Ausbildung Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie: Gehalt & freie Stellen

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
Sehr unterschiedlich, Schichtdienst möglich
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Fachmann/-frau Systemgastronomie Berufsbild

Stell dir vor, du bist in einer fremden Stadt und hast plötzlich Hunger: Was steuerst du an, wenn du den schnellen Appetit stillen möchtest? Den Laden mit dem großen gelben M vielleicht!? Denn egal, wo du bist, hier weißt du, was auf der Karte steht. Und damit du dich beim Hungerstillen auch in Zukunft auf gut bewährte Küche wie Burger, Pizza, Salat oder Fischbrötchen verlassen kannst, bilden viele deutsche Unternehmen in der Systemgastronomie Nachwuchskräfte aus. Systemgastronomie? Was ist das überhaupt? 

Bei Gastronomie geht es um Essen und Trinken, so viel ist klar. Und die wird dann eben mit System betrieben, das heißt, in jedem Restaurant und in jedem Café werden die Speisen und Getränke auf die gleiche Art zubereitet, so dass sie auch überall gleich gut schmecken. Als Fachfrau für Systemgastronomie ist es deine Aufgabe, die Abläufe zu managen, du hast also nicht nur viel Kundenkontakt, sondern ziehst auch hinter den Kulissen die Strippen.

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Info

Die Ausbildung zum Fachmann oder zur Fachfrau für Systemgastronomie wurde zum 1. August 2022 modernisiert. Die Basis der Ausbildung bilden weiterhin die Schulung in fachpraktisch-gastronomischer Kompetenz und der Erwerb von kaufmännischen Kenntnissen. In Zukunft werden die Azubis aber noch mehr in ihren Aufgaben vor Ort, also im jeweiligen Ausbildungsbetrieb geschult. Das betrifft zum Beispiel die Bereiche Personalwirtschaft und Marketing. Die Abschlussprüfung wird außerdem gestreckt, das heißt, die Zwischenprüfungen fallen weg. Stattdessen legen die Azubis bereits zum Ende ihres zweiten Ausbildungsjahres einen Teil ihrer Abschlussprüfung ab, die auch in die Endnote einfließt.

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Zwei Männer stehen in einer Küche und schreiben etwas auf.

Was macht man in der Ausbildung zur Fachfrau für Systemgastronomie?

Was viele nicht wissen ist, dass der Schwerpunkt der Ausbildung nicht nur in der Gästebedienung, sondern im kaufmännischen Bereich liegt. In machen Restaurants wirst du gezielt auf eine zukünftige Position im Restaurantmanagement vorbereitet. So kannst du schon nach kurzer Zeit Verantwortung über die Mitarbeiter und Gäste übernehmen. Schauen wir uns den Beruf einmal im Detail an. Die Arbeit als Fachmann für Systemgastronomie lässt sich mit einem Puzzle vergleichen, denn alle Abläufe müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein, damit hinterher alles zusammenpasst. Ein Puzzleteil ist die Warenwirtschaft.

Du lernst, wie du die Besuchs- und Verkaufszahlen der einzelnen Produkte ermittelst und analysierst, so dass du die richtige Menge an Lebensmitteln und Zubehör vorausschauend nachbestellen kannst. Du machst also nichts anderes, als dafür zu sorgen, dass dem Restaurant nicht die Brötchen ausgehen und bergeweise Tomaten noch auf ihren Einsatz warten.

Sobald die Ware angekommen ist, geht sie ab ins Lager. Das Lager wäre das nächste Puzzleteil, denn in der Systemgastronomie schmeißt man nicht einfach die eingehende Ware dahin, wo gerade Platz ist. Auch hier ist es wichtig, systematisch vorzugehen. Da es in jedem gastronomischen Betrieb oft sehr schnell gehen muss, ist die Lagerorganisation sehr wichtig. Alles muss gut erreichbar und schnell zu finden sein.

Ein weiteres Teil in deinem Systemgastronomiepuzzle ist das Personal. Wenn du mit deiner Ausbildung fertig und z.B. Schichtleiter bist, kannst du am Einstellungs- und Einarbeitungsprozess beteiligt sein, musst auch mal Personaleinsatzpläne schreiben und überprüfen, ob auch wirklich nach den Vorgaben gearbeitet wird. Das letzte Puzzleteil ist der Betrieb, also quasi die reguläre Arbeit. In der Systemgastronomie dreht sich nicht immer alles um Fast Food sondern auch um frisch zubereitete Gericht oder Kaffee- und Teegetränke. Im Betrieb musst du die Gäste freundlich bedienen und beraten, kassieren, Getränke und/oder Speisen zubereiten und gleichzeitig darauf achten, dass der Gästebereich sauber und ordentlich ist. Außerdem wirst du ab und zu in die Situation kommen, Gästebeschwerden entgegen zu nehmen. Da jeder Gast wichtig ist und man nicht dem Ansehen der Firma schaden sollte, ist es hierbei besonders wichtig, freundlich zu sein und verständnisvoll auf die Beschwerde einzugehen.

Wie läuft die Ausbildung zum Fachmann Systemgastronomie ab?

Die Ausbildung als Fachmann für Systemgastronomie ist dual, das bedeutet, du lernst alles Praktische im Betrieb, das Theoretische dann aber in der Berufsschule. Das, was du in der Berufsschule lernst, wendest du im Arbeitsalltag meist auch aktiv an. Allerdings musst du dir auch einiges merken, z.B. welchen pH -Wert das Putzwasser haben muss, wie lange welche Speise haltbar ist, aber auch betriebswirtschaftliche Formeln oder Mikrobiologie spielen eine Rolle. Insofern ist die Ausbildung als Fachmann für Systemgastronomie zwar wirklich mit einem Puzzle vergleichbar, jedoch ist sie bei weitem nicht so einfach und definitiv kein Kinderspiel.

Frau reicht einem Mann Essen aus einem Food-Truck.

Welche Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es als Fachmann für Systemgastronomie?

Ausbildung als Fachmann für Systemgastronomie

Nachdem du die Abschlussprüfungen und somit die Ausbildung als Fachmann für Systemgastronomie bestanden hast, bist du nun bereit für die große Welt des Arbeitens. Bei guten Leistungen übernimmt dich die Firma, bei der du deine Ausbildung gemacht hast, bestimmt gern. Im Regelfall wird dir dann eine leitende Position zugewiesen, also z.B. als Schichtführer. Mit mehr Berufserfahrung kannst du dann aufsteigen und z.B. deine eigene Filiale führen.

Fachwirt im Gastgewerbe

Falls dir die Karrierechancen nach der Ausbildung nicht ausreichen, kannst du auch noch einen Weiterbildungslehrgang bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) machen und Fachwirt im Gastgewerbe werden. Der Fachwirt ist das, was im Handwerk der Meister ist, insofern wird diese Weiterbildung deine Aufstiegs- und Gehaltschancen verbessern.

Betriebswirt in der Systemgastronomie

Eine andere Weiterbildungsmaßnahme wäre es, Betriebswirt in der Systemgastronomie zu werden. Mit diesem Zertifikat kannst du dann weiter die Karriereleiter hochklettern und dir so auch mehr Gehalt zusichern. Diese Weiterbildung kannst du parallel zum Arbeiten absolvieren, sie kostet allerdings auch knapp 4000 Euro.

Staatlich geprüfter Betriebswirt für Verpflegungssysteme

Mit etwas Berufserfahrung kannst du staatlich geprüfter Betriebswirt für Verpflegungssysteme werden. Diese Weiterbildung wird bisher nur an einer Wirtschaftsfachschule in Deutschland angeboten. Wenn du diesen Titel hast, kannst du (wie bei den anderen Weiterbildungen) mehr Geld und Verantwortung erhalten, aber auch die Fachochschulreife erlangen, mit der du dann auch ohne Fachabi an einer FH studieren kannst.

Studium Gewerbelehramt

Wenn du schon das Abitur hast, kannst du dich problemlos an der Uni einschreiben. Ohne Abi reicht mancher Hochschule auch eine abgeschlossene Ausbildung und ein paar Jahre Berufserfahrung, um dich für ein Studium zuzulassen. Falls dir die Berufsschule während der Ausbildung gefallen hat und du auch den nachfolgenden Azubis etwas beibringen möchtest, kannst du Berufsschullehrer werden. Dafür musst du 8 bis 9 Semester Gewerbelehramt studieren und dann noch ein Referendariat von 18 Monaten absolvieren. Wenn du danach verbeamtet wirst, verdienst du auch ziemlich gut.

Was verdiene ich während der Ausbildung zum Fachmann Systemgastronomie?

Das zu beantworten, ist gar nicht so einfach. Obwohl alle Betriebe, die eine solche Ausbildung anbieten, zur gleichen Branche gehören, bezahlen sie zum Teil sehr unterschiedliche Gehälter. Außerdem kommt es auch immer darauf an, in welcher Region Deutschlands du deine Ausbildung machst bzw. arbeitest, denn im Westen verdienst du meist mehr als im Osten. Außerdem kann ein Konzern, der auf der ganzen Welt erfolgreich ist, mehr bezahlen als ein kleines aufstrebendes Unternehmen mit 10 Angestellten. 

Wobei dein Verdienst auch davon abhängt, ob der Betrieb tarifvertraglich gebunden ist. Wenn dem so ist, kannst du in Tariftabellen nachgucken, was du verdienen wirst, wenn nicht, kann das Unternehmen sich selbst überlegen, was es dir bezahlt.

Mit dieser Vorabinfo wirst du verstehen, warum es quasi unmöglich ist, hundertprozentig zuverlässige Angaben zum Verdienst zu machen. Trotzdem geht es jetzt los: dein Ausbildungsgehalt als Fachmann für Systemgastronomie liegt im ersten Jahr mindestens bei 730 Euro und kann bis zu 820 Euro betragen. Im zweiten Lehrjahr wird dieser Betrag auf mindestens 810 Euro erhöht. Maximal sind ca. bis zu 920 Euro möglich. Im dritten Jahr deiner Ausbildung bekommst du dann mindestens 910 Euro und maximal bis zu 1030 Euro

Tiefer fällt dein Gehalt nicht aus, da seit Januar 2020 der Mindestlohn für Auszubildende gilt. Wenn es dir wichtig ist, möglichst viel zu verdienen, solltest du dich schon vor Ausbildungsbeginn darüber informieren, welcher Betrieb wie viel Vergütung zahlt. Sollte dein Ausbildungsbetrieb an einen Tarifvertrag gebunden sein, gelten die darin festgehaltenen Vergütungszahlen und nicht der Mindestlohn.

Was verdiene ich nach meinem Abschluss?

Wenn du die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hast, kannst du beruflich voll durchstarten. Dein Einstiegsgehalt als Fachmann für Systemgastronomie liegt dann übrigens irgendwo zwischen 1.900 und 2.000 Euro. Oft steigst du direkt als Schichtleiter ein und kannst dich mit Fleiß bis in die Restaurantleitung hocharbeiten. Du willst mehr Kohle? Dann mach eine Weiterbildung, oder auch mehrere. Als Fachwirt im Gastgewerbe verdienst du zum Beispiel schon zwischen 1.800 und 3.000 Euro, als staatlich geprüfter Betriebswirt für Verpflegungssysteme etwa 1.900 bis 2.900 Euro.

Wenn dir das immer noch nicht reichen sollte oder du doch lieber im Klassenzimmer anstatt hinter der Verkaufstheke stehen möchtest, dann setz‘ doch noch ein Studium drauf. Du kannst beispielsweise Gewerbelehramt studieren, manchmal brauchst du dafür nicht mal ein Abitur. Stattdessen reichen eine abgeschlossene Ausbildung und ein paar Jahre Berufserfahrung. Nach dem Studium kannst du Berufsschullehrer werden und selbst zukünftige Systemgastronomiefachleute unterrichten. Als verbeamteter Berufsschullehrer liegt dein Gehalt im Monat zwischen 2.800 und 4.100 Euro brutto. Ob Verkaufstheke, Catering oder Schule, du musst auf jeden Fall immer mit System arbeiten. Und das ist doch genau das, was du wolltest, oder?

Leute stehen in einer Küche in einem Fastfood-Restaurant.

Wie läuft die Bewerbung für eine Ausbildung zur Fachfrau für Systemgastronomie ab?

In Deutschland erfolgt die dreijährige Ausbildung dual, du lernst also einerseits an der Berufsschule und parallel dazu natürlich im Betrieb, den du dir ausgeguckt hast und an den auch deine Bewerbung als Fachmann für Systemgastronomie geschickt wurde. Du hast im Endeffekt sogar Aufstiegschancen bis nach ganz oben, weswegen oft das Abitur ein gern gesehener Abschluss ist. Generell empfohlen wird ein guter Realschulabschluss.

Ein Vorteil der Systemgastronomie: Die einzelnen Ketten verfügen nicht nur über standardisierte Konzepte sondern damit verbunden auch über standardisierte Auswahl- und Bewerbungsverfahren, so dass du dich über die Homepages der einzelnen Unternehmen größtenteils hervorragend informieren kannst. So reicht manchmal das Ausfüllen eines Online-Formulars, manchmal muss es aber doch noch die klassische Bewerbung um eine Ausbildung als Fachfrau für Systemgastronomie sein. Diese besteht zumeist aus deinem Bewerbungsschreiben, deinem Lebenslauf und den geforderten Zeugnissen.

Im Anschreiben stellst du dich und deine Stärken vor und zeigst dem Unternehmen, warum du dich auf den Ausbildungsplatz bewirbst. Mach die Ausbilder neugierig, aber überfordere sie nicht mit ellenlagen Ausführungen. Bedenke, dass du nicht dein ganzes Leben aufrollen musst – dazu hast du den Lebenslauf, den du tabellarisch erstellst. So hat das Unternehmen einen schnellen Überblick über deine persönlichen Daten, deinen Werdegang und deine Kenntnisse, Interessen und Fähigkeiten. Anschreiben und Lebenslauf ergänzen sich also ganz gut und die erwähnten Stationen wie Abschluss, Praktikum oder Minijob belegst du letztendlich mit den Zeugniskopien.

Die Kopien machen deine Bewerbung als Fachfrau für Systemgastronomie erst vollständig. Aus der Kopie deines Abschlusszeugnisses kann das Unternehmen deine Stärken in wichtigen Fächern herauslesen. Mit Arbeitszeugnissen aus Praktika und Minijobs kannst du deine praktische Erfahrung belegen – diese kommt bei Bewerbungen immer gut an. Alles zusammen ergibt schließlich eine prima Bewerbung um eine Ausbildung als Fachmann für Systemgastronomie. Übrigens: Lege dir noch eine seriöse Mailadresse zu, sollte die Bewerbung per Mail erfolgen. Schließlich willst du ernst genommen werden, oder?

Dem Ziel ein Stückchen näher: Deine Bewerbung brachte dir eine Einladung zum Bewerbungsgespräch ein, doch jetzt wird es kritisch. Du weißt absolut nicht, was du anziehen sollst. Hier kommt direkt der nächste Vorteil der Systemgastronomie zum Vorschein. Die Konzepte sehen oft auch einheitliche Kleidungen vor. Du musst natürlich keinem Mitarbeiter wegen seines Outfits in einer dunklen Ecke auflauern, aber du erhältst einen guten Eindruck über den Stil, den du dann nachahmen kannst. Oft gesehen: Polo-Shirts oder Hemden und Blusen und einfache Stoffhosen, die im Bewerbungsgespräch auch durch saubere Jeans oder einen ordentlichen Rock ersetzt werden können. Es spricht also nichts gegen ein relativ lockeres Outfit.

Du solltest Fachmann/-frau Systemgastronomie werden, wenn …

  1. es dir Spaß macht, mit vielen verschiedenen Menschen zusammen zu arbeiten.
  2. du gerne im Service arbeitest und mit einem Lächeln Kunden beraten möchtest.
  3. deine körperliche Verfassung es zulässt, dass du viel stehst und auch mal etwas trägst.

Du solltest auf keinen Fall Fachmann/-frau Systemgastronomie werden, wenn …

  1. du lieber allein arbeitest.
  2. Stress dich zu sehr belastet.
  3. du dich vor Putzlappen und schmutzigen Geschirr ekelst.
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