ODER
Das duale Studium Wirtschaftsrecht vereint, wie der Name schon sagt, die Bereiche Wirtschaft und Recht. Du arbeitest also genau in dieser Schnittstelle: Es werden wirtschaftliche Zusammenhänge mit rechtlichen Bestimmungen verknüpft und in der Praxis umgesetzt.
Das lernst du im Studiengang Wirtschaftsrecht (beispielhaft):
Es gibt drei große Unterschiede: der Studienverlauf, der Abschluss und das Berufsbild später.
Der erste Unterschied ist der Studienverlauf, denn Rechtswissenschaften bzw. Jura wird ausschließlich an Universitäten als Vollstudium angeboten und nicht als dualer Studiengang. Als Jurist macht man das erste und zweite Staatsexamen, Wirtschaftsrecht ist hingegen ein Fachstudiengang, der dich zwar nicht zum Rechtsreferendariat zulässt, aber dir zwei Abschlüsse einbringt.
Es gibt einige Unterschiede zwischen Wirtschaftsjuristen, klassischen Juristen und Wirtschaftswissenschaftlern.
Auch das Berufsbild ist sehr verschieden. Wirtschaftsjuristen beschäftigen sich sowohl mit rechtlichen als auch mit wirtschaftlichen Themen, aber die rechtlichen Themengebiete werden nicht so ausführlich gelehrt wie in einem Jurastudium. Daher sind sie auch später eher weniger in Anwaltskanzleien beschäftigt, sondern in Unternehmensberatungen oder Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.
Die Wirtschaftswissenschaftler beschäftigen sich hingegen nur mit wirtschaftswissenschaftlichen Themen und lernen in ihrer Ausbildung oder in ihrem Studium kaum etwas aus dem rechtlichen Bereich.
Nach dem dualen Studium kannst du die verschiedensten Tätigkeiten ausüben. Du kümmerst dich beispielsweise darum, dass sämtliche Verträge und wirtschaftliche Entscheidungen rechtlich abgesichert sind. Du setzt Verträge auf, prüfst Geschäftsberichte eines Unternehmens auf die Einhaltung der rechtlichen Vorschriften oder vermittelst bei Rechtsstreitigkeiten zwischen zwei Partnern. Wirtschaftsrechtler und Wirtschaftsrechtlerinnen sind beispielsweise in der Insolvenzverwaltung, in Steuerbüros, in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, in Rechts-, Finanz- und Personalabteilungen, in Banken oder im öffentlichen Dienst tätig. Dein Tätigkeitsbereich hängt davon ab, auf welchen Schwerpunkt du dich während des dualen Studiums spezialisiert hast. Oft bereiten die Unternehmen ihre dualen Studenten und Studentinnen schon früh auf Führungspositionen in diesen Bereichen vor.
Hier könntest du arbeiten:
Es gibt viele gute Gründe, um Wirtschaftsrecht zu studieren. Aber der wichtigste Punkt: Wirtschaftsjuristen sind sehr gefragt und echte Allrounder, daher wirst du garantiert einen Job finden in einem Tätigkeitsbereich deiner Wahl.
Das duale Studium Wirtschaftsrecht dauert in der Regel vier Jahre. Du steigst schon früh in die Arbeitswelt ein. Die Theorie lernst du an einer Hochschule und die Praxis im Unternehmen. Ähnlich wie bei einer klassischen betrieblichen Ausbildung findet der Hochschulunterricht entweder in Form von Blöcken statt oder du besuchst an zwei bis drei Tagen in der Woche die Uni. An den anderen Tagen arbeitest du im Unternehmen. Im dualen Studium Wirtschaftsrecht verbinden sich die beiden Themenblöcke BWL und Jura miteinander, sodass du deine Praxiserfahrung im Idealfall in einem dieser Bereiche sammelst. Ein großer Vorteil: Du bekommst während des dualen Studiums in der Regel ein gutes Ausbildungsgehalt. Am Ende hast du den Abschluss Bachelor of Laws und sogar noch einen zusätzlichen Berufsabschluss.
Das duale Studium Wirtschaftsrecht ist ein interdisziplinärer Studiengang, das heißt, es werden zwei Themenbereiche kombiniert: In diesem Fall Wirtschaftswissenschaften und Rechtswissenschaften. In der Regel werden die Inhalte mit Zusatzfächern ergänzt. Das können zum Beispiel Fremdsprachen sein oder Soft-Skills. Im Verlauf des dualen Studiums kannst du dich in der Regel etwas spezialisieren und zwischen verschiedenen Wahlmodulen auswählen, wie zum Beispiel Medienrecht, Human Resources oder Verträge.
Zu Beginn stehen die Grundlagen auf dem Programm. Sowohl im wirtschaftswissenschaftlichen als auch im juristischen Bereich erhältst du einen tiefen Einblick in die Materie.
Ebenso werden dir Kenntnisse in Statistik und Wirtschaftsenglisch vermittelt.
Du hast einen Überblick über den Fachbereich und bist in der Lage zu entscheiden, was dein Spezialgebiet werden soll. Bei einem dualen Studium macht es besonders Sinn, den Schwerpunkt an die Praxiserfahrung, die du parallel zum Studium sammelst, anzupassen.
Rechtliche Fächer auf einen Blick (beispielhaft):
Rechtskurse in: Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht, IT-Recht, Wirtschaftsstrafrecht, Handels- und Unternehmensrecht, Europarecht, Wettbewerbsrecht, Steuerrecht, Insolvenzrecht, Gesellschaftsrecht, Kartellrecht, Telekommunikationsrecht
Wirtschaftliche Fächer auf einen Blick (beispielhaft):
In der Regel hast du am Ende gleich zwei Abschlüsse: den Bachelor of Laws und den Ausbildungsabschluss. Wenn du dich darüber hinaus noch weiterbilden möchtest, dann kannst du auch noch den Master of Laws dranhängen.
Es gibt eine große Auswahl an Unternehmen, bei denen du das duale Studium Wirtschaftsrecht absolvieren kannst – natürlich immer in Kombination mit einer Hochschule. Das können große Firmen sein, kleine Kanzleien oder auch staatliche Einrichtungen. Der Studiengang wird in ganz Deutschland angeboten – so kannst du ein duales Studium in NRW zum Beispiel in Bochum bei einem Steuerberatungsunternehmen machen oder in einer anderen Stadt in anderen Bundesländern. Hast du erstmal einen Praxispartner gefunden, dann fällt die Wahl der Hochschule auch nicht mehr schwer. Überleg dir vorher genau, in welche Richtung du thematisch später gehen möchtest und triff dann deine Wahl.
Möchtest du an einer bestimmten Universität oder Fachhochschulen studieren, dann kannst du dort in Erfahrung bringen, ob es geeignete Praxispartner gibt, mit denen eine Kooperation oder Zusammenarbeit besteht.
Während des dualen Studiums Wirtschaftsrecht orientiert sich dein Gehalt an der Ausbildungsvergütung, kann aber auch deutlich höher liegen. Eine Steuerfachangestellte beispielsweise kann laut Richtlinien der Steuerkammer im Laufe des dualen Studiums zwischen 850 bis 1150 Euro brutto pro Monat verdienen. Das kann je nach Bundesland stark variieren. Es gibt auch Spitzenausbildungsgehälter von 1150 bis 1450 Euro brutto pro Monat. Da es im Bereich Wirtschaftsrecht so viele unterschiedliche Berufsfelder gibt, ist es schwierig, hier eine konkrete Aussage zu treffen. Grundsätzlich gilt: Je größer das Unternehmen, desto höher ist in der Regel auch dein Gehalt.
Oft übernimmt der Arbeitgeber neben der Zahlung deiner Vergütung auch die Zahlung der Studiengebühren an deiner Hochschule. Insbesondere an privaten Hochschulen können sich die Kosten für ein Wirtschaftsrecht Studium auf 10.000 bis 35.000 Euro belaufen. An staatlichen Hochschulen gibt es meist den Semesterbeitrag, der je nach Hochschule zwischen 200 und 400 Euro pro Semester liegt. Doch nicht nur die Studiengebühren können von deinem Arbeitgeber übernommen werden. Manchmal werden beispielsweise die Bücherkosten, Reisekosten und Fahrtkosten übernommen. Firmen können ihren Studierenden auch zusätzlich noch Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Wohngeld, Bonuszahlungen und Vermögenswirksame Leistungen zahlen und manchmal auch Aktienbeteiligungen anbieten.
Nach deinem dualen Studium hängt dein Gehalt vom Berufsfeld und von der Jobposition ab, die du einnimmst. In der freien Wirtschaft ist der Lohn von deiner Verhandlungsstärke abhängig, allgemeingültige Aussagen lassen sich daher schlecht treffen. Es gibt eine Menge Faktoren, die dein Gehalt beeinflussen wie das Bundesland, deine Berufserfahrung, die Größe der Firma sowie der Standort. In Großunternehmen verdienst du in der Regel mehr als in kleinen mittelständischen Betrieben. Als Anhaltspunkt fürs Einstiegsgehalt können beispielsweise verschiedene Absolventenbefragungen dienen. Bei der Frage nach dem Einstiegsgehalt nach einem dualen Studium Wirtschaftsrecht zeigt sich eine Gehaltsspanne von 3000 bis 3300 Euro brutto pro Monat. Es ist jedoch auch nicht unüblich, dass Absolventen bis zu 4200 Euro brutto im Monat verdienen. Klar ist aber: Je mehr Berufserfahrung du hast, desto höher wird auch dein Gehalt im Laufe deiner Karriere.
Besonders gut ist das Gehalt bei Banken und großen Unternehmen. Im Bereich der Wirtschaftsprüfung sind hier Gehälter zwischen 4000 und 5000 Euro brutto im Monat durchaus drin. Als Assistent oder Assistentin der Geschäftsführung, eine beliebte Berufsposition nach Abschluss, ist ein monatlicher Lohn von etwa 3200 Euro brutto üblich. Generell gilt: Je länger du deinen Beruf ausübst und je mehr Erfahrung du hast, desto höher steigt auch dein Gehalt. Und mit einem Masterabschluss kannst du natürlich nochmal ein wenig drauflegen und einen noch höheren Verdienst erwarten.
Um Wirtschaftsjurist werden zu können, brauchst du mindestens die Fachhochschulreife oder auch das Abitur. Darüber hinaus ist nicht nur großes Interesse an juristischen, sondern auch an betriebswirtschaftlichen Themen wichtig. Gute Mathe-, Deutsch- und Englischkenntnisse sind ein Muss. Auch deine Persönlichkeit spielt eine Rolle: Du solltest sehr aufgeschlossen sein und keine Angst haben, deine Meinung auch vor vielen Leuten zu vertreten. Teamfähigkeit und Durchsetzungsvermögen gehören zu deinen Stärken? Super! Du solltest dir aber auch darüber im Klaren sein, dass ein duales Studium sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und du dich daher gut selbst organisieren musst.
Voraussetzung private Hochschule: Dort kann es bestimmte Voraussetzungen geben, die von einer staatlichen Hochschule abweichen. Es gibt dort zwar keinen NC, aber es werden durchaus Dinge verlangt wie ein Fremdsprachentest oder ein Motivationsschreiben oder du musst ein hochschuleigenes Auswahlverfahren oder ein Assessment Center durchlaufen. Und natürlich musst du auch die
Voraussetzung staatliche Hochschule oder Universität: Hier hängt in der Regel alles von deinem NC ab, sofern der Studiengang zulassungsbeschränkt ist. Manchmal muss du hier aber ein Pflichtpraktikum im dem Bereich vorweisen, den du studieren willst.
Der Bewerbungsprozess für ein duales Studium Wirtschaftsrecht unterteilt sich in zwei Schritte: der Suche nach dem Ausbildungsplatz bei einem Unternehmen und der Einschreibung an einer Hochschule.
Das Bewerbungsverfahren kann von Hochschule zu Hochschule sehr unterschiedlich sein. Informiere dich frühzeitig bei den jeweiligen Unternehmen und Hochschulen über die Voraussetzungen. Die meisten Firmen fangen mit der Suche schon ein Jahr im Voraus an – machst du also im Mai dein Abi und willst im August starten, dann musst du dich schon im August des Vorjahres beworben haben. Die wichtigste Voraussetzung für ein duales Studium ist und bleibt aber einen Praxispartner zu finden.
Du bewirbst dich bei einem Unternehmen auf einen Ausbildungsplatz, das mit einer bestimmten Hochschule kooperiert. So bekommst du dann deinen Studienplatz und musst dich nur noch einschreiben – vorausgesetzt, du erfüllst die Zulassungsbedingungen.
Du musst dich bei einem Unternehmen bewerben und parallel bei einer Hochschule.
Du hast bereits einen Studienplatz an einer Hochschule gefunden und die kooperiert mit bestimmten Unternehmen. Da kannst du dich dann anschließend bewerben. Auf den Webseiten der Hochschulen werden oft schon passende Ausbildungsplätze angeboten.
Du musst dich früh genug informieren, welche Zugangsvoraussetzungen es gibt und ob du dich zuerst an der Uni einschreiben oder ein Unternehmen finden sollst. Hier gilt: Je früher, desto besser. Wenn du zur Bewerbung beim Unternehmen bereits einen Studienplatz vorweisen musst, dann leg unbedingt deine Immatrikulationsbescheinigung bei.
Nicht immer klappt es direkt mit einer Bewerbung für die Traumausbildung. Es gibt aber noch viele andere Ausbildungen, die sich mit rechtlichen und wirtschaftlichen Themen beschäftigen. Du hast also viele weitere Berufswege, die dich in eine Anwaltskanzlei, in ein Steuerbüro oder in ein großes Wirtschaftsunternehmen führen.
Alternative Ausbildungen:
Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellte/r
Ausbildung zum/zur Rechtsanwaltsfachangestellten
Ausbildung zum/zur Patentanwaltsfachangestellten
Ausbildung zum Patent Paralegal
Ausbildung zum/zur Notarfachangestellten
Ausbildung zum/zur Bilanzbuchhalter/in
Duales Studium Banking and Finance
Duales Studium Accounting und Controlling
Ein Outfit im Business-Stil bietet sich hier besonders an. Trag also am besten einen Anzug oder eine dunkle Stoffhose mit einem schicken Hemd oder einer schlichten Bluse. Achte darauf, dass alles ordentlich sitzt und sauber ist. Ein seriöses Outfit ist bei deinem Bewerbungsgespräch die halbe Miete!
Nach dem dualen Studium Wirtschaftsrecht hast du sowohl einen Ausbildungsabschluss als auch den Bachelor of Laws. Du kannst nun in den Beruf einsteigen und deine Karriere voranbringen und dich später weiterbilden.
Nach dem dualen Studium hast du die Möglichkeit, deine Hochschulkarriere zu verlängern und in vier weiteren Semestern den Master of Laws zu machen.
Als Wirtschaftsprüfer prüfst du Geschäftsberichte eines Unternehmens auf die Einhaltung der rechtlichen Vorschriften.
Als Steuerberater kannst du entweder in einem Unternehmen angestellt werden oder dich mit einer eigenen Kanzlei selbstständig machen. Aber Achtung: Nach deinem Studienabschluss brauchst du noch zwei Jahre Berufserfahrung, um zur Steuerberaterprüfung zugelassen zu werden. Erst mit diesem Examen darfst du dich Steuerberater nennen.
Als Tax Manager bist du, ähnlich wie der Wirtschaftsprüfer, Ansprechpartner bei steuerlichen und juristischen Fragen.
Als Contract Managerin bist du bei Unternehmen tätig, die viele wichtige Dienstleistungen bzw. Produkte einkaufen und gestaltest die Verträge in der Angebots- und Projektabwicklungsphase.
Als Insolvenzverwalter hast du die Aufgabe, Unternehmen entweder zu sanieren oder bestmöglich an einen Investor zu verkaufen.
Als Legal Affairs Managerin stehst du der Geschäftsführung in juristischen Fragen zur Seite. Du gestaltest und wickelst außerdem wichtige Verträge ab.
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