Auf die Stelle des Tierpflegers im städtischen Tierheim Mülheim an der
Ruhr bin ich durch die Agentur für
Arbeit aufmerksam geworden und reichte die geforderten Bewerbungsunterlagen innerhalb
der genannten Abgabefrist bei der Stadtverwaltung Mülheim ein. Ca. einen Monat
später erhielt ich eine Einladung zu einem Eignungstest. Nachdem ich den Eignungstest
erfolgreich absolviert hatte, bekam ich eine weitere Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.
An diesem Gespräch nahmen die Ausbildungsleiterin und eine weitere Mitarbeiterin des Personalamtes, die Ausbildungsbeauftragte des Veterinärsamts, die Leiterin,
sowie eine Mitarbeiterin des Tierheims teil. Das Gespräch verlief so positiv,
dass die Leiterin des Tierheims mich zu einem Probearbeitstag eingeladen hat.
An diesem Probearbeitstag bekam ich einen ersten Einblick in die Arbeit als Tierpflegerin
in einem Tierheim und lernte das Team des Tierheims kennen. Ein paar
Tage nach dem Probearbeitstag rief mich die Leiterin des Tierheims an
und teilte mir mit, dass sie und das Team mich gerne als neue Auszubildende bei
sich begrüßen würden. Über die telefonische Zusage habe ich mich sehr gefreut
und im Anschluss daran meinen Ausbildungsvertrag bei der Stadtverwaltung Mülheim unterschrieben.
Mich hat die Stadt Mülheim als Arbeitgeber besonders damit überzeugt,
dass man während der gesamten Ausbildungszeit unterstützt wird, um sicher durch
die Ausbildung zu kommen.
Ebenfalls liegt der Stadt Mülheim viel daran, ihren Auszubildenden nach
erfolgreich absolvierter Ausbildung eine berufliche Perspektive zu bieten,
indem sie Berufseinsteiger einen Vertrag für ein Jahr anbietet mit einer sehr guten Aussicht im Anschluss daran unbefristet übernommen zu werden.
Ich würde denjenigen, die sich für eine Ausbildung als Tierpflegerin im
Tierheim interessieren, auf jeden Fall dazu raten, nach Möglichkeit vorher ein
Praktikum zu absolvieren um einen ersten Einblick in dieses
Berufsfeld zu erhalten. Häufig ist es nämlich so, dass viele Leute, vor allen
Dingen junge Mädchen, ein ganz falsches Bild von dem Beruf haben. Sie denken
nur an die schönen Dinge, sprich mit den Tieren schmusen, spielen und
rausgehen. Doch das die Haupttätigkeiten eines Tierpflegers das Reinigen und
Säubern der Tierunterkünfte ist, wird dabei oftmals übersehen. Als Tierpfleger
hat man mit Fäkalien, Verschmutzungen und unangenehmen Gerüchen zu tun. Hinzu kommt, dass man natürlich nicht nur die leicht händelbaren Tiere hat, die gerne
gestreichelt werden, sondern eben auch schwierige. Zudem ist der Beruf körperlich belastend, sodass man körperlich gesund sein muss.
Der Umgang mit Tieren hat wirklich viele schöne Seiten, doch man muss sich eben
bewusst sein, das es genauso die etwas unschöneren Seiten gibt.
Wir als städtisches Tierheim gehören zum Ordnungsamt und arbeiten
somit mit dem Veterinäramt zusammen. Das bedeutet, dass auch wir an
Sicherstellungen von Tieren teilnehmen, wenn diese schlechten Bedingungen
ausgesetzt sind, Besitzer ihre Tiere alleine zurück gelassen haben bzw.
verstorben sind, oder wenn Besitzer für ihre Hunde keinen Sachkundenachweis und
deren zugehörigen Unterlagen vorweisen können. Somit war eine meiner Aufgaben
und auch eine Herausforderung, an die ich mich noch in 10 Jahren erinnern
werde, die erste Sicherstellung an der ich teilnehmen durfte. Wir mussten in
eine vermüllte Wohnung, in der ein Ehepaar lebte, welches mit der Haltung ihrer
Katzen vollkommen überfordert war. Da man oftmals bei solchen Sicherstellungen
auf unkooperative und uneinsichtige Leute trifft, war dies eine aufregende
Situation für mich, zumal ich solche Ereignisse sonst nur im Fernsehen verfolgt
habe. In diesem Fall jedoch wurden wir ohne Schwierigkeiten in die Wohnung
gelassen um die Katzen mit zu uns ins Tierheim zu nehmen. Der ganze Boden war
voller unterschiedlicher Sachen, Müll und zum Teil auch voller Fäkalien. Nur
das Wohnzimmer war einigermaßen freigeräumt, und somit für uns am leichtesten
betretbar. Es handelte sich um zwei Katzen, davon eine mit ihren Kitten, und
einen Kater, welche ziemlich abgemagert und vollkommen verfloht waren. Leider
kam nur eine der Kitten durch. Der Rest der Bande konnte sich jedoch gut
erholen, sodass sie alle in ein schönes neuen Zuhause vermittelt werden
konnten.
Eine Stadt ohne Zoo braucht dennoch Tierpfleger, da es auch noch die
Tierpfleger in den Fachbereichen Tierheim/Tierpension und Forschung/Klinik
gibt. Tierpfleger im Tierheim, wie in meinem Fall, werden gebraucht da es
leider immer mehr Tiere gibt die aus den unterschiedlichsten Gründen ein neues
Zuhause suchen. Viele dieser Tiere müssen erst gesund gepflegt werden und
oftmals noch den Grundgehorsam erlernen. Für diese Zeit sind wir da um den
Tieren den Aufenthalt im Tierheim so artgerecht und so schön wie möglich zu
machen. Um diese Pflege, Haltung und Erziehung fachlich kompetent durchführen
zu können, sind in diesem Bereich gelernte Tierpfleger von wichtiger
Bedeutung.
Tätigkeiten abseits der Arbeit die man als wirklich außergewöhnlich
bezeichnen kann habe ich nicht. So wie andere auch unternehme ich gerne etwas
mit Freunden, ich höre gerne Musik, ich zeichne sehr gerne und natürlich liebe
ich den Umgang mit Tieren, weswegen ich selber schon von klein auf eigene Tiere
gehalten habe. Zudem passe ich auch gerne auf die Tiere meiner Nachbarn,
Familie und Freunde auf, sollten diese für längere Zeit fort sein.
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