Brillen aus dem 3-D-Drucker, die sich der Kopfform exakt anpassen, Gläser, die sich automatisch tönen, wenn direktes Sonnenlicht auf sie trifft, oder Gestelle aus Titan, die so biegsam sind, dass sie nicht brechen können –so viel High-Tech steckt heutzutage im traditionsreichen Brillenoptikerhandwerk. Doch auch bei der Fertigung der Brillen kommen – neben klassischen Werkszeugen – modernste Geräte zum Einsatz. So nutzen Augenoptiker auf dem Weg zur perfekten Sehhilfe sowohl Handschleifmaschinen als auch Computer-Zentriergeräte.
Bei Fielmann erwartet dich eine vielseitige Ausbildung rund ums Thema Brille und Sehkraft. Klingt gut? Dann hol dir alle Infos zur Ausbildung bei Fielmann – und werde Augenoptiker bzw. Augenoptikerin!
Lerne Fielmann kennen!Kunden beraten: Hat meine Sehkraft nachgelassen? Welche Brille passt zu meinem Typ? Kommen für mich Kontaktlinsen in Frage? Fragen wie diese hören Augenoptiker jeden Tag. Die Grundlage ihres Berufes: für jeden Kunden eine individuelle Lösung finden. Augenoptiker beraten neben gesundheitlichen Aspekten wie einer Linsenunverträglichkeit vor allem in modischer Hinsicht. Die Farbe der Brille muss zum Haut- und Haartypen der Kunden passen und das Gestell zur Kopf- und Nasenform.
Kunden informieren: Auch bei der Entscheidung, ob sich Gläser aus Kunststoff oder Glas anbieten oder welcher Grad der Entspiegelung Sinn macht, hilft der Augenoptiker. Ist die Kundin zum Beispiel Sportlerin oder arbeitet der Kunde viel am Computer? Wird die Brille nur zum Lesen gebraucht? All das spielt eine wichtige Rolle. Auch über die Vor- und Nachteile von Kontaktlinsen klären Augenoptiker auf.
Daten aufnehmen: Manche Kunden kommen mit einem Rezept ihres Augenarztes zum Optiker, oft wird der Sehtest aber auch direkt vor Ort durchgeführt. An speziellen Maschinen testen Augenoptiker das Sehvermögen und ermitteln dadurch die Weit- oder Kurzsichtigkeit mit dem genauen Dioptriewert. Auch der Augenabstand wird gemessen, um eine optimale Sicht zu gewährleisten.
Brille fertigen: Nachdem der Blickmittelpunkt der Augen erfasst wurde, geht der Auftrag in die Fertigung. Sogenannte Glasrohlinge mit den genauen Stärken der Kunden werden von Augenoptikern mithilfe von High-Tech-Präzisionsgeräten zunächst geschliffen und anschließend per Hand in der Fassung fixiert.
Brille anpassen: Damit es hinter dem Ohr nicht drückt oder die Brille zu locker sitzt, passen die Optiker das fertige Produkt ganz genau an. Mit einem speziellen Föhn wird das Gestell erwärmt, damit es sich vorsichtig biegen lässt. Wurden vom Kunden Kontaktlinsen bestellt, hilft der Augenoptiker in der Regal dabei, das Einsetzen und Herausnehmen zu üben.
Kunden betreuen: Natürlich besteht die Kundschaft eines Optikers nicht nur aus Leuten, die eine neue Brille brauchen. Verbiegt eine Brille beim Sport oder bricht sogar ein Teil ab, reparieren Optikerinnen und Optiker die Sehhilfe. Zudem wickeln sie Reklamationen ab oder versorgen Kunden mit neuen Linsenreinigungsmitteln.
Das stärkste Argument für den Beruf des Augenoptikers ist die riesige Kundschaft. Fast jeder zweite Deutsche ist auf eine Sehhilfe angewiesen, sprich: Wird man Augenoptiker, sucht man sich einen Beruf mit Zukunft aus.
Ganz klassisch arbeitet ein Augenoptiker in einem Optiker-Fachgeschäft. Kunden werden in den Verkaufsräumen beraten, in denen die Brillenmode auch ausgestellt wird. Augenoptiker fertigen die Brillen dann in der angrenzenden Werkstatt – je nachdem, ob alle Schritte im Haus durchgeführt werden. In Büroräumen erledigen Optikerinnen und Optiker dann kaufmännische Aufgaben wie das Abwickeln von Aufträgen.
In diesem Beruf sind 40-Stunden-Wochen normal. Da Optiker im Verkaufsgeschäft tätig sind und Läden auch samstags geöffnet haben, ist es üblich, auch an diesem Tag eingesetzt zu werden. Als Ausgleich gibt es dann aber einen anderen freien Tag in der Woche.
Für Augenoptiker gibt es keine besondere Arbeitskleidung. Meist sind ihre Outfits schlicht gehalten, je nach Betrieb kann es aber auch sein, dass die Belegschaft etwas schicker gekleidet ist. Für den einfacheren Kundendialog tragen Augenoptiker oft Namensschilder.
Techniker
Hinter einer Brille steckt ganz schön viel Technik. Die Funktionsweise moderner Messgeräte und High-Tech-Fertigungsmaschinen fasziniert dich und du wendest dein Wissen gerne an.
Helfer
Ohne Berührungsangst gehst du auf deine Kunden zu und findest gemeinsam mit ihnen das passende Produkt. Denn: Sie vertrauen auf dein Urteil.
Trendsetter
Eine Brille ist nicht nur eine Sehhilfe, sondern auch ein modisches Statement. Deshalb hast du ein Auge für Formen und Farben und weißt, welche Brille zu welchem Typen passt.
Als klassische duale Ausbildung teilen sich die drei Jahre in zwei Teile auf: In der Berufsschule, die tageweise oder mehrere Wochen in Blöcken stattfindet, lernen Azubis den Beruf des Augenoptikers theoretisch kennen. Für die Praxisphasen besuchen sie das jeweilige Ausbildungsunternehmen und wenden das frische Know-how direkt an.
Neben der Arbeit in der Werkstatt, wo etwa das Schleifen auf dem Lehrplan steht, werden angehende Augenoptiker im Umgang mit Kunden geschult. Hier geht es um die modische und fachliche Beratung und im nächsten Schritt um die anatomische und optische Brillenanpassung. Zudem gehören Büroarbeiten wie das Nachhalten von Aufträgen zu den Ausbildungsinhalten.
Übrigens: Der konkrete Ausbildungsplan für Augenoptiker ist nicht nach Jahren, sondern nach Monaten aufgeteilt. Er staffelt sich in zwei Abschnitte, die jeweils 18 Monate dauern.
Der Unterricht in der Berufsschule ist nach Lernfeldern unterteilt, die den gesamten Fachbereich des Optikerhandwerks abdecken. So werden zunächst etwa verschiedene Typen von Fehlsichtigkeit thematisiert und sichergestellt, dass die Auszubildenden ihren Kunden bald eine individuelle Lösung anbieten können – von der Beratung bis zur Fertigung einer Sehhilfe. Deshalb haben Berufsschulen für Optiker neben Unterrichtsräumen in der Regel auch eigene Werkstätten. Außerdem auf dem Lehrplan: allgemeinbildende Fächer wie Deutsch oder Wirtschaftskunde.
1. Abschnitt (1. - 18. Monat):
Brillengläser bearbeiten und einfassen
Weil Brillenfassungen unterschiedlich sind, müssen auch die Gläser ganz individuell geschliffen werden. Deshalb lernt man in diesem Feld Flach-, Spitz- und Winkelfacetten kennen – und kann Gläser bald dementsprechend schleifen.
Brillen modifizieren und instand setzen
Um Gestelle zu bearbeiten, lernen Auszubildende viele handwerkliche Techniken kennen – vom Feilen, Sägen, Fräsen, Schmirgeln und Kleben bis zum Spanen und Polieren. Bei der Arbeit mit kleinsten Fassungsteilen helfen selbst erstellte technische Zeichnungen.
Brillen optisch und anatomisch anpassen
Für ein optimales Sehen müssen Brillen genauestens angepasst werden. So werden in diesem Lernfeld unter anderem folgende Fragen beantwortet: Wie liegt die Brille auf der Nase auf? Welche Neigung ist nötig, um den Augenmittelpunkt mit den Gläsern abzugleichen? Wie lang müssen die Bügel sein, damit die Brille perfekt sitzt?
2. Abschnitt (19. - 36. Monat):
Kontaktlinsen
Hier werden nicht nur die unterschiedlichen Gründe für Kontaktlinsen vermittelt – neben praktischen und beruflichen sind es auch medizinisch-therapeutische –, sondern auch die optischen Unterschiede zwischen Brille und Linsen. Azubis lernen etwa, mit welcher Art von Linsen eine Hornhautverkrümmung (das Fachwort dafür ist Astigmatismus) mit Kontaktlinsen korrigiert werden kann.
Kundenspezifische Sehanforderungen ermitteln
Nicht immer leiden Menschen unter bloßer Kurz- oder Weitsichtigkeit. Deshalb ist es für angehende Augenoptiker wichtig, auch Augenkrankheiten zu erkennen und demensprechend Lösungen anzubieten. Das kann der so genannte Strabismus, also das Schielen, sein oder die Anisometropie, die auftritt, wenn sich die Sehkraft beider Augen stark voneinander unterscheidet.
1. Abschnitt (1. - 18. Monat):
Da bereits der Unterricht in der Berufsschule sehr praktisch angelegt ist, passen sich die Inhalte in der Berufsschule dem stark an: Nach der Einweisung in Sachen Benutzung und Pflege der Werkzeuge sowie Maschinen, werden Brillen an die Gesichts- und Kopfform der Kunden angepasst. Also: Schon zu Beginn der Ausbildung treten Azubis in direkten Kundenkontakt – natürlich noch unter Aufsicht.
2. Abschnitt (19. - 36. Monat):
Im Laufe des zweiten Abschnitts werden die Aufgaben komplexer: Die angehenden Augenoptikerinnen und -optiker beraten nun auch Kunden mit stärkeren Sehbehinderungen. Gleichzeitig sind sie in der Lage, die Brillen fachgerecht zu fertigen. Auch in kaufmännischer Hinsicht steigen die Anforderungen: Es werden Aufträge nachgehalten und Kalkulationen durchgeführt.
Zusätzlich zum Ausbildungsalltag gibt es für angehende Augenoptiker die so genannte überbetriebliche Ausbildung, die von den Augenoptikerinnungen organisiert wird. In Workshops lernen Azubis weitere praktische Arbeitsutensilien aus dem Optiker-Handwerk kennen. Pro Ausbildungsjahr finden die Lehrgänge jeweils zwei Wochen am Stück statt; die Inhalte sind später auch prüfungsrelevant.
Angehende Augenoptikerinnen und Augenoptiker legen eine so genannte gestreckte Gesellenprüfung ab. Der erste Teil der Prüfung, der ein Drittel der Gesamtnote ausmacht, findet nach anderthalb Jahren statt und der zweite Teil zum Ende der Ausbildungszeit. Gegliedert sind die Prüfungen jeweils in einen theoretischen und einen praktischen Teil.
Als Augenoptiker-Azubi im ersten Ausbildungsjahr erhältst du zwischen 682 und 800 Euro brutto, im zweiten Jahr zwischen 805 und 950 Euro und im dritten Ausbildungsjahr zwischen 921 und 1.100 Euro.
Das Gehalt ist je nach Bundesland unterschiedlich und hängt auch davon ab, ob du nach Tarif bezahlt wirst oder nicht. Der Beruf des Augenoptikers wird zur Branche des Augenoptikerhandwerks gezählt.
Ausbildungsjahr | Gehalt |
1. Jahr | 682–800 Euro |
2. Jahr | 805–950 Euro |
3. Jahr | 921–1.100 Euro |
Seit Januar 2020 gibt es einen Mindestlohn für Azubis. Im ersten Jahr der Ausbildung liegt der Mindestlohn aktuell bei 682 Euro brutto im Monat. Im zweiten Jahr bei 805 Euro und im dritten Ausbildungsjahr bei 921 Euro. Der Mindestlohn gilt allerdings nicht, wenn ein Tarifvertrag geschlossen wurde. Ein Tarifvertrag hat immer Vorrang.
Auch nach abgeschlossener Ausbildung gelten für die Augenoptiker je nach Bundesland verschiedene Tarifverträge. In Bayern bekommst du zum Beispiel als Einstiegsgehalt 2.070 Euro brutto im Monat (Stand 2021). Nach fünf Berufsjahren liegt dein Gehalt bei 2.170 Euro. Entscheidend für die Höhe deines Gehalts sind also auch die Arbeitserfahrung und deine Fähigkeiten. Nimmst du besonders schwierige Aufgaben wahr, kannst du in Bayern in der nächsthöheren Lohngruppe eingeordnet werden und somit bis zu 2.460 Euro brutto im Monat verdienen.
Noch höher eingruppiert werden Augenoptikermeister: Da sind bis zu 2.710 Euro drin. Als Filialleiter verdienst du knapp 3.000 Euro brutto. Und ganz allgemein: Im Schnitt verdienen Augenoptikerinnen und Augenoptiker in Deutschland zwischen 2.100 und 3.000 Euro brutto im Monat.
Augenoptikermeister
Für Augenoptikermeister zählt nicht nur die Abwicklung von Aufträgen zum Alltag, sondern auch die Organisation des ganzen Betriebes. Sie verhandeln mit Zulieferern, errechnen Angebote und sind für das Personal verantwortlich. Mit dem Meistertitel hast du die Chance, deinen eigenen Optikerladen zu eröffnen und dich selbstständig zu machen.
Staatlich geprüfter Augenoptiker
Nach der in Vollzeit zwei Jahre dauernden Fortbildung zum staatlichen geprüften Augenoptiker kannst du beispielsweise bei der industriellen Entwicklung von Sehhilfen mithelfen. Arbeitest du weiterhin in einem Augenoptikerladen, warten verantwortungsvolle Aufgaben wie die Organisation des Betriebs auf dich.
Bachelorstudium Optometrie
Ob mit (Fach-)Hochschulreife oder Meisterbrief als Voraussetzung: Du kannst auch an die Uni gehen und zum Beispiel mit einem Studium der Optometrie in die Gesundheitsbranche oder Forschung gehen. Denn dieses Fach macht dich in drei Jahren zum Experten für Farb- und Nachtblindheit und aller Arten von Sehkorrekturen.
Sehr gut. Die rasante technische Entwicklung wird zukünftig noch viele Beschäftigungsmöglichkeiten für das Optiker-Handwerk bereithalten – seien es modernste Materialien für Produkte oder High-Tech-Lösungen in der Herstellung wie zum Beispiel 3-D-Drucker. Weil Brillen heutzutage auch vermehrt als optisches Accessoire getragen werden, gibt es jährliche Brillentrends, die Optikern immer neue Aufträge bescheren werden.
Worauf man hinweisen muss: die Konkurrenz aus dem Internet. Kostengünstige Angebote für Brillen gibt es online viele, allerdings wird der Qualitätsanspruch nie an den einer Brille aus dem Optikerfachgeschäft heranreichen – besonders bei der Erfassung sensibler Werte wie Augenabstand oder -mittelpunkt. Anders sieht es tatsächlich bei Kontaktlinsen aus, da Anbieter im Internet ohne Beratung Produkte zu einem viel günstigeren Preis anbieten können.
Für die Bewerbung zur Augenoptikerausbildung gibt es keine fachlichen Voraussetzungen.
Mittlerer Schulabschluss: 55 %
Hauptschule: 8 %
Hochschulreife: 37 %
Offiziell ist kein bestimmter Schulabschluss nötig, in der Praxis ist es etwas anders: Die meisten Betriebe stellen Schüler mit einem mittleren Schulabschluss ein.
Relevante Schulfächer
Biologie
Damit man das Handwerk des Optikers beherrscht, muss man das Auge in seiner komplexen Funktionsweise verstehen – ein klassisches Thema der menschlichen Anatomie.
Physik
In welchem Winkel Brillengläser optisch brechen oder auf welche Weise technische Geräte funktionieren, sind Fragen, die man als Azubi leichter versteht, wenn die Physiknote gut ist.
Mathematik
Bei der Berechnung von Brillengläsern zählen Millimeter – Sehkorrekturen setzen sich aus den verschiedensten Werten zusammen, schon der kleinste Fehler kann teuer werden. Deshalb sind mathematische Fähigkeiten unerlässlich.
Deutsch
Augenoptiker beraten Kunden und sind ständig im Gespräch. Deshalb solltest du ein kommunikativer Mensch sein, der sich gut ausdrücken kann. Auch für das Schreiben von Geschäftsbriefen sind gute Deutschkenntnisse unerlässlich
Von Vorteil ist sicherlich ein absolviertes Schülerpraktikum bei einem Optiker, um bereits fachliches Vorwissen zu haben. Dieses solltest du in der Bewerbung auf jeden Fall erwähnen.
Als klassischer Handwerksberuf gibt es keine inhaltlichen Besonderheiten für die Bewerbung. Das Anschreiben und der Lebenslauf sollten nach den üblichen Regeln und Vorgaben erstellt werden.
So wie du im Arbeitsalltag sehr viel im direkten Kundenkontakt stehen wirst und dabei immer einen gepflegten Eindruck machen musst, solltest du auch im Vorstellungsgespräch auftreten. Der Business-Casual-Style ist dafür vollkommen angemessen. Das bedeutet: Ein schlichtes Hemd, ein schicker Pullover oder eine dezente Bluse sind in Kombination mit einer dunklen Jeans oder einer Stoffhose völlig ausreichend.
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