Ernährungsberater / Ernährungsberaterin Ausbildung & Beruf

Junger Ernährungsberater sitzt an einem Tisch voller gesunder Lebensmittel und checkt eine Kalorientracker-App am Smartphone.

Ernährungsberater ist keine klassische Ausbildung! Es gibt verschiedene Wege, wie du Ernährungsberater werden kannst.

Ernährungsberater/in

Du interessierst dich für das Thema Ernährung und möchtest anderen Menschen dabei helfen, gesünder zu leben? Dann solltest du dir die Ernährungsberater-Ausbildung mal genauer anschauen. 

Als Ernährungsberater begleitest du deine Klienten auf dem Weg zu einem gesünderen Lebensstil. Der Beruf erfordert nicht nur jede Menge Fachwissen, sondern auch Empathie und gute Kommunikationsfähigkeiten. 

Wir verraten dir, was Ernährungsberater genau machen, wie du den Beruf erlernen kannst und geben dir jede Menge Insights zu Gehaltsaussichten, Karriereperspektiven und mehr.

3 Short Facts zum Beruf Ernährungsberater

  • Ausbildung, Studium oder Weiterbildung: Du kannst über verschiedene Wege Ernährungsberater werden, z. B. über ein duales Studium (u. a. Ernährungswissenschaften), im Rahmen einer Ausbildung (u. a. Diätassistent) oder durch private Weiterbildungskurse.  
  • Prävention und Gesundheitsförderung: Ernährungsberater spielen eine wichtige Rolle in der Vorbeugung ernährungsbedingter Krankheiten und bei der Förderung eines gesunden Lebensstils.  
  • Kein geschützter Berufstitel: In Deutschland kann sich theoretisch jeder als Ernährungsberater bezeichnen, da es keine einheitliche Ausbildung oder staatlich geregelte Prüfung gibt.

Was macht ein Ernährungsberater?

Ein Ernährungsberater ist ein Fachexperte für Ernährung und Diätetik, der individuelle und gruppenbezogene Beratungen anbietet. Seine Aufgabe ist es, Klienten zu einer gesunden Lebensweise zu motivieren und aufzuklären. 

Auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse erstellt er beispielsweise personalisierte Ernährungspläne. Dabei berücksichtigt er verschiedene Faktoren wie Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand und Lebensstil der Klienten.

5 typische Aufgaben von Ernährungsberatern

  • Ernährungsanalyse: Ein Ernährungsberater ermittelt die aktuellen Essgewohnheiten und die Nährstoffaufnahme eines Klienten, um potenzielle Mängel oder Überschüsse zu identifizieren.  
  • Erstellung von Ernährungsplänen: Basierend auf den Bedürfnissen, Gesundheitszielen und Vorlieben des Klienten entwickelt der Ernährungsberater maßgeschneiderte Ernährungspläne – zum Beispiel, um das Gewicht zu reduzieren oder zu halten.  
  • Beratung: Ernährungsberater geben Empfehlungen für gesunde Lebensmittel und zeigen, wie diese schmackhaft und nährstoffschonend zubereitet werden. Das kann zum Beispiel in Form eines Kochkurses geschehen.  
  • Bildungsarbeit und Aufklärung: Ernährungsberater informieren Einzelpersonen oder Gruppen über die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung und gesundheitsfördernder Verhaltensweisen. Sie halten beispielsweise Vorträge in Schulen oder Unternehmen, um das Bewusstsein für gesunde Ernährung zu schärfen.  
  • Unterstützung bei der Verhaltensänderung: Ein Ernährungsberater hilft Klienten dabei, ihre Essgewohnheiten langfristig zu ändern. Dabei nutzt er Motivationstechniken und erarbeitet realistische Ziele. Das kann zum Beispiel im Rahmen von regelmäßigen Treffen passieren, um Fortschritte zu besprechen und bei der Überwindung von Hindernissen zu unterstützen.
Blick von oben auf einen Tisch voller gesunder Lebensmittel, an dem ein Ernährungsberater sitzt, der an einem Tablet einen Ernährungsplan erstellt.

Ernährungsberater werden: Wege zum Beruf

Es gibt verschiedene Wege, über die du Ernährungsberater werden kannst – darunter Studiengänge im Bereich Ernährungswissenschaften oder staatlich anerkannte Ausbildungen an Berufsfachschulen wie zum Beispiel Diätassistent. Alternativ gibt es auch noch zertifizierte Fernlehrgänge. 

Sie alle haben eines gemeinsam: Der Fokus liegt auf der praxisnahen Anwendung des erworbenen Wissens. Das ist wichtig, damit du Klienten später kompetent beraten kannst.

Wichtig: Es gibt nicht DIE Ausbildung zum Ernährungsberater. Ernährungsberater ist eine Berufsbezeichnung und es gibt verschiedene Ausbildungen und duale Studiengänge, die dich auf den Beruf vorbereiten.

  • Duales Studium Ernährung/Ökotrophologie: Hier werden Inhalte aus Ernährungswissenschaften, Haushaltsmanagement und Lebensmitteltechnologie kombiniert. Nach dem Studium kannst du in den Bereichen ernährungsbezogene Beratung und Bildung, Produktentwicklung oder im Qualitätsmanagement arbeiten.  
  • Duales Studium Ernährungswissenschaften: Das duale Studium fokussiert sich auf die Wissenschaft der Nahrungsbestandteile und deren Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Später bist du beispielsweise für die Entwicklung gesunder Lebensmittel oder die Erstellung von Ernährungsempfehlungen zuständig.  
  • Duales Studium Diätetik: Im dualen Studiengang Diätetik lernst du, wie spezifische Ernährungspläne und Diäten zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden. Anschließend kannst du als Diätetiker in Kliniken, Reha-Zentren oder in der Beratung tätig sein und individuelle Ernährungskonzepte für Patientinnen und Patienten entwickeln.  
  • Diätassistentin: Die Ausbildung zum Diätassistenten beinhaltet praktische und theoretische Grundlagen zur Erstellung und Anwendung von Ernährungstherapien bei Patienten mit verschiedenen Krankheitsbildern. Diätassistenten arbeiten in der Regel in Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken oder in der ambulanten Ernährungsberatung und unterstützen Patienten bei der Umsetzung ihrer speziellen Diätvorgaben.

Ob du dich schlussendlich für eine Ausbildung oder ein duales Studium entscheidest, bleibt dir überlassen. Alle aufgezählten Ausbildungen bzw. Studiengänge qualifizieren dich dazu, später als Ernährungsberater zu arbeiten.

Weitere Berufe im Gesundheitswesen

Anerkennung und Zertifizierung als Ernährungsberater

Ernährungsberater können ihre Expertise durch Zusatzqualifikationen und Zertifikate nachweisen. Dazu gehören zum Beispiel der Verband der Oecotrophologen (VDOE) oder die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE).

Was lernt ein Ernährungsberater in der Ausbildung bzw. im Studium?

In der Ausbildung oder im Studium zum Ernährungsberater erwirbst du umfassende Kenntnisse in verschiedenen Bereichen. Zu den Grundlagen gehören die menschliche Anatomie und Physiologie, insbesondere die Verdauungsprozesse und Stoffwechselvorgänge

Auch das Thema Ernährungslehre gehört zum Lehrplan. Da geht es beispielsweise um verschiedene Nährstoffe und wie diese sich auf den Körper auswirken. 

Außerdem beschäftigst du dich mit Diät-Konzepten und mit der Entwicklung von Ernährungsplänen für unterschiedliche Bedürfnisse. Das kann zum Beispiel Gewichtsmanagement, Sporternährung oder die Ernährung bei bestimmten Krankheitsbildern sein. 

Kommunikationstechniken und Beratungsmethoden sind ebenfalls wichtige Inhalte, da die Umsetzung von Ernährungsempfehlungen im Alltag der Klienten eine große Rolle spielt.

Ernärhungsberaterin sitzt an einem Tisch und berät eine Klienten zu ihren Essgewohnheiten.

Wie lange dauert die Ausbildung zur Ernährungsberaterin?

Die Ausbildung zur Ernährungsberaterin dauert zwischen drei und vier Jahren – sofern du dich für eine klassische Ausbildung oder ein duales Studium im Ernährungsbereich entscheidest. 

Es gibt aber auch die Möglichkeit, Weiterbildungskurse zu absolvieren. Diese dauern in der Regel knapp ein Jahr.

Praktisch: Einige Kurse werden in Teilzeit angeboten, was dir ermöglicht, parallel zu arbeiten. Dafür verlängert sich allerdings die Ausbildungszeit.

Wo kann ich als Ernährungsberater arbeiten?

Als Ernährungsberater kannst du in unterschiedlichen Umfeldern arbeiten: 

  • Kliniken und Krankenhäuser: In medizinischen Einrichtungen arbeitest du eng mit Ärzten zusammen, um Patienten mit spezifischen Gesundheitsproblemen zu helfen. Du erstellst zum Beispiel Ernährungspläne für Menschen mit Diabetes oder Herzkrankheiten.  
  • Fitnessstudios: Ob Muskelaufbau oder Gewichtsabnahme – die Ernährung spielt eine große Rolle. Im Fitnessstudio betreust du Mitglieder. Du führst Beratungsgespräche und gibst Empfehlungen zu einer guten Ernährung ab. So hilfst du ihnen bei der Erreichung ihrer individuellen Ziele.  
  • Betriebliche Gesundheitsförderung: Unternehmen bieten zunehmend Programme zur betrieblichen Gesundheitsförderung an. Als Ernährungsberater führst du Schulungen und Workshops für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch, um das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung zu fördern.  
  • Selbstständigkeit: Du kannst dich auch selbstständig machen und Klienten individuell beraten. Das sind dann oft direkte Eins-zu-Eins-Coachings. Manche Ernährungsberater betreuen beispielsweise Leistungssportler und verhelfen ihnen durch einen optimierten Ernährungsplan zu neuen Höchstleistungen.

Tipp: Um als Ernährungsberater erfolgreich zu werden und zu bleiben, ist es wichtig, dass du dich kontinuierlich weiterbildest und immer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft bist.

Wo arbeiten Ernährungsberater?

  • Krankenhäuser und Kliniken
  • Privatpraxen
  • Öffentliche Gesundheitseinrichtungen
  • Altenpflegeeinrichtungen
  • Sporteinrichtungen und Fitnesszentren

Welche Voraussetzungen gibt es für die Ernährungsberater-Ausbildung?

Die Voraussetzungen unterscheiden sich – je nachdem, ob du dich für ein duales Studium oder eine Ausbildung entscheidest. Für ein duales Studium sind die Voraussetzungen etwas höher, da brauchst du beispielsweise mindestens die Fachhochschulreife. Bei Ausbildungen reicht in der Regel der Realschulabschluss, teilweise auch der Hauptschulabschluss. 

Wie die Voraussetzungen für die einzelnen Studiengänge und Ausbildungen genau aussehen, erfährst du auf den betreffenden Seiten und in den Stellenausschreibungen. 

Unabhängig von der Ausbildungsform gibt es allerdings ein paar Dinge, die du auf jeden Fall mitbringen solltest:

  • Kommunikationsgeschick: Bei Beratungsgesprächen ist es sehr wichtig, dass du komplizierte Sachverhalte verständlich erklärst.  
  • Empathievermögen: Du brauchst ein gutes Gespür für die Bedürfnisse und Emotionen deiner Klienten, damit du eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen kannst.  
  • Motivationsstärke: Oft müssen Klienten dazu motiviert werden, ihre Ernährungsgewohnheiten zu ändern. Das kann schon mal eine Herausforderung sein.  
  • Geduld: Verhaltensänderungen benötigen Zeit und Klienten schreiten unterschiedlich schnell voran. Geduld ist notwendig, um Klienten konstant zu unterstützen.  
  • Organisationsfähigkeit: Als Ernährungsberater koordinierst du Termine, erstellst Ernährungspläne und musst nebenbei die Entwicklung deiner Klienten im Auge behalten. Du brauchst also auf jeden Fall ein gutes Organisationstalent.

Aber keine Angst! Die Ausbildung und die dualen Studiengänge sind sehr praxisnah. Da wirst du dich nicht nur fachlich, sondern auch persönlich weiterentwickeln.

Ernährungsberater gibt einen Kochkurs an einer Schule und klärt Schüler über gesunde Ernährung auf.

Wie viel verdient ein Ernährungsberater?

Ernährungsberater verdienen in der Regel zwischen 2.500 und 4.500 Euro brutto im Monat. Das entspricht einem Brutto-Jahresgehalt von 30.000 bis 54.000 Euro.

Wichtig: Das Gehalt eines Ernährungsberaters kann variieren und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel Berufserfahrung, fachliche Qualifikation, Standort oder Arbeitgeber.

Öffentliche Einrichtungen und Kliniken sind oft an einen Tarifvertrag gebunden, während in der freien Wirtschaft das Gehalt stark von der jeweiligen Unternehmensstruktur abhängt. Ernährungsberater in privaten Praxen oder selbstständige Berater können ihre Honorare oder Beratungstarife individuell festlegen.

Wie viel verdient ein Ernährungsberater in der Ausbildung?

Wenn die Ausbildung zur Ernährungsberaterin im Rahmen eines dualen Studiums oder einer schulischen Ausbildung erfolgt, kann es eine Ausbildungsvergütung geben. Die Höhe der Vergütung hängt dann von der Ausbildungsstätte, der Branche, dem Bundesland und dem Ausbildungsjahr ab. 

Die Ausbildung zur Diätassistentin kannst du zum Beispiel bei einem Ausbildungsträger aus dem öffentlichen Dienst machen. Da liegt deine Ausbildungsvergütung dann bei 1.000 bis 1.200 Euro brutto im Monat.

Hinweis: Machst du einen kostenpflichtigen Weiterbildungskurs zur Ernährungsberaterin, bekommst du kein Gehalt, sondern musst Gebühren zahlen.

Ernährungsberater Karriere: Kann ich mich spezialisieren?

Ja, als Ernährungsberater kannst du dich auf verschiedene Bereiche spezialisieren. Du kannst unter anderem in die Sportbranche gehen und Leistungssportler betreuen. Oder du fokussierst dich auf eine bestimmte Altersgruppe wie zum Beispiel Kinder und Jugendliche. Alternativ kannst du dich auch auf bestimmte Ernährungsformen spezialisieren.

  • Sporternährung: Die Ernährung spielt bei Leistungssportlern eine große Rolle. Ernährungsberater geben wertvolle Tipps, um ihre Leistung und Regeneration zu optimieren.  
  • Kinder- und Jugendernährung: Kinder und Jugendliche haben spezielle Ernährungsbedürfnisse.  
  • Krankheitsbilder: Es gibt jede Menge Ernährungstherapien für spezielle Krankheiten, auf die du dich spezialisieren kannst. Dazu gehören zum Beispiel Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Allergien oder Unverträglichkeiten.  
  • Vegetarische und vegane Ernährung: Du fokussierst dich auf pflanzenbasierte Ernährungsweisen und deren Auswirkungen auf die Gesundheit.

Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Ernährungsberaterinnen?

Für Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberater gibt es eine Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten:

  • Diätassistent/in: Um Patienten mit ernährungsbedingten Krankheiten zu beraten und zu behandeln, kannst du eine Diätassistenten-Ausbildung machen.  
  • Studium: Es gibt zahlreiche Bachelor- oder Masterstudiengänge, mit denen du dein Fachwissen ausbauen kannst. Angefangen bei Ernährungswissenschaften über Oecotrophologie bis hin zu Zusatzqualifikationen wie Sporternährung.  
  • Prävention und Gesundheitsförderung: Du kannst Kurse in Präventionsmaßnahmen, Gesundheitsförderung und -management besuchen, um in Unternehmen oder im öffentlichen Gesundheitswesen tätig zu werden.

Bei der Auswahl einer Weiterbildung solltest du darauf achten, dass diese von anerkannten Institutionen angeboten werden und möglichst zertifiziert sind. Außerdem ist es wichtig, dass die Weiterbildungsinhalte aktuell sind und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.