Kriminalistik und Rechtswissenschaften warten in der Uni auf dich, in den praktischen Trainingsmodulen bekommst du Schieß- und Sicherheitstraining. Daneben begleitest du deine erfahrenen Kollegen auf Streife und lernst den typischen Polizeialltag kennen. Über mangelnde Abwechslung darfst du dich nicht beschweren. Denn mit dem Dualen Studium gehobener Polizeivollzugsdienst absolvierst du eine der anspruchsvollsten Polizeiausbildungen, die dich direkt in den gehobenen Dienst führt. Bei uns erfährst du nun, was dich in dem dreijährigen Dualen Studium erwartet, warum deine Sprache dich besser schützt, als deine Dienstwaffe und warum selbst in dem größten Abenteurer auch ein Bürohengst stecken sollte.
Ein duales Studium besteht immer aus zwei Teilen, der Theorie an der Hochschule und der Praxis im Ausbildungsbetrieb. Bei dir kommt aber noch ein dritter Teil dazu und zwar die praktischen Trainingsmodule. Die Theorie findet an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung statt. Sie vermittelt dir die Grundlagen, die du jeden Tag für die Ausübung des Polizei Berufes benötigst. An erster Stelle stehen natürlich die Rechtswissenschaften und Polizeiwissenschaften. Ob Strafrecht, Eingriffsrecht oder Verkehrsrecht, du musst mit der Rechtsgrundlage vertraut sein, da dein gesamtes Handeln als Polizist auf dieser aufbaut. In den Polizeiwissenschaften dagegen, wird sowohl die Polizei als Institution, als auch ihr gesamter Handlungsspielraum durchleuchtet. Kriminalistik, Einsatzlehre und Kriminaltechnik stehen daher unter anderem auf deinem Stundenplan.
Das duale Studium Polizei bzw. die Berufsbezeichnung variiert je nach Bundesland. Man spricht auch vom Polizeivollzugsbeamten oder vom Polizeikommissar. Geläufig ist auch die Bezeichnung als duales Studium Polizeivollzugsdienst (gehobener). Wenn du mehr Infos zu den Beamtenausbildungen haben willst, dann schaue in unseren Ratgeber!
Doch ist es nicht nur Fachwissen, das aus dir einen guten Polizisten macht, sondern auch deine soziale Kompetenz. Und die wird natürlich auch entsprechend geschult. Sozialwissenschaftliche Unterrichtseinheiten in den Bereichen Psychologie, Ethik oder Soziologie erhältst du daher ebenso wie Verhaltensorientierung, also das Training sozialer und interkultureller Kompetenzen. Abgerundet wird der Unterricht durch Fachenglisch.
So viel zum Theorieteil des dualen Studiums Polizei. In den Trainingsmodulen wirst du körperlich gefordert – und das nicht zu knapp. Deinen Kopf wirst du dabei aber bestimmt nicht abschalten, denn ob du die Gefahrenabwehr im Einsatz, Kriminalitätskontrollen oder Verkehrssicherheitsarbeit trainierst, so wirst du dies immer unter Berücksichtigung deines Wissens tun. Das gilt auch für das Schießtraining, die Feuerlöschausbildung, die Rettung aus Wassergefahren, den Umgang mit dem Digitalfunk sowie dem Erlernen der Eingriffstechniken. Das Training findet immer in kleinen Gruppen statt, so dass du genügend Zeit hast, alle Übungen richtig zu erlernen, um sie auch langfristig zu beherrschen.
In den Praxisphasen lernst du den Dienstalltag an verschiedenen Stationen kennen. Auch hier steht besonders dein Verhalten im Blickpunkt der Ausbilder. Gehst du unvoreingenommen auf die Bürger zu, suchst du das Gespräch und eine gemeinsame Lösung? Unterschätze niemals deine Sprache und Kommunikation, sie sind deine wichtigsten Einsatzmittel, wenn es darum geht, Situationen vor der Eskalation und das Vertrauen der Bürger zu bewahren. Zudem wirst du merken, dass ein Polizist längst nicht nur im Streifenwagen zu finden ist, sondern auch am Schreibtisch, denn jeder Tag muss schriftlich nachbereitet werden.
Nach dem Dualen Studium gehobener Polizeivollzugsdienst wirst du zum Polizeikommissar bzw. zur Polizeikommissarin ernannt. Nun hängt der weitere Verlauf deiner Karriere davon ab, ob du für eine Polizeibehörde mit oder ohne Einsatzhundertschaft arbeitest. Eine Hundertschaft besteht aus einer Gruppe 80 bis 120 Polizeibeamten, die insbesondere bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen oder Demonstrationen zum Einsatz kommt.
Hat deine Polizeibehörde eine solche Hundertschaft, so arbeitest du ein Jahr im Streifendienst und weitere drei Jahre in der Bereitschaftspolizeihundertschaft, kurz BPH. In den Behörden ohne Hundertschaft dagegen beweist du dich die nächsten vier Jahre lang im Wach- und Wechseldienst. Es warten also zahlreiche Früh-, Spät- und Nachtdienste auf dich. Hast du schon in dem Dualen Studium auf dich aufmerksam gemacht und stichst du auch weiterhin hervor, kannst du für ein weiterbildendes Masterstudium ausgewählt werden. Mit diesem steigst du von gehobenen in den höheren Dienst auf.
Ja, du kannst dich bereits im Studium auf einen bestimmten Bereich der Polizeiarbeit spezialisieren. In manchen Bundesländern, wie zum Beispiel in Hessen, kannst du dich zwischen Schutzpolizei und Kriminalpolizei entscheiden. Die arbeiten Hand in Hand zusammen, haben aber unterschiedliche Aufgabengebiete.
Schutzpolizei
Die Männer und Frauen der Schutzpolizei sind ziemlich präsent: die kümmern sich zum Beispiel um Verkehrsunfälle, fahren Streife, klären Einbrüche auf oder nehmen Anzeigen entgegen. Schutzpolizisten hast du auf jeden Fall schonmal gesehen – die tragen nämlich immer Uniform.
Kriminalpolizei
Die Kriminalpolizisten sind ein bisschen weniger sichtbar. Die arbeiten meistens in Zivil, tragen also nicht immer Polizeiuniform. Kriminalpolizisten beschäftigen sich eher mit umfangreicheren Verbrechen wie zum Beispiel Drogen- und Waffenhandel oder Mord. Die Aufklärung solcher Verbrechen ist ziemlich aufwändig. Da geht es dann zum Beispiel darum, sich in die Verbrecher hineinzuversetzen und die richtigen Schlüsse zu ziehen, um das Verbrechen aufzuklären.
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