie der Beruf schon verrät, arbeitest du als Lacklaborant hauptsächlich in Laboren der chemischen Industrie und bei Farb- und Lackherstellungsbetrieben beziehungsweise in der Lack verarbeitenden Industrie. Der Großteil deiner Arbeit findet also auch im Entwicklungs- und Forschungsbüro statt. Du wirst jedoch während deiner Ausbildung zum Lacklaboranten den gesamten Produktionsbetrieb kennenlernen und natürlich auch Kontakte zu anderen Bereichen knüpfen. Nicht zuletzt, um gemeinsam Projekte zu gestalten und Lösungen zu finden. Teamfähigkeit sollte dir also nicht fehlen.
Insgesamt dauert deine Ausbildung 3,5 Jahre und kann bei guten Leistungen um ein halbes Jahr verkürzt werden. Und auch nach deiner Ausbildung zum Lacklaboranten bieten sich dir interessante Perspektiven. So kannst du zum Beispiel eine Weiterbildung zum Lacktechniker oder Industriemeister machen. Und solltest du die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen, könntest du auch noch ein Studium zum Bachelor oder Master machen und Lackingenieur werden.
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