ODER
„Ich und mein Holz, ich und mein Holz – Holzi, Holzi, Holz“ – wenn du dieses Liedchen am liebsten den ganzen Tag trällern würdest, ist die Ausbildung zum Holzbearbeitungsmechaniker wie für dich gemacht. Denn hier bist du den ganzen Tag von deinem Lieblingsmaterial umgeben und sorgst unter anderem dafür, dass aus einem großen Baumstamm ein dünnes Brett wird. Dabei bist du überwiegend auf Maschinen angewiesen, die du schon bald besser bedienst als dein Smartphone. Dass du den ganzen Tag alles nur zu Kleinholz zerlegst, brauchst du aber nicht zu befürchten. Schließlich stehen in der Ausbildung zum Holzbearbeitungsmechaniker noch weitere Aufgaben an – welche genau, verraten wir dir jetzt.
In der Ausbildung zum Holzbearbeitungsmechaniker oder Holzbearbeitungsmechanikerin erwartet dich zwar kein Wald an Aufgaben, genug zu tun gibt es aber alle mal. Dabei haben Sorgfalt und Sicherheit oberste Priorität, denn mit einer schludrigen Arbeitsweise kannst du nicht nur eine Produktion lahmlegen, sondern dich selbst beispielsweise an einer Säge verletzen.
Maschinen bedienen: Ohne Anlagen, die die Baumstämme zu Schnittholz verarbeiten, geht im Betrieb nichts. Mit der Zeit kennst du jede Taste und meisterst die Steuerung der Geräte problemlos.
Kontrollmonitore im Auge behalten: Hier ein Monitor und dort eine Kamera – in deinem Cockpit, das sich über den Fließbändern befindet, hast du alle Abläufe im Blick und siehst, ob alles reibungslos funktioniert.
Fehler beheben: Auch Maschinen sind nicht fehlerfrei. Wenn irgendetwas bei der Produktion mal schiefläuft, siehst du das sofort und kannst den Schaden gleich beheben – selbst wenn du dabei schwere Baumstämme auf dem Produktionsband in die richtige Spur bringen musst.
Ersatzteile austauschen: Kleinere Reparaturen erledigen oder Einzelteile austauschen gehört ebenfalls zu deinem Job. Beispielsweise müssen hin und wieder die Sägen der Maschinen gewechselt werden – Diese messerscharfe Angelegenheit schaffst du bald fast mit verbundenen Augen.
Qualität kontrollieren: Du behältst nicht nur die Produktion deiner Holzfabrikate im Auge, sondern auch das Ergebnis: Beispielsweise kannst du in einer dafür vorgesehenen Einrichtung testen, unter welchem Druck das verarbeitete Holz bricht.
Wenn du Holzbearbeitungsmechaniker werden willst, musst du eine duale Ausbildung durchlaufen, die drei Jahre dauert. Das bedeutet, dass du circa zwei Tage pro Woche in der Berufsschule verbringst und die restlichen Tage den Betrieb unsicher machst. Bei der Ausbildung zum Holzbearbeitungsmechaniker kommt es allerdings häufiger vor, dass Blockunterricht ansteht. Dann nimmst du für mehrere Wochen am Stück auf der Schulbank Platz – manchmal sogar mehrmals im Jahr. So oder so erwarten dich dann einerseits Fächer wie Deutsch, Sozialkunden oder Sport. Andererseits darfst du dich auf fachbezogenen Unterricht mit Themen wie Holzauswahl, Vollholzerzeugnisse oder Holzwerkstoffe freuen. Zudem wird auch in den Berufsschulen nicht auf die Praxis verzichtet: Beispielsweise werden dort die Bedienung von vorhandenen Geräten erklärt oder unterschiedliche Werkzeuge geschärft. Anschließend darfst du das Wissen in deinem Ausbildungsbetrieb anwenden.
Als angehender Holzbearbeitungsmechaniker hast du einen Wahlbereich, der einer Spezialisierung ähnelt. Im Laufe der Ausbildung wählst du einen von vier Schwerpunkten, der auch in der Berufsschule unterrichtet wird. Welcher es im Endeffekt wird, entscheidest du zusammen mit deinem Ausbildungsbetrieb. Dein Wissen kannst du in den folgenden Bereichen vertiefen:
- Herstellung von Sägewerkserzeugnisse
- Herstellung von Hobelwerkserzeugnisse
- Herstellung von Leimholzerzeugnisse
- Herstellung von Holzwerkstofferzeugnisse
Als Holzbearbeitungsmechaniker bist du in der Holzwirtschaft Zuhause. Besonders die Sägeindustrie oder Hobelwerke sind immer auf der Suche nach geeigneten Azubis. Auch die Holzwerkstoffindustrie öffnet dir die Pforten. Unabhängig davon, welcher Betrieb es genau wird, arbeitest du überwiegend in Werk- oder Fertigungshallen. Laut dem Motto „wo gehobelt wird, fallen auch Späne“ kann es hier auch mal laut und staubig werden. Hin und wieder wirst du sogar draußen arbeiten, beispielsweise, wenn neue Ware geliefert wird. Dann lässt du dich auch von Wind und Wetter nicht aufhalten.
An die Begriffe Früh- oder Spätschicht darfst du dich schon mal gewöhnen. Während deiner Ausbildung wirst du zwar häufig werktags gebraucht, aber spätestens als ausgelernter Holzbearbeitungsmechaniker erwartet dich in vielen Fällen der Schichtdienst.
Eine bestimmte Arbeitskleidung musst du nicht tragen, ein paar Regeln zum beruflichen Outfit gibt es aber schon. In den meisten Fällen trägst du eine Arbeitshose sowie -schuhe, die den Sicherheitsrichtlinien entsprechen. Je nach Aufgabe darfst du in diesem Beruf auch auf Schutzbrille, Handschuhe oder Ohrenschutz nicht verzichten – Sicherheit geht nun mal vor Aussehen.
Der große Unterschied liegt im Endprodukt. Als Holzmechaniker bedienst du andere Maschinen als ein Holzbearbeitungsmechaniker und verarbeitest das Holz beispielsweise zu Möbelstücken oder Rahmen, während der Holzbearbeitungsmechaniker eher Bretter, Sperrholz oder Holzspanplatten herstellt. Zudem bieten beide Ausbildungsberufe andere Möglichkeiten, einen Schwerpunkt zu setzen.
Wenn du einen guten Hauptschulabschluss hast, kannst du beruhigt durchatmen. Besonders wenn du einen qualifizierenden Hauptschulabschluss vorzeigen kannst, solltest du mit deiner Bewerbung keine Minute länger warten. Bringst du sogar den Realschulabschluss mit, erhöht das natürlich deine Chancen.
Du bist technisch begabt: In diesem Beruf sind Maschinen dein Freund und Helfer. Du musst ihre Arbeitsweise kennen, sie einstellen und bedienen können. Manche Anlagen steuerst du sogar von einem Cockpit aus und behältst so alles im Blick. Dann merkst du auch sofort, wenn eine Produktion mal nicht so verläuft wie sie sollte.
Du bist handwerklich geschickt: Holz vermessen oder Sägeblätter schärfen – es gibt genug Arbeitsfelder, bei denen du ordentlich zupacken musst. Dabei arbeitest du immer besonders sorgfältig. Denn so kann weder dir noch den Anlagen etwas passieren.
Du bist körperlich fit: Wenn ein Baumstamm vom Weg abkommt, legst du diesen problemlos zurück auf das Band – da ist natürlich Körperkraft gefragt. Neben Muskeln spielt auch die Ausdauer eine Rolle, wenn du zum Beispiel mehrere Stunden auf den Beinen aushalten musst.
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