ODER
Im Jahr 2060 wird – laut Vorhersage – jeder dritte Einwohner in Deutschland mindestens 65 Jahre alt sein. Auch wenn man dann seinen gesundheitlichen Zustand wahrscheinlich mit dem Smartphone checken und die Werte per App zum Arzt schicken kann, eines wird gleichbleiben: Senioren sind im Alltag auf Hilfe angewiesen. Darum ist es wichtig, dass es entsprechende Fachkräfte gibt, die sie heute und auch in Zukunft unterstützen. Der Altenpflegehelfer ist einer dieser Berufe, mit denen für eine umfassende Betreuung gesorgt wird.
Achtung: Bei dieser Ausbildung handelt es sich um eine Assistenz-Ausbildung im Bereich Altenpflege. Interessierst du dich für die generalistische Ausbildung, dann informier dich über den Gesundheits- und Pflegeassistenten.
Info: Die Ausbildung zum Altenpflegehelfer ist landesrechtlich geregelt. Aus diesem Grund gibt es bei der Ausbildung ein paar Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Es gibt zum Beispiel verschiedene Berufsbezeichnungen: In Bayern etwa lautet die offizielle Bezeichnung „Pflegefachhelfer (Altenpflege)“, in NRW „Staatlich anerkannter Altenpflegehelfer“ und in Schleswig-Holstein und Thüringen „Altenpflegehelfer“.
Unterstützen: Als Altenpflegehelfer hilft man Senioren und pflegebedürftigen Menschen beim Anziehen, Zähne putzen oder beim Haare waschen.
Betreuen: Unter die allgemeine Betreuung fallen beispielsweise die Hilfe beim Essen, die Begleitung der Senioren bei Spaziergängen und die Kontrolle, dass sie ausreichend trinken.
Beschäftigung: Altenpflegehelfer haben immer eine Idee, wie sie die Freizeit ihrer Bewohner unterhaltsam gestalten können, zum Beispiel gemeinsam töpfern oder malen.
Besprechen : Es werden viele Gespräche mit Angehörigen geführt, in denen es über das Wohlbefinden ihrer Lieben oder den Gesundheitszustand des Bewohners geht.
Dokumentieren : Was hat der Bewohner gegessen, hatte er Schmerzen oder war sein Verhalten auffällig, beispielsweise weil er Angstzustände hatte? Alles wird in Berichten, manchmal auch in einem Online-Programm dokumentiert.
Assistieren: Häufig arbeitet man mit Altenpflegern zusammen und misst zum Beispiel in deren Anwesenheit den Blutdruck oder die Körpertemperatur.
Mit diesem Beruf kann man viel Gutes tun und wird nicht selten mit Dankbarkeit belohnt. Wem der Umgang mit Menschen liegt und wer gerne hilft, für den ist dieser Beruf genau das Richtige. Zudem muss man sich nach der Ausbildung nicht um die berufliche Zukunft sorgen, schließlich wird es immer eine ältere Generation geben, die auf die Altenpflege angewiesen ist.
Als Altenpflegehelfer arbeitest du im sozialen Bereich. Zwar bist du oftmals in Seniorenheimen tätig, du kannst ebenso aber auch im ambulanten Pflegedienst eine Anstellung finden oder Senioren in ihrem Zuhause unterstützen.
Deine Einsatzorte auf einen Blick
- Seniorenheime
- Pflegeeinrichtungen
- Wohnheime für Menschen mit Behinderung
- Ambulante Pflegedienste
- Krankenhäuser
Da ältere Menschen auch abends und am Wochenende betreut werden müssen, bleiben sowohl die Nachtschicht als auch der Wochenenddienst nicht aus. Geregelt wird das im sogenannten Schichtdienst: Mal geht es eine Woche früh morgens zur Arbeit, dann wieder nachmittags oder abends.
Hinweis:
Auch an Feiertagen kommt es vor, dass du als Altenpflegehelfer im Dienst bist. Als Entschädigung bekommst du an solchen Tagen aber Feiertagszuschläge.
Aus hygienischen Gründen tragen Altenpflegehelfer Einheitskleidung, die ihnen gestellt wird. In der Regel sind das weiße Shirts, weiße Hosen und bequeme, unauffällige Schuhe. Allerdings muss es nicht immer Weiß sein, in manchen Seniorenheimen wird beispielsweise gerne Gelb getragen.
Dieser Beruf ist landesrechtlich geregelt. Das beutet, dass jedes Bundesland selbst entscheiden darf, ob es bestimmte Bedingungen für die Ausbildung und den Beruf Altenpflegehelfer gibt und, wenn ja, wie diese lauten. In Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg ist die Ausbildung gesetzlich geregelt, in den anderen Bundesländern nicht.
Teamplayer
In deinem Ausbildungsbetrieb arbeitest du oft mit Altenpflegern oder der Heimleitung zusammen und entlastest sie bei der Arbeit.
Helfer
Du pflegst, unterstützt und hast immer ein offenes Ohr. Im Leben der Senioren, um die du dich kümmerst, spielst du eine wichtige Rolle, weswegen ein verständnisvoller Umgang sehr wichtig ist. Zudem wäschst du ihnen auch die Haare, wischst den Mund ab oder cremst die Beine ein – daher solltest du als Altenpflegehelfer keine Berührungsängste haben.
Künstler
Wenn es um die Beschäftigung geht, kannst du dir auch ruhig mal etwas Ungewöhnliches einfallen lassen, beispielsweise Bewegungskurse oder unterschiedliche Spiele.
Bei der Ausbildung als Altenpflegehelfer handelt es sich um eine schulische Ausbildung mit praktischen Phasen. Das bedeutet, dass man mehrere Wochen am Stück die Fachschule für die theoretische Ausbildung besucht und die restlichen Wochen in sozialen Einrichtungen verbringt.
Generell hat die Ausbildung eine Dauer von ein bis zwei Jahren – wie lange man genau braucht, hängt von der Einrichtung ab. In den Bundesländern, in denen die Ausbildung gesetzlich geregelt ist, beträgt die Ausbildungsdauer ein Jahr. In dieser Zeit hält man sich maximal 700 Stunden in der Schule und rund 900 Stunden in Wohnheimen oder Krankenhäusern auf.
Wusstest du schon, dass …
… du die Ausbildung zum Altenpflegehelfer auch in Teilzeit absolvieren kannst? Dafür musst du circa zwei Jahre einplanen.
In der Berufsfachschule findet sowohl theoretischer als auch praktischer Unterricht statt. Theoretische Themen sind zum Beispiel dieGrundlagen der Pflege, der Hygiene sowie der Anatomie, altersspezifische Erkrankungen oder die Definition von Gesundheit und Krankheit.
In den praktischen Stunden werden unter anderem Rollenspiele durchgeführt, in denen getestet wird, ob man bei Angehörigen oder Senioren den richtigen Ton trifft. In extra dafür ausgestatten Räumen erlernt man die richtigen Hebetechniken, um Bedürftigen aus dem Bett zu helfen, oder wie man ihnen richtig die Zähne putzt.
Rechtskunde: Auf dem Lehrplan stehen die Rechte und Pflichten der Auszubildenden und wie sie sich in einer Einrichtung zu verhalten haben.
Sozialkunde: Im Vordergrund des Unterrichts steht die deutsche Geschichte des 20. Jahrhundert – also die Zeit, in der derzeitige Generation Senioren aufgewachsen ist. So lernt man die früheren Lebensumstände kennen und kann diese bei der pflegerischen Arbeit berücksichtigen.
Deutsch: Auszubildende lernen unter anderem, wie sie berufsbezogene Texte schreiben. Zudem werden unterschiedliche Kommunikationsmodelle vorgestellt.
Grundlagen der Pflege : Wie man erste Hilfe leistet oder Menschen bei der Körperpflege sowie Ernährung unterstützt, wird in diesem Lernfeld erläutert.
Betreuung: Welche Beschäftigungsangebote sind für Senioren interessant? Wie lassen sich Erkrankungen wie Depressionen erkennen? Das sind einige der Fragen, die im Unterricht beantwortet werden.
Was lernt ein Altenpflegehelfer in der Praxis?
Morgens hilft der Altenpflegehelfer beim Aufstehen, Duschen und Waschen. Anschließend geht’s in den Frühstücksraum, wo man den Senioren bei der Nahrungsaufnahme hilft – das Gleiche gilt fürs Mittag- und Abendessen. Zwischendurch gibt es Spaziergänge , die man mit den Senioren unternimmt, gemeinsame Spiele oder andere Aktivitäten. Übernimmt man die Spätschicht, unterstützt man die Senioren beim Zubettgehen. Was in deiner Schicht passiert ist und was gegessen wurde, hält man in einer Dokumentationsmappe fest.
Altenpflegehelfer dürfen keine Medikamente persönlich verabreichen, Spritzen geben oder Infusionen setzen – das sind die Tätigkeiten eines Altenpflegers.
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