ODER
Immer mehr Prozesse werden in der Produktion und Technik bereits von Robotern übernommen und die sind kaum noch wegzudenken. Um die komplexen Robotersysteme aufzubauen und neue, innovative Ideen zu entwickeln, bieten einige Hochschulen in Kooperation mit zahlreichen Industriepartnern das duale Studium Robotik an. Die dual Studierenden werden dabei auf die technologischen Herausforderungen von morgen vorbereitet. Also ein Beruf mit Zukunft und für die Zukunft.
Im dualen Studium Robotik bewegst du dich hauptsächlich im Bereich IT, Informatik, Mechatronik, Elektrotechnik und Maschinenbau. Du eignest dir sowohl theoretisches als auch praktisches Wissen an, was dich optimal auf den Arbeitsalltag vorbereitet. Zusätzlich erhältst du Software-Kompetenzen, wie zum Beispiel das maschinelle Lernen und Sehen. Du beschäftigst dich unter anderem mit der Vernetzung und Optimierung von Robotern, mit Laserbearbeitungsanlagen und mit Sensoren. Aber es geht nicht nur um Automatisierungsprozesse im Industrie-Bereich, denn auch im Alltag gibt es immer mehr Herausforderungen, die durch den Einsatz von Robotik gelöst werden können – sei es der Rasenmäher-Roboter, die vernetzte Haustechnik oder das Operationsgerät im Krankenhaus. Am Ende des dualen Studiums hast du ein umfangreiches Expertenwissen.
Bei der Künstlichen Intelligenz geht es darum, Computern einen gewissen Grad an Intelligenz zu übertragen, damit sie menschlich denken und lernen können. Dazu werden Softwaresysteme entwickelt, die menschliches Handeln imitieren. Das Ziel ist, dass ein Computer mit dieser Künstlichen Intelligenz selbstständig Probleme lösen und quasi mitdenken kann. So muss nicht für jedes Problem eine Lösung neu programmiert werden. Die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz kann das Leben vieler Menschen verbessern und vereinfachen - darum ist es besonders wichtig, auch die ethische, soziale und rechtliche Perspektive zu verstehen. Meistens handelt es sich um Algorithmen und bestimmte, vorher erlernte Fragen und Lösungen – ohne eigenes Bewusstsein und Verständnis.
Nach dem dualen Studium kannst du in den verschiedensten Bereichen tätig werden, die sich mit der Forschung, Entwicklung, Produktion, Instandhaltung und dem Vertrieb von intelligenten Roboter-Systemen beschäftigen. Du bist in Laboren, Industriekonzernen verschiedener Branchen oder in beratender Tätigkeit im Einsatz. Du entwickelst beispielsweise Roboteranwendungen, übernimmst das Projektmanagement, bist in der Prozessautomation oder Robotertechnik tätig, in der Automobilindustrie oder im Anlagen- und Maschinenbau. Auch die Gründung eines Start-ups für neue innovative Problemlösungen ist eine Möglichkeit nach dem dualen Studium.
Nach dem dualen Studium Robotik hast du den Abschluss Bachelor of Engineering (B. Eng.). Es bietet sich an – wie in den meisten Ingenieur-Studiengängen – den Master direkt anzuschließen. Robotik-Ingenieure sind sogenannte „Robotiker“, die einen breiten fachlichen Hintergrund haben und an der Schnittstelle vieler verschiedener Bereiche, wie zum Beispiel Maschinenbau und Informatik arbeiten können.
Techniker: Du bist sehr geschickt und kannst mit Maschinen und Elektronik sehr gut umgehen. Außerdem hast du ein besonderes Verständnis für technische Zusammenhänge.
Wissenschaftler: Du warst schon immer gut in Naturwissenschaften, besonders in Mathe und Physik. Zusätzlich hast du ein gutes Vorstellungs- und Abstraktionsvermögen.
Analytiker: Du hinterfragst gerne Dinge und arbeitet mit klaren Strukturen. Du bist ein sehr organisierter Mensch und darüber hinaus eine logische Denkerin, der auch noch mathestark ist.
Mit dem erfolgreichen Abschluss des dualen Studiums Robotik hast du umfangreiches Experten-Know-how und bist eine sehr gefragte Arbeitskraft. Das Themengebiet sowie der Bedarf an Mitarbeitern sind sehr groß. Es gibt jedoch noch nicht viele ausgebildete Robotikerinnen und Robotiker, sodass sich auch das Gehalt sehen lassen kann. Zusätzlich hat der Beruf eine große Zukunft, weil die Systeme immer komplexer werden und sich die Digitalisierung, die Industrie 4.0 oder auch die künstliche Intelligenz immer weiterentwickeln. Wirtschaft und Gesellschaft haben einen hohen Bedarf an Absolventen dieses Studiengangs, da sie fundierte Kenntnisse in der Automatisierungstechnik und Robotik haben und somit dazu beitragen, die Qualität und die Effizienz der Fertigung ständig zu verbessern.
Das duale Studium dauert in der Regel 3,5 Jahre bzw. 7 Semester. Es wird von verschiedenen Hochschulen angeboten und kann unterschiedlich aufgebaut sein – entweder die Praxis findet über die gesamte Zeit parallel im Unternehmen statt oder ein Praxissemester wird ins Studium integriert. Anbieter sind zum Beispiel die Hochschule Heilbronn, die Hochschule Coburg oder die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS). Letztere ist eine der größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Süddeutschland. Auch die Bezeichnung des dualen Studiums kann unterschiedlich sein. An einigen Hochschulen heißt das duale Studium lediglich Robotik, an anderen Automatisierungstechnik und Robotik oder Robotik und Automation. Alle Studiengänge haben jedoch einen hohen Praxisbezug und es besteht die Möglichkeit, einen Auslandsaufenthalt zu machen. Oftmals ist der theoretische Unterricht auf Englisch.
In Schweinfurt wird im Moment ein Robotik-Schwerpunkt aufgebaut, das heißt, es wird ein bundesweit einmaliger Standort für Forschung, Entwicklung und Produktion für intelligente Roboter-Systeme geschaffen. Dazu gehört auch das neue Center Robotics (kurz CERI genannt). Dort verknüpfen die Studierenden Forschung, Studium und Praxis miteinander und bleiben so immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung. Dort soll es zukünftig auch einen Fertigungsbereich für den Aufbau unterschiedlichster Roboterszenarien geben.
Zunächst lernst du wichtige Grundlagen aus den Bereichen Informatik, Elektrotechnik und Maschinenbau sowie Soft Skills. Besonders die Informatik-Anteile führen zu qualifiziertem Wissen über Methoden der Künstlichen Intelligenz. Es wird eine solide Basis geschaffen, auf der dann aufgebaut werden kann. Auch Mathematik, Physik, Englisch und Programmieren sowie betriebswirtschaftliche Grundlagen stehen auf dem Stundenplan. Im späteren Verlauf des Studiums werden die Inhalte dann von Aufgabe zu Aufgabe spezifischer.
Das Robotik-Studium gliedert sich in drei Abschnitte. Es beginnt mit dem Grundstudium, wo allgemeine Grundlagen und Grundlagen der Elektrotechnik erlernt werden. Dazu gehören Themen wie Elektronische Bauelemente und Schaltungstechnik, Elektrische Messtechnik, Digitaltechnik, Mikrocomputertechnik, Elektrische Antriebe und Netze sowie Grundlagen der Steuerungs- und Regelungstechnik. Im vierten oder fünften Semester folgt meist das Praxissemester, wo du dein erlerntes Wissen in einem Unternehmen praktisch umsetzt. Im dritten Teil des dualen Studiums stehen anwendungsorientierte Vertiefungsfächer mit verschiedenen Wahlmöglichkeiten auf dem Programm. Dazu gehören unter anderem Regelungs- und Stromrichtertechnik, Kinematik und Steuerung von Robotern, Bildverarbeitung, Motioncontrol sowie Hardware- und Softwareentwurf in der Automatisierungstechnik. Im siebten Semester wird die Bachelorarbeit geschrieben, meist mit einem begleitenden Seminar zu Methoden der Projektbearbeitung.
Du kannst dich im dualen Studium auch spezialisieren. Das geht über sogenannte Vertiefungsfächer, mit denen du einen Schwerpunkt auf bestimmte Bereiche setzen kannst. Dazu gehören zum Beispiel Sensor- und Aktortechnik, Fertigungstechnik, Simulationstechnik, Leittechnik, Industrierobotertechnik oder Roboterprogrammierung. An der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) gibt es beispielsweise die Vertiefungen Industrielle Robotik, Mobile Robotik und Humanoide und Service Robotik. Industrielle Robotik beinhaltet Automatisierungs- und Produktionstechnik, Kollaborative Robotik, Kinematik und Dynamik serieller und paralleler Manipulatoren sowie Programmierung von Industrierobotern. Mobile Robotik befasst sich mit der Navigation und Kartierung, mit mobilen Plattformen in der Luft, an Land und im Wasser, mit Flugmechanik und mit Drohnen. Bei der Humanoiden und Service Robotik beschäftigst du dich mit Spracherkennung und Sprachsynthese, mit aufrechter Fortbewegung, Bionik und Human Robot Interaction (HRI). So kannst du dich individuell nach eigenem Interesse beruflich ausbilden.
Im dualen Studium Robotik gibt es umfangreiche Praxisphasen und praktische Lehrveranstaltungen, die dich auf den beruflichen Alltag optimal vorbereiten und dich immer auf den neuesten Stand der Entwicklung bringen. Dein theoretisches Wissen wird durch praktische Anwendung gefestigt und vertieft – quasi durch Learning by doing . Dabei herrscht eine enge Vernetzung mit der lokalen und überregionalen Industrie und damit zu potenziellen Arbeitgebern. Oftmals wird in Teams mit anderen Studierenden, zum Teil aus anderen Studiengängen, zusammengearbeitet, um ein breites Fachwissen aufzubauen.
An manchen Hochschulen hast du die Möglichkeit, den dualen Studiengang „Intelligente Systeme und Smart Factory“ zu belegen. Der mit ISSF abgekürzte Studiengang ist noch ziemlich neu und ähnelt dem dualen Studium Robotik in vielen Bereichen – ist aber etwas breiter aufgestellt. Das Studium vermittelt interdisziplinäre Kenntnisse aus den Bereichen Informatik und Elektro- bzw. Produktionstechnik.
ISSF beschäftigt sich mit zwei großen Bereichen: Intelligente Systeme und Smart Factory. Im Studium lernst du einerseits wie du intelligente Systeme aufbaust und programmierst und andererseits wie du diese kostengünstig und effizient produzieren lassen kannst (Smart Factory).
Im Studium dreht sich alles um das Zusammenspiel beziehungsweise die Vernetzung von Anlagen. Da spielt der Bereich Robotik eine wichtige Rolle – das Fach steht ebenso auf dem Stundenplan wie Informatik, Elektrotechnik und Automatisierungstechnik.
Im Laufe des Studiums wirst du dich unter anderem auch mit folgenden Themen beschäftigen:
Intelligente Systeme
Grundsätzlich geht es bei den intelligenten Systemen um die Kommunikation verschiedener „Produkte“. Das kann zum Beispiel ein Smart-TV sein, der über eine Internetverbindung die Nutzung interaktiver Apps ermöglicht. Durch die Digitalisierung sind in den letzten Jahren immer mehr Produkte auf den Markt gekommen, die als intelligente Systeme gelten. Das fängt bei Photovoltaikanlagen an und geht über moderne Waschmaschinen mit App-Steuerung bis hin zu Saug- und Mährobotern.
Smart Factory
Die Herstellung intelligenter Systeme ist gar nicht so einfach. Abgesehen von der ganzen Technik, die dahinter steckt, werden für die Produktion auch jede Menge Rohstoffe gebraucht – und die sind teilweise ziemlich selten. Damit die Produktion möglichst kosteneffizient und ressourcenschonend erfolgt, braucht es intelligente Fabriken – oder auf Englisch Smart Factory.
Für diesen Schritt brauchen wir noch eine gültige E-Mail-Adresse von dir. Bitte hinterlege sie in deinem Account.