ODER
Was ist groß, glänzt wie ein neue Euromünze und kann von Innen bis zu 300°C heiß werden? Richtig: die Behälter, die du in deiner Ausbildung als Behälter- und Apparatebauer anfertigst. Ob Krug, Kessel oder komplette Anlagen – du kannst die verschiedensten Formen herstellen. Was genau du täglich aus Edelstahl oder Kupfer produzierst, hängt von der Richtung deiner Firma ab. Dort wirst du dann aber zu einem Profi, der eine Rohrleitung so schnell zusammenbasteln kann wie die Überraschung in einem Ü-Ei. Kleine Bauteile zusammensetzten, umformen, schweißen oder maschinell bearbeiten und zusehen, wie all das zu etwas ganz Großem wird? Genau das und noch viel mehr kannst du in dem Ausbildungsberuf Behälter- und Apparatebauer lernen.
Wenn du die Ausbildung zum Behälter- und Apparatebauer anfängst, ist nach drei Jahren aber noch nicht Schluss. In diesem Fall musst du nämlich noch ein weiteres halbes Jahr einplanen, das du unter anderem mit der Herstellung von Rohren und Blechen verbringst. Der Rest deiner dualen Ausbildung verläuft aber normal: Nach Ausbildungsbeginn grübelst du ein paar Mal die Woche in der Berufsschule über Lösungswege nach und die restliche Zeit bastelst du im Betrieb an Rohrleitungen, Druckbehältern oder anderen Apparaten.
So einen Druckbehälter, der mal eben zehn Meter lang sein kann, spuckt keine Maschine einfach so aus. Deine Arbeit gleicht eher einem überdimensionalen Puzzle, das du Stück für Stück zusammensetzt. Ohne Plan funktioniert das natürlich nicht. Aus diesem Grund hast du Skizzen oder Zeichnungen, die dir zeigen, wie du alles für die Apparate vorbereitest und die du natürlich lesen können musst. Vom Anstarren wird dein Behälter aber nicht fertig, weswegen du dann mit dem Prüfen, Schweißen oder Löten anfangen kannst.
Das Bedienen von Anlagen gehört genauso zu deinem Berufsalltag wie das Löten und Prüfen von einzelnen Bauelementen. Hast du einen Behälter erst fertig gestellt, ist das aber noch nicht das Ende deiner Arbeit. Du musst ihn auch nach der Produktion noch weiter im Auge behalten, die Instandhaltung oder Reparatur von Apparaten beim Kunden erledigt sich nämlich nicht von alleine. Handwerkliches Geschick beweist du auch, indem du Bleche zuschneidest oder umformst. Die passende Schablone kannst du vorher sogar selber erstellt haben.
Das ist aber noch lange nicht alles: Von der Werkstofftechnik hörst du in der Schule und mit den unterschiedlichen Schweißverfahren kennst du dich ebenfalls bestens aus. Deswegen wird für dich das Schweißen von Bauteilen so selbstverständlich wie das morgendliche Aufstehen. Übrigens: Freie Ausbildungsplätze findest du bei allen Unternehmen, die sich mit dem Apparatebau beschäftigen. Dazu zählen beispielsweise Raffinerien, Lufheizungsbauer oder Betriebe aus dem Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.
Du konntest im Deutschunterricht immer mit den besten Interpretationen glänzen? Das würde vielleicht Friedrich Schiller erfreuen, bringt dir als Apparatebauer allerdings nicht viel. Denn in eine Kesselformel musst du nichts reininterpretieren, sondern sie verstehen. Deswegen kannst du Mathe- und Physikkenntnisse in deiner Ausbildung gut gebrauchen. Da Behälter- und Apparatebauerin ein Handwerksberuf ist, schadet es nicht, wenn du auch in den Fächern Werken oder Technik etwas auf dem Kasten hast.
Unabhängig von deiner geistigen Stärke musst du hin und wieder auf deine Körperkraft zurückgreifen. Einen Behälter, der auch mal 500 kg wiegen kann, musst du als Azubi zwar nicht selber anheben, manche Bauteile musst du aber trotzdem per Hand montieren und die können ebenfalls ein paar Kilos auf die Waage bringen. Federleicht geht es während deiner Ausbildung also nicht zu, stattdessen hast du es mit Maschinen zu tun, die nicht so eben in ein Wohnzimmer passen würden. Damit am Ende alles richtig zusammengesetzt ist und problemlos funktioniert, musst du sorgfältig und konzentriert arbeiten.
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