Also am sichersten fühle ich mich natürlich zu Hause, aber wenn man mich so beschreiben müsste, dann bin ich die Selbstbewusste. Die immer weiß, was gemacht werden muss. Ich treffe halt die Entscheidungen, auch wenn ich mir manchmal nicht sicher bin.
Für mich war es eine 180 Grad-Wendung. Ich habe lange genug im Büro gearbeitet und hatte immerzu mit Kunden zu tun. Das waren ja sehr viele. Und man hatte immer das Gefühl, dass da was Berechenbares dabei gewesen ist. Die erhoffen sich etwas oder wollten halt Smalltalk. Das wollte ich nicht mehr. Und ich wollte dann einfach in einen Sozialberuf. Dann habe ich mir Überlegungen gemacht. In einem Beruf mit Kindern. Klar, der ist sozial, aber die Kinder in den Kindergärten kommen und gehen halt. Und ja, die alten Menschen… Die kann man halt richtig lange begleiten. Das ist auch ganz anders als im Krankenhaus. Da sind ja viele Menschen nur kurz da. Und in einer Einrichtung so ein langer Teil des Lebens der Bewohner zu sein, Geschichten aus alten Zeiten zu hören, die wir nie erlebt haben, interessiert mich. Das finde ich spannend und beeindruckt mich auch. Wie sich zum Beispiel die Leute durchs Leben geschlagen haben, trotz Schicksalsschläge. Wie sie immer wieder aufgestanden sind, wie sie weitergekämpft haben. Das sind einfach die persönlichen Geschichten der alten Menschen, die mich interessieren.
Während der Arbeit bin ich ja der Manager meiner Zeit. Ich kann sehr gut einschätzen wie viel Zeit ich bei wem brauche und dann kann ich auch Prioritäten setzen. Dann sage bzw. merke ich auch, der will jetzt reden. Oder ich sage dann einfach, dass ich in einer halben Stunde nochmal wiederkomme, weil ich jetzt noch woanders hin muss. Da bekomme ich dann auch Verständnis für. Man kann sich echt die Zeit nehmen, natürlich!
Die Überlegung diese Ausbildung zu machen, habe ich ja damals in einem anderen Unternehmen getroffen. Ich habe in einer Demenz-WG gearbeitet und hatte dort immer den Eindruck, dass es alle ungelernte Leute sind bzw. Menschen, die „nur“ den Pflegebasiskurs gemacht haben. Auch das Gefühl, dass jeder es so gut macht wie er kann… Und so war es dann, dass die examinierten Fachkräfte nur zu bestimmten Zeiten als sog. Touren-Kräfte dazukamen und ihren Dienst gemacht haben und dann wieder abgefahren sind. Mir hat dieser Umgang mit den Menschen einfach nicht gefallen und da habe ich mir gedacht, dass ich meine Ausbildung „qualifiziert“ beenden will. Ich wollte halt in der Praxis von Fachleuten lernen. Da ich aus Templin komme, die Stiftung dort sehr bekannt ist und ich sie seit Kindheit an auch kenne, habe ich mich beworben und ja… ich wurde eingestellt. Und ich muss sagen, dass ich wirklich gerne hier bin!
Prinzipiell ist das schwer zu sagen, da ich ja keine anderen Betriebe von innen kenne. Von daher sieht man ja immer alles erst, wenn man dann tatsächlich vor Ort ist. Und gerade da, wo es nicht gut läuft, da sieht man das dann auch sofort. Natürlich ist es immer besser, wenn man mit Stammkräften arbeitet und weniger auf Leasing-Mitarbeiter zurückgreift. Das ist auch besser für die Bewohner. Oder wenn genug Mitarbeiter für die Anzahl an Pflegenden vor Ort ist.
Es ist einfach nicht so ein riesen Laden. Es ist halt klein. Ich empfinde diese Größenordnung genau richtig, auch für die Bewohner. Mein erster Eindruck zum Beispiel. Ich finde die Cafeteria sehr toll. Dort können alle Bewohner und Angehörige gemeinsam hin. Aber nach wie vor finde ich die Größe unserer Einrichtung sehr toll. Auch die Angehörigen können untereinander in Kontakt treten. Es ist ein wenig wie im Dorf. Man kennt sich halt.
Es gibt zum Beispiel eine Gruppe, die von unseren Damen aus der Wäscherei angeboten wird. Die bieten die klassische Handarbeit an. Da werden an die Bettwäsche und Hosen die Knöpfe wieder angenäht. Oder auch mal ein Gummizug wieder eingesetzt. Also Tätigkeiten, die die Damen aus ihren damaligen Zeiten noch kennen. Für die Damen, die das machen, ist es wichtig, bei den Bewohnerinnen alte Zeiten aufkommen zu lassen. Das sind Kindheitserinnerungen und auch Erinnerungen, die als Mutter gemacht worden sind.
Wenn man alten Menschen wirklich betreuen möchte, dann muss man diesen Beruf zwingend richtig erlernen. Man kann viel falsch machen, weil diese Menschen sensibel sein können, weil man wenig über deren Vergangenheit erahnen kann. Man muss sich auch bewusst werden, aus welcher Zeit die Menschen kommen, wie sie gelebt haben. Man kann hier so unsensibel „reinpoltern“, dass man diese Menschen kränken und verletzen kann. Es sind halt Menschen und deswegen sollte man diesen Beruf erlernen.
Ausschlaggebend war, als ich den Beruf erlernt habe, dass die Menschen ehrlich sind. Ob sie sagen „hau ab, du blöde Kuh!“ oder ob sie sagen „du bist ein Engel!“, in dem Moment meinen sie das auch so. Und da ist nichts geheuchelt und auch nichts gesagt, was irgendwie berechenbar ist oder so. Man hat einfach mit ganz ehrlichen Seelen zu tun. Wer darauf Wert legt, der ist hier genau richtig.
Ich glaube, man sollte ein richtig großes Herz und viel Einfühlungsvermögen haben. Und selbst wenn man nicht sofort Zeit hat, vielleicht schon das eine oder andere Mal bei jemanden war, dann sollte man Ruhe ausstrahlen und in der Lage sein, die Nerven zu bewahren.
Wenn ich zu den Bewohnern reingehe, bin ich immer putzmunter und strahle wie der Sonnenschein. Denn wer darauf Wert legt, Glück zurück zubekommen, der ist in der Pflege genau richtig. Wenn ich mit meinem Auto in die Waschanlage fahre, dann ist es zwar sauber, aber nicht glücklich. Aber hier geht es um die Menschen. Sie sind glücklich, wenn man sie richtig behandelt. Und genau dieses Glück tut mir selber gut!
Meine Chefin hat letztens zu mir gesagt, dass ich ein Engel bin. Weil ich in Notsituationen gerne auch mal einspringe. Also auf mich ist schon Verlass. Außerdem sehr liebevoll. Ich höre auch zu und habe bisher nur positives Feedback bekommen, was mein Verhalten gegenüber den Bewohnern, als auch den Kollegen gegenüber angeht.
Ich hatte ursprünglich ein paar Vorurteile gegenüber der Altenpflege. Und dann habe ich einmal auf den Rat meiner Oma gehört: „Schnupper da einfach mal rein, du wirst sehen, es ist wirklich sehr schön.“ Und dann hatte mir mein erster Arbeitstag gleich auf Anhieb gefallen. Mir haben die Menschen gefallen, mir haben die Bewohner gefallen. Es war alles sehr schön. Anfangs war ich zwar noch etwas schüchtern gewesen, aber die Arbeit hat mich so gepusht und aufgebaut. Dadurch bin ich ein noch offener und selbstbewussterer Mensch geworden. Ich liebe es mit den Menschen zusammen zu arbeiten, egal ob Bewohner oder Kollegium. Zudem arbeite ich auch gerne mit Menschen zusammen, bin generell nicht so der Bürotyp und brauche Bewegung.
Die Leitung hört gerne zu. Wenn man Probleme hat, kann man zu denen gehen. Auch wenn man private Probleme hat, kann man mit denen darüber reden. Das finde ich schön. Ich fühle mich auch total wohl hier, schon ganze fünf Jahre und kann mir auch nicht vorstellen, woanders hinzugehen. Hier fühle ich mich am wohlsten. Zuvor habe ich hier bereits meine Ausbildung als zum Sozialassistentin abgeschlossen sowie mein FSJ absolviert.
Ich kann wirklich gut zeichnen, und wenn mich jemand fragt, ob ich ihm ein Porträt mache oder etwas an die Wand zeichne, dann mache ich das. Ich habe da einfach ein Talent.
Meine Oma hat ihre gesamte Laufbahn in der Altenpflege verbracht und da hat sie mir das geraten und in die Richtung geschubst. Es ist ja ein Beruf mit Zukunft. Alte Leute gibt es immer. Aber ohne diesen Schubs, wäre ich niemals in diese Richtung gegangen, weil ich so schüchtern war. Aber es hat mich gleich auf Anhieb gut gefallen. Früher hatte ich Bedenken wegen der Körperhygiene, das war immer mein Hauptaugenmerk. Aber ich habe gleich gemerkt, dass das überhaupt nicht so schlimm ist und der Mensch kann dafür nichts und ist auf Hilfe angewiesen. Das habe ich mir immer vor Augen geführt. Ihnen ist es ja auch unangenehm. Man sollte es dann respektieren, wie es ist. Mir hat es auch immer Spaß gemacht. Und wenn es den Bewohnern dann schlecht geht, wenn ihnen vielleicht übel ist, dann macht mir das auch gar nichts aus. Ich wurde am ersten Arbeitstag auch gleich ins kalte Wasser geschmissen, das fand ich auch schön und ich denke gern daran zurück. Da habe ich auch mit Rückenwaschen angefangen und mit Intimhygiene. Ich wurde zwar vorher gefragt, ob ich mir das zutraue. Aber ich habe gesagt, ja, mach ich. Ich war immer wissbegierig und neugierig, was mit Pflege zu tun hat.
Ich kann es nur empfehlen. Es geht ja auch nicht nur um die Hygiene, es geht ja auch um das Menschliche. Du kann mit den Menschen reden, lachen, Spaß haben. Das Drumherum sehen viele nicht. Es ist natürlich auch nicht leicht, aber in welchem Beruf ist das schon so.
Das Haus hat mich immer etwas angezogen, ich fand es immer sehr schön, auch das Gelände. Und dann bin da einfach mal spontan hingegangen und habe mich nach einem Probearbeiten erkundigt.
Wie man fachmännisch mit den Bewohnern umgeht, wie man in Notsituationen umgeht. Es ist auch für mich privat sehr hilfreich, es gibt Rechtsunterricht, oder Medizin, Anatomie. Das kann man auch im Privaten ganz gut anwenden, wenn jemand was hat.
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