Verwaltungswirte bzw. Beamte im mittleren nichttechnischen Dienst beschäftigen sich in ihren alltäglichen Arbeit mit den rechtlichen, wirtschaftlichen und organisatorischen Aspekten der Verwaltungstätigkeit. Machst du eine Ausbildung zum Verwaltungswirt, umfassen deine Aufgaben beispielsweise die Planung, Steuerung und Überwachung von Verwaltungsprozessen sowie die Bearbeitung von Anträgen.
Verwaltungswirte werden in vielen Bereichen innerhalb der öffentlichen Verwaltung eingesetzt. Darunter Kommunalverwaltungen, Landes- und Bundesbehörden, Sozialversicherungsträger sowie Einrichtungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Ihre Arbeit ist entscheidend für die effiziente und korrekte Umsetzung von Verwaltungsaufgaben und für die Gewährleistung der öffentlichen Dienstleistungen.
Die Ausbildung kann unterschiedliche Bezeichnungen haben. Zum Beispiel:
Übrigens: Der Zusatz „Anwärter“ zeigt, dass du dich noch in der Ausbildung befindest. Nach deinem Abschluss fällt der Zusatz weg. Wenn du keine Verbeamtung anstrebst, dann kannst du dich als Verwaltungsfachangestellte ausbilden lassen. In der Regel gibt es inhaltlich keine Unterschiede.
Die Ausbildung zur Beamtin bzw. zum Beamten im mittleren nichttechnischen Dienst, die auch als Vorbereitungsdienst bezeichnet wird, dauert in der Regel zwei Jahre. Danach kannst du als sogenannter Regierungssekretär deine Beamtenlaufbahn beginnen.
Warum du Verwaltungswirt oder Verwaltungswirtin werden solltest? Ein Grund dafür ist, dass du eine Beamtenlaufbahn einschlagen kannst. Beamte sind Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, du arbeitest also für die Bundesrepublik Deutschland bzw. eines der Bundesländer. Damit hast du besondere Rechte, so bist du zum Beispiel unkündbar und hast eine besonders gute Altersabsicherung. Natürlich hast du aber auch einige Pflichten zu erfüllen. So musst du zum Beispiel auch bereit sein, dort zu arbeiten, wo du gebraucht wirst.
Beamte gibt es im einfachen, mittleren, gehobenen und höheren Dienst. Als Verwaltungswirt bist du Beamter im mittleren Dienst. Das bedeutet: Im Gegensatz zu deinen Kollegen im einfachen Dienst arbeitest du eigenständig und anspruchsvoll. Oftmals übernimmst du auch Vorbereitungen für die Kollegen aus dem gehobenen Dienst und stellst beispielsweise Akten mit Informationen zusammen, die dann von den Mitarbeitern des gehobenen Dienstes ausgewertet werden.
Um am Vorbereitungsdienst teilnehmen zu können, musst du einige Voraussetzungen erfüllen. So solltest du mindestens einen mittleren Schulabschluss (also Realschule) und in allen drei Hauptfächern mindestens eine Drei haben. Ebenso ist es nötig, dass du über die deutsche oder eine andere EU-Staatsbürgerschaft verfügst.
Neben diesen formalen Voraussetzungen musst du gute Kenntnisse in den Fächern Deutsch und Mathematik mitbringen, da diese für die tägliche Arbeit in der Verwaltung essenziell sind. Ebenfalls wichtig sind ein gutes mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen, analytisches Denkvermögen und die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte zu erfassen und zu bearbeiten. Da Verwaltungswirte oft direkten Kontakt mit Bürgern haben, sind zudem soziale Kompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit, Dienstleistungsorientierung und Teamfähigkeit unerlässlich.
In den meisten Fällen werden Einstellungstests gemacht. In diesen musst du beweisen, dass du das nötige Allgemeinwissen für den Beruf hast.
Nach deiner Ausbildung hast du fantastische Zukunftsaussichten! Dein Einsatzort und deine Aufgaben hängen normalerweise davon ab, wo du deinen Vorbereitungsdienst gemacht hast.
Hast du deinen Vorbereitungsdienst beispielsweise in einer kommunalen Verwaltung absolviert, wirst du wahrscheinlich auch dort deine erste Anstellung finden. Du befasst dich dann mit lokalen Verwaltungsaufgaben. Zum Beispiel mit der Bearbeitung von Bürgeranliegen, Stadtplanung oder der Organisation öffentlicher Einrichtungen und Veranstaltungen.
Auszubildende, die ihren Dienst auf Landes- oder Bundesebene geleistet haben, können in entsprechenden Ministerien, Behörden oder Institutionen tätig werden, wo sie sich mit übergeordneten Verwaltungsaufgaben, der Umsetzung von Gesetzen und Verordnungen oder auch mit spezifischen Themenfeldern wie Umweltschutz, Bildung oder Finanzwesen auseinandersetzen.
Darüber hinaus bieten auch Einrichtungen der sozialen Sicherheit, wie Kranken- oder Rentenversicherungen, sowie Organisationen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, wie Polizei- oder Ordnungsämter, Einsatzmöglichkeiten für Verwaltungswirte.
Verwaltungswirt (mittlerer Dienst) bzw. Beamter im mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst: Nach deinem zweijährigen Vorbereitungsdienst bist du Verwaltungswirt (mittlerer Dienst) bzw. Beamter im mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst. Hier kannst du bereits eigenständig Aufgaben erledigen oder sogar Führungspositionen wahrnehmen. Im mittleren Dienst steigst du als Sekretär in den Beruf ein und kannst nach einigen Jahren zum Obersekretär aufsteigen. Der nächste Karriereschritt ist der Aufstieg zum Hauptsekretär und schließlich zum Amtsinspektor.
Beamter im gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst: Um als Beamter im mittleren Dienst in den gehobenen Dienst aufzusteigen, musst du überdurchschnittliche Leistungen zeigen. Um auf direktem Weg in den gehobenen Dienst zu kommen, musst du eine dreijährige Ausbildung absolvieren: das duale Studium Verwaltung.
Ob beim Bundesnachrichtendienst, der Bundeswehr oder in der Kommunalverwaltung: Als Beamter im mittleren nichttechnischen Dienst stehen dir viele Türen offen. Du bist für Verwaltungstätigkeiten zuständig und steigst im mittleren Dienst in den Beruf ein.
Wie du bestimmt schon weißt, haben Beamte besondere Rechte. So sind sie beispielsweise unkündbar. Doch auch das Gehalt kann sich sehen lassen, denn Beamte werden nach klar vorgegebenen Richtlinien besoldet. Da Beamte nicht sozialversicherungspflichtig sind, bleibt vom Bruttolohn sogar deutlich mehr übrig als bei Angestellten.
Aber was genau kannst du während und nach deiner Ausbildung zum Verwaltungswirt (mittlerer Dienst) jetzt eigentlich verdienen? Eine gute Nachricht schon mal vorab: Bereits während der Ausbildung zum Verwaltungswirt hast du ein überdurchschnittlich hohes Gehalt!
In der Ausbildung zum Verwaltungswirt verdienst du zwischen 1.260 und 1.470 Euro brutto im Monat.
Machst du die Ausbildung bei einer Bundesbehörde bekommst du rund 1.470 Euro brutto im Monat. Und das bleibt während deiner ganzen Ausbildungszeit so. Absolvierst du die Ausbildung bei einer Landesbehörde gibt es kleine Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Die Ausbildungsgvergütung liegt da zwischen 1.260 und 1.378 Euro brutto.
Das Gehalt, das du während der Ausbildung zum Verwaltungswirt (mittlerer Dienst) bekommst, nennt sich offiziell Anwärterbezug.
Übrigens: Mit diesen Gehaltszahlen gehört die Ausbildung zum Verwaltungswirt im mittleren Dienst zu den bestbezahlten Ausbildungsberufen überhaupt.
Auch nach der erfolgreichen Abschlussprüfung kann sich dein Lohn sehen lassen. Wie es bei Beamten üblich ist, bekommst du nach deiner Ausbildung zur Verwaltungswirtin (mittlerer Dienst) kein Gehalt, sondern eine Besoldung, die vom Staat genau festgelegt ist.
In der Regel wirst du nach der Ausbildung in die Besoldungsgruppe A6 einsortiert. In Stufe 1 liegt dein Einstiegsgehalt dann bei etwa 2.833 Euro brutto im Monat. Unter Umständen ist auch eine Einordnung in A7 möglich. Da gibt es dann schon fast 3.000 Euro pro Monat. Im Laufe der Zeit kannst du bis Besoldungsgruppe A9 aufsteigen. Das durchschnittliche Gehalt von erfahrenen Verwaltungswirten liegt bei über 4.000 Euro.
Vor deiner Bewerbung um eine Ausbildung als Verwaltungswirt solltest du dir erst mal die Voraussetzungen genau anschauen. Gern gesehen ist beispielsweise eine uneingeschränkte Versetzungsbereitschaft, außerdem musst du deutscher Staatsbürger (oder EU-Bürger) sein.
Schulische Voraussetzung ist ein Abschluss der Realschule – Hauptschule und Berufsausbildung gehen zur Not aber auch. Im Idealfall hast du Letztere als Verwaltungsfachangestellte/-r oder Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement abgeschlossen. Beide Ausbildungen sind für eine Bewerbung als Verwaltungswirtin (mittlerer Dienst) durchaus förderlich.
Ist das Vorgeplänkel erst einmal geklärt kannst du zum Herzstück deiner Bewerbung um eine Ausbildung als Verwaltungswirt kommen: den Bewerbungsunterlagen. Diese besteht normalerweise aus drei Teilen, nämlich deinem Anschreiben, einem tabellarischen Lebenslauf und den Anhängen.
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Im Anschreiben gilt es, den Ausbilder neugierig zu machen – er soll schließlich auch interessiert in deine restlichen Unterlagen gucken. Also bloß nicht zu viel Text. Bleibe knapp und dabei aussagekräftig, stelle dich kurz vor, erläutere die Gründe deiner Bewerbung und welche Erfahrungen und Fähigkeiten du mitbringst. Du musst dabei nicht überall ins Detail gehen. Deine bisherigen Stationen entnimmt der Leser schließlich dem tabellarischen Lebenslauf.
Dieser muss aktuell und lückenlos sein. Gerade wenn du schon etwas länger aus der Schule raus bist, solltest du auch alle Tätigkeiten, die auf deine Schulzeit folgten, nennen. Wenn du nämlich eine Lücke von einigen Monaten oder gar Jahren im Lebenslauf hast, dann wirkt das auf den Ausbilder so, als hättest du lange auf der faulen Haut gelegen. Ein kleiner Tipp: Auch die Bewerbungsphase selbst kannst du mit angeben. Sobald diese aber zu einer halben Unendlichkeit wird, fragt sich der Ausbilder natürlich, warum du in der Zeit kein Praktikum oder ähnliches gemacht hast.
Apropos: Neben deinem Abschlusszeugnis aus der Schule kannst du vorherige Jobs, Praktika oder Ausbildungen auch mit einem Nachweis oder Zeugnis belegen. Besonders Arbeits- oder Praktikumszeugnisse beweisen deine praktischen Erfahrungen und geben der Behörde einen Einblick in die für sie interessanten Kriterien wie Flexibilität, Teamfähigkeit, Belastbarkeit und vieles mehr.
Die Post war da und brachte dir eine Einladung zum Bewerbungsgespräch, jetzt kann die Vorbereitung beginnen! Meistens steht vor der Einstellung ein Auswahlverfahren mit zwei Teilen, schriftlich und mündlich. Der mündliche Teil kann beispielsweise aus einem Kurzvortrag und einem Einzelgespräch bestehen. Dort willst du natürlich überzeugen und das wird in Jogginghose kaum klappen. Sicherlich warst du schon das ein oder andere Mal auf einem Amt und konntest einen Blick auf die Outfits der Beamten werfen – meistens findest du dort Jeans und Hemd in schlichten, gedeckten Farben oder Rock und Bluse.
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