Vor meinem dualen Studium zum Rechtspfleger habe ich eine bankkaufmännische Ausbildung abgeschlossen und eineinhalb Jahre als Kundenberater gearbeitet. Schon zu dieser Zeit hatte ich diverse Berührungspunkte mit den Tätigkeiten eines Rechtspflegers. Als ich daraufhin einen Beruf mit mehr Sicherheit gesucht habe, bin ich erneut auf die Tätigkeiten des Rechtspflegers gestoßen und habe mich nach intensiver Recherche, was so ein Rechtspfleger genau macht, auf einen dualen Studienplatz beim Oberlandesgericht beworben.
In erster Linie habe ich einen zukunftssicheren Beruf gesucht. Vor allem war es mir wichtig, diesen Beruf "mein Leben lang" ausüben zu können. Während meines Studiums und den damit verbundenen Praxisphasen habe ich die Arbeit des Rechtspflegers selbst erlebt und wurde in meiner Erwartungshaltung bestätigt. Vor allem die unterschiedlichen Tätigkeiten, die ein Rechtspfleger ausübt - ob nun beispielsweise in der Staatsanwaltschaft, im Insolvenz- oder Familiengericht - sind derart vielfältig, dass auch eine spätere Umorientierung möglich ist und es nicht langweilig wird.
Die eigenständige Arbeit und die damit verbundene Entscheidungskompetenz ist für mich eine tolle neue Erfahrung gewesen. Eine solche Arbeit war mir aus meiner vorherigen Tätigkeit in der Bank nicht bekannt. Sofern man sich an das Gesetz hält, hat man stets einen Spielraum bei seiner Tätigkeit.
Vor allem in den Praxisphasen bei Gericht fällt auf, dass Studenten sehr herzlich begrüßt werden. Die Ausbilder nehmen sich Zeit und führen mich sehr gut an eine eigenständige Bearbeitung der Akten heran. Auch an mündlichen Verhandlungen darf man teilnehmen und es wurde mir sehr oft die Möglichkeit gegeben, über den Tellerrand hinaus zu schauen. In den Studienzeiten waren vor allem die "kurzen" Vorlesungszeiten sehr nützlich. So konnte ich das Gelernte Zuhause noch einmal Revue passieren lassen, an meiner Haus/- Diplomarbeit arbeiten oder aber nach fünf Stunden Vorlesung einfach mal Zuhause entspannen.
Wer bereit ist, die drei Jahre Studium konsequent durchzuziehen kann sich am Ende über einen sicheren, zukunftsorientierten Beruf freuen. Vor allem der Beamtenstatus ist heutzutage etwas ganz besonderes, was man nicht unterschätzen sollte. Da viele aus meinem Bekanntenkreis nichts mit einem "Rechtspfleger" anfangen konnten, musste ich immer erklären was ein Rechtspfleger überhaupt ist. Also am Besten du führst dir die Tätigkeiten eines Rechtspflegers vor Augen und schaust, ob dich die Aufgaben interessieren. Wenn ja, dann unbedingt bewerben!
Ich bin durch einen Bekannten auf das Studium gestoßen und habe dann bereits in der 10. Klasse ein Schülerpraktikum am Amtsgericht gemacht. Bei diesem Praktikum wurde mein Interesse noch mehr geweckt. Nach dem ich mich auf einer Ausbildungsmesse weiter über das Studium und den Beruf informiert habe, hat sich mein Berufswunsch bestätigt, sodass ich mich beworben habe.
Ich habe ein vielfältiges und spannendes Aufgabenfeld erwartet und außerdem ein abwechslungsreiches Studium durch die Verbindung von Theorie und Praxis. Von den berufspraktischen Zeiten habe ich mir erhofft, dass ich ein besseres Verständnis der Theorie erhalte. Diese Wünsche haben sich erfüllt.
In der Theorie an der Hochschule machen mir die meisten Fächer Spaß, manche mehr und manche weniger. Aber besonders gefallen mir die berufspraktischen Zeiten. Es macht Spaß, selbstständig zu arbeiten und das an der Hochschule Gelernte anzuwenden und noch besser zu verstehen. Meistens ist es dann sogar so, dass mir die Fächer, die mir in der Hochschule weniger Spaß gemacht haben, in der Praxis umso mehr gefallen.
Bisher wurde ich von all meinen Ausbildern sehr gut behandelt. Man hat sich immer gut um mich gekümmert und mir einen guten Einblick in die Abteilungen gegeben. Die Ausbilder geben sich große Mühe, sich viel Zeit für mich zu nehmen und mir alles ausführlich zu zeigen. Außerdem sind sie immer bereit, all meine Fragen zu beantworten.
Informiert euch intensiv über das Studium und macht vielleicht sogar vorher ein Praktikum, um eine erste Einschätzung zu bekommen, ob dieser Beruf etwas für euch ist.
Ansonsten solltet ihr euch im Studium von Anfang an reinhängen und es nicht unterschätzen. Dafür kann ich empfehlen, sich gemeinsam in Lerngruppen zusammenzufinden, um in diesen Gruppen den Stoff regelmäßig zu wiederholen und gemeinsam für die Klausuren zu lernen.
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