Angst vor dem Mathetest, Stress von dem vielen Lernen oder Streit mit der Familie – das kennt jeder. Doch was, wenn aus normalen Stress Burnout wird, oder aus schlechter Stimmung eine Depression? Genau hier kommst du ins Spiel, denn nach einer Ausbildung als Heilpraktiker für Psychotherapie (kurz HPG) darfst du gemäß dem Heilpraktiker-Gesetz genau wie Psychologen eine Psychotherapie anbieten. Die Ausbildung wird von Fachschulen durchgeführt, hier wirst du auf die Abschlussprüfung, die du vor dem Gesundheitsamt ablegst, vorbereitet. Um an der Prüfung teilnehmen zu dürfen, musst du einen Hauptschulabschluss sowie die europäische Staatsbürgerschaft besitzen und mindestens 25 Jahre alt sein. Darüber hinaus legst du ein polizeiliches Führungs- und ein Gesundheitszeugnis vor. Alles kein Problem für dich? Dann mach es dir bequem, denn wir erzählen dir jetzt, was dich bei der Ausbildung als HPG erwartet.
Bei Rollenspielen und Gruppenübungen warst du immer mit Spaß dabei? Dann wird dir auch die Ausbildung als Heilpraktiker für Psychotherapie gefallen. Denn die findet an der Heilpraktikerschule in kleinen Gruppen statt. Reger Austausch, Übungen und Spiele sind fester Bestandteil des Unterrichts. In nachgestellten Patientengesprächen lernst du zum Beispiel, wie Diagnosen erstellt werden, wie sich verschiedene Krankheitsbilder unterscheiden und eine Therapie in die Wege geleitet wird.
Auch die Theorien, wie die Grundlagen der Psychologie und Psychopathologie und Berufs- und Gesetzeskunde, stehen auf deinem Stundenplan. Du findest heraus, wie psychiatrische Krankheiten von psychischen Störungen unterschieden werden, was eine Differenzialdiagnose ist und wie in psychiatrischen Notfallsituationen gehandelt wird. Der Unterricht ist eng auf die mündliche und schriftliche Abschlussprüfung der Gesundheitsämter angepasst. Nach der Prüfungsvorbereitung bist du daher bestens für den Ernstfall gewappnet. Die Dauer der Ausbildung wird von den Berufsschulen festgelegt, so werden vier- bis sechsmonatige Expresskurse ebenso wie zweijährige Teilzeitkurse angeboten.
Nach deiner Ausbildung darfst du dich zwar nicht Psychotherapeut nennen, aber gemäß Heilpraktikergesetz eine Psychotherapie anbieten. Das heißt, du kannst eine eigene Praxis eröffnen oder dich in einer bestehenden Praxis von Therapeuten anstellen lassen. Hier behandelst du Menschen mit Burnout, Depressionen, Schlafstörungen oder Eheproblemen. Deine Methoden kannst du als Heilpraktiker für Psychotherapie zwar selbst wählen, in deiner Verantwortung liegt es aber auch, Patienten an einen Arzt oder Psychiater weiterzuempfehlen, denen du keine ausreichende Behandlung gewährleisten kannst. So sind vor allem leichte Depressionen oder beginnende Angsterkrankungen dein Themenfeld, während schwerwiegende psychische Erkrankungen von Psychiatern und Psychotherapeuten behandelt werden. Hast du deine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und die Prüfung bestanden, kannst du dich weiter spezialisieren, zum Beispiel auf Familienberatung oder Suchttherapie.
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