ODER
Während die anderen noch schlafen, bist du längst in der Klinik. Kein Problem für dich, denn dein Körper hat sich schon an den Wechsel zwischen Früh-, Spät- und Nachtschicht gewöhnt. Noch dazu weißt du genau, wofür du dich aus deinem Bett quälst – um im Krankenhaus für die Patienten da zu sein. Schließlich absolvierst du das Duale Studium Gesundheits- und Krankenpflege. Hand in Hand vermitteln dir die Hochschule, die Berufsschule und das Krankenhaus alle Inhalte rund um die professionelle Pflege. Dabei staubst du gleich zwei Abschlüsse ab: als Pflegefachmann (oder je nach Ausbildungsstandort Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger) und als Bachelor of Science. Alles, was es sonst noch über das Duale Studium Gesundheits- und Krankenpflege zu wissen gibt, verraten wir dir hier.
Frühschicht, sechs Uhr morgens. Dich findet man bei den Patienten. Blutdruck und Puls müssen gemessen, Medikamente verabreicht, Salben einmassiert, Patienten gewaschen und ihre Haare frisiert werden. Fast noch wichtiger – du kannst dich mit den Patienten austauschen, denn Kommunikation ist ein grundlegender Bestandteil aller Pflegeberufe. Stehen Untersuchungen an? Gibt es Beschwerden, die unverändert oder gar schlimmer geworden sind? Oder braucht ein Patient einfach nur Aufmunterung und Aufmerksamkeit? Am Anfang deines Dualen Studiums mit der integrierten Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger bist du natürlich noch nicht auf dich allein gestellt. Vielmehr begleitest du einen erfahrenen Kollegen, lernst die ersten Handgriffe und findest heraus, wie der Gesundheitszustand des Pflegebedürftigen nicht nur anhand der Zahlen, sondern auch durch den Gesamteindruck beurteilt wird. Ist der Patient trotz guter Blutwerte müde? Fühlt er sich fiebrig, obwohl das Thermometer etwas anderes sagt? Oder ist er fit und möchte nach Hause, hat aber noch einen bedenklich niedrigen Blutdruck? Danach geht es ins Büro für die schriftliche Dokumentation, denn nun muss die Krankenakte aktualisiert werden. Daneben assistierst du bei Behandlungen , versorgst deine Station mit den täglichen Mahlzeiten und bist bei Notfällen als erster vor Ort.
Natürlich wirst du dir während der praxisnahen Ausbildung jede Menge medizinisches Fachwissen rund ums Pflegehandeln aneignen. Damit dieses lückenlos ist, geht es auch in die Berufsfachschule. Hier lernst du in Anatomie, Physiologie und Krankheitslehre zum Beispiel, wie das Immunsystem funktioniert, welche Blutgruppen es gibt und welchen Aufbau und welche Funktionen der menschliche Körper hat. Insbesondere Fächer wie Psychologie und Pädagogik bereiten dich bestens darauf vor, auf Patienten aller Altersklassen einzugehen, und sind somit ein unverzichtbarer Bestandteil deiner Ausbildung. Unterrichtet wird im Klassenverband von speziell ausgebildeten Berufsschullehrern – die meisten sind übrigens selbst erfahrene Gesundheits- und Krankenpfleger oder Ärzte.
Dein Bachelorstudiengang in der Gesundheits- und Krankenpflege vermittelt dir grundlegende Kenntnisse in den Bereichen Pflegetheorien, Pflegeforschung und Projektmanagement. Du lernst, wie du neue Erkenntnisse für deinen Pflegealltag findest – zum Beispiel in Fachzeitschriften oder Leitlinien der Fachgesellschaften. Der Hochschulunterricht steht ganz im Zeichen der Wissenschaft: Wissenschaftliches Arbeiten, Grundlagen der Statistik, Forschungsmethoden, Struktur des Gesundheitswesens und Ethik stehen ebenfalls auf deinem Stundenplan.
Und wie lange dauert das Duale Studium Gesundheits- und Krankenpflege? Insgesamt vergehen vier Jahre, also acht Semester, bis du das Pflegestudium mit einem Bachelor of Science abgeschlossen hast. Da der Studiengang dual ist, benötigst du sowohl einen Ausbildungsvertrag als auch einen Studienplatz. Den Ausbildungsabschluss hast du bereits nach drei Jahren in der Tasche. Dann hast Du noch ein Jahr, indem du Vollzeit studierst, aber schon eigenverantwortlich in der Pflege arbeiten kannst. Kurz vor dem Abschluss wartet „nur“ noch die Bachelorarbeit auf dich. Klingt alles perfekt? Dann kannst du jetzt deine Bewerbung um das Studium vorbereiten. Dafür benötigst du nur noch die Infos zu den Voraussetzungen: Da ist zum einen die Fachhochhochschulreife oder das Abitur. Manchmal wird verlangt, dass du bereits ein einwöchiges Praktikum geleistet hast. Bestimmt ist dir aber auch bewusst, dass dir der Beruf und das duale Studium körperlich und seelisch viel abverlangen werden. Fitness und mentale Stärke sind daher genauso wichtig wie absolute Überzeugung und der Drang, mit seinem Beruf Gutes zu tun und dafür auch Schichtarbeit in Kauf zu nehmen.
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