ODER
„Alles in Lot auf dem Boot, alles in Butter auf dem Kutter?“ Wenn Du Käptn Blaubärs Kutter gebaut hättest, müsste er das gar nicht fragen. Denn nach deiner Ausbildung zum Bootsbauer weißt du genau, wo Steuerrad, Mast und Schot angebracht werden müssen. Bei der Arbeit lebst du quasi auf dem Wasser, du reparierst und wartest Boote oder baust direkt selbst welche zusammen. Du solltest also nicht wasserscheu sein und dich auf jeden Fall Wind- und Wetterfest kleiden, damit du während einer Bootsreparatur der steifen Brise standhalten kannst. Und auch sonst darfst du nicht sehr zimperlich sein, denn Boote bauen ist körperlich harte Arbeit – halt mehr was für Seewölfe als für Landratten.
Wenn du einen ruhigen Job am Schreibtisch willst, ist die Ausbildung zum Bootsbauer nichts für dich. Da wird genietet, verschraubt, geschliffen, montiert usw. Natürlich ist dabei nicht alles mittelalterliche Handarbeit, es werden auch modernste Maschinen zum Bootsbau verwendet, mit denen du dann auch den Umgang lernst. Trotzdem wirst du nach deiner Ausbildung alle Bootstypen der Binnen- und Seeschifffahrt reparieren können, vom uralten Segelboot bis zur modernen Motoryacht. Darüber hinaus kannst du dir dein eigenes Schiff bauen, wenn du dazu nach Feierabend noch Lust hast.
Die Ausbildung zum Bootsbauer ist eine duale, du wirst also das Handwerklich-Praktische im Betrieb, das Theoretische dann in der Berufsschule lernen. Im Betrieb wirst du richtig eingearbeitet, so dass du quasi von Anfang an kräftig mithelfen kannst. Und kräftig solltest du sein, denn es ist gut möglich, dass du auch bei starkem Wind und Regen oder in der brütenden Hitze draußen auf einem Schiff arbeiten musst. Außerdem solltest du keine Stauballergie oder Schmutzphobie und auch kein Problem mit Lärm und starken Gerüchen haben, denn Boote bauen ist immer noch ein Handwerk und nichts für empfindliche Gemüter. Der schulische Teil der Ausbildung wird dir dann das fachliche Hintergrundwissen vermitteln.
Um sich für die Ausbildung zum Bootsbauer zu bewerben, reicht eigentlich ein Hauptschulabschluss, bessere Chancen hast du aber mit einem mittleren Bildungsabschluss. Wenn du Boote und das Handwerk aber liebst, lass dich unabhängig von deinem Schulabschluss nicht davon abhalten und bewirb dich um die Ausbildung zum Bootsbauer. Du solltest außerdem ein Teamplayer sein, denn beim Bootsbau seid ihr oft aufeinander angewiesen, müsst zusammenarbeiten und euch gegenseitig unterstützen.
Nach deiner Ausbildung hast du die Möglichkeit, weiter Karriere zu machen. Du kannst z.B. Bootsbaumeister werden, dich zum Techniker oder als Betriebsassistent im Handwerk weiterbilden. Ansonsten ist natürlich auch eine Spezialisierung nicht schlecht, sodass du dich den lieben langen Arbeitstag nur mit der Art von Booten beschäftigen kannst, die dich faszinieren. Als Meister oder mit der bestandenen Ausbildereignungsweiterbildung kannst du dann auch selbst neue Bootsbauer ausbilden.
Falls du Abitur hast, kannst du nach der Ausbildung zum Bootsbauer auch ein entsprechendes Studium anfangen. Wenn du keins hast und trotzdem studieren willst, kannst du womöglich an deiner Berufsschule die Fachhochschulreife erwerben, manchmal reichen aber sogar eine abgeschlossene Ausbildung und ein paar Jahre Berufserfahrung, um an einer Uni oder Fachhochschule zugelassen zu werden.
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