Privat habe ich mich immer für die Landwirtschaft interessiert, selbst zu Hause aber keinen Hof. Nach dem Realschulabschluss habe ich mich informiert, wo man Landmaschinen Mechatroniker lernen kann. Im Februar 2023 habe ich meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.
Mein Gebiet ist Farmtechnik. Während meiner Ausbildung habe ich viel Learning-on-the-Job machen müssen, um mich auf die verschiedenen Maschinen in der Farmtechnik zu spezialisieren. Konventionelle Melktechnik wird unterrichtet, mein Wissen über Melkroboter habe ich mir bei der Firma Neyer angeeignet. Durch Schulungen von GEA sowie Wissenstransfer anderer Mitarbeiter, konnte ich meine Expertise aufbauen. Vieles lernt man auch einfach durchs Machen.
Die Themen Netzwerk, Vernetzung, Schnittstellen, Gateways und Datenverbindungen allgemein spielen bei uns eine große Rollte. Für die Automatisierung werden viele Sensoren verbaut. Diese gibt es zwar in der Landtechnik auch, aber dort sind sie meistens fest verbaut. Bei uns fällt deutlich mehr Installationsarbeit an. Wir müssen in der Lage sein mit Software umzugehen sowie Steuergeräte einzurichten.
Das EIP Projekt vom Betrieb Hämmerle in Adelshofen mit Fütterungsroboter, Entmistungsrobotern und Melkrobotern. Es war spannend, da alles in einem Stall installiert wurde und ich viel lernen konnte.
Entlastung der Landwirte durch Automatisierung. Mehr Freizeit, mehr Zeit für das Tier an sich. Noch intensiveres Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse der Tiere. Der Generationswechsel in den Betrieben wird den Einbau von Robotern zudem weiter vorantreiben. Rechnen tut es sich immer, Arbeitskräfte für die Landwirtschaft werden immer teurer und schwieriger zu finden.
Mein Opa hatte eine Landmaschinen Werkstatt. Das Interesse für Landtechnik hat mich das ganze Leben schon begleitet. Für mich war stets klar, dass ich eine Ausbildung zum Land- & Baumaschinen Mechatroniker machen möchte. Nach der Schule habe ich in verschiedenen Werkstätten Praktika gemacht.
In unserer Werkstatt ist vom Rasenmäher bis zum Mähdrescher alles dabei. Bei anderen Firmen macht man entweder viel Kleingeräte oder viel Schlepper. Unsere Bandbreite an Maschinen finde ich cool. Die Vielfältigkeit während der Ausbildung macht besonders Spaß. Darauf habe ich Wert gelegt, als ich meinen Betrieb gewählt habe. Wir sind in der Werkstatt ein „cooler Haufen“. Meine Kollegen sind motiviert, hilfsbereit und stets offen zu unterstützen.
Am Anfang habe ich mehr unterstützende Arbeit geleistet, mit der Zeit immer eigenständiger Aufgaben übernommen. In allen drei Bereichen Neumaschinen, Wartung und Kundendienst habe ich Erfahrung gesammelt. Meine Ausbildung habe ich nun erfolgreich abgeschlossen und wurde bereits vorzeitig im Januar zum Servicetechniker befördert. Wenn man auf der Arbeit seiner Leidenschaft nachgeht, lernt man schneller.
Wenn ein CX Mähdrescher ankommt, ist es für mich ein Highlight and er Maschine arbeiten zu dürfen. Der Aufbau und die Komplexität faszinieren mich, es reizt mich die Herausforderung immer besser und geschickter zu werden. Aus diesem Grund möchte ich mich als nächsten Schritt weiter auf Erntetechnik spezialisieren. Dabei macht einen Großteil die praktische Erfahrung aus, in Kombination mit dem Austausch von Fachwissen innerhalb des Teams.
Es wird weiter automatisiert, um den Aufwand und die Betriebskosten zu reduzieren. Meiner Ansicht nach ist die Technologie heute schon verfügbar, entscheidend ist die Investitionsbereitschaft. Es muss die Bereitschaft da sein, sich der neuen Technologie anzunehmen. Initial muss auch Zeit investiert werden, um später Zeit zu sparen. Beispielsweise werden Spursysteme (GPS unterstütztes Fahren) immer wichtiger. Letztendlich bin ich gespannt, ob sich der Trend fortsetzt, dass die Maschinen immer größer werden.
Ich bin der Mohammed – eigentlich habe ich zwei Vornamen, meine Freunde nennen mich auch Mouaz. Gebürtig komme ich aus Syrien, aus der Hauptstadt Damaskus. Seit 2018 bin ich bei der Neyer Landtechnik. Dort habe ich damals meine Ausbildung angefangen und mittlerweile auch abgeschlossen. Momentan arbeite ich in der Montage für Neumaschinen. Manchmal kommen auch Nachrüstarbeiten dazu. Ich kann mir gut vorstellen, in den nächsten Jahren noch einen Meister zu machen. Davor möchte ich aber erst noch mehr Arbeitserfahrung sammeln.
Im Jobcenter in Ravensburg wurde ich intensiv betreut. Über ein vermitteltes Praktikum bei der Firma Neyer bin ich auf die Ausbildung aufmerksam geworden. Damals hatte ich noch keinen Führerschein und kein Auto. Mit dem Bus bin ich über Weingarten nach Bergatreute gefahren, um Christoph Neyer in einem Café zu einem Bewerbungsgespräch zu treffen.
Mitbringen für die Ausbildung muss man meiner Meinung nach viel. Etwas geholfen hat mir meine Erfahrung aus Syrien. Meine Familie betreibt in Damaskus eine Werkstatt für große Baumaschinen, zeitweise mit bis zu 15 Angestellten. Dort habe ich in den Ferien viel Zeit verbracht und gelernt, wie ein Motor funktioniert oder wie man Auto fährt.
Seit 2015 bin ich in Deutschland. Die ersten beiden Jahre lief mein Asylverfahren. Damals konnte ich noch kein Wort Deutsch und musste viele Sprachkurse belegen. Vor allem das Sprechen fiel mir sehr schwer. An der Berufsschule habe ich mich zunächst auf die Bilder konzentriert, die im Unterricht gezeigt wurden. Ich musste mir den Kontext zusammenreimen mit einzelnen Wörtern, die ich herleiten konnte. Mein Vater hat mich abends über Videochat weiter unterstützt, viele Sachen nochmals erklärt.
Heute bin ich stolz auf das Leben, das ich mir hier aufgebaut habe. Ich habe die Sprache gelernt, meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und nun eine Festanstellung mit Perspektive. Das Jobcenter hat mich unterstützt in Sachen Führerschein und Auto, dafür bin ich sehr dankbar.
Das wichtigste ist Teamfähigkeit. Wenn das Team stimmt, dann stimmt alles. Privat unterstütze ich meine Freunde immer, wo ich kann. Man sollte auch flexibel sein und kontinuierlich am Lernen bleiben. Man lernt nie aus.
Durchhaltevermögen und Geduld sind auch wichtig. Während meiner Ausbildung habe ich oft daran gezweifelt, ob ich den Abschluss schaffe. Wenn die negativen Gedanken kamen, war es nicht einfach weiterzumachen. Heute blicke ich auf mein Erfolgserlebnis zurück und weiß, dass ich meine Ziele erreichen kann.
Ich bin ein Mensch, der ähnliches erlebt hat. Krieg ist schrecklich. Einige meine Kindheitsfreunde sind im Krieg umgekommen. Putin unterstützt mit Waffen und Geld den Krieg, den Präsident Assad seit 2011 in Syrien gegen seine eigenen Leute führt. Wenn ich Menschen in Not sehe, möchte ich helfen.
Für diesen Schritt brauchen wir noch eine gültige E-Mail-Adresse von dir. Bitte hinterlege sie in deinem Account.