ODER
Es gibt doch nichts besseres als Käse, nicht wahr? Das Gefühl, wenn man in ein Stück Pizza beißt und sich die Fäden nur so ziehen. Aber was hat Käse nun mit dem dualen Studiengang Biotechnologie zu tun? Bei der Herstellung von Käse wird Milch mit speziellen Enzymen versetzt, die gezielt die Struktur des Milcheiweißes angreifen. Das führt dazu, dass die Milch gerinnt und dick wird. Trennt man dann den so genannten Käsebruch von der Molke, erhält man Käse, der je nach Sorte unterschiedlich gereift, gelagert und behandelt wird. Biotechnologen liefern in ihrem Job für die industrielle Herstellung unter anderem die jeweiligen Enzyme für die Käseherstellung, denn sie wissen, wie sie an diese gelangen.
Das duale Studium Biotechnologie ist ein interdisziplinäres Studium, denn es verbindet Biologie mit Technik. Biotechnologen erforschen lebende Organismen – also Pflanzen, Tiere oder Bakterien – mit dem Ziel, Substanzen zu erstellen, die sich für die Medizin, die Industrie oder die Landwirtschaft nutzen lassen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von „Life Sciences“. Damit du in deinem späteren Arbeitsumfeld verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen kannst, stehen auch Inhalte der Betriebswirtschaftslehre sowie des Rechts auf deinem Lehrplan.
Wusstest du schon, dass …
… man im Bereich der Biotechnologie von der weißen, roten, grünen und blauen Biotechnologie spricht? Die weiße Biotechnologie deckt den Bereich der industriellen Nutzung ab, die rote den der Medizin, die grüne beschäftigt sich mit der Landwirtschaft und die blaue widmet sich den Meereslebewesen.
Als Absolventin oder Absolvent des dualen Studiums Biotechnologie arbeitest du als Biotechnologe und führst du Laboranalysen durch oder arbeitest in der Verfahrens- oder Produktentwicklung. Du kannst aber auch im Bereich der Qualitätssicherung oder des Qualitätsmanagements eingesetzt werden oder als Gutachter arbeiten. Dann begutachtest, prüfst und begleitest du die Entwicklung neue Produkte – wenn beispielsweise ein neues Waschmittel effizienter hergestellt werden soll.
Eng mit dem dualen Studium Biotechnologie verwandt ist das duale Studium Biopharmazeutische Arzneimittelherstellung. Darin lernst, wie man Medikamente herstellt. Dir wird das nötige naturwissenschaftlich-technische Know-how vermittelt sowie die Grundlagen der (bio-)pharmazeutischen Verfahrenstechnik. Es geht auch um die gesetzlichen Richtlinien zur Qualitätssicherung und um die sogenannte Reinraum-Technologie. Nach deinem duale Studium Biopharmazeutische Arzneimittelherstellung kannst du in der (bio-)pharmazeutischen Industrie Karriere machen.
Je nach Hochschule schließt du das duale Studium Biotechnologie nach sechs bis acht Semestern mit dem Bachelor of Science oder dem Bachelor of Engineering ab. Das wird jeweils aus der Stellenanzeige schon in der Bewerbung deutlich.
Techniker: Da du bei deiner Arbeit als Biotechnologe mit verschiedenen Geräten, Apparaten und Mikroskopen arbeitest, solltest du ein ausgeprägtes Technikverständnis mitbringen.
Wissenschaftler: Für das duale Studium Biotechnologie solltest du ein naturwissenschaftliches Verständnis besitzen, da Inhalte aus den Fächern Biologie und Chemie Teil deines Lehrplans und die Basis für deine spätere Arbeit sind.
Analytiker: Die Fähigkeit, abstrakt denken zu können, kommt dir bei der Arbeit als Biotechnologe zugute. Täglich werden deine analytischen Fähigkeiten gefragt, wenn es darum geht, Befunde auszuwerten.
Die Bereiche der Life Science leben von der ständigen Weiterentwicklung und Verbesserung. Neue Erkenntnisse im Bereich der Medizin, Umwelt- oder Energietechnik treiben die Forschung an und führen zu immer effizienteren und erfolgsversprechenden Lösungen. Als Biotechnologe hast du einen sicheren Job mit vielen Perspektiven, da du in unterschiedlichste Forschungszweige einsteigen kannst.
Das duale Studium Biotechnologie dauert sechs bis acht Semester. Je nachdem, ob du dich für ein ausbildungs- oder praxisintegrierendes duales Studium entscheidest, verbringst du abwechselnd längere Phasen in der Hochschule und in einem Unternehmen – also deinem Praxis- oder Ausbildungsbetrieb.
Die ausbildungsintegrierende Studienvariante sieht vor, dass du am Ende neben deinem akademischen Abschluss auch noch eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen kannst. Mögliche Ausbildungsberufe, die sich mit diesem dualen Studiengang kombinieren lassen, sind der Chemie- oder Biologielaborant, der Lacklaborant sowie der Pharmakant.
Je nach Zeitmodell sind deine Theorie- und Praxisphasen entweder in Blöcke eingeteilt oder folgen dem Wochenmodell. Üblich ist, dass du während des Semesters die Hochschule besuchst und deine Theoriephasen in den Semesterferien stattfinden. Beim Wochenmodell verbringst du zum Beispiel drei Tage in deinem Praxisbetrieb und zwei an der Uni.
Die Vorlesungen an der Hochschule lehren dir Themen aus den Bereichen der Biochemie, der Mikrobiologie und Genetik. Das duale Studium hat aber auch eine technische Komponente. In Vorlesungen wie Zellkulturtechnik oder Biotechnische Verfahren, erfährst du alles über verschiedene technische Geräte und lernst die Arbeit im Labor kennen. In deinen Praxisphasen bekommst du einen Einblick in den Arbeitsalltag eines Biotechnologen und bekommst die Möglichkeit, dein Wissen aus den Vorlesungen unmittelbar anzuwenden.
In deinen Theoriephasen nimmst du an Vorlesungen in der Hochschule teil. Im Fokus stehen hier Vorlesungen aus den Bereichen Biologie und Technik aber auch Betriebswirtschaftliche Fächer sind auf deinem Stundenplan zu finden.
1. Ausbildungsjahr (1. und 2. Semester)
Im ersten Ausbildungsjahr machst du dich zunächst mit naturwissenschaftlichen und technischen Grundlagen vertraut. Du erfährst, wie Tier- und Pflanzenzellen aufgebaut sind und welche Funktionen die verschiedenen Zellen übernehmen.
Mathematik: In dieser Vorlesung vertiefst du deine mathematischen Kenntnisse aus der Schule und lernst, diese in einem wissenschaftlichen Kontext anzuwenden. Zum Beispiel kannst du technisch-naturwissenschaftliche Problemstellungen anhand mathematischer Gleichungen analysieren und beschreiben.
Chemie: Ziel dieser Vorlesung ist, dass sich die Studierenden mit der Arbeit im Labor vertraut machen. Sie führen Versuche eigenständig durch und lernen diese zu protokollieren.
2. Ausbildungsjahr (3. und 4. Semester)
Im Fokus des zweiten Ausbildungs- beziehungsweise Studienjahres stehen technische und naturwissenschaftliche Anwendungen.
Biochemie: Diese Veranstaltung vermittelt dir die nötigen Grundlagen für dein duales Studium. Du verstehst, wie Leben entstehen, welche Funktion die DNA übernimmt und wie Enzyme arbeiten. Anhand verschiedener Versuche lernst du alles über verschiedene Stoffgruppen und biochemische Stoffwechselprozesse.
Mikrobiologie: In der Vorlesung Mikrobiologie erfährst du, wie man verschiedene Organismengruppen voneinander unterscheidet, wie sie wachsen, wie du sie kultivierst und züchtest.
3. Ausbildungsjahr (5. und 6. Semester)
Das dritte Semester besteht überwiegend aus praktischen Übungen – den so genannten Fachspezifischen Anwendungen.
Fermentationstechnik: In dieser Veranstaltung erhältst du einen Einblick in verschiedene Fermentationsprozesse. Oder anders gesagt: Du lernst, wie du Stoffe oder Bakterien durch die Zugabe von Enzymen chemisch umwandelst, sodass das gewünschte Stoffwechselprodukt erzeugt wird.
Mess- und Regelungstechnik: Wie du die Temperatur, den Druck und den Durchfluss einer Probe misst, lernst du in dieser Vorlesung. Dafür machst du dich mit der gängigen Prozessmesstechnik vertraut und lernst verschiedene Messaufnehmer kennen.
4. Ausbildungsjahr (7. Und 8. Semester)
Das letzte Studienjahr ist nicht einheitlich geregelt, da die länge des dualen Studiums mit der Hochschule variiert. In der Regel dient das siebte und achte Semester der Schwerpunktbildung. Bedeutet: Du bekommst die Möglichkeit, deinen Schwerpunkt selbst du bestimmen, indem du aus einer Auswahl von Vorlesungen wählen kannst. Zudem fertigst du deine Bachelorarbeit an.
Während des dualen Studiums Biotechnologie kannst du dich je nach Hochschule auf verschiedene Themengebiete spezialisieren. Beispielweise kannst du zwischen der Chemie-, Pflanzen- und Lebensmitteltechnologie oder dem Schwerpunkt Gesundheit wählen.
In den Praxisphasen verbringst du mehrere Wochen bei deinem Praxispartner, wo du entweder eine Ausbildung oder ein Praktikum absolvierst. Dort lernst du die Arbeit im Labor kennen und weißt bald, welche Sicherheitsvorkehrungen und Schutzmaßnahmen bei deiner täglichen Arbeit getroffen werden müssen.
Unter Anleitung und Aufsicht führst du Untersuchungen durch, wendest eigenständig chemische Verfahren an und protokollierst diese entsprechend. Deine Ergebnisse wertest du schließlich mit einer speziellen IT-Software aus.
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