In der 9. Klasse der Realschule war es Pflicht, ein BORS-Praktikum (= Berufsorientierung an der Realschule) zu machen. Ich wusste nicht in welchen Betrieb ich gehen sollte oder welchen Beruf ich mir genauer anschauen wollte. Meine Mutter hatte die Idee, ich solle auf das Amt für Vermessung und Flurneuordung gehen, da ein Freund von ihr dort arbeitet. In dem einwöchigen Praktikum war ich drei Tage im Innendienst und zwei Tage im Außendienst. Mir hat das Praktikum wirklich gut gefallen, also habe ich mich beim Landratsamt Ortenaukreis für eine Ausbildung zur Vermessungstechnikerin beworben - und bekam letztlich auch eine Zusage.
Die Ausbildung
zur Vermessungstechnikerin dauert drei Jahre und beginnt im September. Voraussetzungen sind ein sehr guter Hauptschulabschluss oder eine gute Mittlere Reife. Außerdem sind gute Mathekenntnisse, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und Interesse für Technik und Verwaltung erwünscht.
Die Berufsschule ist in Freiburg an der Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule. Der
Unterricht erfolgt in drei Blöcken zu jeweils drei bis fünf Wochen jährlich.
Auch im Amt selbst haben wir Unterricht, um uns auf die Prüfung vorzubereiten. Vermessungstechnische
Aufgaben werden gerechnet oder die Verwaltungsvorschriften studiert. Das erste
Lehrjahr hat ein spezielles Azubi-Zimmer, das zweite und dritte Lehrjahr sitzt
jeweils bei einem Vermessungstechniker mit Berufserfahrung und kann sich dort
einiges abschauen und mitarbeiten.
Seit Ende des zweiten Lehrjahres bin ich alleine im Außendienst unterwegs, bzw. ohne einen anderen ausgelernten Vermessungstechniker. Begleitet werden wir immer von einem Messgehilfen, der mit uns an die Orte fährt, an denen wir eine Vermessung durchzuführen haben und uns Vermessungstechniker bei den Arbeiten unterstützt. Ich führe Gebäudeaufnahmen durch und marke Grenzpunkte ab.
Was mir am meisten an diesem Beruf gefällt, ist die Abwechslung zwischen Innen- und Außendienst. Man ist ein bis zwei Tage in der Woche im Außendienst. An den anderen Tagen bereitet man alles vor oder wertet es aus. Mir war es wichtig, einen Beruf auszuüben, an dem ich mich bewegen kann oder an die frische Luft komme. Und genau das bietet mir dieser Beruf. Ich bin nicht 5 Tage in der Woche an einen Schreibtisch gebunden, sondern komme auch mal raus.
Vermessungstechniker arbeiten im Büro und im Freien. Man benötigt ein gutes Kommunikationsvermögen, da oft Eigentümer anrufen oder diese uns vor Ort Fragen stellen, um sich über die Vermessung zu informieren. Auch mit den Mitarbeitern kommt man viel in Kontakt und auch mit anderen Ämtern. Ein Vermessungstechniker muss sorgfältig und genau sein. Ganz wichtig sind Mathematik-Kenntnisse und räumliches Vorstellungsvermögen. Man rechnet viel mit Höhen und Flächen. Aber auch simple Dinge wie Gebäudemaße im Kopf zu kontrollieren, sollte einem leicht fallen. Die Arbeit im Freien kann manchmal körperlich anstrengend sein, da sich die Arbeitssituation verändern kann, zum Beispiel bei schlechtem Wetter oder bei steilem Gelände. Man sollte darauf eingestellt sein, bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit oder auch Zugluft zu arbeiten.
Beim
Landratsamt wird einiges für die Azubis geboten. Die Azubis des Landratsamtes Ortenaukreis
organisieren bspw. alle paar Monate ein Azubi-Frühstück, das in der Kantine des
Landratsamtes stattfindet. In diesem Rahmen kann man sich mit den anderen
Azubis der anderen Ausbildungsberufe des Landratsamtes austauschen. Die Jugend-
und Auszubildendenvertretung (JAV) organisiert zudem jährlich Weihnachtsfeiern
der Azubis und Ausflüge am Ende des Ausbildungsjahres. Dort machen die Azubis dann zum
Beispiel eine Weinprobe oder eine Kanufahrt. Auch bei der Ortenauer Kreisputzete helfen die Azubis in
einer Gemeinschaftsaktion mit.
Eine nette Geschichte ist auch die Azubi-Facebook-Seite, die die Azubis
selbst betreuen und wo über das Azubileben beim Landratsamt berichtet wird. Jeden
Sommer gibt es auch einen Betriebsausflug für alle Kollegen.
Seit letztem Jahr spiele ich auch im Blasmusikorchester des Landratsamtes mit.
Wir spielten beim Neujahrsempfang des Ortenaukreises vor rund 550 Gästen, und
auch weitere Auftritte sind geplant.
Ich fühle mich beim Landratsamt Ortenaukreis sehr wohl. Ich habe letztes Jahr die Ausbildung erfolgreich beendet und wurde danach übernommen. Das hat mich natürlich sehr gefreut.
Ich bin durch meine Familie und durch Berufsinfomessen auf das Landratsamt aufmerksam geworden. Ich habe mir daraufhin die Stellenausschreibungen angeschaut und eine Bewerbung geschrieben.
Morgens bespreche ich mit meiner Ausbilderin was es heute alles zu tun gibt. Dann widme ich mich den Aufgaben, die ich alleine erledigen kann. In der Mittagspause treffe ich mich mit anderen Azubi-Kolleginnen. Meistens sind wir in der Cafeteria, manchmal gehen wir in die Stadt. Nach der Mittagspause erledige ich oft gemeinsam mit meiner Ausbilderin weitere Aufgaben. An manchen Tagen geht’s auch mal in den Außendienst.
Viel Spaß machen mir die Aufgaben, die ich selbstständig erledigen kann. In den ersten Wochen wurde mir sehr viel gezeigt und einiges kann ich mittlerweile alleine umsetzten. Bei Fragen wird immer gerne weitergeholfen.
Von meiner Ausbildung habe ich erwartet, dass es mir Spaß macht, dass ich gerne hingehe und dass ich mich wohlfühle. Außerdem habe ich mich auf nette (Azubi-)Kollegen gefreut. All diese Wünsche sind bisher in Erfüllung gegangen.
Der Bewerbungsprozess war sehr angenehm. Es lief schnell und unkompliziert. Die Zusage habe ich auch schon wenige Tage nach dem Bewerbungsgespräch erhalten. Bei Fragen während der Bewerbungsphase wurde mir immer direkt weitergeholfen.
Ich finde wichtige Kriterien sind: Offenheit, Teamgeist, Freundlichkeit, Freude beim Arbeiten mit dem Computer und offen für Neues sein.
Ich finde die Gleitzeit eine sehr gute Sache, da ich meine Arbeitszeiten flexibel gestalten kann. Außerdem finde ich die internen Connections, zum Beispiel über das Intranet, super. Dort kann ich mich mit anderen Auszubildenden austauschen und sehen, wo sie gerade eingesetzt sind.
Wenn möglich, ein Praktikum machen. So kann man gut in den Beruf „reinschnuppern“ und die Themen der Ausbildung kennenlernen.
Für diesen Schritt brauchen wir noch eine gültige E-Mail-Adresse von dir. Bitte hinterlege sie in deinem Account.