ODER
Bunt und abwechslungsreich, mit den Menschen im Mittelpunkt – so sieht deine Arbeit als Heilerziehungsassistent aus. In diesem Beruf begleitest du den Alltag von Menschen mit Behinderungen, hilfst, wo es nötig ist, und unterstützt sie in ihrer Selbstständigkeit. Du setzt dich also intensiv mit dem Thema Inklusion auseinander. Die zweijährige Berufsausbildung setzt einen Hauptschulabschluss voraus und ermöglicht dir einen Einstieg in die Heilerziehungspflege. Den Realschulabschluss gibt es zum Ausbildungsabschluss gleich dazu.
Übrigens: Einen höherwertigen Berufsabschluss machst du mit der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger. Da sind die Voraussetzungen aber auch anspruchsvoller und die Ausbildung dauert bis zu drei Jahre.
Die Ausbildung dauert zwei Jahre und findet zur einen Hälfte in einer Fachschule und zur anderen Hälfte in einem Betrieb, beispielsweise in einem Pflegeheim oder einer Klink statt. In der Schule lernst du, welche körperlichen oder geistigen Behinderungen und welche psychischen Krankheiten es gibt – schließlich benötigst du für diesen Beruf gute medizinische Grundlagen. Da bei der Arbeit viel musiziert und gespielt wird, werden auch deine musikalischen und kreativen Fähigkeiten gefördert. Aber auch die organisatorischen Aufgaben, wie das schreiben einer Dokumentation, werden dir gezeigt.
Im praktischen Teil der Ausbildung kannst du das Gelernte anwenden. Du begleitest deine Kollegen bei der täglichen Arbeit und bekommst nach und nach eigene Aufgaben übertragen. Weil du bestimmt auch manchmal unsicher sein wirst, hast du immer einen Ansprechpartner an deiner Seite.
Im Alltag zur Seite stehen: Ob die Zubereitung einer Mahlzeit, das tägliche Waschen und Ankleiden oder die Erledigung von Einkäufen – du übernimmst sämtliche Aufgaben des alltäglichen Lebens.
Die Grundpflege übernehmen: Die sogenannte Grundpflege übernimmst du in der Heilerziehungsassistenz bei Menschen mit Schwerst- und Mehrfachbehinderungen. Dazu gehört beispielsweise die Hygiene und Ernährung.
Entwicklung dokumentieren: Du sammelst alle Informationen über die Entwicklung deiner Schützlinge, damit diese in einem Entwicklungsbericht festgehalten und dokumentiert werden können.
Hobbys fördern: Hobby- und Freizeitaktivitäten begleitest du und sorgst dabei für die nötige Unterstützung. Auch bei Festen und Veranstaltungen bist du dabei.
Angehörige unterstützen: In regelmäßigen Gesprächen informierst du die Angehörigen über den Entwicklungsstand und hilfst ihnen, selbst unterstützend aufzutreten.
Therapien begleiten: Therapeutische Maßnahmen begleitest du. Dazu gehören auch musische und soziale Übungen.
Inklusion vorantreiben: Die Inklusion ist ein großes Thema in der Heilerziehungspflege. Entsprechende Prozesse zu unterstützen, gehört daher auch zu deiner Ausbildung.
Es gibt verschiedene Orte, an denen du als Heilerziehungsassistentin arbeiten kannst. Da wären beispielsweise Pflegeheime, betreute Werkstätte oder Wohnanlagen. Ebenso kannst du in Fach- und Rehakliniken angestellt werden. Darüber hinaus benötigen viele Familien Unterstützung bei der Pflege ihrer Angehörigen, die du ihnen bieten kannst – zum Beispiel durch die Arbeit für einen ambulanten Pflegedienst. Da auch die Inklusion in immer mehr Schulen und Kindergärten umgesetzt wird, werden in diesem Bereich nach und nach neue Arbeitsplätze geschaffen.
Infobox: Was ist eigentlich Inklusion?
Wenn Kinder und Jugendliche mit Behinderung oder Beeinträchtigungen nicht mehr getrennt zur Schule gehen, sondern in reguläre Schulen oder Kindergärten integriert werden, spricht man von Inklusion. Sie soll also Abgrenzung aufheben und dafür sorgen, dass sie am alltäglichen Leben teilhaben.
Als Heilerziehungsassistent arbeitest du vorwiegend im Schichtdienst. Die Begründung ist einfach: Betreuung ist rund um die Uhr notwendig. Unterschieden wird zwischen Früh-, Spät- und Nachtschicht; eine Schicht ist in der Regel 8 bis 9 Stunden lang. Auch an Wochenenden sowie Sonn- und Feiertagen wird gearbeitet. Mindestens einen freien Tag hast du in der Woche, auch wenn dieser nicht immer auf ein Wochenende fällt. Jedes Wochenende musst du aber nicht arbeiten, so dass du auch deine Freizeit mit deinen Freunden genießen kannst.
In Pflegeheimen wird dir deine Kleidung zur Verfügung gestellt. Sie besteht aus bequemen, oft weißen Hosen, Oberteilen und Schuhen. Die Kleidung ähnelt damit der von Gesundheits- und Krankenpflegern sowie Altenpflegern. In manchen Bereichen kannst du auch Alltags- bzw. Freizeitkleidung tragen.
Du kümmerst dich um die Menschen um dich herum, dabei bist du aufmerksam und liebevoll. Du findest außerdem immer die richtigen Worte für Patienten und Angehörige.
Du bist ein Entertainer: Du hast Spaß, wenn du unter Menschen bist, und kannst andere mitreißen. Damit sorgst du für Freude und Wohlbefinden. Du motiverst dazu, Neues auszuprobieren und den nächsten Schritt zu wagen.
Du bist fit: In der Pflege muss buchstäblich angepackt werden. Es sollte dir möglich sein, jemanden zu heben oder zu stützen. Natürlich lernst du Griffe, die dir deine Arbeit erleichtern und deinen Rücken schonen.
Vorausgesetzt wird ein Hauptschulabschluss. Das Gute: Mit der Ausbildung kannst du auch den mittleren Schulabschluss bewerben. Mit diesem könntest du dann die Ausbildung als Heilerziehungspfleger anschließen.
Da die Ausbildung in jedem Bundesland ein kleines bisschen anders abläuft, gibt es auch beim Namen Unterschiede. Heilerziehungspflegehelfer oder Heilerziehungspflegeassistent sind zum Beispiel andere Bezeichnungen, die aber den gleichen Beruf beschreiben.
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