Ausbildung Industriekeramiker/in

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
Schichtdienst
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Industriekeramiker/in Berufsbild

Entdecke die Ausbildung zum Industriekeramiker für dich und betrachte die Welt der Keramik von einer ganz anderen Seite. Denn Teller, Vasen oder Waschbecken kommen nicht von Zauberhand in die Regale der Geschäfte oder in dein Badezimmer. Die eigentliche Arbeit findet lange vor dem Verkauf statt, und zwar bei dir als Industriekeramiker. Du lernst, wie Keramik überhaupt entsteht, was Keramik mit Porzellan zu tun hat und was man für die Herstellung alles braucht.

Industriekeramiker-Ausbildung: Das Wichtigste auf einen Blick

  • empfohlener Schulabschluss: Haupt- oder Realschulabschluss
  • Ausbildungsdauer: 3 bis 3,5 Jahre
  • Arbeitszeiten: Schichtarbeit möglich
  • Aufstiegschancen: Schichtleiter, Vorarbeiter, Techniker, Meister, Studium
  • Aufgaben: Modelle herstellen, Maschinen bedienen, künstlerische Handarbeit
  • Arbeitsorte: Industrie, Porzellanfabrik

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Wie läuft die Ausbildung zum Industriekeramiker ab?

Die duale Ausbildung zum Industriekeramiker machst du in der Berufsschule und in einem Betrieb. Sie dauert regulär drei Jahre, in manchen Betrieben auch dreieinhalb Jahre. Während der Ausbildung bist du in Werks- oder Produktionsstätten tätig, aber auch Porzellan- oder Sanitärfabriken kommen in Frage. 

Als Industriekeramiker kannst du dich auf eine von vier Fachrichtungen spezialisieren:

  • Anlagetechnik
  • Dekorationstechnik
  • Modelltechnik
  • Verfahrenstechnik

Deine Aufgaben unterscheiden sich je nach Fachrichtung. 

Anlagentechnik

  • zuständig für Maschinen 
  • Anlageneinrichtung
  • Materialaufbereitung für die Produktion
  • Maschinen reparieren und instand halten

Dekorationstechnik

  • Veredelung von industriell hergestellten Keramiken
  • verschiedene Verziertechniken auf Porzellan und Keramik
  • arbeiten mit Poliergold und anderen Farben
  • Dokumentation von Optimierungsprozessen

Modelltechnik

  • Herstellung von Modellen für Industrie
  • Modellentwürfe aus verschiedenen Stoffen
  • Qualitätskontrollen und Instandhaltung
  • Arbeit mit Metall, Kunststoff, Gips und Keramik

Verfahrenstechnik

  • Skizzen für Modelle entwerfen
  • Modellfertigung für die Industrie
  • Anmischen und Gießen von Formen
  • Trocknen, Glasieren, Verzieren und Brennen der fertigen Modelle

Nach deiner Ausbildung kannst du …

  • ... Arbeitsmaschinen bedienen und reparieren.
  • ... das Material für die Produktion selbst anmischen.
  • ... Modelle entwerfen, die Großes bewirken.
  • ... Keramike veredeln.

Was brauche ich für die Ausbildung zur Industriekeramikerin?

Um für die Ausbildung zur Industriekeramikerin in die engere Wahl zu kommen, brauchst du mindestens einen Hauptschulabschluss. In manchen Fällen auch einen Realschulabschluss.

Du solltest Industriekeramiker/in werden, wenn …
  1. ... Werken, Chemie und Physik für dich zusammenpassen.
  2. ... du gerne mit deinen Händen arbeitest.
  3. ... dir körperliche Belastung nichts ausmacht.
Du solltest auf keinen Fall Industriekeramiker/in werden, wenn …
  1. ... dich Chemie und Physik überfordern.
  2. ... du dich nicht schmutzig machen möchtest.
  3. ... abwechslungsreiche Bewegung bei der Arbeit wichtig für dich ist.

Wusstest du schon, dass ...

  • … es Keramik seit ungefähr 30.000 Jahren gibt?
  • … europäisches Porzellan 1708 erfunden wurde?
  • …. Porzellan nach einer Schnecke benannt wurde?
  • … es das erste WC im Jahr 1810 in England gab?
Industriekeramikerin bemalt eine Vase.

Wie viel verdient ein Industriekeramiker in der Ausbildung?

Ist dein Unternehmen nicht tarifgebunden, gilt für dich auf jeden Fall die Mindestausbildungsvergütung. Da bekommst du im ersten Jahr zwischen 982 Euro und 1.157 Euro brutto im Monat, im zweiten zwischen 1.034 Euro und 1.223 Euro brutto und im dritten zwischen 1.079 Euro und 1.309 Euro brutto.

Gilt für dich bzw. dein Unternehmen der Tarifvertrag der feinkeramischen Industrie, fällt dein Ausbildungsgehalt deutlich höher aus. Im ersten Ausbildungsjahr sind dann 1.146 Euro brutto drin. Im zweiten Jahr verdienst du 1.194 Euro und im dritten Jahr knapp 1.250 Euro brutto im Monat.

Ausbildungsgehalt von tarifgebundenen Unternehmen

AusbildungsjahrMonatsgehalt (brutto)
1. Ausbildungsjahr 1.146 Euro
2. Ausbildungsjahr1.194 Euro
3. Ausbildungsjahr1.250 Euro

Wie hoch ist das Gehalt nach der Ausbildung?

Dein Gehalt als Berufseinsteiger hängt vom Betrieb ab, aber mit etwas mehr als 3.000 Euro brutto darfst du monatlich rechnen. Wenn du nach mindestens einem Jahr Berufserfahrung merkst, dass du gerne mehr Verantwortung übernehmen möchtest, stehen dir Aufstiegsmöglichkeiten zur Verfügung. Du hast die Wahl: Entweder kannst du einen Techniker oder Meister im Fachbereich Keramik machen. 

Wie viel kann ich als Industriemeister oder Industrietechniker verdienen?

Für den Industrietechniker im Fachbereich Keramik musst du dir etwas mehr Zeit nehmen, kannst aber auch ein Gehalt von ungefähr 4.067 Euro erzielen. Für den Industriemeister brauchst du zwei Jahre Berufserfahrung und musst noch einmal die Schulbank drücken. Dieser Aufwand wird aber mit deinem Verdienst als Industriemeister entschädigt, der zwischen 3.300 und sogar 4.900 Euro liegt. Dir sind also genug berufliche Möglichkeiten als Industriekeramiker gegeben, so dass du nicht befürchten musst, nach deiner Ausbildung beruflich festzusitzen.

Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es für Industriekeramiker?

  • Techniker – Keramiktechnik: Eine Karrieremöglichkeit nach deiner Ausbildung bietet dir die Weiterbildung zum Techniker in der Keramiktechnik. Dafür musst du auch nochmal mindestens vier Jahre in Teilzeit oder etwas kürzer und zwei Jahre in Vollzeit, auf dich nehmen. In dieser Zeit erlernst du kaufmännische Fähigkeiten und bist für den Betriebsablauf verantwortlich. Auf der Karriereleiter bringt dich das ebenfalls gehaltstechnisch weit nach vorne.  
  • Industriemeister – Keramik: Wenn dir die Ausbildung als Industriekeramiker nicht ausreicht, kannst du dich für eine Meisterausbildung mit dem Fachbereich Keramik entscheiden. Dafür musst du noch weitere zwei Jahre Schule in Kauf nehmen. Die Weiterbildung zahlt sich jedoch aus, denn damit erweiterst du nicht nur dein Aufgabengebiet, sondern auch deine beruflichen Chancen sowie deinen Geldbeutel.
  • Selbstständigkeit: Wenn du deinen Keramiktechniker oder -meister in der Tasche hast, kannst du deinen eigenen Betrieb aufmachen. Solche Entscheidungen müssen wohlüberlegt sein, denn Selbstständigkeit ist immer mit einem großen Risiko verbunden.
  • Studium: Mit der Ausbildung zum Industriekeramiker und mindestens drei Jahren Berufserfahrung kannst du auch ein Studium an einer Hochschule beginnen. In Frage kommen würde zum Beispiel das Fach „Maschinenbau / Verfahrenstechnik“. Das Studium dauert in der Regel sechs bis acht Semester und hängt davon ab, in welcher Fachrichtung du deine Ausbildung zum Industriekeramiker absolviert hast.

Worauf muss ich bei der Bewerbung zum Industriekeramiker achten?

Du hast dich nun für die Ausbildung entschieden und möchtest dich bewerben. Wie kannst du dich von anderen Bewerbern abheben? Wir haben ein paar Tipps für dich.

Erwähne, dass …

… du technisches Verständnis und handwerkliche Fähigkeiten hast.

… du Interesse an Materialien und Verfahren der Keramikproduktion mitbringst.

… für dich Genauigkeit und Sorgfalt bei der Arbeit wichtig sind.

… Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke zu deinen Charakterzügen gehören.

… du bereit bist, Schichtarbeit zu machen und belastbar bist.

Wenn dir all diese Punkte nichts ausmachen, steht deinem Ausbildungsstart nichts im Weg, jetzt nur noch die Bewerbung schreiben und dann kann‘s auch schon losgehen. Wie das geht, erklären wir dir in unserem Bewerbungsratgeber!

Bewerbungstipps für deine Bewerbung zum Industriekeramiker

Dresscode im Bewerbungsgespräch

Beim Bewerbungsgespräch lautet das Stichwort ordentlich und gepflegt. Natürlich sollst du dich in deiner Kleidung wohlfühlen, aber ein Hoodie ist doch etwas zu leger. Ein Basic Shirt mit einer coolen Jacke, Jeans – bitte nicht zerrissen – und ein Paar geputzter Schuhe und schon kanns losgehen! Leg dir am besten abends schon alles zurecht. Sonst kann es passieren, dass du in der Früh etwas vor lauter Aufregung vergisst und daran soll das Vorstellungsgespräch nicht scheitern.

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