Ausbildung als Drechsler
Du hast jahrelang gebüffelt, gedreht und geschliffen. Irgendwann findet aber alles ein Ende, und bei deiner Ausbildung ist das nach drei Jahren der Fall. Mittlerweile bist du mit Holzsorten besser vertraut als jedes Bauhaus. Von Ahorn bis Zierbelholz weißt du alles über die Materialbeschaffenheit und was daraus am besten gemacht wird. Du stellst dich problemlos an Sägemaschinen und weißt, dass du ohne Röhre weder Schalen noch andere Gefäße aushöhlen kannst. Spätestens dann wird der Drechsler-Gruß zu deinem Leitfaden: „Ich wünsch Dir immer ein rissfreies Stück Holz auf der Bank.“ Das kannst du auch in deinem Berufsleben gut gebrauchen, das nach der Ausbildung beginnt.
Drechslermeister
Wie auch in anderen Handwerksberufen, kannst du als Drechsler eine Weiterbildung zum Meister machen. Wie genau diese aussehen muss, ist vorgeschrieben. Wie lange sie geht, allerdings nicht. In Vollzeit, als Blockunterricht oder berufsbegleitend – es gibt viele Möglichkeiten der Weiterbildung. Und genauso viele unterschiedliche Ausbildungsorte gibt es auch. Die Berufsschulen in Seifen und Bad Kissingen, die du als Azubi besucht hast, haben beispielsweise Meisterkurse im Angebot. Diese finden aber nur alle paar Jahre als Blockunterricht statt.
Hast du dich für eine Weiterbildung entschieden, kommt vor allem fachlicher, betriebswirtschaftlicher sowie arbeitspädagogischer Stoff auf dich zu. Deine Abschlussprüfung ist ein Meisterprüfungsprojekt, das du umsetzten und in einem Fachgespräch erklären musst. Zusätzlich gibt es noch Situationsaufgaben, die dir vom Prüfer gestellt werden. Für diese Weiterbildung musst du nicht nur Zeit und Arbeitsaufwand einplanen, sondern vor allem dein Sprachschwein plündern. So eine Weiterbildung kann schnell mal mindestens 2000 Euro kosten.
Wenn du in einem Betrieb tätig bist, sprichst du das am besten mit deinem Vorgesetzten ab, der vielleicht sogar einen Teil der Kosten übernimmt. Der Meistertitel kann dich nämlich in eine Leitungsposition katapultieren – muss er aber nicht, wenn keine passende Stelle frei ist. Ein weiterer Vorteil ist dein Gehalt. Nach der Weiterbildung bist du qualifizierter und darfst gehaltstechnisch mal auf den Tisch hauen. Als Meister verdienst du schnell mal mindestens 3000 Euro brutto im Monat. Auch wenn du dich selbständig machen willst, macht sich der Name Meisterbetrieb gut auf deiner Visitenkarte.
Weiterbildung als Techniker der Fachrichtung Holztechnik
Dich begeistern Fakten rund um Kernholz, Jahresringe und Rinde? Dann kommt die Weiterbildung als Techniker mit der Fachrichtung Holztechnik ja wie gerufen! Standorte und Weiterbildungsschulen, die diese Extraportion Wissen liefern, gibt es genug. Mindestens ein Jahr Berufserfahrung musst du aber ihnen allen vorzeigen. Anschließend liegt nur noch die Entscheidung über Ort und Form vor dir. Mit Form ist an dieser Stelle die berufsbegleitende Variante oder eine Weiterbildung in Vollzeit gemeint. Berufsbegleitend können sich die Lerneinheiten schon mal über drei bis vier Jahre ziehen. Der Unterricht findet dann abends oder an Samstagen statt. In Vollzeit bist du nach zwei Jahren staatlich anerkannter Techniker.
Der Preis, den du dafür zahlen musst, liegt je nach Anbieter zwischen 2500 und 5500 Euro. Nur für den Titel allein zahlst du aber nicht. Viel mehr bist du danach in der Lage, ganz andere Aufgaben zu übernehmen. Du hantierst zwar seltener mit Meißel und Schleifmaschine, bist dafür aber häufig mit Materialkosten beschäftigt oder überwachst Arbeitsfortschritte. Dass du dein Kieferrohmaterial gegen einen Kieferschreibtisch eintauschst, sollte dich also nicht bedrücken. Immerhin hast du nicht nur einen großen Sprung auf der Karriereleiter hinbekommen, sondern wirst auch noch ordentlich dafür entlohnt. Das Mindestgehalt für Techniker liegt nämlich bei 3300 Euro brutto im Monat.
Studium Holztechnik
Dein Zuhause sieht aus wie ein Holzmuseum und sogar dein Parfüm heißt Wild Forest? Dann steht fest, welchem ganz besonderen Rohstoff deine Vorliebe gilt. Wenn dein gelernter Beruf als Drechsler deinen Wissensdurst zum Thema Holz nicht mehr stillen kann, ist das Studium Holztechnik zur Stelle. Ein Abitur brauchst du dafür nicht unbedingt. Zwar hat jedes Bundesland eigene Zugangsvoraussetzungen für ein Studium, oftmals reicht aber entweder eine abgeschlossene Berufsausbildung mit mindestens drei Jahre Berufserfahrung oder ein Meistertitel.
Hast du das im Gepäck, kann der Spaß beginnen, sobald du dich für eine Uni oder Fachhochschule entschieden hast. Dass du nach deinem Bachelorabschluss zurück in die Werkstatt gehst, kann zwar passieren, muss aber nicht. Eine Sache bleibt aber überall gleich: Du arbeitest größtenteils im Büro und bist beispielsweise für den Materialeinkauf verantwortlich, überwachst die Produktion oder bringst deine Werkstücke im Verkauf an den Mann.
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