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Organisatorisches Genie, Schnittstelle zwischen Bereichen und Mitarbeitern, Event-Manager, Buchhalter – für Wirtschaftsassistenten, die auch kaufmännische Assistenten genannt werden, gibt es viele passende Bezeichnungen. Grund dafür ist der Kern der Ausbildung, denn der liegt in der Büroarbeit. Und weil in jedem Unternehmen und in jeder Branche organisatorische Aufgaben anfallen, wird die Ausbildung mit vielen verschiedenen Schwerpunkten angeboten.
Sekretariatsaufgaben: Schriftlich und telefonisch sind Wirtschaftsassistenten für Kunden und Ansprechpartner erreichbar. Sie koordinieren Anfragen, setzen offizielle Schreiben auf und unterstützen so die Verwaltung im Unternehmen und ihre Vorgesetzten.
Buchhaltung und Rechnungswesen: Wirtschaftsassistenten können Buchhaltungsvorgänge bearbeiten, kaufmännische Aufgaben in der Kosten- und Leistungsrechnung übernehmen und Daten erfassen sowie auswerten. Dabei kommen spezielle EDV-Programme zum Einsatz – Rechnungsbeträge werden mit ihnen z. B. ausgewertet und weiterverarbeitet.
Informationsverarbeitung: Ob Office-Paket oder Anti-Viren-Software, Wirtschaftsassistenten richten neue Computer problemlos ein. Ebenso beantworten sie Fragen zur Soft- und Hardware und unterstützen das Team als technischer Support. Voraussetzung dafür: Die Ausbildung wurde mit dem Schwerpunkt Informationsverarbeitung gemacht.
Übersetzungen: Briefe und Dokumente für ausländische Kunden übersetzen, dolmetschen oder Telefonate in einer Fremdsprache führen – das machen Wirtschaftsassistenten, die sich auf den Bereich Fremdsprachen spezialisiert haben.
Medien- und Eventorganisation: Bei Medienproduktionen für Film, TV oder Internet sowie bei der Eventplanung in der Musikindustrie übernehmen Wirtschaftsassistenten vor allem organisatorische Aufgaben. Dann fragen sie Termine und Locations an, erstellen Zeitpläne, beschaffen Rechte und Lizenzen oder prüfen Finanzierungsmöglichkeiten für ganze Projekte.
Werbung und Marketing: Mit einem entsprechenden Schwerpunkt können Wirtschaftsassistenten auch Werbe- oder Marketingmaßnahmen für eine bestimmte Zielgruppe entwickeln oder die Umsetzung betreuen. Ebenso zählen das Erstellen von Konzepten oder die Durchführung von Erfolgs- oder Zielgruppenanalysen zum Aufgabenbereich.
Die Ausbildung ist landesrechtlich geregelt, das bedeutet, dass je nach Bundesland Name und auch Dauer der Ausbildung variieren können. Hinter beiden Bezeichnungen verbirgt sich aber die gleiche Ausbildung. Du wirst also entweder staatlich geprüfter Wirtschaftsassistent oder staatlich geprüfter kaufmännischer Assistent.
Der organisatorische Aufgabenbereich eines Wirtschaftsassistenten ist so breit aufgestellt, dass man in diesem Beruf in fast jeder Branche eine Anstellung findet. Ein weiterer Grund für diesen Karriereweg: Man erhält mit dem Abschluss die Fachhochschulreife und hat damit die Berechtigung, an einer Fachhochschule zu studieren oder innerhalb von einem Jahr das Abitur an einer Wirtschaftsschule zu machen. Die Ausbildung bietet sich also auch für diejenigen Schüler an, die im Wirtschaftsbereich Fuß fassen wollen, ohne das Abitur zu haben.
Je nach Schwerpunkt kannst du als Wirtschaftsassistent in Unternehmen aller Art arbeiten. Der Schwerpunkt liegt jedoch immer auf der Büroarbeit, wodurch Wirtschaftsassistenten vor allem am Schreibtisch zu finden sind. Stehen Events- oder Veranstaltungen, wie zum Beispiel Dreharbeiten, auf dem Programm, besichtigen sie auch Locations oder helfen bei der Durchführung vor Ort.
Üblich ist eine 37- bis 40-Stunden-Woche mit festen Arbeitszeiten oder Gleitzeitmodellen. Im Eventbereich können die Arbeitszeiten abweichen, wenn zum Beispiel die Anwesenheit bei Veranstaltungen nötig ist. Dann ist auch Arbeit am Wochenende und abends möglich.
In den meisten Firmen ist lockere Kleidung im Casual-Style üblich – also bequeme Jeans, Sneaker, Hemden, Blusen, Shirts und Pullover. Bei direktem Kundenkontakt darf die Kleidung auch schicker ausfallen, zum Beispiel kannst du ein Sakko oder einen Blazer über dein Hemd tragen.
Organisationstalent: Telefonate entgegennehmen, den Schriftverkehr regeln, Mitarbeitern assistieren – hierfür ist grundlegende Organisationsstärke notwendig.
Macher: Du arbeitest mit viel Eigeninitiative und bist sehr selbstständig. Ob deine Aufgaben hohe Konzentration erfordern oder ganz praktisch sind – du erledigst sie gründlich und gewissenhaft.
Teamplayer: Als Wirtschaftsassistent arbeitest du mit vielen anderen Menschen unterschiedlicher Bereiche zusammen. Austausch und gegenseitiges Unterstützen ist daher wichtig. Gut also, wenn du ein Teamplayer und kein Einzelgänger bist.
Die Ausbildung ist schulisch und findet an staatlichen oder privaten Berufsfachschulen statt. Hier lernen angehende Wirtschaftsassistenten im Klassenverband. Unterschieden wird bei den Unterrichtsinhalten zwischen dem allgemeinbildenden Bereich, also Fächern wie Deutsch und Wirtschaft, und dem berufsbezogenen bzw. berufsbildenden Lernbereich. Dieser setzt sich aus dem jeweiligen Schwerpunkt der Ausbildung zusammen. Neben der Theorie absolvieren die Auszubildenden ein Betriebspraktikum, das in der Regel acht Wochen dauert.
Alles in allem beträgt die Ausbildungsdauer zwei Jahre, bei wenigen Schwerpunkten können es auch drei bis vier Jahre sein. Die Ausbildung ist landesrechtlich geregelt, das heißt, je nach Bundesland kann es Abweichungen in der Umsetzung geben.
Der allgemeinbildende Bereich setzt sich aus den Fächern Deutsch/Sprache/Kommunikation, Politische Bildung/Wirtschaft und (Fach-)Englisch zusammen. Diese Fächer hast du unabhängig vom Schwerpunkt und während der gesamten Ausbildungszeit. Machst du mit der Ausbildung auch das Fachabi, steht darüber hinaus ein Wahlpflichtfach aus dem Bereich Mathe/Naturwissenschaft/Technik auf dem Programm. Je nach Berufsschule können auch weitere Fächer wie Religion oder Sport im allgemeinbildenden Teil unterrichtet werden.
Der berufsbildende Bereich richtet sich nach dem jeweiligen Schwerpunkt der Ausbildung:
Medien, Musik und Werbung:
Multimediale Informationsverarbeitung, Marketing, Kostenrechnung und Controlling, Textverarbeitung, Social-Media-Marketing, Musik- oder Eventmanagement – diese Fächer hast du, wenn du den Bereich Medien, Musik und Werbung als Schwerpunkt wählst. Du lernst zum Beispiel, wie Konzepte entwickelt und welche Programme dafür genutzt werden.
Büro/Sekretariat, Betriebswirtschaft, Rechnungswesen
Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen, Bürowirtschaft, Textverarbeitung, VWL, Wirtschaftsrecht, Rechnungswesen und Personalverwaltung zählen zu deinen Fächern im Schwerpunkt Büro/Sekretariat, Betriebswirtschaft, Rechnungswesen. Hier lernst du Buchhaltungssoftware und Programme zur Daten- und Textverarbeitung kennen. Zudem erfährst du, wie man mit Excel eine Tabelle aufsetzt und mit Hilfe von Microsoft Word Serienbriefe erstellt und versendet. Auch das Erstellen von Jahresabschlüssen lernst du in deiner Ausbildung.
Fremdsprachen
Übersetzungen und Textverarbeitung fremdsprachiger Texte, Grundkenntnisse nationaler und internationaler Vorschriften und wirtschaftlicher Besonderheiten sind im Fremdsprachen-Schwerpunkt deine Lerninhalte. Neben Englisch können je nach Unternehmen auch Spanisch, Französisch oder andere Sprachen gewählt werden. Du wirst damit auf die Arbeit im internationalen Umfeld vorbereitet und lernst, in einer Fremdsprache schriftlich und mündlich sicher zu kommunizieren.
Informatik
Mathematik, Betriebsinformatik, Prüf- und Steuerungstechnik – diese Fächer werden im Schwerpunkt Informatik unterrichtet. So lernst du zu prüfen, welche Software für welche Anforderung die richtige ist, wie Computer mit einem Netzwerk verbunden und wie Betriebssysteme konfiguriert werden.
Du wendest dein Wissen aus dem Theorieunterricht praktisch an und bekommst vorwiegend organisatorische Aufgaben deinem Schwerpunkt entsprechend zugewiesen. So setzt du zum Beispiel Schreiben auf, nimmst Telefonate entgegen oder fragst Termine an. Ein Ansprechpartner steht dir dabei zur Seite.
Nicht automatisch, die meisten Schulen bieten dir aber die Möglichkeit, die Fachhochschulreife während der Ausbildung zu erwerben, indem du ein weiteres Wahlpflichtfach belegst. Damit kannst du entweder an einer Fachhochschule studieren oder innerhalb von einem Jahr an einer Wirtschaftsschule das Abitur erwerben. Damit eignet sich die Ausbildung besonders gut für junge Leute, die in der Wirtschaftsbranche fußfassen und ihre Qualifikationen erweitern wollen.
Manche Schulen bieten neben der Ausbildung zum kaufmännischen Assistenten weitere Qualifikationen an, die man parallel erwirbt – zum Beispiel zum Marketing Manager. Dabei liegt der Schwerpunkt, wie der Name schon sagt, im Bereich Marketing und Management. Auszubildende lernen, wie man Marketingstrategien ausarbeitet und umsetzt und setzen sich mit Eventmanagement, Projektmanagement und internationalem Management auseinander.
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