Ausbildung Fachkraft für Hygieneüberwachung

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags, Bereitschaftsdienst möglich
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Fachkraft für Hygieneüberwachung Berufsbild

Stell dir vor, eine Seuche bricht aus und keiner merkt es. Das muss zwar nicht gerade wie in The Walking Dead enden, eine Krankheitswelle wäre allerdings vorprogrammiert. Damit es nicht so weit kommt, gibt es Fachkräfte, die Einrichtungen wie Krankenhäuser, Schwimmbäder oder Kindergärten regelmäßig kontrollieren und gemeldete Fälle im Auge behalten. Wenn auch du in Zukunft Horrorszenarien verhindern möchtest, ist die Ausbildung als Fachkraft für Hygieneüberwachung wie für dich gemacht. 

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Wie läuft die Ausbildung als Fachkraft für Hygieneüberwachung ab?

Die Ausbildung als Fachkraft für eine Hygieneüberwachung ist eine schulische Ausbildung und dauert drei Jahre. In der Berufsfachschule eignest du dir Fachwissen in der Biologie, Hygiene- und Arzneimittellehre an, verbesserst dein Englisch und lernst betriebswirtschaftliche Themen kennen. Zudem kommen mehrere Praktika auf dich zu, die ebenfalls einen großen Teil deiner Ausbildung ausmachen. Dann hilfst du beispielsweise im Umweltamt aus oder führst Wasserkontrollen an öffentlichen Brunnen durch. Oder du bist für das Gesundheitsamt unterwegs und prüfst, ob hygienische Anforderungen in Kindergärten erfüllt werden. In Laboren kannst du Proben auswerten und in Krankenhäusern beispielsweise die Verfügbarkeit der Desinfektionsspender checken.  

Was macht eine Fachkraft für Hygieneüberwachung?

Kotrollbesuche abstatten: Je nach Arbeitsplatz kann es vorkommen, dass du häufig unterwegs bist. Dann schaust du bei Einrichtungen vorbei, die sich an strenge hygienische Vorschriften halten müssen, und überprüfst, ob alle Vorgaben erfüllt wurden. Das können beispielsweise Hallenbäder, Therapiebecken, Kindergärten oder Altenpflegeheime sein.

Messungen durchführen: In Hallenbädern musst du zum Beispiel vor Ort nachweisen, ob der Chlorgehalt und pH- Wert des Beckenwassers eingehalten wurde und ob die Wassertemperatur stimmt.

Proben entnehmen: Wenn du mit dem bloßen Auge nicht bestimmten kannst, ob das Wasser eines Brunnens genießbar ist, entnimmst du Proben, die du in das zuständige Labor einschickst.

Protokoll führen: Alle Messwerte, die du am Einsatzort ermittelst, und alle Beobachtungen, die du machst, schreibst du schön säuberlich auf. So vergisst du nichts und verfasst anschließend ein fehlerfreies Gutachten.  

Berichte verfassen: Darf die Therme weiterhin betrieben oder muss sie wegen katastrophaler Zustände geschlossen werden? Darüber entscheidet der Bericht, den du nach deinem Besuch erstellst. Hier wertest du alle Ergebnisse aus und vergleichst diese mit den Vorgaben.

Hygieneplänen erstellen: Ob Maßnahmen der Händehygiene oder Abfallentsorgung – welche Vorgaben in Arztpraxen oder in Schulen eingehalten werden müssen, teilst du in einem sogenannten Hygieneplan mit.

Bürger und Unternehmen beraten: Was mache ich bei Schimmelbefall oder Ungeziefer in der Wohnung? Solche Fragen wirst du öfter zu hören bekommen, weil du nicht nur Gutachter, sondern auch Berater bist.

Wie sind die Arbeitszeiten als Fachkraft für Hygieneüberwachung?

Egal, ob du gerade unterwegs bist und Messung durchführst oder diese im Büro auswertest, du hast meistens einen Arbeitstag, der morgens anfängt und nachmittags endet. Was eher seltener vorkommt, aber dennoch möglich wäre, ist der Bereitschaftsdienst – beispielsweise, wenn du in Krankenhäusern arbeitest.  

Welche Arbeitskleidung tragen Fachkräfte für Hygieneüberwachung?

Hygienebeauftragte tragen in der Regel ganz normale Alltagskleidung. Auf Trends wie bauchfreie Shirts oder zerrissene Hosen musst du dabei allerdings verzichten. Denn gerade bei Außenterminen solltest du ordentlich und autoritär gekleidet sein. Abgesehen davon kann deine Arbeitskleidung je nach Einsatzort variieren. Im Labor legst du beispielsweise einen Kittel an und in Kliniken könnten Hose und Oberteil einheitlich geregelt sein. Wenn ein bedenklicher Einsatz ansteht, musst du sogar in einen Vollschutzanzug schlüpfen – das ist allerdings eher eine Ausnahme.

Gibt es Alternativen zu der Ausbildung?

Der Ausbildungsberuf Fachkraft für Hygieneüberwachung, der überwiegend an Berufsfachschulen in Thüringen angeboten wird, sollte nicht mit der Hygienefachkraft verwechselt werden. Das ist nämlich eine Weiterbildung für Berufserfahrene mit einer bereits abgeschlossenen Ausbildung. Eine Alternative ist die Ausbildung zum Hygienekontrolleur, die je nach Bundesland unterschiedlich abläuft.

 

Wusstest du schon, dass...

  • es einen Kongress für Krankenhaushygiene gibt? Im Jahr 2016 ging es unter anderem um die Aufbereitung von Medizinprodukten und alternative Hautdesinfektionsmittel.
  • feuchte Hände mehr Bakterien übertragen als trockene?
  • sich die meisten Keime in Hotels an Fernbedienungen und Lichtschaltern befinden?
  • Rhinoviren für Erkältungen verantwortlich sind?
  • es 4.000 verschiedene Bakterienarten gibt?

Was muss ich für ein Typ sein, um Fachkraft für Hygieneüberwachung zu werden?

Du bist sorgfältig: Bereits eine kleine Wertabweichung kann dazu führen, dass Vorgaben nicht erfüllt und Einrichtungen vorübergehend geschlossen werden müssen. Deswegen ist sehr genaues Arbeiten gefragt.    

Du bist kommunikativ: Kunden beraten oder mit Einrichtungsleitern sprechen – sichere Umgangsformen und eine gute Ausdrucksweise sind klar von Vorteil.  

Du bist ein Naturwissenschaftler: Anatomie, Mikrobiologie oder medizinische Statistik sind nur ein paar der Themen, die dir in der Ausbildung begegnen werden. Mit naturwissenschaftlichen Vorkenntnissen schaffst du diesen Stoff locker.  

Du solltest Fachkraft für Hygieneüberwachung werden, wenn …

  1. du ein Fan von naturwissenschaftlichen Fächern bist.
  2. eine sorgfältige Arbeitsweise für dich typisch ist.
  3. du nie ohne Desinfektionsmittel aus dem Haus gehst.

Du solltest auf keinen Fall Fachkraft für Hygieneüberwachung werden, wenn …

  1. du am liebsten den ganzen Tag nur am Schreibtisch sitzt.
  2. dir ständig kleine Fehlerchen passieren.
  3. du Vorschriften nicht so genau nimmst.