Wusstest du, dass der Mount Everest so genau vermessen wurde, dass man ihn komplett in 3D abbilden kann? Für die heutigen Vermessungstechniken kein Problem. Mit satelliten- und computergestützten Techniken können Distanzen und Erhebungen genau ermittelt werden. Vermessungen sind auch dann nötig, wenn Bauprojekte geplant sind, beispielsweise zur Errichtung eines Einkaufscenters oder der Anlegung einer neuen Straße. Beamte Vermessung (gehobener Dienst) können nicht nur diese Vermessungen durchführen, sondern auch die rechtlichen und organisatorischen Fragen klären. Hast du bereits einen Studienabschluss in Vermessungswesen oder Geoinformatik in der Tasche, kannst du dich nahtlos in die Ausbildung, auch Vorbereitungsdienst genannt, stürzen. Dieser dauert 18 Monate, Ausbildungsbehörden sind Bezirksregierungen, Kreise und kreisfreie Städte oder Vermessungsstellen.
Wind- und wetterfeste Schreibtischhelden sind gesucht, denn deine Laufbahn wartet ebenso mit organisatorischen Aufgaben wie mit Vermessungen auf dich. Soll beispielsweise eine Straße neu angelegt werden, müssen zunächst das Gelände analysiert und die Besitzverhältnisse geklärt werden. Bei den Vermessungen ermittelst du also Grundstücksgrenzen und bildest Ausschnitte der Erdoberfläche ab. Dafür arbeitest du mit klassischen Vermessungsgeräten sowie satelliten- und computerunterstützter Technik. Zur Seite stehen dir dabei übrigens die Vermessungstechniker. Im nächsten Schritt geht es an den Schreibtisch, wo du deine Messergebnisse dokumentierst. Zum Einsatz kommen hierfür klassische Kartenwerke und fachspezifische Software. Später begleitest du das Bauvorhaben und bist daher immer wieder vor Ort anzutreffen. Neben deinen technischen Aufgaben bist du als Führungsperson in der Verwaltung auch für Abrechnungen, Aufgaben in der Personalleitung und weitere organisatorische Tätigkeiten verantwortlich. Du ermittelst beispielsweise den Wert von Grundstücken oder erstellst die Abrechnungen für die Kataster- und Vermessungsarbeiten.
Es gibt mehrere Bezeichnungen für den Beruf des Beamten Vermessung (gehobener Dienst) - die Benennung variiert je nach Bundesland. Du findest den Beruf auch unter dem Namen Stadtvermessungsoberinspektor oder Vermessungsoberinspektorin. Oft ist auch von Beamten im gehobenen vermessungstechnischen Verwaltungsdienst die Rede. Du willst mehr Infos zu Beamtenausbildungen? Die gibt es in unserem Ratgeber.
Mit dem 18-monatigen Vorbereitungsdienstes, in dem du dich bereits in einem Beamtenverhältnis auf Widerruf befindest und als Anwärter bezeichnet wirst, knüpfst du direkt an dein abgeschlossenes Studium an. Im Einführungslehrgang werden dir die Rechtsgrundlagen des Vermessungswesens vorgestellt, danach durchläufst du vier bis fünf weitere Ausbildungsabschnitte. Du lernst das Vermessungs-, Liegenschafts- oder Planungsamt einer Gemeinde kennen, schaust hinter die Kulissen des Dezernats „Katasterwesen“ der Bezirksregierung und nimmst an einem Abschlusslehrgang teil. Am Ende wartet eine mündliche sowie eine schriftliche Abschlussprüfung auf dich.
Neben einem abgeschlossenen Studium in Vermessungswesen oder Geoinformatik benötigst du, wie bei jeder Beamtenausbildung, die deutsche Staatsbürgerschaft oder musst einem Mitgliedsstaat der europäischen Union angehören. Daneben sind Grundkenntnisse der Kartographie (solltest du bereits im Studium erworben haben) von großem Vorteil. Da du später in Führungspositionen auf mittlerer Hierarchieebene arbeitest, helfen dir Durchsetzungsfähigkeit und organisatorisches Geschick. Die Jobchancen stehen übrigens sehr gut, da jedes Jahr eine Vielzahl an Stellen frei wird.
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