Ob als Gedenkstätte oder Ort der Ruhe, Friedhöfe sind aus unserem Stadtbild nicht wegzudenken. Umso wichtiger ist die Pflege der Grünanlage aber auch die passende Gestaltung der Gräber. Dies lernst du in der Ausbildung als Friedhofsgärtner oder Friedhofsgärtnerin. Du richtest Gräber her, pflegst sie und bestimmst so über die Atmosphäre auf der gesamten Anlage. Den Großteil deiner dreijährigen Ausbildung verbringst du im Freien, die Ausbildung als Friedhofsgärtner ist also das richtige für wetterfeste Naturburschen. Was dich während der Ausbildung erwartet, das erfährst du heute bei uns.
Die Pflege der Friedhöfe und die Gestaltung sowie Pflege der Gräber zählen hier zu deinen Hauptaufgaben. Du bereitest Bestattungen vor, besprichst die Wünsche der Angehörigen und schließt im Anschluss an die Bestattung die Gräber.
Bei der Friedhofsbepflanzung muss natürlich mehr als nur die Optik stimmen. So sollen die Pflanzen langlebig und perfekt auf die Boden- und Lichtbedingungen angepasst sein. Welche Pflanzen für bestimmte Bodenverhältnisse und Jahreszeiten geeignet sind, wie man sie anpflanzt und pflegt, das erfährst du natürlich in der Ausbildung als Friedhofsgärtner. Auch in die Floristik bekommst du einen Einblick, da dir nicht nur die Grabbepflanzung anvertraut wird, sondern auch die Anfertigung von Trauergestecken. Du bist übrigens nicht nur auf Friedhöfen, sondern auch in der Berufsschule und in Gewächshäusern zu finden. Hier lernst du Pflanzen voneinander zu unterscheiden, erfährst, welche Pflege sie benötigen und wie du den Boden auf Nährstoffe untersuchen kannst.
Die Ausbildung als Friedhofsgärtner oder Friedhofsgärtnerin kannst du in privaten Gärtnereien, oder bei kirchlichen und kommunalen Friedhofsverwaltungen machen.
In der Praxis der Ausbildung als Friedhofsgärtner oder Friedhofsgärtnerin lernst du die handwerklichen Kniffe. Du musst übrigens nicht nur mit Schaufel, Pflanzenschere und Harke umgehen können, sondern auch mit technischen Geräten. Da die auch mal den Dienst verweigern können, lernst du sogar, wie du kleine Wartungen und Reparaturen allein und selbstständig durchführen kannst.
Die Voraussetzungen, Friedhofsgärtner zu werden, sind natürlich ähnlich wie die zur Ausbildung als Gärtner. Du solltest mindestens einen Hauptschulabschluss haben, Natur und Pflanzen lieben, körperlich fit sein und dich gerne im Freien aufhalten. Der Friedhof als Ort der Ruhe und Trauer verlangt natürlich ganz besonders viel Sensibilität und Respekt von dir. Du besprichst mit Trauernden die Gestaltung und Bepflanzung und bist auch bei Beerdigungen dabei. Nach der Ausbildung als Friedhofsgärtner hast du die Möglichkeit, dich auf einen Bereich wie Grabpflege oder Verkauf zu spezialisieren. Daneben warten tolle Weiterbildungen auf dich.
Dein Ausbildungsgehalt richtet sich in der Regel nach Tarif und kann je nach Bundesland variieren. Nach dem Tarif Erwerbsgartenbau, Friedhofsgärtnereien und Forstpflanzenbetriebe (Bsp. NRW) verdienst du im ersten Ausbildungsjahr 920 Euro brutto im Monat, im zweiten Jahr 1.020 Euro und im dritten Jahr 1.240 Euro. Wirst du nach dem Tarif Floristik-Fachbetriebe und Blumen- und Kranzbindereien (Bsp. NRW) bezahlt, dann bekommst du im ersten Jahr 800 Euro, im zweiten 900 Euro und im dritten 1.000 Euro brutto im Monat.
Hat dein Ausbildungsbetrieb keinen Tarifvertrag, dann wirst du mindesten nach dem Mindestlohn für Azubis bezahlt, der seit dem 1. Januar 2020 gilt. Dann würdest du mindestens 649 Euro im ersten Jahr, 766 Euro im zweiten und 876 Euro im dritten Jahr verdienen.
Tarif | Ausbildungsgehalt (brutto/Monat) |
Tarif Erwerbsgartenbau, Friedhofsgärtnereien und Forstpflanzenbetriebe (Bsp. NRW) | 1. Jahr: 920 Euro 2. Jahr: 1.020 Euro 3. Jahr: 1.240 Euro |
Tarif Floristik-Fachbetriebe und Blumen- und Kranzbindereien (Bsp. NRW) | 1. Jahr: 800 Euro 2. Jahr: 900 Euro 3. Jahr: 1.000 Euro |
Was du nach deiner Ausbildung als Friedhofsgärtner verdienst, ist ebenfalls durch Tarifverträge der Länder geregelt. Dein Friedhofsgärtner Gehalt wird allerdings nicht als monatlicher Festbetrag, sondern in der Regel als Stundenlohn festgehalten. Der liegt im Tarif Erwerbsgartenbau, Friedhofsgärtnereien und Forstpflanzenbetriebe zwischen 15,73 und 17,47 Euro pro Stunde. Es kann sein, dann dein Arbeitsgeber nach einem anderem Tarifvertrag bezahlt, beispielsweise nach dem Tarif Floristik-Fachbetriebe und Blumen- und Kranzbindereien. Bist du im öffentlichen Dienst angestellt, dann wirst du entsprechend nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes vergütet. Mit einer Weiterbildung, beispielweise zum Meister, steigt dein Gehalt noch. Wirst du nicht nach Tarif bezahlt, dann musst du dein Gehalt selbst aushandeln.
Tarif | Gehalt ohne Weiterbildung (brutto/Monat)* |
Erwerbsgartenbau, Friedhofsgärtnereien und Forstpflanzenbetriebe | 15,73 bis 17,47 Euro/Stunde 2.450 bis 2.725 Euro/Monat |
Floristik-Fachbetriebe und Blumen- und Kranzbindereien | 2.250 bis 2.960 Euro/Monat |
Öffentlicher Dienst (TVöD VKA) | 2.355 bis 3.708 Euro/Monat |
*Gehälter beziehen sich beispielhaft auf die Tarifverträge aus Nordrhein-Westfalen und dienen der Orientierung. Abweichungen je nach Bundesland möglich.
Ausbildung zum Friedhofsgärtner
Hast du deine Ausbildung als Friedhofsgärtner abgeschlossen, warten auf dich viele Möglichkeiten. Während du in der Ausbildung alle Bereich durchläufst, kannst du dich nach der Ausbildung festlegen, zum Beispiel auf den Bereich Grabpflege, Trauerbinderei, Dekoration oder auch Verkauf. Neben der Arbeit in einer Friedhofsgärtnerei kannst du übrigens in fast allen Bereichen des Garten- und Landschaftsbau unterkommen.
Betriebswirt für Agrarbetriebe
Als Betriebswirt für Agrarbetriebe bist du für Planung und Organisation innerhalb Agrarbetriebe verantwortlich. Diese Weiterbildung kann in Berufsfachschulen in Voll- oder Teilzeit absolviert werden. Bei einer Teilzeitweiterbildung hast du den Vorteil, dass du gleichzeitig arbeiten kannst. Anstatt ein bis zwei Jahre, steigt die Dauer auf bis zu vier Jahre an.
Gärtnermeister
Möchtest du deine Karriere als Friedhofsgärtner vorantreiben, kannst du dich für eine Weiterbildung zum Meister entscheiden. Diese dauert je nach Voll- oder Teilzeit zwei bis vier Jahre und ist kostenpflichtig. Als Meister bist du befugt, Azubis auszubilden, außerdem wirst du intensiv auf eine eventuelle Selbstständigkeit vorbereitet.
Ingenieur für Gartenbau, Agraringenieur
Hast du Abitur oder Fachhochschulreife kannst du ein Studium beginnen. Geeignete Studienfächer sind Ingenieurwesen für Agrartechnik oder Gartenbau. Mit einem Dualen Studium könntest du dein Studium sogar mit einer Ausbildung kombinieren.
Selbstständigkeit
Auch die Selbstständigkeit ist nach der Ausbildung zum Friedhofsgärtner eine Option. Dieser Schritt sollte natürlich gut überlegt sein. Besonders gut vorbereitet bist du, wenn du zuvor den Meistertitel erworben hast, da du dann auch Azubis ausbilden darfst und im Rahmen der Prüfungsvorbereitung intensiv im Bereich Buchhaltung und Unternehmensführung unterrichtet wurdest.
Die Bewerbung als Friedhofsgärtner ist der erste Schritt, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Deshalb besteht sie traditionell aus Anschreiben, Lebenslauf und deinen aktuellen Zeugnissen. Je nach Ausbilder verschickst du die Friedhofsgärtner Bewerbung per Post oder per Mail. Inhaltlich macht das aber keinen Unterschied. Das Anschreiben gibt dir die Möglichkeit, dich ausführlich vorzustellen und zu erklären, warum du die Ausbildung machen möchtest. Hast du dir schon in deiner Kindheit das Taschengeld mit Gartenarbeit aufgestockt und deine Eltern regelmäßig in den Pflanzenmarkt begleitet, dann solltest du dies auch unbedingt in die Bewerbung schreiben. Vielleicht hast du ja sogar dein Schülerpraktikum in einer Gärtnerei absolviert. Dein zukünftiger Ausbilder weiß dann sofort, dass du bereits erste Erfahrungen gesammelt hast und es mit deiner Bewerbung ernst meinst. Hattest du in der Schule immer besonders Freude am Bio- und Naturwissenschaften, dann solltest du auch das nicht verheimlichen.
Der Lebenslauf ist eine tabellarische Übersicht über dein bisheriges Leben. Hier steht, auf welche Schule du gegangen bist, welche Hobbys und welche Qualifikationen du hast. Dazu kann zum Beispiel auch zählen, wenn du dich gerne in deiner Freizeit als Hobbygärtner in Omas Garten austobst. Kennst du dich mit einem bestimmten Rasenmäher schon besonders gut aus, kannst du das gleich deinem zukünftigen möglichen Arbeitgeber mitteilen, aber auch deine Computerkenntnisse dürfen hier genannt werden. Da du als Friedhofsgärtner an verschiedenen Orten arbeitest, ist auch ein Führerschein eine nennenswerte Info für deinen Lebenslauf. Unters Scheinwerferlicht gehören natürlich alle deine Praxiserfahrungen in der Gärtnerei, zum Beispiel Nebenjobs und Schülerpraktika.
Deine Zeugnisse heftest du ganz einfach deiner Bewerbung um die Ausbildung als Friedhofsgärtner an. So wie du später auch das kleinste Unkraut in den Beeten suchen und entfernen wirst, solltest du auch mit Rechtschreibfehlern in der Bewerbung umgehen. Das heißt im Klartext: Deine Bewerbung sollte absolut fehlerfrei sein.
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