REHAU Industries SE & Co. KG

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  1. Mario Kiefl

Interview mit Mario Kiefl

Mario Kiefl
Specialist E-Learning & Blended Learning

Digitalisierung – mittlerweile allgegenwärtig und weitaus mehr als ein Trendthema, so auch für die Ausbildung bei REHAU. Mit Mario Kiefl, der seit September letzten Jahres Teil des Ausbildungsteams ist, haben wir uns darüber unterhalten, was genau hinter der Digitalisierung der Ausbildung steckt und wie das Thema bei REHAU vorangetrieben wird.

Was können Auszubildende von einer Ausbildung in Ihrem Unternehmen erwarten?

Hallo, mein Name ist Mario Kiefl, bin 30 Jahre alt und komme aus der Nähe von Bayreuth in Oberfranken. Nach meinem Bachelorstudium im Bereich Medientechnik/Medienproduktion war ich ca. eineinhalb Jahre in verschiedenen BMW-Werken als Praktikant sowie Masterand in Regensburg, Dingolfing und Oxford unterwegs. In dieser Zeit habe ich mich damit beschäftigt, digitale Lösungen im Bereich „Employee Development“ zu entwickeln. Danach war ich über zwei Jahre als Projektkoordinator in der Softwareentwicklung für Infotainmentsysteme in München tätig und verstärke nun seit September 2021 das Ausbilderteam am Standort Rehau.

Wenn Sie nochmal wählen könnten: Welche Ausbildung in Ihrem Betrieb würden Sie persönlich machen?

Wir wollen die Berufsausbildung bei REHAU zeitgemäßer und zukunftsorientierter gestalten. Meine Aufgabe ist es, den Transformationsprozess, den wir dabei durchlaufen, zu begleiten und mich um alle Belange der digitalen Ausbildung zu kümmern. Für mich ein umfangreiches und sehr spannendes Aufgabenfeld: Von der Einführung neuer Hard- und Software über die Entwicklung und Umsetzung neuer Blended Learning Strategien, bei der es um die Verbindung von Präsenz- und E-Learning geht, bis hin zur Erstellung von Lerninhalten ist alles dabei.

Heißt „Digitalisierung der Ausbildung“ also, dass alle Azubis mit Tablets und Smartphones ausgestattet werden?

Schmunzelt - Grundsätzlich geht es darum, digitale Lerninhalte im Rahmen eines Blended Learning Konzeptes auszubauen und das selbstgesteuerte Lernen stärker zu fördern. Dazu zählt unter anderem eine speziell für die Berufsausbildung geeignete Lernplattform und damit verbunden auch die schrittweise Einführung von Tablets. Mit dem Azubistart im September werden wir die neuen technischen Auszubildenden erstmalig mit Geräten ausstatten, mit dem Ziel, das Tablet als Arbeitsgerät zu etablieren, wie es für andere der Laptop ist.

Was hat deine Ist-Aufnahme zum aktuellen Digitalisierungsstand der Ausbildung bei REHAU ergeben: Wie digital ist die Ausbildung Stand heute?

Es gibt bereits viele Ideen und Ansätze. Das Potenzial ist auf jeden Fall da, nun geht es darum, das Ganze umzusetzen. Das klappt natürlich nicht von heute auf morgen, sondern ist vielmehr ein Prozess, der nur zusammen gelingen kann. Dazu gehört für mich, dass Auszubildende und Ausbildende den Weg hin zur Arbeitswelt der Zukunft gemeinsam gestalten.

Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung deiner Meinung nach auf die Ausbildung bei REHAU? Oftmals wird in Zusammenhang mit diesem Thema ja von einer „Bildungsrevolution“ gesprochen, würdest du dem zustimmen?

Man spürt, dass die Erwartungshaltung junger Menschen wächst und es einen Unterschied macht, ob ein Azubi zum Ausbildungsbeginn Block und Stift oder ein Tablet bekommt, welches er oder sie im Rahmen der betrieblichen Ausbildung als auch in der Berufsschule nutzen kann. Wir sehen teilweise jetzt schon, dass sich unsere Azubis privat mit entsprechenden Geräten ausstatten, um damit zu arbeiten und zu lernen.

Auch an vielen anderen Stellen der Ausbildung machen sich die Digitalisierung und ihre Auswirkungen bemerkbar. Meiner Meinung nach kann hier schon von einer „Bildungsrevolution“ gesprochen werden. Mit der Digitalisierung können wir die Ausbildung auf ein neues Level heben und uns dadurch auch für den „War for Talents“ rüsten.

Welche Chancen ergeben sich durch die Digitalisierung der Ausbildung für unsere Auszubildenden?

Wir wollen unseren Azubis eine wertschöpfende und interessante Ausbildung bieten. Das können wir nur, wenn wir uns an die fortschreitende Technisierung anpassen und den Wandel aktiv mitgestalten. Unser Ziel ist es, mehr Freiraum schaffen, der eigenverantwortliches sowie orts- und zeitunabhängiges Lernen fördert.

Wie stehen denn die Auszubildenden der Digitalisierung und der damit verbundenen Transformation gegenüber?

Ich nehme unsere Auszubildenden bei diesem Thema als sehr offen und neugierig wahr. Man merkt, dass sie Lust auf Neues haben und motiviert sind, Projekte in diese Richtung voranzutreiben. Ich meine, wenn du Spaß an dem hast, was du tust, ist das bereits die halbe Miete. Meist lernt man dabei automatisch, ohne dass man es merkt. 

Und was bedeutet Digitalisierung für euch als Ausbildende?

Für uns als Ausbildende bedeutet das eine neue Sichtweise. Genau wie unsere Auszubildenden müssen auch wir neue Dinge lernen und uns stetig weiterentwickeln. Nur wenn wir es vorleben, können wir das auch von unseren Azubis erwarten und uns für die Zukunft rüsten.

Digitalisierung – auch ein Thema in deiner Freizeit?

Definitiv. Ich bin da sehr experimentierfreudig und mache im Prinzip alles digital, was nur digital möglich ist. Das hat einen einfachen Grund: Vieles ist einfacher und vor allem - und das ist für mich eigentlich das Wichtigste - es ist zeiteffizienter.

Zu guter Letzt: Wie würdest du den Satz vervollständigen: „Digitalisierung bedeutet für mich ganz persönlich…

…unabhängig und flexibel zu sein.“

Vielen Dank für das Interview, Mario!